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Klemmspuren in Carbongabelschaft

Redinho

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Hallo,

aufgrund von Knackgeräuschen habe ich den Vorbau vom neuen Fuji Rennrad (3 Monate alt) demontiert und musste feststellen, dass dieser definitiv mit mehr als 5-7Nm angezogen war und Klemmspuren im Gabelschaft zu sehen sind.

Ist das noch unbedenklich oder sollte ich die Gabel sofort reklamieren?

IMG_4038.JPG
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von CTE-Performance

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neuen Fuji Rennrad (3 Monate alt)
Dann hast Du doch noch Garantie, oder? Montagefehler.

Ob das Knacken daher rührt, wäre natürlich eine Untersuchung wert. Kannst Du denn sicherstellen, dass die Geräusche daher stammen? Könnte ich mir gut vorstellen, dass dem nicht so ist. Wenn diese winzigen Schlieren die Stabilität der gesamten Schaftstruktur schwächen würden, dann ware Cfk nicht so weit verbreitet. Carbon macht mehr mit, als andere Werkstoffe, versagt bei Überschreiten der Belastungsgrenze dann aber plötzlich und brachial. Das ist für sich genommen ein Grund, dass dieses Material für den nicht professionellen Alltag (also Formeleins oder sowas) vielleicht kräftiger als absolut notwendig berechnet daherkommt.

Würde mich auch wundern, wenn ein Monteur beim Anbau des Vorbaus den Schaft durch anziehen der Schrauben zerquetscht. Das ist schon sehr unwahrscheinlich. Versteh das bitte nicht als Einladung, keine Vorsicht walten zu lassen.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von CTE-Performance

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Also ich weiß nicht, woher man da ablesen soll, wie weit die Schrauben angezogen wurden. Das sieht eher danach aus, als ob eines der Bauteile nicht maßhaltig war oder aus anderen Gründen den Gabelschaft eingekerbt hat.

Damit gehe auf jeden Fall dorthin zurück, wo Du das her hast.
 
Risse sind es nicht, sondern eher eingedrückte Stellen im Carbon. Daher die Frage, wie Carbon auf solche oberflächlichen Beschädigungen reagiert.
Die Druckstellen befinden sich genau entlang der Kanten zur Verschraubung des Alu-Vorbaus (s. Beispielabbildung) und sind daher auch etwas seitlich versetzt zueinander.



Ritchey-Superlogic-C260-Carbon-31-8-Vorbau-33883-0-1481265497.jpeg
 
So ähnlich sah es bei mir an der Canyon Sattelstütze aus, nach ein paar mal handfestem anziehen. Ein kleines Schlagloch auf dem Weg zur Arbeit und das Ding war ganz durch. Bei Carbon würde ich daher eher auf Nummer Sicher gehen wollen.
 
wegen ähnlichen beschädigungen habe ich die gabel an meinem scott ausgetauscht

außerdem würde ich einen vorbau nie so hoch am gabelschaft klemmen, wie's offensichtlich bei deinem rad gemacht wurde.
die oberkannte vorbauklemmung sitzt, wenn ich montiere, ca 5mm unter oberkannte gabelschaft
dann kommt ein spacer drauf
und dann die kompressions-kappe
btw ich verwende nur kompressions-plugs, die länger als die höhe des vorbaus plus diese 5mm sind:
https://www.ebay.com/itm/Fouriers-H...var=571208520560&_trksid=p2060353.m1438.l2649
 
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Ein Carbonrohr ist kein Knetgummi, da gibt es keine Abdrücke. Am unteren Ende des unteren Risses sieht man radiale Mikrorisse vom Hauptriss ausgehend. Ausserdem verlaufen die Risse senkrecht, während der Klemmschlitz des Vorbaus geschwungen verläuft. Dazu hat der Vorbau 3 Klemmschrauben, da entstehen enorme Kräfte wenn man zu fest anzieht.
Ich bleibe bei meiner Prognosse, das sind Risse im Material.
 
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Ab zum Händler damit.

Davon abgesehen: Ohne ordentliche Untersuchung mit einem scan (ct, thermographisch) bleibt es bei Spekulationen.

Ich habe eine Gabel wegen ähnlichen Klemmspuren zur Untersuchung gegeben, mit überraschendem Ergebnis. Der Schaft war ok, dafür gab es in einer Gabelscheide Delamination, die von außen nicht sichtbar und auch nicht "erklopfbar" war. Über mögliche Ursachen für den Schaden rätsel ich bis heute.
 
Ab zum Händler damit.

Davon abgesehen: Ohne ordentliche Untersuchung mit einem scan (ct, thermographisch) bleibt es bei Spekulationen.

Ich habe eine Gabel wegen ähnlichen Klemmspuren zur Untersuchung gegeben, mit überraschendem Ergebnis. Der Schaft war ok, dafür gab es in einer Gabelscheide Delamination, die von außen nicht sichtbar und auch nicht "erklopfbar" war. Über mögliche Ursachen für den Schaden rätsel ich bis heute.
Die Usache dürfte da wohl in der Verarbeitung liegen, habe in meinem Fred ein Video zu dem Thema gepostet...
 
Ein Carbonrohr ist kein Knetgummi, da gibt es keine Abdrücke. .
das habe ich auch gedacht bis ich meine scottgabel ausgebaut habe und einen "ausdruck", Eine runde erhabene stelle vorne am carbonsteuerrohr entdeckte.
das carbonsteuerrohr hat sich an der betr. stelle in das loch des vorbaus gedrückt
da, wo der vorbau geklemmt wird, hat sich das steuerrohr in den vorbau(klemm)schlitz gedrückt.
dieser rahmen wies auch um das tretlager herum risse auf … das aber nur so am rande erwähnt

montiere alle rahmen, stahl, alu, carbon, titan mit torque wrench und vorgegebenen drehmomenten

diesen rahmen habe ich nicht reparieren lassen sondern durch ein billigeres carbon rahmen/gabel set ersetzt
 
Ich habe solche Spuren TROTZ Montage mit Drehmomentschlüssel und das noch weit unter maximal angegebenem Drehmoment und passenden Komponenten. Fahre trotzdem weiter. Muss aber auch sagen, das ist genau der Grund, wieso ich früher ungern Carbonschäfte fuhr, sowas hatte ich bei Alu und Stahl nie. Leider gibts Alu immer seltener bis garnicht mehr.

Aus Erfahrung sage ich dir, wirst du beim Händler kaum etwas erreichen, der wird den Hersteller anfragen und der wird dir sagen, alles ok. Und dann wirst du wieder gehen, oder auf eigene Kosten tauschen, wird am Ende auch ein Beweisproblem, habe schon erlebt, dass dir der Händler dann weis machen will, dass du der Verursacher warst.

Andere bzw. weitere Variante wäre, der Händler erzählt dir, alles unbedenklich und du bist so weit wie vorher.
 
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Hi,

Trek ist sich der Problematik bewusst und hat einige Montagehinweise rausgegeben:

https://www.velonews.com/2010/06/ne...rned-about-broken-carbon-steerer-tubes_121389
https://www.velonews.com/2010/06/news/carbon-steerer-breakages-statement-from-trek-bicycle_121417

Essenz der Berichte ist:
1) Manche Vorbauten sind mit Carbon-Schäften nicht kompatibel
2) Die Klemmung sollte nicht direkt an der Oberkante des Schafts erfolgen -> ein 5mm Spacer zw. Ahead-Kappe und Vorbau ist notwendig
3) Anzugsdrehmoment ist entscheidend - nicht immer den maximalen Wert nehmen


Canyon sagt, dass bei solchen Dellen wie der TE sie hat, die Gabel von Canyon gecheckt werden sollte:
https://www.canyon.com/download/manuals/Canyon_Lenker-Vorbau_EN_2015-01-07_Internet.pdf

Und genau das würde ich machen, wenn's meine Gabel wäre. Und vorher mal ein paar Bilder zum Hersteller/Dealer schicken und drauf hinweisen, dass man das zur Beweissicherung macht - Wenn der Hersteller dann sagt, dass alles ok ist und das Teil doch bricht, bist Du vielleicht trotzdem tot, aber Deine Erben können den Hersteller prima verklagen. Und ich würd dem TE raten, den Hersteller im diesem Zuge zu fragen, warum die Klemmung, gegen den allgemeinen Rat 5mm Platz zu lassen, am oberen Rand des Schafts erfolgte.


LG
Live4Ever
 
Nicht nur die hintere Aussparung an den Klemmschrauben des Vorbaus, sondern auch vorn die Aussparung des Vorbaus innen Richtung Lenkerklemmung drückt sich gerne mal in den Schaft, dagegen kannst du rein garnichts machen, wenn diese Vorbauten ab Werk verbaut werden, wie ich es oft erlebt habe. Spart Gewicht, wenn man Material spart, leider drücken sich halt diese Abdrücke in den Gabelschaft, einmal geklemmt und gefahren, ein bisschen am Lenker gezogen beim Wiegetritt und du hast nach 10km diese Abdrücke trotz freigegebenem Vorbau.
 
Nur weil viele (Hersteller) den gleichen Fehler machen, wird dieser noch lange nicht zur Norm und somit richtig.

Und ob das nun ein Montage/Komponentenauswahl-Fehler ist, bestimmt die Tatsache, ob der Schaft geschwächt ist oder nicht.

LG
Live4Ever
 
Das mag sein, nur in der Praxis weißt du vor dem Kauf eines Neurades nie wie der Schaft innen aussieht und wie die Komponenten tatsächlich abgestimmt sind. Ich habe 2x das gleiche Rad gekauft, unterschiedliche Saison, gleiches Modell, einmal war ein Vorbau X verbaut von der Hausmarke des Herstellers, alles gut, das nächste mal Hausmarke Vorbau Y, sah ganz anders aus und ich hatte hinten Klemmspuren vom Feinsten, Reklamation? Bringt nichts, der Hersteller hat das Frei gegeben und die Händler kümmern sich nach Verkauf dieser Räder nicht mehr drum, und tauschen tun sie auch nichts, da sie das auf eigene Kosten tun müssten, der Hersteller hat es ja so frei gegeben. Fertig. Das ist der Nachteil des Werkstoffes würde ich sagen, den man akzeptieren muss. Bin trotzdem der Meinung, dass das ungefährlich ist, weißt du wie viele Carbon Schäfte da rum fahren, ohne Dremoment verbaut und sicher nicht immer auf Passung der Komponenten geachtet.

Da gebe ich dir recht, das machts nicht richtig, aber es ist halt so und passieren tut sicher wenig bis selten etwas, zumindest nicht durch diese Klemmspuren. 1x im Monat auseinanderbauen, prüfen, weiterfahren.
 
Ok, da geb ich Dir recht - so sieht halt die Praxis aus.

Aber ich hab meinen Vorbau seit 3.5Jahren und 40tkm nicht einmal auseinandergebaut - warum auch? Bestimmt zerleg ich meinen Hobel nicht alle paar Monate um solche versteckten Defekte zu suchen. Thanks god, it's aluminium ;-)

Das Trek sich zu diesem Problem geäußert hat, zeigt aber schon, dass die Hersteller darum wissen und sich auch kümmern. Manche wohl mehr, andere vielleicht eher weniger. Und sowas wird meine Kaufentscheidung beim nächsten Hobel mit Sicherheit beeinflussen.
 
Ich habe mein letztes RR gezielt gekauft, weil es einen Alu Schaft hat. Meine Kaufentscheidung ist auch abhängig davon, gewisse Hersteller kaufe ich nicht, da kann kommen was will. Leider gibt es immer weniger Räder mit Alu Schaft. Vollcarbongabeln werden häufig verbaut und dann der billige Universal Vorbau, der überhaupt nicht für Carbon ausgelegt ist, sehr ärgerlich, denn einmal geklemmt hat man ggf schon ein Problem.
 
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