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Kann man sich beim Bremsen auf RR überschlagen?

Es geht vor allem um die Standfestigkeit unter Extrem Bedingungen. Wenn man 65kg wiegt und nur gut ausgebaute Passstrassen wo man nach jeder Bremsung ausreichend Fahrtwind hat um die Bremsen abzukühlen, dann ist alles gut. Aber wenn etwas mehr wiegt und kleine rumpelige Straßen mit ab und zu auch Schotter bevorzugt, dann trifft man oft auf Situationen wo man, ob man will oder nicht, länger auf der Bremse bleiben muss. In solchen Situationen versagen die jetzigen 160er, ganz zu schweigen von den 140er, komplett. Fast schon lebensgefährlich. Als die Scheibenbremsen bei den MTBs aufkamen hat es genauso angefangen mit zu schwach ausgelegten Bremsen und es gab reihenweise Bremsunfälle. Wer mal einen MTB Transalp gefahren ist und bei fast 1500 hm Gefälle quasi dauernd auf der Bremse bleiben muss, weiss warum es inzwischen nicht so ungewöhnlich ist an Transalp MTBs vorne und hinten 200er und Vierkolbenbremszangen zu fahren. Braucht man nicht immer, aber wenn doch, ist es die Lebensversicherung. Zugegenermassen bei Rennrädern oder Gravel wird es seltener vorkommen, aber ich würde nix unter 180 fahren wollen.
Hoffe dass es jetzt verständlicher wurde.
Ich Fahre seit Jahren in den Alpen. Ich habe eine Zweikolben Bremse. Hatte früher 180er Scheiben. Jetzt 200er. Ich hatte noch NIE ein Bremsenversagen. Habe zwar schon eine Ice-Tec Scheibe zur Deformation gebracht, aber das war auch bei entsprechender Fahrweise. Also nicht Transalp (also Reise) sondern Donhill-Trail. Wer beim Downhill 1500m dauerhaft auf der Bremse bleibt, dem bringen 4 Kolben und 200er Scheibe leider auch nichts.
 
Naja, es stimmt dass der effektive Scheibendurchmesser einer Felgenbremse deutlich größer ist, dafür aber der Anpressdruck überproportional geringer ist. Am deutlichsten merkt man das bei Nässe wo der geringere Anpressdruck den Wasserfilm nicht so schnell verdrängen kann. Aber bei Trockenheit kann eine gute Felgenbremse durchaus mit den heutigen Scheibenbremsen von der effektiven Bremskraft her mithalten. Und Überhitzen tut sie auch nicht langsamer oder schneller als eine 140er oder 160er Scheibe.
Naja und genau bei Nässe ist ja dann nicht unbedingt der grösste Anpressdruck und die grösste Bremsleistung gefragt...
 
Auf irgend einen Prüfstand, wird man wohl jeder Bremssystem, problemlos an die Grenzen bringen können.
Bei den Prüfstandtests hat man wenigstens reproduzierbare Vergleichswerte und nicht nur Pissrinnengequatsche. 300m Strecke, 12 % Gefälle, 100 kg Systemgewicht und Zack, Scheibe krumm:
https://www.tour-magazin.de/kompone...rad-scheibenbremse-von-campagnolo/a45946.html
Und, ja, das spricht nicht prinzipiell gegen Scheibenbremsen aber es gib eben immer Ausreisser.
 
Naja und genau bei Nässe ist ja dann nicht unbedingt der grösste Anpressdruck und die grösste Bremsleistung gefragt...
Da muss man 2 Sichtweisen berücksichtigen.
Man will nicht zuviel Bremskraft aufbringen um die die Haftgrenze der Reifen nicht zu übersteigen. Das kann beim VR unangenehm werden.
Allerdings muss für den Aufbau der Bremskraft im Nassen zuerst der Wasserfilm verdrängt werden, und dass dauert typischerweiswe bei Felgenbremsen etwas (die berühmte Schrecksekunde), da der Anpressdruck wesentlich geringer ist als bei der Scheibenbremse.
 
Alles eine Gewöhnungssache...
Ich kann mit Felgenbremse am RR und mit Scheibenbremse am Bike, ich kann jetzt auch nicht sagen, dass eins von beiden deutlich besser oder schlechter wäre.
Bin gespannt auf die Ultegra Scheibenbremse am Gravel-Projekt.
 
Ich Fahre seit Jahren in den Alpen. Ich habe eine Zweikolben Bremse. Hatte früher 180er Scheiben. Jetzt 200er. Ich hatte noch NIE ein Bremsenversagen. Habe zwar schon eine Ice-Tec Scheibe zur Deformation gebracht, aber das war auch bei entsprechender Fahrweise. Also nicht Transalp (also Reise) sondern Donhill-Trail. Wer beim Downhill 1500m dauerhaft auf der Bremse bleibt, dem bringen 4 Kolben und 200er Scheibe leider auch nichts.
Naja bei MTB Transalps kann man sehr lange Downhills, die teilweise sehr groben Schotteranteil haben und traillastig sind, haben. Hier ist die normale Taktik immer wieder stark zu bremsen und dann loslassen, um die Bremse abkühlen zu lassen, einfach nicht anwendbar. Ausser für Downwhill Profis evtl. :). Aber das kooperative Verhalten für ein friedliches Miteinander mit Wandern verbietet das eigentlich.

Deshalb gibt es hier eigentlich nur 2 Möglichkeiten.
1. Sobald man das erste Fading feststellt, anhalten und warten bis die Bremse wieder hinreichend abgekühlt ist.
2. Abwechselnd vorne und hinten bremsen. Während man vorne bremst, kühlt die hintere Bremse ab, und dann im Wechsel hinten bremsen. Das hat zur Folge das man hinten die Bremse auch eher großzügig auslegt, deshalb auch hinten die 200er. Denn es ist vorteilhaft, wegen der verminderten Fadinganfälligkeit der Bremse, genügend Wärmekapazität zu haben, obwohl von der reinen Power her eine 180er hinten ganz dicke auslangen würde.

Warten bis die Bremse komplett versagt, war für mich bis dato keine sinnvolle Option :). Das sich abzeichnende Fading war für mich genug Anreiz jetzt der Bremse eine Verschnaufpause zu gönnen.
Ich hatte mal eine Situation bei meinem ersten Transalp als ich die ersten Fading Anzeichen nicht ernst genug genommen hatte. Gott sei Dank passierte das in keinem sehr herausfordernden Terrain so daß ich noch rechtzeitig anhalten konnte.
Das gemeine ist ja daß man beim aktuellen Bremsvorgang von der stark erhitzen Bremsflüssigkeit noch nar nicht so viel mitbekommt. Dann lässt man kurz den Bremshebel los und will wieder erneut bremsen, und plötzlich greift man ins Leere. Oh shit ...

Diese Erfahrung habe nicht nur ich persönlich gemacht, sondern auch andere Transalpler in meinem Bekanntenkreis. Auch die Radläden bei mir um die Ecke, bei denen die Besitzer selber Transalps fahren, empfehlen bei Transalps die lange Downhill trails beinhalten und wenn man diese ununterbrochen geniessen will, genau so ein Bremsen Setup.
 
Bei den Prüfstandtests hat man wenigstens reproduzierbare Vergleichswerte und nicht nur Pissrinnengequatsche. 300m Strecke, 12 % Gefälle, 100 kg Systemgewicht und Zack, Scheibe krumm:
https://www.tour-magazin.de/kompone...rad-scheibenbremse-von-campagnolo/a45946.html
Und, ja, das spricht nicht prinzipiell gegen Scheibenbremsen aber es gib eben immer Ausreisser.
Und was bringt das wenn die Tests völlig Praxisfern sind? Das ist wie mit den Verbrauchtests beim Auto. Man kann zwar zwei Dinge mit einander vergleichen, und sagen was besser ist, aber mit der Realität hat das wenig zu tun. Klar wird eine größere Bremse auf dem Prüfstand besser abschneiden, aber was soll das bringen, wenn die kleinere gar nicht an ihre Grenzen kommt?
 
Musste mit Felgenbremsen 2 Vollbremsungen machen, einmal von 50km/h mit Rückenwind runter weil ein Kind die Fahrbahn gekreuzigt hat und mit 35-38 auf einer Übersichtlichen Straße wo ich schon kein Druck mehr auf die Pedale gegeben habe und Bremsbereit war, sah mich das Kind scheinbar doch und hörte auf mit Ihren Tennisschläger und -ball zu spielen. Dann bin ich ohne viel druck weiter gefahren aber immer noch in Bremsbereitschaft, da fing sie 50m vor ihr wieder an mit dem Tennisball zu spielen und flog direkt in meine Richtung. Habe mit mit meinen 107kg beide male nicht überschlagen, lediglich quer gefahren weil das Hinterrad die Haftung verloren hat.
Wie das mit Scheibenbremsen gewesen wäre kann ich nicht sagen, aber mit dem MTB hätte ich mich sicherlich aufs Maul gelegt
 
Wenn jemand seine 140er Dura Ace Scheiben von seinem Neurad runterschmeißt weil sie ihm nicht groß genug sind - ich nehme sie gern! 👍 😀 Ich bin nicht der große Fahr- und Steuerkünstler, sondern eher Durchschnitt. Deshalb schaue ich bei meinen Rädern was passiert wenn ich die Bremsen komplett blockieren lasse. Dafür empfiehlt sich feiner Schotter zum Beispiel, damit man nicht über oder neben den Lenker geht. Danach ist man auf nicht selbst erzwungene Notbremsungen vorbereitet. ;)

Diese Brems-Diskussionen münden meistens in einem schwarz-weiß. Dabei ist doch klar, dass eine Bremse bei einem hohen Systemgewicht mehr Energie aufnehmen und verarbeiten können muss als mit einem niedrigeren. Und dabei hat sich u.a. herausgestellt, dass die ICE-Tech Scheiben relativ früh zum Defekt geführt werden können. Hätte ich ein hohes Systemgewicht und müsste durch Abfahrten häufig und stark bremsen würde ich mir keine Bremse von der Stange kaufen.

Viele Grüße!

Karl
 
Hallo,

hatte ich persönlich vor drei Jahren: nicht ordentlich nach vorne gesehen beim Fahren. Plötzlich stand ein Auto vor mir am Wegesrand.
Ich (vor Schreck) Vollbremsung mit akkuraten Überschlag.

Ergebnis: Auto nicht berührt, am Rad war nur der auf dem Vorbau angebrachte Tacho "angekratzt", Fahrradbekleidung incl. Helm heile.

Ich doppelseitigen Kieferbruch mit u.a. 14 Tage Krankenhaus.

Ergo: Überschlag geht (mit Felgenbremse!)

Gruß
 
Zugegenermassen bei Rennrädern oder Gravel wird es seltener vorkommen, aber ich würde nix unter 180 fahren wollen.
na ja, Theorie hin oder her, es gibt selten bis kaum Gravelbikes die 180 mm vertragen (und die es gibt, sind eher Mtb's mit RR Lenker) und Rennräder noch weniger.
Aber in der Theorie ist die gebrochene Gabel auch als Vollbremsung zu werten.
 
Warum? Die Felgenbremsen am RR haben schon lange ausreichend Biss um das Hinterrad in die Luft zu bekommen.
Einmal hätte ich mich bei einer Notbremsung fast überschlagen, konnte aber im letzten Moment die Bremse wieder etwas aufmachen und das Heck runter drücken. Unterstützt wird der Drang auch eher durch den weiter vorne liegenden Schwerpunkt.

Weil mein Rennrad auf jedem Fall Scheibenbremsen haben wird,um auch bei schlechten Wetterverhältnissen fahren zu können.
 
Hallo,

hatte ich persönlich vor drei Jahren: nicht ordentlich nach vorne gesehen beim Fahren. Plötzlich stand ein Auto vor mir am Wegesrand.
Ich (vor Schreck) Vollbremsung mit akkuraten Überschlag.

Ergebnis: Auto nicht berührt, am Rad war nur der auf dem Vorbau angebrachte Tacho "angekratzt", Fahrradbekleidung incl. Helm heile.

Ich doppelseitigen Kieferbruch mit u.a. 14 Tage Krankenhaus.

Ergo: Überschlag geht (mit Felgenbremse!)

Gruß

Ach du meine Güte 😨Bei Notbremsen ist es natürlich besonders gefährlich kenne ich teilweise vom MTB.
 
es gibt selten bis kaum Gravelbikes die 180 mm vertragen (und die es gibt, sind eher Mtb's mit RR Lenker) und Rennräder noch weniger.
Ja stimmt, das ist heute nicht verbreitet, aber immerhin gibt es heute schon Gabel, die für 160er ausgelegt sind, zu kaufen und man kann Adapter passend für 180er anbringen. Ich meine schon erste Produktvorstellungen gesehen zu haben mit der Fähigkeit Sättel für 180er ohne Adapter an der Gabel montieren zu können.

Ganz genauso war es damals bei MTBs auch. Es hat sich langsam hochgearbeitet, bis heute wo jeder sich die Scheibengröße und Bremssattelbauart aussuchen kann, die seinem Fahrstil und Systemgwicht taugt.
Es hat aber sehr lange gebraucht. Es hatte damals einfach an der passenden, zuverlässigen und bezahlbaren Technologie gefehlt. Gegen die heutigen modernen MTB Bremsen sind die RR/Gravel Scheibenbremsen noch in einer frühen Entwicklungsphase. Allerdings gibt es bei den Ingenieuren jetzt einen Erfahrungsschatz. Ich nehme an, dass es deshalb zuerst bei Gravel, dann evtl. auch bei RR, schneller passieren wird bis sich jeder die Bremse aussuchen kann, die er haben will.
 
Moin Road-Buddy,
willkommen im RR Forum.

Zu Deiner Frage würde ich ma sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Rennrad zu überschlagen in etwa so groß ist, wie mit dem MTB. Wenn Du das da bereits mehrfach gemacht hast, kann es Dir auch beim RR Fahren passieren. 😇

Jetzt mal ernsthaft, wenn man sich extrem ungeschickt anstellt, kann einem das schonmal passiern, ist aber üblicherweise nicht der Grund für Stürze mit dem RR.
Danke für deine zuvorkommene Antwort !
Ich habe mich persönlich noch nie mit dem MTB überschlagen.
 
Grund: die Gabel wird am Rennrad beim bremsen nicht plötzlich zehn Zentimeter kürzer.

Das allergefährlichste dürften in dieser Hinsicht aber Trekkingbikes sein, nämlich immer dann wenn man so kurz und aufrecht sitzt dass beim bremsen noch bevor das Hinterrad abhebt die Hüfte Richtung Lenker wandert. Sobald sie dort angekommen ist geht's dann schlagartig rund.
Ja ich denke auch das die Trecker am übelsten dran sind 😂
 
Musste mit Felgenbremsen 2 Vollbremsungen machen, einmal von 50km/h mit Rückenwind runter weil ein Kind die Fahrbahn gekreuzigt hat und mit 35-38 auf einer Übersichtlichen Straße wo ich schon kein Druck mehr auf die Pedale gegeben habe und Bremsbereit war, sah mich das Kind scheinbar doch und hörte auf mit Ihren Tennisschläger und -ball zu spielen. Dann bin ich ohne viel druck weiter gefahren aber immer noch in Bremsbereitschaft, da fing sie 50m vor ihr wieder an mit dem Tennisball zu spielen und flog direkt in meine Richtung. Habe mit mit meinen 107kg beide male nicht überschlagen, lediglich quer gefahren weil das Hinterrad die Haftung verloren hat.
Wie das mit Scheibenbremsen gewesen wäre kann ich nicht sagen, aber mit dem MTB hätte ich mich sicherlich aufs Maul gelegt

Danke für deine hilfreiche Antwort :)
 
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