Wie viel Sicherheit wollen wir denn haben? Wer glaubt, gesund zu sein, war nur noch nicht genug beim Arzt. Natürlich wäre es verantwortungslos, sehenden Auges ins Leistungsverderben zu radeln. Aber wenn man sein Herz nach den üblichen Regeln der ärztlichen Kunst umfassend durschauen lässt und es wird nichts gefunden, dann kann man sich vielleicht einiges geben.
Schlau ist es natürlich, sich klarzumachen, dass ab einer bestimmten körperlichen Belastung das Herz ggf. überdurchschnittlich gefordert ist und deshalb eine gründliche Untersuchung von Zeit zu Zeit sinnvoll ist. Aber dann?
Weiß man manches, aber sowieso nicht alles. Man hat keinen Persilschein, keine Garantien, aber doch immerhin einen klaren Hinweis, dass im Wesentlichen erstmal alles O.K. ist. Ist immerhin auch etwas.
Ich hatte im Sommer eine lang anhaltende Synkope, anschließend gab es für mich erstmals umfassende Herzuntersuchungen. EKG, UKG, BelastungsEKG, LZ-EKG. Zwischenzeitlich kam der Verdacht auf ein Brugada-Syndrom auf, der sich aber nicht bestätigt hat. Und jetzt? Stehe ich da mit den unauffälligen Ergebnissen eines LZ-EKGs, den Daten eines aus Zeitgründen abgebrochenen BelastungsEKGs und eines UKGs, dessen Ergebnis mir nicht weiter erläutert wurde, aber immerhin den Vermerk bekam, dass nichts zu vermerken sei.
Das ist soweit hübsch, aber was weiß ich dadurch für meine Zukunft?
Dass ich nach HUNT-Formel auf ein HFmax von 182 kommen dürfte und tatsächlich bei HF 180 am Berg mit dem Rad eine echte Grenze spüre, sagt mir ja auch nur, dass sich diese Formel bei mir bestätigt. Über meinen Gesundheitszustand, meine allgemeine Fitness will ich daraus mal nicht zu viel ableiten.
Für mich ergibt sich daraus, dass es gut ist, ab einer gewissen sportlichen Intensivität das Herz genauer anzuschauen:
Findet man "was", sollte man handeln.
Findet man nichts, sollte man sich nicht sicher sein.