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ISO, BSC, ITA, FRA, FG — Gewinde am Fahrrad, ein Sammelfaden

Das ist eine schöne, einfache und elegante Lösung. :daumen:
Ist das ein Reparaturteil speziell dafür, also aus dem Fahrradersatzteilehandel oder ein eher allgemeines Teil, das es auch in anderen Gewindegrößen gibt?
 

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Re: ISO, BSC, ITA, FRA, FG — Gewinde am Fahrrad, ein Sammelfaden
Das ist eine schöne, einfache und elegante Lösung. :daumen:
Ist das ein Reparaturteil speziell dafür, also aus dem Fahrradersatzteilehandel oder ein eher allgemeines Teil, das es auch in anderen Gewindegrößen gibt?
Das ist ein spezielles Radteil , ich meine das Ding habe ich mal bei Studio Brisant entdeckt , weiss aber den Handelsnamen nicht mehr....
 
Danke. Ist ja nur für den Fall, daß man mal sowas braucht, damit man weiß wo man anfangen soll zu suchen. Und gut zu wissen, daß es das gibt und man nicht den Aufwand für Helicoil o.ä. betreiben muß.
 
Ja das sind so die wirklich wichtigen Teilchen die man als Schrauber da haben muss ,fünf Super Record Steuersätze gebunkert helfen im Alarmfall da nämlich nicht...:D
 
Das klingt plausibel – und wäre ja auch nicht verwunderlich: einerseits werden die ja auch in diesen Maßen bestellt worden sein, anderseits war man sicher darauf erpicht, neue Märkte zu erschließen. Vielleicht mussten die Achsen auch zu irgendendwelchen Teilen passen, die vorhanden waren/in der DDR produziert wurden (Flügelmuttern?) ...

Campagnolo und Shimano haben ja auch für den französischen Markt produziert und dafür auch die dort üblichen Standards für z. B. Tretlager und Steuersätze verwendet.

Der Wechsel auf das "üblichere" Maß – mir kommt vor, als hätte die französische Radindustrie das eh schon so Mitte der 1980er begonnen, ich vermute auch hier die Export-Orientierung ... und bei den Naben fiel ja 1989 auch schön langsam die Besonderheit "für den DDR-Markt produziert" weg ... (Renak gab es ja glaube ich ab ca. '90 gar nicht mehr, oder ?) ...

Generell - darauf hat mich mal ein alter DDR-Fahrradmechaniker (Besitzer eines Fahrradladens in Berlin-Friedrichshagen) hingewiesen - strebte die DDR ja auf allen Gebieten nach Rationalisierung und dem jeweiligen "technisch-wissenschaftlichen Höchststand", der (jedenfalls prinzipiell) die Anwendung der aktuellen Normen verlangte, sowohl bei den Gewindestandards, als auch bei den Bezeichnungen (daher wurde z. B. bei Fahrzeugen nicht ein "Gesamtgewicht", sondern eine "Gesamtmasse" angegeben - definitiv korrekt, aber anderswo nicht üblich ...).
In Bezug auf den "Normenbereich Zweirad" (... diesen Begriff habe ich mir jetzt ausgedacht, aber er entspricht durchaus der "Denklogik" der DDR ... ;) ) hieß das, dass nach dem DDR-Standardisierungssystem TGL metrische Maße und Gewinde zu bevorzugen waren, jedenfalls so weit wie möglich - daher z. B. die vom "Weststandard" abweichenden Steuersatzmaße und Gewinde.
In vielen Bereichen - z. B. bei Laufrädern/Reifen - konnten die etablierten Standards aber nicht sinnvoll ersetzt werden, aus verschiedenen Gründen (z. B. erwünschte Weiternutzung alter Fahrzeuge aus volkswirtschaftlichen Gründen; Abstimmungsprobleme innerhalb des RGW; Angleichung an internationale Standards, um Exporte zu ermöglichen etc.), daher blieb es letztlich auch in der DDR bei den Normen und Standards bei einem Mischsystem.

Zu den Maillard-Vollachsen möchte ich noch die Beobachtung beisteuern, dass zumindest die dünneren Hinterrad-Vollachsen durchaus zum Brechen neigen, selbst bei "normal" belasteten Alltagsfahrrädern, was einen Grund für den Übergang zum stärkeren Achsquerschnitt dargestellt haben könnte. Jedenfalls findet man an älteren Maillard-/Normandy-/Atom-Naben immer den dünneren Achsquerschnitt (bis in die frühen 1980er Jahre hinein), während m. E. in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre eher die dickeren Vollachsen verbaut wurden.
Die (ebenfalls älteren) 8 mm-Vorderachsen neigen kaum zum Brechen, sind aber häufig verbogen, also tendenziell wohl auch eher unterdimensionert.
Die Themen "Verbraucherschutz" und "Produkthaftung" bekamen ja in jener Zeit auch eine größere Bedeutung, und Fahrradteile wurden erstmals nach (allerdings noch eher wenig praxisorientierten) Industriestandards getestet - vielleicht hängt es damit zusammen ...

Und generell durchlief die französische Fahrradindustrie in der ersten Hälfte der 1980er Jahre eine Umbruchphase, die zur Schließung auch großer traditioneller Hersteller führte. Meinem Eindruck nach hat Peugeot tatsächlich so lange wie möglich Komponenten französischer Hersteller verbaut, aber 1984 war bei den Alltagsrädern Schluß mit Simplex, und es wurde von da an Shimano verbaut.
Auch bei den Gewindenormen für Steuersatz und Tretlager findet m. E. der Übergang von französischen auf BSC-Gewinde 1984/85 statt (wobei es da zeitliche Unterschiede zwischen den Alltagsrädern und den höherwertigen Rennrädern gegeben haben kann).
 
(daher wurde z. B. bei Fahrzeugen nicht ein "Gesamtgewicht", sondern eine "Gesamtmasse" angegeben - definitiv korrekt, aber anderswo nicht üblich ...).
Und wenn doch vom „Gewicht“ gesprochen oder geschrieben wurde, hat man es häufig auch korrekterweise in „Kilopond“ (kp) angegeben (was aber in den 80er Jahren in Schule und Wissenschaft schon wieder als veraltet galt, da man die Kraft dann schon SI-gerecht in „Newton“ (N) angab). Ich kann mich aber noch gut an Kräne erinnern, die so Aufschriften hatten wie: „Tragkraft 1000 kp“ o.ä.
In einem ORF-Fernsehinterview bei der Bahnrad-WM 1987 spricht der DDR-Sprinter Michael Hübner von Kraft und sagt korrekt:
„...beim Antreten wirkt auf die Pedale zwischen 300 und 350 kp.“ :daumen:
 
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Darf ich mich hier kurz einklinken:
Regina CX Schraubkranz ohne irgendwelche Markierungen hinten.
Welches Gewinde ist das? Hab leider keine Lehre zum Überprüfen.
 

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Darf ich mich hier kurz einklinken:
Regina CX Schraubkranz ohne irgendwelche Markierungen hinten.
Welches Gewinde ist das? Hab leider keine Lehre zum Überprüfen.
Wenn ich dem @faliero seine Aussagen richtig interpretiere, haben (Campagnolo-)Naben bei:
– italienischem Gewinde (35×24tpi) keine Kennzeichnung
– BSC-Gewinde eine umlaufende Rille
– M34,7×1-Gewinde 2 Rillen (frz.)

Bei Regina-Zahnkränzen soll das auch so sein, d.h. Deinen würde ich als mit ITA-Gewinde (35×24 tpi) ansehen.

Lies mal meinen ersten Beitrag auf der ersten Seite, da findest Du die Originalaussagen als Zitate aus dem Biete-Faden. Und Bilder.
 
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Hier mal die Schaltaugengewinde als Tabelle. Quelle ist der "Sutherlands" von '95.
Ihr hattet Recht, ist alles 10x1 außer Campa mit 10x26. Das gleiche Maß wie die Campa HR-Nabenachsen.

Schaltaugengewinde.PNG


Ich werde im Sutherlands auch noch mal schauen, was ich zu den Schraubkranzgewinden finde. Kann aber evtl. ein paar Tage dauern ;-)
 
Weiß jemand was über den Hintergrund des ISO-Gewindes an Naben und Freiläufen? Das unterscheidet sich ja nur minimal vom BSC-Gewinde.
 
Da ist die Passage über den Ärmelkanal von abgezogen.
Ah, verstehe! Wenn ein Kanalschwimmer eine Aluminiumnabe beliebigen Fabrikats und ISO-Gewinde von Calais aus mit auf seine Reise nähme, wären bei Ankunft in Dover durch Salzwasser und Schadstoffe von den 1,375" noch 1,370" übrig. Das erklärt auch die anderen britischen Maße...:idee:
 
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