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Hohlraumversiegelung

Die Zeitschrift "Oldtimer Praxis" hat einen Langzeittest verschiedener Mittel zur Hohlraumkonservierung gemacht. Man kann die Ergebnisse als PDF dort runterladen (nach unten scrollen).

Ich nutze an einem alten Cabrio FluidFilm für Hohlräume (1x großzügig eingebracht) und Unterboden (1x jährlich nachgesprüht). Ich bin sehr zufrieden, kein Rost (bzw. kein Weiterrosten). Wie Knobi schreibt riecht es "speziell", ich finde es aber nicht unangenehm.

Es gibt Angebote mit einer langen, dünnen Sprühsonde für die Spraydosen.
 
Ach du schande - im Oberrohr und von innen?? Das hätte ich ohne Bild auch nicht geglaubt.
Die Form der Felge ist aber auch interessant.

Das Rad kam als Unfallschaden zu mir, mit der Bitte um KV. Um das Oberrohr war großzügig Panzertape gewickelt:rolleyes:.Auf meine Frage was es damit
auf sich hat , meinte damals der Kunde da wäre ein kleines Loch drunter:oops:.
Ich habe dann nach begutachten der Stelle zum Wechsel des Rahmens geraten, was er dann auch in Auftrag gab.
 
von innen nach außen und von unten nach oben, wie kommte es zu sowas? also entgegen der schwerkraft sammelt sich doch auch keine substanz die rost verursacht. oder ist das was vom löten über war?
 
von innen nach außen und von unten nach oben, wie kommte es zu sowas? also entgegen der schwerkraft sammelt sich doch auch keine substanz die rost verursacht. oder ist das was vom löten über war?

Das Rad wurde sehr starken Themperaturschwankungen ausgesetzt, viel im Winter bei schlechtem Wetter, und danach ab in die warme Wohnung.
Ich denke nur einer von mehreren Faktoren die da zusammen kamen:(.
 
aber dann muss es doch entweder kopfüber oder stehend gelagert worden damit es nach oben rauskommt, was ist mit dem rahmen passiert ab in die tonne oder rohr tauschen lassen?
 
Das Rad wurde sehr starken Themperaturschwankungen ausgesetzt, viel im Winter bei schlechtem Wetter, und danach ab in die warme Wohnung

Genau so habe ich auch mal einen Rahmen kaputt bekommen:
Gerne und fast täglich im Winter bei richtig kalten Temperaturen unterwegs gewesen, und dann im temperierten Keller gelagert. Als letztes immer noch brav mit lauwarmen Wasser den Schnee/Matsch/Dreck und das phöse Straßensalz vom Rad abgespült. Nach fünf Jahren war dann das Sitzrohr durch, von innen. Und ich habe mich lange am Kopf gekratzt, wie das denn wohl passieren kann.:confused: Wo doch der Lack noch richtig gut war.

Allerdings war es ein etwas einfacheres Japanisches Rohr, Tange irgendwas, und das Tretlager hatte unten keine Öffnung. Das hätte das wahrscheinlich verhindert.
 
Ich empfehle, wie andere hier auch, für die einfache Hohlraumversiegelung ein Kriechöl zu verwenden. WD40, Ballistol, Caramba oder Fluid Film sind hier u.a. zu nennen. Wobei man mit Fluid Film laut diversen Tests, unter den genannten Produkten das beste Ergebnis erzielt. Nach einer Saison dürfte sich aber auch das FF verkrochen haben und es bedarf eines Neuauftrags. Praktikablerweise benutzt man das FF aus der Sprühdose (AS-R = NAS). Dieses hat aber leider auch die geringste Wirksamkeit, so dass man sich überlegen kann, ob man für das Innenlagergehäuse und evtl. auch das Steuerrohr zusätzlich FF Gel BN benutzt.
Dazu finden sich folgende Herstellerangaben:
"Die Wirksamkeit eines Schutzsystem ist u.a. entscheidend abhängig von seiner Schichtdicke".
Testbleche im Salzsprühnebeltest nach DIN 50021 bleiben mit FF NAS rund 250 Stunden rostfrei. Getestet bei 40μm Schichtdicke (nicht tropfend).
Testbleche im Salzsprühnebeltest nach DIN 50021 bleiben mit FF Gel BN rund 3000 Stunden rostfrei. Getestet bei 400μm Schichtdicke.

Eine längerfristige, aber auch wesentlich aufwendigere Hohlraumversiegelung erzielt man mit guten lösemittelfreien Mineralölfetten mit Wachszugabe. Hier kann mit Schichtdicken von bis zu 1500μm aufgetragen werden. Bekannte Marktprodukte sind hier TimeMax2000 oder Mike Sanders. Billiger ist die bewährte Nato Eigenkomposition aus Technischer Vaseline (S-743) und Zugabe von 10% Bienenwachs. Auch bekannt als NATO SPX-11. Das ganze wird bei 80 Grad auf der Elektroplatte gemischt und muss dann entsprechen noch heiss (flüssig) verarbeitet werden.


image.jpg
 
Und wie soll die NATO Pampe mit 80 Grad in den Rahmen kommen ?
FF verflüchtigt sich nicht nach 12 MonatenP1010537.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
So, wie die anderen Gemische auch. Mit einer Druckbecherpistole / Druckluftpistole.
Das sich FF nur eine Saison hält hatte ich auch erwähnt.
 
Verflüchigt sich? Laut dem oben erwähnten Test (PDF, Seite 4) sieht das nach 3 Jahren Testdauer noch ganz gut aus.
Die Rahmenrohre liegen ja nicht im Spritzwasserbereich.

Autoradkästen und -unterboden sprühe ich einmal im Jahr nach. Wer die Möglichkeit hat, Fett zu verarbeiten, ist natürlich besser dran.
Unter praktischen Gesichtspunkten scheint mir eben der Vorteil der leichten Anwndung für FF zu sprechen. Wer schmeißt schon nen Kocher an für einen Rahmen ...
 
Der Hersteller spricht von 4 Jahren Schutzdauer bei geschlossenen Hohlräumen in Verbindung mit FF AS-R (Sprühdose). Ein geschlossener Hohlraum ist natürlich eine idealtypische Situation und entspricht nicht der eines "offeneren Systems" wie der eines Fahrradrahmens. Hier gibt es entsprechend viele Variablen, welche die Schutzdauer verkürzen können.

http://fluidfilm.de/produkte/
 
Hallo, ich kram das Thema noch mal Hoch.
Wenn ich Fluid Film in den Rahmen sprühe, muss ich den das Tretlager auch vollständig ausbauen?
Vielleicht reicht es ja aus, wenn ich die Gabel ausbaue. Dann noch die Schraube unter dem Tretlager raus. Da könnte das Zeug abfließen.
Mit ausgebauter Gabel und Sattelstütze kommt man ja in jedem Rohr.
Im Moment ist bei mir noch kein Rost zu sehen, also eher eine reine Vorsichtsmaßnahme.
 
FF ist ein Kriechöl und sollte eigentlich überall gut hingelangen. Insbesondere wenn man die längere 60cm "Sprühsonde" benutzt und dIese voll reinsteckt und dann beim rausziehen erst sprüht. Eventuell nach einem Tag mal den Rahmen so kippen, dass das FF mittels Schwerkraft besser in die Kettenstreben kriechen kann. Bei einem älteren Konuslager würde ich nicht so vorgehen, sondern dieses erst ausbauen. Die sind (wenn überhaubt) eher dürftig gekapselt und FF ist kein Lagerfett. Im übrigen sifft das FF noch nach Wochen aus der Tretlageröffnung raus. Gerade, wenn es mal wärmer ist. Also, besser erstmal das Rad nicht überm Teppich o.ä. stehen lassen.
 
Von Tretlagergehäuse aus kommt man halt problemlos in alle angrenzenden Rohre, nur fürs Oberrohr müsste noch die Gabel raus. Bei den Hinterbaustreben bleibt halt nur der Zugang durch die winzigen Entlüftungslöcher, aber das reicht.
Fette oder Wachse würde ich in normalen Fahrradrahmen nicht wollen, weil man sie fast immer zu dick aufträgt und dann unnötiges Gewicht rumschleppen muss, das keine sinnvolle Steigerung des Schutzes mehr bringt. Bei Autos bin ich auch immer erstaunt, wie schnell 5-10 kg Sanders Fett in den Hohlräumen verschwinden, und wie wenig Kontrolle über die Schichtdicke man dabei letztendlich hat.
Fluid Film reicht beim Fahrrad völlig aus, und es bleibt auch ewig im Rahmen, weil es ja innen nicht abgewaschen werden kann oder verbrennt. Bei meinem Durifort kriecht das Zeug auch nach drei Jahren noch aus allen Ritzen - auch dort, wo ich es nie hingesprüht hatte.

HT Wachs ist aber eine feine Sache für Lackschäden oder völlig blanke Rahmen.
 
HT Wachs ist aber eine feine Sache für Lackschäden oder völlig blanke Rahmen.

Hey Knobi, magst du mir verraten, was genau HT Wachs ist. Habe nämlich ein Schauff Rahmen in perlmuttweiß, der unterhalb des Lacks ein paar kleine Blasen hat. Weiß noch nicht genau, wie ich damit umgehen soll?!
 
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