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Klemmspuren in Carbongabelschaft

Es bilden sich hier gerade zwei Meinungen ab:
Einkerbung vs. Riss :D

Meiner Ansicht nach wäre das schon ein Kuriosum, an ein relativ klein dimensioniertem Carbonrohr einen vermeintlichen Riss wie diesen zu finden.
 
Die Kombi "Alu-Carbon" ist aus gutem Grund ausgestorben, Stichwort Korrosion, darauf würde ich heute nicht mehr setzen.
 
Es bilden sich hier gerade zwei Meinungen ab:
Einkerbung vs. Riss :D
Dritte Meinung: dicke Harzschicht ein wenig plattgedrückt? Ich denke das ist eine Art Abwägung (die dann im der Praxis von Fertigungsstreuung dominiert wird): mit viel Harz zwischen Oberfläche und Gewebe fängt man sich relativ leicht sichtbare Klemmspuren, aber die sind dann nicht immer gleich eine Stabilitätseinschränkung, mit wenig gibt's nicht so schnell Spuren, dafür hat man weniger Reserven bis zum Schaden
 
...passieren tut sicher wenig bis selten etwas, zumindest nicht durch diese Klemmspuren. 1x im Monat auseinanderbauen, prüfen, weiterfahren.

Ist das der technologische Fortschritt, dem Käufer eines Neurades zu empfehlen, die Gabel monatlich zwecks Prüfung zu demontieren ?
Und sind wir jetzt schon derart konsumentenverblödet, solche Empfehlungen wie selbstverständlich auszusprechen ?
Aber es hat ja auch etwas Gutes: "Schatz, ich gehe mal eben in den Hobbykeller...Fasern checken... ."
In 10 Jahren hat dann jeder seinen persönlichen CFK-Scanner dabei, und diese Diskussionen über die Fahrbarkeit des Materials können
sofort präzise entschieden werden, ohne wortreich in Internetforen ausdiskutiert werden zu müssen.
Ich weiß schon, warum ich diesen neumodischen Kram nur verkaufe und nicht selber fahre... .

Wenn an einem drei Monate alten Fahrrad Zweifel bestehen, ob der Gabelschaft beschädigt ist, dann ist der Verkäufer oder der Hersteller zu kontaktieren. Im Zweifel ist die Gabel auszutauschen. Alles andere ist möglicherweise Zeit- und Geldverschwendung.
 
aufgrund von Knackgeräuschen habe ich den Vorbau vom neuen Fuji Rennrad (3 Monate alt) demontiert und musste feststellen, dass dieser definitiv mit mehr als 5-7Nm angezogen war und Klemmspuren im Gabelschaft zu sehen sind.
Wie hast du festgestellt, wie stark die Vorbauschrauben angezogen waren? Wer hat die Schrauben angezogen?

Anhand des Fotos würde ich auch auf Klemmspuren tippen, eventuell weil entweder der Vorbau oder der Gabelschaft nicht maßhaltig sind, und deswegen übermäßig fest angezogen wurde. Eventuell ist auch der Vorbau schlampig gefertigt, mit Graten.

Wenn das Rad erst 3 Monate alt ist, (und nicht selber "endmontiert" wurde), würde ich das dem Händler hinstellen, mit der Bitte um Prüfung und schriftliche Mitteilung des Ergebnisses.

Ob der Gabelschaft bruchgefährdet ist, wird anhand des Fotos niemand beurteilen können. Vermutlich nicht, aber ich möchte trotzdem auch beim geringsten Zweifel damit nicht rumfahren.


Nicht nur die hintere Aussparung an den Klemmschrauben des Vorbaus, sondern auch vorn die Aussparung des Vorbaus innen Richtung Lenkerklemmung drückt sich gerne mal in den Schaft, dagegen kannst du rein garnichts machen, wenn diese Vorbauten ab Werk verbaut werden, wie ich es oft erlebt habe. Spart Gewicht, wenn man Material spart, leider drücken sich halt diese Abdrücke in den Gabelschaft, einmal geklemmt und gefahren, ein bisschen am Lenker gezogen beim Wiegetritt und du hast nach 10km diese Abdrücke trotz freigegebenem Vorbau.
Solche Vorbauten haben auch meiner Meinung nach an Carbongabelschäften und -lenkern nichts zu suchen, da gehören Vorbauten mit möglichst flächiger Klemmung dran. Totaler Blödsinn, wenn versucht wird, an solchen hoch belasteten Teilen nochmal 10 Gramm zu sparen.
 
Anhand des Fotos würde ich auch auf Klemmspuren tippen, eventuell weil entweder der Vorbau oder der Gabelschaft nicht maßhaltig sind, und deswegen übermäßig fest angezogen wurde. Eventuell ist auch der Vorbau schlampig gefertigt, mit Graten.

Wie kommt ihr nur immer auf Klemmspuren? Der gezeigte Vorbau hat einen gekrümmten Klemmschlitz und die gezeigten Risse sind linear mit seitlichem Versatz. Das passt überhaupt nicht zu dem Klemmschlitz. Wie sollen denn solche Druckstellen entstehen wenn der Vorbau gar nicht in dieser Form drücken kann?
 
Wie kommt ihr nur immer auf Klemmspuren? Der gezeigte Vorbau hat einen gekrümmten Klemmschlitz und die gezeigten Risse sind linear mit seitlichem Versatz. Das passt überhaupt nicht zu dem Klemmschlitz.
Der TE hat bis jetzt kein Foto seines Vorbaus hochgeladen. Der gezeigte Vorbau ist ein "Beispielfoto" und hat mit dem konkreten Fall nichts zu tun.
 
Ich bin davon ausgegangen, dass das der bei ihm verbaute Vorbau ist. Alles andere wäre ja extrem dämlich, wenn er nach konkreter Interpretation des Schadens fragt und dann Teile zeigt, die überhaupt nicht verbaut sind.
Mein altes Trek hat noch einen Alu-Schaft, da gibt es keine Abdrücke :)
 
Ich bin davon ausgegangen, dass das der bei ihm verbaute Vorbau ist. ... Offensichtlich weisst du aber mehr, mir solls recht sein.
Mehr wissen als das hier vom TE erzählte und gezeigte tue ich auch nicht.
Aber beim vom TE geposteten Foto handelt es sich um einen Carbonvorbau, und er hat extra noch "s. Beispielabbildung" dazu geschrieben.
Und er schreibt: "Die Druckstellen befinden sich genau entlang der Kanten zur Verschraubung des Alu-Vorbaus und sind daher auch etwas seitlich versetzt zueinander."
 
Die Verwendung eines Drehmomentschlüssels führt halt bei einigen offenbar dazu, dass systematisch an die Grenze gegangen wird. 5nm (was der hoffentlich exakte Drehmomentschlüssel halt anzeigt) bei max 5nm, wenn es vielleicht 3nm getan hätten. Da ist 'verdrehsicher' besser.
 
Was soll denn da korrodieren?
Bei entsprechender Lagerung das Aluminium natürlich. Und im durch diese Korrosion entstandenen Milljöh nisten sich dann gerne Carbonwürmer ein. Dann nimmt das Drama seinen Lauf.

Und weil die Carbonwürmer bei tatsächlichem Befall eben extrem gefährlich sind, werden sie mitunter auch schneller verortet als sie überhaupt vorhanden sind. Vielleicht hat das mit der bisherigen Geschichte vom Werkstoff im Fahrradbau zu tun.

bisschen off topic:
Auf einem der einschlägigen Dokukanäle gabs mal einen Beitrag Carbon vs Stahl. Da wurden eine Carbonwelle und eine Stahlwelle, beide für den gleichen Zweck vorgesehen, in einer Drehbank zerspannt. Die Stahlwelle gab bei 1200N nach und verdrehte sich, gewissermaßen mit visueller Ankündigung geschmeidig wie eine Lakritzstange. Die Carbonwelle gab bei 3000N nach und zerbarst ohne visuell erkennbare Vorzeichen in zwei Teile.
 
Die Verwendung eines Drehmomentschlüssels führt halt bei einigen offenbar dazu, dass systematisch an die Grenze gegangen wird. 5nm (was der hoffentlich exakte Drehmomentschlüssel halt anzeigt) bei max 5nm, wenn es vielleicht 3nm getan hätten. Da ist 'verdrehsicher' besser.


Ob nun 3 oder 5 Nanometer ist eigentlich auch egal ;-) Und das Schöne ist, es braucht kein Drehmo um das zu messen - gutes Lineal tut's auch.

Und was ist "verdrehsicher"? Wenn ich meine Lenkerklemmung für mich Leichtgewicht mit 2Nm festzieh mag das reichen. Fährt der schwere Kollega mit meinem Hobel und nimmt n Schlagloch mit, dreht's den Lenker.

Weiterhin ist "verdrehsicher" auch nicht unbedingt betriebsfest - Schraubverbindungen brauchen eine Mindestspannung damit sich das unter Lastwechsel nicht losrüttelt.

Wenn die Radhersteller es richtig richtig machen wollten, müssten sie für solch sicherheitsrelevanten Schraubverbindungen das passende Drehmoment aus der Kombination des klemmenden und des zu klemmenden Bauteils ermitteln und dann noch berücksichtigen, ob die Schraube mit/ohne Fett eingesetzt und welche rutschhemmenden Substanz zwischen den Bauteilen verwendet wird. Das ist in der Praxis aber nicht machbar. Daher drucken die nur die Maximalwerte für das klemmende Bauteil auf das selbige auf und hoffen, dass das zu klemmende Bauteil das auch ab kann.

LG
Live4Ever
 
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Ob nun 3 oder 5 Nanometer ist eigentlich auch egal ;-) [...]
Und was ist "verdrehsicher"? Wenn ich meine Lenkerklemmung für mich Leichtgewicht mit 2Nm festzieh mag das reichen. Fährt der schwere Kollega mit meinem Hobel und nimmt n Schlagloch mit, dreht's den Lenker.
Vielleicht sollen die Angaben zu den Nm für die Schraubverbindungen dazu dienlich sein, dass diese ihren Zweck erfüllen? Und nicht etwa, um den Werkstoff der zu verbindenden Bauteile vorm Zerquetschen zu schützen? Vorrausgesetzt, dass die Komponenten entsprechender Qualität sind.
 
Vielleicht sollen die Angaben zu den Nm für die Schraubverbindungen dazu dienlich sein, dass diese ihren Zweck erfüllen? Und nicht etwa, um den Werkstoff der zu verbindenden Bauteile vorm Zerquetschen zu schützen? Vorrausgesetzt, dass die Komponenten entsprechender Qualität sind.


Sehe ich ähnlich - es haben sich ja gewisse Standarddrehmomente für verschiedene Verbindungen rauskrisallisiert. Nur sollten die Hersteller der Komponenten dann auch dafür sorgen, dass ihre Produkte mit diesen Standards klarkommen und auch ein Auge auf die Masshaltigkeit werfen. Nützt ja nix, wenn der Gabelschaft die Klemmkraft verkraftet, aber durch einen Grat im Vorbau der Schaft gekerbt wird.
 
Wenn die Radhersteller es richtig richtig machen wollten, müssten sie für solch sicherheitsrelevanten Schraubverbindungen das passende Drehmoment aus der Kombination des klemmenden und des zu klemmenden Bauteils ermitteln und dann noch berücksichtigen, ob die Schraube mit/ohne Fett eingesetzt und welche rutschhemmenden Substanz zwischen den Bauteilen verwendet wird. Das ist in der Praxis aber nicht machbar. Daher drucken die nur die Maximalwerte für das klemmende Bauteil auf das selbige auf und hoffen, dass das zu klemmende Bauteil das auch ab kann.
Campa gibt deshalb bei der Sattelbefestigung ein Mindest - und ein - Maximaldrehmoment an, und schreibt vor das die Schraube ungefettet angezogen werden muss.
 
Die Korrosion tritt wohl dort am ehesten auf, wo Feuchtigkeit (Schweiß, Wasser, Isogetränke) auf den Materialmix trifft, v.a. bei Flaschenhalterösen und gerne auch an Sattelstützen. Gibt ja einige threads hier und im Nachbarforum, wo Leute versuchten, ihre Alu-Stütze wieder aus dem Rahmen zu befreien. Dazu auch hier: https://www.carbon-bike-service.eu/technikratgeber/korrosion/

Bei Gabeln könnte das evtl. auch auftreten (bspw. Carbonvorbau auf Aluschaft*), dort scheint aber ein anderes Problem viel größer, nämlich das der Verklebung und der unterschiedichen Materialeigenschaften von CFK und AL:

*Edit: Da muss ich mir evtl. einen Denkfehler attestieren, Aluvorbau auf Carbonschaft ist ja immerhin der Standard. Das Problem könnte höchstens da auftreten, wo unbehandeltes Alu auf CFK trifft, Vorbauten sind ja meist lackiert/eloxiert, auch innen ...
 
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