• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Knorpelschaden Grad II; wie geht es weiter? Hoffa-Teilresektion, Hoffaitis, Bakerzyste, Tilidin und Amitriptylin

Dass man vor Verpannung nicht gehen kann wäre mir neu. Nach OPs kann es, auch ohne Nervenschädigungen, zu Inhibitionen von Muskelgruppen kommen, aber das betrifft idR. den Quadriceps nach großen offenen Eingriffen. Um Treppen geschmeidig bergab zu steigen braucht man erstaunlich viel Kraft (=einbeinige Kniebeuge), aber in der Ebene gehen braucht nicht viel Kraft. Aber auch beim Gehen kann eine Muskelschwäche bzw. Imbalance zu einem instabilen Gang führen. Nach offenen OPs mit Inhibition und in folge Athrophie des Quadriceps kann schon ein Hinken entstehen.

Wie steht es denn um die passive und aktive Mobilität des Knies (wie weit kannst Du beugen)? Wenn das Knie nicht ganz mobil ist kann da entweden an einem Gelenkerguss, am Bandapperat oder an Narbenwucherungen liegen. In den letzten beiden Fällen hilft spezielle Mobilisierung in manueller Therapie (und mit Eigenübungen) sowie viel Bewegung.

Eine halbe Stunde in der Küche stehen ist natürlich Gift. Ich würde überhaupt so wenig wie möglich stehen, mich viel bewegen und auch nicht länger in gleicher Position sitzen. Statt 30 Minuten stehen lieber viel im Sitzen arbeiten, das Aufstehen, gehen ist auch gut für's Knie.

Dass Deine Muskeln unterschiedlich stark sind sieht man schon auf den Bildern. Ansonsten kann man auch im Studio eine Kraftmessung machen.

Eine Patellaluxation muss nicht immer vollständig sein, und bei gut trainierten Menschen springt die Patella oft von alleine durch Kontraktion des Vastus Medialis zurück. Man bekommt nur das Gefühl man hätte sich etwas im Knie verrenkt oder verdreht. Nach der Luxation hat man oft medial oder am Ansatz des Vastus Medialis Schmerzen bzw. einen Bluterguss, muss aber auch nicht sein, und in der Regel einen starken, oft blutigen, Gelenkerguss (der oft so stark ist dass man den Schaden am medialen Bandapperat nicht merkt). Sie entsteht in der Regel entweder durch eine seitliche Belastung des Knies i.V.m. einer grundlegenden Instabilität (z.B. wenn man seitlich mit dem Fuß weg rutscht oder jemand seitlich in's Knie drückt) oder auch mit viel Pech traumatisch, z.B. wenn man (die falschen) Kniepolster beim Inlineskaten trägt und beim Sturz das Kniepolster nach Außen geschoben wird (kenne jemanden dem das passiert ist). Eine Instabilität kann an einer Trochleadysplasie (sieht man auf dem MRT, nicht wirklich auf dem Röntgen), Patellafehlstellung, schiefen Beinachse (sieht man auf entsprechenden Röntgenbildern) oder beschädigtem Bandapperat (MRT) oder schwacher Muskulatur liegen.

Du musst Dir überlegen dass ein lokaler Knorpelschaden nach einem Unfall nicht von alleine in normaler Bewegung kommt, sondern daher dass das Knie eine Bewegung macht für die es nicht gebaut ist. Das wiederum bedeutet dass irgendein stabilisierendes Band (an)gerissen oder zumindest gedehnt ist. Wenn sonst der Bandapparat OK ist ist die Patella natürlich naheliegend. Ein gerissenes MPFL führt zu erhöhter lateraler Mobilität bzw. Luxationsneigung (sieht ein Arzt im Test, ich hätte Schiss das selbst auszuprobieren) der Patella, sieht man aber nicht in den üblichen Tests (Schubladentest etc.).
 

Anzeige

Re: Knorpelschaden Grad II; wie geht es weiter? Hoffa-Teilresektion, Hoffaitis, Bakerzyste, Tilidin und Amitriptylin
Von "Verspannungen nicht gehen" ist vielleicht auch etwas extrem ausgedrückt, oder auch nicht - es ist einfach so, dass es mir so vorkommt, als wären die Bänder (innen und außen) oder auch die Gelenkkapsel so überdehnt / gereizt, dass ich ohne viel Konzentration und Kraftaufwand das Bein nicht vernünftig bzw. vor allem gleichmäßig hochziehen kann - und da es medial deutlich übler als lateral ist, hinke ich halt nach außen weg, da ich das Bein nicht gleichmäßig, sondern eben etwas nach außen hin hochziehe.

Dazu "brennt" es vom Gefühl auch hinter der Patella und auch medial (lateral gar nicht) an den Narben bzw. den Verhärtungen darunter - dieses "Brennen" ist auch eine Art Dauerzustand, die desto nerviger wird, desto ruhiger ich bin (will heißen, spätestens im Bett nervt es richtig, da 99% von mir Ruhe haben wollen, aber es dort "weiterfackelt").

Alles ein wenig schwer in Worte zu fassen, gleichzeitig sollte man jedoch auch froh sein, es nicht direkt nachempfinden zu dürfen. Auch beim Anheben des Beines (z.B. strecken beim sitzen) brennt und zwackt es ordentlich unterhalb bzw. medial seitlich der Kniescheibe, aber auch hier bleibe ich gerne bei meiner durch Wunschdenken gefütterten Theorie, dass dieses alles noch am Hämatom, abklingenden OP-Reizungen usw. liegt - der Knorpelschaden in der Hauptbelastungszone der Oberschenkelrolle kriegt eigentlich nur dann voll Druck, wenn ich gerade darauf stehe.

Was Schäden am Bandapparat-Erguss-Narbenwucherungen angeht, weiß ich definitiv, dass ich einen recht extremen Erguss ("außergewöhnlich") im Knie hatte und auch nach der OP ca. 7-800ml But in die Redondrainiage wanderten; in Anbetracht dieser Tatsache, will ich mir jetzt um mögliche Narbenwucherungen oder andere Schäden nicht auch noch Gedanken machen.

Was die Mobilität angeht - das ist gar nicht einmal so übel, auch wenn es lange lange gedauert hat.

Am dritten Tag nach der OP bekam ich die Motorschiene und kam nur unter Würgen bis 35 Grad Beugung (passiv, wohlgemerkt); aktiv ging gar nichts, da das Gelenk fürchterlich schmerzhaft und geschwollen war.

Die genaue Progression kann ich dann nicht mehr in Tagen rekapitulieren, aber nach etwa zweieinhalb Wochen war ich bei der Motorschiene passiv am Ende (120 Grad) und seitdem steht das Ding auch in der Ecke. Mittlerweile bin ich auch aktiv fast beim anderen Bein; da mögen vielleicht noch 20 Grad fehlen, aber das erachte ich jetzt nach knapp 4 Wochen nicht wirklich als Problem.

Was die Patellaluxation angeht - direkt nach dem Sturz hatte ich einen fies stechenden Schmerz, berappelte mich dann aber ganz langsam (ein anderer Radfahrer hielt an und half mir), schüttelte das Bein und war eigentlich schmerzfrei, wobei ich weiß, dass dies nur mäßig viel bedeuten muss.

Ich fuhr dann zum Kindergarten weiter, brachte die Kinder weg, fuhr wieder nach Hause, packte mir Pflaster auf die Schürfwunden, klebte das Wohnzimmer zum streichen ab (war für den Tag geplant) und fuhr mittags auch wieder mit dem Rad die Kinder abholen. Das Knie war zwar nicht toll, aber so wirklich problematisch schien mir die ganze Geschichte auch nicht zu sein.

Gegen Nachmittag entwickelte sich dann ein ziemlich übler Erguss bzw. das Knie schwoll bestialisch an, war ziemlich überwärmt, fein rot usw. Die kommenden zwei Tage waren auch wirklich schlecht und beim Kinderarzt meinte die Ärztin ja auch, dass ich ruhig mal zum MRT sollte (Beugung war auch vollends gehemmt; z.B. wäre an Tag 1-2 an radfahren gar nicht zu denken gewesen).

Da war ich dann auch 4-5 Tage nach dem Sturz, wobei der Erguss bzw. die Schwellung da auch schon wieder sehr deutlich zurückgegangen war. Zum MRT war ich mit dem Rad, danach war ich schwimmen und in Gänze relativ sicher, dass das Thema jenseits von Restschmerzen durch die Prellung durch war. Bis mir alles im Dezember dann um die Ohren flog, sollten ja auch noch 1000+ km und mindestens 10-15x Schwimmbad folgen.

Ich denke, eine Trochleadysplasie wäre bei einer der zwei MRT-Sitzungen aufgefallen, genauso wie mich bestimmt irgendein Radiologe oder einer der 3-4 Orthopäden sicherlich auf eine Patellafehlstellung hingewiesen hätte, wenn es sie denn gäbe - sonst müsste hier schon ein kollektives Versagen auf breitester Front vorliegen. Mir schwant, einen MPFL-Riss oder Ähnliches hätte man entweder im MRT oder während der Arthroskopie sehen müssen, so dass ich auch hier vermute, dass entweder nichts ist oder wieder vom Kollektiv der Ärzteschaft übersehen wurde. Aber, wie bereits geschrieben, habe ich schlichtweg keine Ahnung, wie mobil die Patella vor dem Sturz war.

Was das Radeln bzw. Ergometer angeht - die Hinweise zu Widerstand & Umdrehungen habe ich selbstredend beherzigt, allein schon, weil ein größerer Widerstand sich nicht so pralle anfühlt. Dann lieber 100+ Umdrehungen...

Die Tage vielleicht mal wieder; mal sehen, wie es dann geht.
 
@MtCenis

Deine Ausführungen finde ich sehr interessant, und auch hilfreich. Leider sind mir hier zu viele Fach-Termini drin, als daß ich alles verstehen würde. Mein Latein ist schon etwas eingerostet. ?

@Arndt78

Ich glaube, es ist äußerst schwierig, wenn gar unmöglich, Dir eine konkrete Hilfestellung zu geben, was Du letztlich nun tun solltest, bzw. was Du lassen solltest. Eine weitere Meinung von einem Fachmann ist sicher eine gute Idee, wie @MtCenis in einem früheren Beitrag schon vorgeschlagen hatte.

Letztlich ist es auch eine Sache der individuellen Konstitution und der daraus resultierenden Heilung. Möglicherweise spielt hier auch eine Vordisposition eine Rolle. Aber das sind alles nur Möglichkeiten, kein Wissen. Mit dem Konjunktiv kommst Du nicht richtig weiter, es können maximal Anhaltspunkte gegeben werden.

Ich finde es aber schon sehr mutig von Dir, @Arndt78, so ausführlich und bebildert von Deiner Verletzung zu schreiben. Hut ab, das würde nicht jeder machen.

Bei mir ist es zum Glück so, daß mein Knie "Ruhe" gibt. Ich bin dankbar für jeden Tag, wo das so ist. Mein persönliches "Aufpass-Programm" sieht so aus, daß ich darauf achte, - und zwar immer - das Knie zu bewegen, aber nicht zu belasten. Der Knorpel wird schlecht ernährt, und man kann das nur durch Bewegung verbessern. Wobei man aber auf die Bewegung selbst achten muß. Also nichts machen, was das lädierte Knie in eine Position zwingt, die es nicht so "gerne" hat.

Bewegungsabläufe sind inzwischen bei mir "eingebrannt", da denke ich schon gar nicht mehr drüber nach. Aber das kommt für Dich wahrscheinlich erst infrage, wenn die Entzündung abgeklungen ist und Du daran denken kannst, durch passende Bewegungstherapie wieder etwas mehr Kraft und Dehnbarkeit in Dein Knie zu bekommen.

Radeln ist auch gut, mMn, da das Körpergewicht getragen wird und die Bewegung da ist, die dem Knie gut tut. Aber alles in Maßen, und wie @Dolittle schon schrieb, RUND treten, mit niedriger Übersetzung.

Weiterhin gute Besserung und viel Kraft für den Weg, der noch vor Dir liegt. :)
 
@CYJU; zunächst einmal ein Dank für die positive Rückmeldung - unter anderem wollte ich natürlich a) möglichst gute Antworten und Meinungen zu meinem Zustand sammeln bzw. dazu animieren, b) einmal herausfinden, auch wenn dies natürlich immer nur subjektive und nicht 1:1 auf mich übertragbare Erfahrungen sind, wie es anderen mit Knorpelschaden Grad II ergangen ist (dazu gab es ja auch schon diverse mühevoll erstellte Beiträge) und c) gleichzeitig auch mittels der Fotos usw. ein Thema erschaffen, über das zukünftig bestimmt noch weitere Radler (oder Nichtradler) stolpern, die vielleicht mit einem viel zu dickem Knie nach einer viel zu maximal ausufernden minimal-invasiven Operation verzweifelt oder zweifelnd vor dem PC hocken und dann vielleicht auch über diese Geschichte stolpern. Im Sinne dieser Dramaturgie wäre es natürlich schön, wenn ich selber auch mit einem Happy End enden könnte, aber die Geschichte wird noch geschrieben.

...was den Mut angeht: Das hält sich meines Erachtens nach in Grenzen - es sei denn, irgendein exzellenter Hacker hat es darauf abgesehen, mir auf die Schliche zu kommen. In diesem Sinne muss ich mitteilen, dass ich nicht einmal Arndt heiße & was die Beschreibungen und Bebilderungen im Moment mehr Zeit habe, als mir lieb ist - dank einer überwiegend stehenden Tätigkeit war ich 2020 bislang (03.03) ziemlich genau 3h und 45 Minuten auf der Arbeit - und kann momentan auch noch nicht ganz genau absehen, wann ich wieder etwas mehr für meine Brötchen machen kann. Damit der Tag nicht mehr gefühlt 25h hat (26h, als ich noch Stunden auf der Motorschiene verbrachte), wäre eine rapide Besserung wünschenswert, aber noch bin ich noch weitere 2.5 Wochen krankgeschrieben und man wird dann einmal sehen müssen, wie es ausschaut.

Darüber hinaus: Ich habe kommende Woche noch einen Termin bei einem weiteren (neuen) Orthopäden, den mir einer meiner (mehreren) Physiotherapeuten im Januar einmal empfohlen hatte. Man bekam nur einen Termin ewig im Voraus und damals wusste ich noch nicht, dass es zur OP kommen würde. Im Sinne einer weiteren Meinung werde ich den Termin auch wahrnehmen, auch wenn mir schwant, dass dabei nur herauskommt, dass a) das, was in der OP gemacht wurde, so Standard ist, b) das Hämatom danach so nicht Standard ist, c) demzufolge das Knie immer noch nicht so ist, wie man es standardgemäß nach 4 Wochen erwarten würde und d) man so direkt im Moment auch nicht viel machen kann und man im ggf durchgeführtem Ultraschall noch gescheit Flüssigkeit sieht, der man einfach Zeit geben muss. Vielleicht kommt ja doch noch etwas anderes....

Ganz konkret werde ich mich gleich in der Küche beim Kochen mal nicht hinstellen, sondern an den Tresen setzen; zumindest diese Handlungsempfehlung konnte man mir geben!
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Mikrofraktuierung ist im Knie nicht die Methode der Wahl. Das macht man eher im Sprunggelenk, zumal Mikrofraktuierung Faserknorpel hinterlässt und keinen echten hyalinen Knorpel, wie ACT.

Ist das Verfahren das Anbohren, woraufhin sich zwar wohl wieder Knorpel bildet, der aber nicht so gut wie der originale ist? Dazu meinte mein Orthopäde, dass der nicht so gut sei, aber besser ein schlechterer als gar kein Knorpel. Von meinem Eindruck her gehe ich davon aus, dass im Drehbereich eine starke Vertiefung oder gar ein Loch auf einer Knorpelseite ist, in welches der Gegenknorpel reinrutscht (daher das Gefühl des Verrutschens des Kniegelenks ohne Bandage). Die Bandage sorgt quasi dafür, dass das Kniegelenk sich neben der Schadstelle dreht, auf (noch?) gesundem Gegenknorpel.

[...] @Recordfahrer : Das Zeitfenster für eine Knorpeltranslantation ist begrenzt. Wenn Du zu lange wartest kann es sein dass die "echte" Arthrose da ist oder der gegenüberliegende Knorpel geschädigt ist. Dann ist es zu spät. Und dass man nach eine ACT keine Schmerzmittel nehmen darf hab ich noch nie gehört (und ziemlich viel Fachliteratur gelesen). Ich kann Dir genau sagen, einer der führenden Orthopäden in ACT verschreibt nach der OP Opiate (stationär) und danach Novalgin und Ibuprofen, was beides vollkommen ausreichend ist. Hypertrophie nach ACT kommt vor, ist aber unproblematisch.
ACT und Kreuzbandplastik gleichzeitig zu machen ist auch nicht unüblich. Ein guter Chirurg kriegt das hin. Nachbehandlung ist etwas langwieriger als bei getrennten OPs da beide Schemata nicht 100% kompatibel sind, ist aber besser als Einzelops.
Alltag nach der OP ist nicht einfach, als geschickter und sportlicher Mensch kriegt man das aber alleine hin. Weder davon, noch von der Krankschreibung würd ich die OP abhängig machen. 6 Wochen sind schneller rum als Du denkst, und wenn Du Kohle hast kannst Du Dir für die Zeit ein Handbike oder Trike mit Beinstütze kaufen. Wenn du in einer kleinen Klitsche arbeitest kannst Du auch die - planbare - OP mit Kollegen/Chef absprechen. Bei wem, bzw. um Namen nicht zu nenen in welcher Stadt warst Du gewesen?
P.S.: Kniespiegelung macht man nie einfach so. Es ist und bleibt ein Eingriff, bei dem ein Infektionsrisiko und Heilungsrisiko bestehen. Jeder eingriff schadet dem Gelenk. Bei ACT macht man ohnehin als erstes die arthroskopische Knorpelentnahme, dabei schaut sich der Chirurg natürlich schon mal das Knie von Innen an. Im Normalfall ist der erste Eingriff bei der ACT unkristisch. Du bist zwar 2 Wochen krank geschrieben, kannst aber in einem Bürojob nach einer Woche wieder arbeiten.

Das Zeitfenster ist in doppeltem Sinne klein. Gemacht wird der Eingriff bis zu einem Alter von 50 Jahren, der Arzt sagte nach meiner Erinnerung sogar etwas von 48 Jahren-ich werde dieses Jahr 47 Jahre alt. Wenn ich derartig große Probleme wie @Arndt78 hätte, hätte ich das Ganze sicher durchgezogen-ich gebe offen zu, dass ich auch eine gehörige Protion Schiß hatte, dazu kommen extrem schlechte Erfahrungen, seit ich diverse Lebensmittelintoleranzen habe: Gluten, Laktose, Fruktose, Hühnereiweiß, Nüsse- von jedem eins, bitte. Dazu kommt wohl noch ein hoher Harnsäurewert, sobald ich Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen) oder nur ein paar Scheiben Wurstaufschnitt esse, bekomme ich Gicht (extrem angeschwollene Fußgelenke). Anfang 2018 war ich im Bethanien-Krankenhaus in Frankfurt, gottseidank nur über Nacht zur Beobachtung aufgrund von plötzlichen Herzrasen (wohl als Begleiterscheinung zu einem Atemwegsinfekt). Nachdem ich einige Stunden gelegen hatte, stand ich auf, und der Puls schnellte nach oben. Nachdem ich einige Minuten gegen einen Türrahmen gelehnt einen Puls von 150 hatte, wurde mir das zu heiß, und ich rief den Notarzt. Nach einem im Notarztwagen vorgenommenen EKG (gefiel denen wohl nicht) wurde ich dann dorthin gebracht. Die Pflegekräfte waren ausnahmslos kaum der deutschen Sprache mächtig, ich konnte denen nicht klarmachen, dass ich aufgrund meiner Unverträglichkeiten nur spezielle Sachen essen könnte. Da nur eine Übernachtung vorgesehen war, habe ich dann eben nichts gegessen. Bei einem längeren Aufenthalt wäre das natürlich nicht möglich, und bislang war es in diesem Fall, wo ich ins Krankenhaus mußte, wie auch 2011 (Verdacht auf Pneumothorax nach einem Auffahrunfall mit dem Rad, da bin ich gegen einen die Vorfahrt mißachtenden Traktor gefahren und mit dem Brustkorb genau auf einen seitlich angebrachten Tritt geknallt und hatte starke Atemprobleme) immer so, dass ich bei der Aufnahme auf einem Zettel meine Allergien ankreuzte-um dann genau die Sachen kredenzt zu bekommen, gegen die ich allergisch bin, sprich die normale Verpflegung wie die anderen auch.

Was den Orthopäden anbelangt-den kann ich guten Gewissens nennen (vielleicht lesen hier ja andere Betroffene mit, für die nicht die Frage ist ob sie sich operieren lassen, sondern nur noch, wo). Das war ein Dr. Böhme, der beim Orthopädischen Zentrum praktiziert. Operiert worden wäre ich von ihm in der Maingau-Klinik, ebenfalls in Frankfurt. Der Arzt ist sehr gut-er hatte den Schaden am Kreuzband entdeckt. Was die Einnahme von Opiaten anbelangt-vielleicht will er nur verhindern, dass sich frisch Operierte das reinfahren und dann das Knie gleich zu stark belasten, weil sie nicht merken, wenn es wehtut. Allerdings muß in meinem Fall das Schmerzmittel, was wirklich alles betäubt, erst erfunden werden. Sollten sich jedoch trotz Bandage die Beschwerden einstellen, die ich im Juni 2018 ohne Bandage hatte (Verrutschen des Gelenks/Wasser in Knie etc.), werde ich das wohl machen lassen müssen. Ich hoffe halt, dass es bis dahin vielleicht noch andere Möglichkeiten gibt, etwa künstlichen Knorpel oder so.

Ich habe einfach die Befürchtung, dass es nach der OP schlechter als vorher ist. Dann ärgere ich mich "Hättest Du das mal bloß gelassen, da konntest Du noch ohne Probleme Radfahren, jetzt geht nicht mal Treppensteigen", aber das Ganze ist ja nicht rückgängig zu machen. Die Bandage scheuert halt etwas in der Kniekehle, und nach drei Stunden Fahren bilden sich mitunter kleine Blasen, aber alles in allem bin ich ja wohl noch gut dran, wohl eben auch aufgrund des Umstellens auf höhere Trittfrequenzen. Krafttraining, Dauerlaufen oder selbst mal nur 100 Meter rennen, um eine Bahn noch zu bekommen, ist halt nicht mehr, oder mal zwei Stufen auf einmal eine Treppe hoch- ? drauf, Hauptsache das
radfahren.gif
geht noch.
 
Oh je, oh je...

Wenn ich das alles lese, dann bin ich ja noch echt gut "bedient". Nach MRT wurde zwar auch ein Knorpelschaden III. Grades festgestellt, aber es war ja auch zu lesen, daß ein MRT nicht 100%ig korrekt anzeigt, es könnte also theoretisch auch weniger sein.

Wie auch immer, wenn ich Eure Leidensgeschichten so lese, und die Unannehmlichkeiten, die damit verbunden sind, so ist das doch schon eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität, zumindest zeitweise.

Und ich bin doch um einiges älter, als die hier genannten User. In 2 Monaten werde ich 59....seufz....

Aber wie schon geschrieben, ich habe es relativ gut, bis jetzt jedenfalls. Und ich tue auch alles dafür, damit es so bleibt.
 
@Recordfahrer: Ja, das Risiko dass es hinrerher schlechter ist besteht halt immer. Und wenn Dir ein Chirurg irgendwas zum Nachbehandlungsschema sagt kannst Du getrost einen Faktor 2 bei der Zeit drauf rechnen, von wegen nach 4 Monaten wieder Joggen gehen und solche Scherze. Einem Freund von mir wurden gleichzeitig eine ACT, ein Band und noch was Anderes gemacht. Der musste tatsächlich etwas kämpfen mit Vernarbungen und Mobilität, saß aber nach gut 2 Monaten wieder für kurze Strecken auf dem Tourenrad, nach 4 Monaten auf dem Rennrad, nach 6 Monaten fleißig in den Bergen und nach 9 Monaten hat er wieder mit Joggen angefangen. Die durchschnittliche Erfolgsquote scheint bei 90% zu liegen: https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/2325967117709250
Allerdings scheinen die unterschiedlichen Studien ziemlich unterschiedlich zu sein, von 0% Versagensquote bis 22% Versagensquote. Aber man weiss nie wie sorgfältig/erfahren die Operateure waren und welche Methoden die verwendne. In Deutschland gibt es mit Novocat 3D und Novocat Inject standardmäßig eingesetzte Produkte, was es besser macht, aber auch bedeutet dass mehr Operateure die Eingriffe machen. Letztlich bietet sich eine Chance, ein weitestgehend "normal" funktionierendes Knie, mit dem Du normal Sport treiben kannst, und das Risiko in Sachen Kreuzband eine Arthrofibrose (Zitat eines Physiotherapeuten in etwa "bei uns noch nie") und eines Versagen des Knorpelimplantats. Dem gegenüber steht ein ziemlich dysfunktionales Knie was selbst beim Radfahren Probleme bereitet und wo es ungewiss ist wie lange es dauert bis die Arthrose da ist. Einen gewissen Einfluss hat man natürlich auch selber, indem man das Nachbehandlungsschema beachtet (und auch nachfragt und sich aktiv informiert) und die Rehaphase ernst nimmt. Letzteres bedeutet Du nimmt Dir am besten eine Studiomitgliedschaft für ein Jahr und verbringst da 3-4 Stunden die Woche.

Allergien sind im Krankenhaus möglicher Weise nicht schlecht, denn dann bekommst Du nicht den ganz schlimmen Fraß.

Deinen Orthopäden kenne ich nicht, im Süden hätte ich ein paar Namen bzw. Kliniken gekannt, auch richtige Experten für ACT. In Frankfurt kenne ich den Namen eines bekannten Sportmediziners der viele Profisportler betreut hat aber auch Privatsprechstunden macht, falls Du interesse hast. Ist aber kein Kniespezialist.

Ich persönlich bin ja kein Fan von all zu viel Schmerzmittel. Primär nehme ich Entzündungshemmer um Entzündungen los zu werden, und Schmerzen sind eine Erinnerung dass ich zu viel gemacht hatte. Ich hatte in meinem Leben 3 Mal Opiate bekommen, jedes Mal ware mir Schmerzen lieber als die "Betäubung" die man davon bekommt.

@CYJU: Chondrozythen = Knorpelzellen, ACT = autologe Chondrozytentransplantation (angezüchtete Knorpelzellen werden in's Knie gesetzt, woraus sich neuer Knorpel bildet.)
Medial = Innen (Richtung Oberrohr/Trinkflasche/Sattelrohr)
Lateral = Außen (Richtung Auto bzw. Leitplanke)
Distal = Unten (Richtung Pedale)
Proximal = Oben (Richtung Helm)
Anterior = Oben/Vorne (Richtung Vorderrad)
Posterior = Unten/Hinten (Richtung Hinterrad)
Ist einfacher, denn mit oben/unten/innen/außen weiss man nie genau wie das gemeint ist. Z.B. ist jetzt "Innen" im Inneren des Knies, also posterior von der Patella (auch retropatellar genannt), oder Medial?
 
Das Problem war ja, dass meine Allergien schlicht "vergessen" wurden, und wegen zwei Mahlzeiten (Abendessen und Frühstück) wollte ich da kein Faß aufmachen. Da ich es gewohnt bin, mich mit Einschränkungen zufriedenzugeben und mich dem anzupassen (seit etlichen Jahren Reizdarm-wenn ich sämtliche Loperamid- und Tannacomp-Schachteln aufeinanderstapeln und da runterspringen würde, würde vermutlich nicht mal ein Fettfleck zurückbleiben), habe ich es eben auch gelernt, mit der Bandage zu leben. Wenn ich etwa im Bus sitze, merke ich mitunter schon gar nicht mehr, dass ich überhaupt eine trage, aber ohne ist es einfach zu riskant im Alltag. Ich werde das Ganze wohl ins Auge fassen müssen, wenn ich nach dem radfahren Wasser im Knie haben sollte. Vorgestern hatte ich beim Arbeiten mit dem EMS-Gerät selbiges wohl etwas stark aufgedreht, da war das Knie nach langer Zeit tatsächlich etwas maulig geworden.

Privatsprechstunden wären eh nichts-ich bin Kassenpatient. Und Opiate hinterlassen bestenfalls einen rebellischen Magen, aber keine Betäubung-ich ging nur immer davon aus, dass es ohne noch schlimmer gewesen wäre, da ist bei mir sicher ein ziemlicher Placebo-Effekt dabei.
 
Privatsprechstunden wären eh nichts-ich bin Kassenpatient.
Eine einfache Konsultation ist nicht teuer (mit allen Posten vielleicht 80 Euro?). Nicht dass Du mich falsch verstehst, ich will Dich nicht irgendwie überreden, ist nur allgemein gesagt. Prinzipiell würde ich nie davor zurückschrecken bei derartig grundlegenden Fragestellungen auch mal etwas Geld für eine gute Fachmeinung hin zu blättern. Ein Tag Rennradfahren in der Schweiz ist da teurer.

wenn ich nach dem radfahren Wasser im Knie haben sollte
Naja, dann ist es wohl für die ACT zu spät.
 
Wasser im Knie hatte ich zuletzt ohne Bandage (als das Kniegelenk verrutschte) und drei Wochen danach hin und wieder (mit Bandage, da war der Knorpel wohl noch gereizt), danach war das dann weg. Ich hatte ja schon angedacht, 15 Monate nach der letzten nochmal eine MRT-Aufnahme auf eigene Kappe machen zu lassen (etwa 204 Euro bei der Alta-Klinik), um zu sehen, ob der Zustand sich verschlechtert hat oder gleichgeblieben ist. Aber weil die Aussagekraft doch nicht so dolle ist, weiß ich nicht, ob das sinnvoll ist?
 
eine MRT-Aufnahme auf eigene Kappe machen zu lassen (etwa 204 Euro bei der Alta-Klinik), um zu sehen, ob der Zustand sich verschlechtert hat oder gleichgeblieben ist
Wieso nicht verschreiben lassen? Du brauchst doch ohnehin einen (guten) Orthopäden der sich die Bilder anschaut.

Aber weil die Aussagekraft doch nicht so dolle ist, weiß ich nicht, ob das sinnvoll ist?
Du kannst darauf das Fortschreiten von Knorpelschaden + evtl. Meniskus sehen. Was Dir aber natürlich die Frage OP vs. nicht OP nicht abnimmt, weil die medizinische indikation für eine OP nach Deiner Beschreibung ja schon gegeben ist, und Du allenfalls sehen könntest dass es zumindest für eine ACT zu spät ist.
 
Morgen allerseits,

zunächst @Jan-H: Der Link (von 2017) passt ganz gut zu Spiegel Online von gestern (04.03; allerdings Spiegel+ und somit nicht vollständig (für mich) lesbar) - im Grunde genommen ist das allerdings alles (weder 2017 noch gestern bei Spiegel) sonderlich neu, denn Kniearthroskopien stehen ja seit geraumer Zeit am Pranger, zumindest, sofern es dabei um Knorpelglättungen (wie bei mir), Meniskusresektionen oder die reine Gelenkspülung geht.

Man muss dabei jedoch auch immer anmerken, dass es bei diesen Artikeln / Studien i.d.R. um den Symptomkomplex "Aua" & "Gonarthrose" geht, also bereits vonstatten gehende degenerative Erkrankungen.

Wer viel liest (& wie bereits geschrieben, wer viel googelt, findet eh, was er sucht), findet auch diverse Studien, die Knorpelglättungen und Meniskuseingriffen mit mechanischen Problemen und noch keiner ausgeprägten Gonarthrose bei jüngeren und nicht adipösen Menschen durchaus einen Nutzen zuschreiben - aber am Ende weiß man es wahrscheinlich nicht definitiv. Genauso findet man dann halt, dass Knorpelglättungen eine Arthrose beschleunigen können, da recht logisch alles was abgefräst wurde, gar nicht mehr degenerieren kann und der Prozess somit einige mm tiefer beginnt. Ob es auch verlässliche Studien für meinen Fall gibt (mechanische Probleme, unauffälliges MRT, dann konservativ vs operativ nach erfolgloser konservativer Behandlung), wage ich schwer zu bezweifeln.

Plakativ zu verkünden, dass quasi alle Arthroskopien genauso sinnvoll oder sinnlos wie Scheinoperationen sind, macht man nur so lange, bis man selber einmal mit starken Problemen mitsamt mechanischer Komponente zu kämpfen hat.

Nachdem ich zwei Monate nicht mehr schmerzfrei gehen konnte, jegliche Bewegung von Radfahren bis Schwimmen (Thema "gelenkschonend") das Knie gegen die Wand fuhr, andauernd - und im Zeitverlauf immer regelmäßiger - einen beängstigenden "Druckanstieg" im Knie erleben durfte, der sich dann mit einem "Knack/Plopp/whatever" entlud und das Ganze bei zumindest einem Monat extremster Schonung bei gleichzeitiger stabilitätsfördernder KG ziemlich genau kein bisschen besser wurde, zweifele ich zumindest ein wenig an diesen Artikeln bzw. Studien.

Zudem war es ja bei mir so, dass das MRT keinen Befund hergab - der "fransende" Knorpelschaden dann jedoch gefunden wurde.

Ich frage mich dann immer, was genau für Patienten wie mich die sinnvolle Alternative ist - auch wenn ich ebenfalls anmerken muss, dass ich einen sehr sehr enttäuschenden postoperativen Verlauf habe, bei dem ich auch überhaupt nicht weiß, ob es am Ende besser als zuvor sein wird. Das Theater mit massivem Hämatom usw. war aber sicherlich nicht einplanbar und dürfte auch nicht der Regelfall sein. Das hilft mir konkret natürlich auch nicht.

Etwas überspitzt müsste ich mich dann ja - als Alternative zu meiner OP - bis auf ewig Weiteres krankschreiben und für Strecken, die zu Fuß zu bewältigen sind, auf einen Rollstuhl umsteigen, da die ständigen Einklemmungen natürlich auch weitere Knorpelschäden hervorrufen können (niemand wird einem seriös behaupten können, dass rapide ansteigende Druckverhältnisse (gefühlt) im Knie, die sich knackend entladen, wahrscheinlich nicht so wild sind).

Gleichzeitig muss man dann physiotherapeutisch intensiv daran arbeiten, die mechanische Beeinträchtigung irgendwie aus der Welt zu schaffen (oder auf die Zeit hoffen). So wirklich überzeugend finde ich das Konzept nicht, aber wenn man natürlich nicht in dieser Situation steckt, ist es relativ einfach zu sagen, dass die betroffenen Personen es brav konventionell probieren sollen - bloß wie lange? Wahrscheinlich hätte ich das im November sogar selber noch empfohlen...

"Bloß wie lange" ist zudem auch noch ein Motto, welches ich mir im Moment an die Stirn pappen könnte.

Genau heute vor einem Monat erfolgte meine nun-wie-sinnvoll-auch-immer-gewesene-Arthroskopie - und ehrlich gesagt ist der Zustand momentan recht ernüchternd.

Ich hatte ja vor einigen Tagen geschrieben, dass ich erstmals wieder eine sehr langsame und geruhsame Stunde auf dem Rennrad war, was seitdem auch ein weiteres Mal passierte. Gleichzeitig hat sich auch die allgemeine Beweglichkeit des Gelenks verbessert - Stufen hoch funktioniert einen Monat nach der OP mit Schmerzen hinter der Kniescheibe (die sowieso sehr persistent sind und unter anderem auch beim Treten auf dem Rad nicht gerade ein gutes Bauchgefühl hinterlassen; ggf. noch Schwellung/Hämatom/Bänder/Sehnen gereizt?), aber relativ sauberer Bewegung; Stufen hinab ist nach wie vor ein Krampf, aber es ist ein Prozess erkennbar (jetzt geht es sehr schlecht; vor einer Woche ging es gar nicht).

Gleichzeitig sind meine Schmerzen jedoch kaum besser oder gar schlimmer geworden - die letzte Nacht war einmal wieder trotz Schmerzmitteln ganz ganz schlecht und gestern erfreute mich mein Knie auch wieder mit einem verschlechtertem Schwellungszustand und einer sehr deutlich spürbaren Überwärmung.

Mir scheint es so, als würde die zusätzliche Belastung (z.B. "Treppe hinab ist ein Krampf...aber Prozess") zwar von der Beweglichkeit her zunehmend getragen, aber vom Gelenk selber noch nicht. Da das richtige Maß an Belastung und Entlastung zu treffen, scheint mir nicht zu gelingen bzw. vielleicht gibt es da auch gar keinen Königsweg und man muss durch diese Phase durch.

Bedingt durch die Schwellungen und die Überwärmung sorgte ich mich natürlich auch gleich in Richtung Infekt / Entzündung, eilte zum Arzt und lies ein Blutbild erstellen.

Die Ergebnisse habe ich bekommen und die nackten Zahlen untermauern mein Empfinden, dass es nach einem Monat einfach zu viel ist, wenn ich im Haus ohne Krücke herumrenne und 2-3x am Tag die Treppe hinauf- und hinabsteige sowie mit dem Rad die 2km zur Physio fahre sowie auf die Woche gesehen 2x Rennrad à einer Stunde radele (mit gefühlt 124 Umdrehungen und 0 Höhenmetern).

Ich mag mir gar nicht ausmalen, wann ich mal wieder so weit bin, mich normal arbeits- und lebensfähig zu fühlen - da scheint mir auch bei dieser eigentlich banalen Arthroskopie noch ein langer Weg vor mir, der so gar nichts mit dem zu tun hat, was man online über Arthroskopien liest. Aber wie schrieb auch @MtCentis: "Und wenn Dir ein Chirurg irgendwas zum Nachbehandlungsschema sagt kannst Du getrost einen Faktor 2 bei der Zeit drauf rechnen, von wegen nach 4 Monaten wieder Joggen gehen und solche Scherze."

Oder, auch nicht ganz untreffend @CYJU: "...wie auch immer, wenn ich Eure Leidensgeschichten so lese, und die Unannehmlichkeiten, die damit verbunden sind, so ist das doch schon eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität, zumindest zeitweise": Ich hoffe auf das zeitweise, aber die Zeit kommt mir schon verdammt lange vor...
 
Wieso nicht verschreiben lassen? Du brauchst doch ohnehin einen (guten) Orthopäden der sich die Bilder anschaut.

An die Aufnahme angeschlossen ist da auch das Gespräch mit einem Arzt-ich denke, der wird mir das auch sagen können. Abgesehen davon weiß ich nicht, ob der Orthopäde, der die OP ursprünglich machen sollte, nicht etwas "angefressen" ist ob meiner Absage im letzten Moment. Wenn der Arzt der Alta-Klinik meint, dass das Ganze keinen Aufschub duldet, würde mir eh nichts anderes übrig bleiben. Bei der letzten Aufnahme sagte der ja nur, dass das Knie keinen starken Belastungen mehr ausgesetzt werden dürfe-dass das Ganze schleunigst operiert weden müsse, sagte der nicht. Und wenn der begutachtende Arzt nicht von einer etwaigen Operation profitiert, wird der nicht vorschnell zu einer Operation raten, denke ich. Außerdem geht das da recht schnell, bei der letzten verschriebenen MRT-Aufnahme mußte ich etliche Wochen warten. Abgesehen davon ist doch sicher die Vergleichbarkeit am ehesten gegeben, wenn die Aufnahmen beim gleichen Radiologen gemacht werden, oder ist das egal?

Du kannst darauf das Fortschreiten von Knorpelschaden + evtl. Meniskus sehen. Was Dir aber natürlich die Frage OP vs. nicht OP nicht abnimmt, weil die medizinische indikation für eine OP nach Deiner Beschreibung ja schon gegeben ist, und Du allenfalls sehen könntest dass es zumindest für eine ACT zu spät ist.

Offen gestanden sah ich selbst da nicht viel, weswegen mir da eine neutrale Meinung eines Fachmannes dann schon wichtig wäre.
 
@Recordfahrer: "Abgesehen davon ist doch sicher die Vergleichbarkeit am ehesten gegeben, wenn die Aufnahmen beim gleichen Radiologen gemacht werden, oder ist das egal?"

Dazu nur so viel: Prinzipiell ist es sicherlich besser, wenn ein Radiologe, der bereits einmal "Zustand 1" beurteilt hat, dann auch "Zustand 2" beurteilt, da dann eine gewissen Kontinuität gegeben ist - wenn es allerdings eine größere radiologische Praxis mit mehreren Ärzten ist, gilt die Aussage so natürlich nur beschränkt. Wenn der Radiologe natürlich beim ersten Mal etwas übersehen oder nicht richtig beurteilt hat, wäre ein anderer Radiologe zur Abwechslung eine bessere Idee - aber vielleicht sollte man auch einfach auf den Fachmann vertrauen. Ich selber habe auch sehr sehr viel Zeit vor meinen MRT-Aufnahmen verbracht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es schon einen Grund gib, weshalb es Radiologen gibt. Meiner Erfahrung nach verlassen sich Orthopäden übrigens sehr auf die MRT-Berichte des Radiologen - selber Zeit, die Aufnahmen mal in Ruhe anzuschauen, nehmen sich nur wenige (bzw. ein bisschen wirres Herumgescrolle & gut ist).

Allerdings: Ich habe 2 verschiedene MRT-Aufnahmen (eine nach dem Sturz im Oktober), eine vor der Behandlung im Klinikum eben dort.

Ohne selber Radiologe zu sein, schwant mir, dass die verwendete Hardware nicht überall gleich gut ist - die ersten Aufnahmen sind deutlich schärfer und schlichtweg besser als die zweiten aus dem Klinikum, obwohl mein Bein in beiden Fällen gleich fixiert war und ich aufgepasst habe, mich nicht ein Atom nach links oder rechts zu bewegen.

Jedoch - Schärfe hin oder her: Mein Problem bzw. den Knorpelschaden zeigte keines der beiden Aufnahmensets...

Was "angefressen" angeht - ich glaube, dass die meisten Ärzte pro Tag/Woche/Monat so viele Patienten sehen, dass sie gar nicht die Muße haben, über irgendetwas angefressen zu sein - und außerdem haben die auch selber ein Leben (Rennrad, Kinder, Familie, chronische Rückenschmerzen, was weiß ich) und daher wahrscheinlich besseres zu tun, als sich zu merken, welcher Patient mal komisch oder nicht komisch war (Extrempatienten ausgenommen).
 
Abgesehen davon weiß ich nicht, ob der Orthopäde, der die OP ursprünglich machen sollte, nicht etwas "angefressen" ist ob meiner Absage im letzten Moment.
Vermutlich wird er sich nicht mal an Dich erinnern. Und wenn Du noch mal kommst und es nochmal besprechen willst weiss ich nicht was er dagegen haben soll. Wichtiger ist aber eher, eine Zwei- oder Drittmeinung von anderen Ärzten zu holen.

Und wenn der begutachtende Arzt nicht von einer etwaigen Operation profitiert, wird der nicht vorschnell zu einer Operation raten, denke ich.
Es ist weniger ob jemand davon profitiert, sondern eher dass Ärzte Dinge häufig aus ihrem Blikwinkel sehen. Ein Arzt der viel ACTs macht wird dir eher zu einer ACT raten als jemand der selber nur konservativ behandelt.

Außerdem geht das da recht schnell, bei der letzten verschriebenen MRT-Aufnahme mußte ich etliche Wochen warten. Abgesehen davon ist doch sicher die Vergleichbarkeit am ehesten gegeben, wenn die Aufnahmen beim gleichen Radiologen gemacht werden, oder ist das egal?
Wenn man etwas rum telefoniert kommt man auch mal schneller an ein MRT. Aber es ist halt so dass eine gewisse Anzahl von Slots für Privatpatienten reserviert sind und Du als Privatpatient fast überall schnell einen Termin bekommst.

Zur Vergleichbarkeit kann man auf Bildern mit unterschiedlichen Sequenzen unterschiedliche Dinge unterschiedlich gut sehen. Das kann von Vorteil aber auch von Nachteil sein. Am Wichtigsten ist es, dass Du beim Radiologen auch die CD vom letzten Mal mitbringst, damit er die Bilder vergleichen kann.

Offen gestanden sah ich selbst da nicht viel, weswegen mir da eine neutrale Meinung eines Fachmannes dann schon wichtig wäre.
Ich meinte nur dass der Sinn einer neuen Aufnahme allenfalls darin bestehen könnte das Fortschreiten des Knorpelschadens zu sehen.

Wie alt sind die "alten" Bilder? Mindestens genau so wichtig wenn nicht wichtiger als neue Bilder ist es, eine Meinung von einem weiteren Arzt zu holen.
 
Vermutlich wird er sich nicht mal an Dich erinnern. Und wenn Du noch mal kommst und es nochmal besprechen willst weiss ich nicht was er dagegen haben soll. Wichtiger ist aber eher, eine Zwei- oder Drittmeinung von anderen Ärzten zu holen.


Es ist weniger ob jemand davon profitiert, sondern eher dass Ärzte Dinge häufig aus ihrem Blikwinkel sehen. Ein Arzt der viel ACTs macht wird dir eher zu einer ACT raten als jemand der selber nur konservativ behandelt.

Naja, so viele Patienten, die eine Knorpelverpflanzung gemacht bekommen sollen, hat der sicher nicht-oder kommt das häufiger vor, als man meint? Und von diesen nicht vielen hat er sicher noch weniger, die-aus seiner Sicht- im letzten Moment die Hosen vollhaben und kneifen. Aber da gehe ich vielleicht zu sehr von mir (Zwilling) aus. Ich kann sehr nachtragend sein.

Wenn man etwas rum telefoniert kommt man auch mal schneller an ein MRT. Aber es ist halt so dass eine gewisse Anzahl von Slots für Privatpatienten reserviert sind und Du als Privatpatient fast überall schnell einen Termin bekommst.

Zur Vergleichbarkeit kann man auf Bildern mit unterschiedlichen Sequenzen unterschiedliche Dinge unterschiedlich gut sehen. Das kann von Vorteil aber auch von Nachteil sein. Am Wichtigsten ist es, dass Du beim Radiologen auch die CD vom letzten Mal mitbringst, damit er die Bilder vergleichen kann.


Ich meinte nur dass der Sinn einer neuen Aufnahme allenfalls darin bestehen könnte das Fortschreiten des Knorpelschadens zu sehen.

Wie alt sind die "alten" Bilder? Mindestens genau so wichtig wenn nicht wichtiger als neue Bilder ist es, eine Meinung von einem weiteren Arzt zu holen.

Die erste Aufnahme (von der "verschriebenen" MRT) ist vom Mai 2018, die zweite vom Dezember 2018. Verschlechtert hat es sich eigentlich nur dahingehend, dass ich anfangs die Bandage nur beim Fahren brauchte, seit etwa März 2019 aber auch im Alltag eine trage, um jegliches Verletzungsrisiko- etwa beim Treppensteigen- auszuschließen.
 
Naja, so viele Patienten, die eine Knorpelverpflanzung gemacht bekommen sollen, hat der sicher nicht-oder kommt das häufiger vor, als man meint?
ACT ist eine recht häufige Prozedur. Ich kenne in meinem Freundes- und Bekanntenkreis mehrere die das hatten. Spezialisten in ACT machen das an ihren Operationstagen mehrmals täglich.

Die erste Aufnahme (von der "verschriebenen" MRT) ist vom Mai 2018, die zweite vom Dezember 2018. Verschlechtert hat es sich eigentlich nur dahingehend, dass ich anfangs die Bandage nur beim Fahren brauchte, seit etwa März 2019 aber auch im Alltag eine trage, um jegliches Verletzungsrisiko- etwa beim Treppensteigen- auszuschließen.
OK, also letztlich ist das letzte MRT 15 Monate alt, die eigentliche Verschlechterung ist bereits 3 Monate nach dem MRT eingetreten?
Ich bin jetzt kein Fachmann, aber ich würde vermuten dass sich da nicht so viel verändert hat außer irgendwelchen Reizungen die Du ohnehin nicht siehst. Da macht es denke ich mehr Sinn dass Du Dich mit den existierenden Bildern noch mal von anderen Ärzten beraten lässt, bzw. wenn Du noch Rückfragen hast oder die verschlechterte Situation besprechen willst noch mal vom gleichen Arzt. Wobei zwei unterschiedliche Meinungen Dir entweder zwei unterschiedliche Sichtweisen bringen, oder bei Übereinstimmung die Sichtweise bestärken. Die Wartezeit ist halt bei den meisten Experten 1-2 Monate, abkürzen kann man das manchmal (nicht immer) über die Selbstzahler-Route.
 
@MtCenis: Beim Durchstöbern meiner Lesezeichen bin ich gerade auf das hier gestoßen-hast Du davon schon gehört? Mein Orthopäde wohl noch nicht-da würde am Knie nur ein Eingriff nötig werden, und somit die Schiefgehwahrscheinlichkeit um 50% reduziert-oder sehe ich das falsch?
 
Zurück