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Sport-Check-up / Trainingsumfang

jLyyy

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Hi,

ich bin 24 Jahre alt und betreibe seit gut 10 Monaten Radsport. Ich habe für mich selbst schon sehr große Entwicklungen gemacht mit denen ich nicht gerechnet habe! Von 85kg auf 72kg bei 1.81 und meine Leistung besonders am Berg.

Nachdem man immer sowas mitbekommt wo junge Sportler an einem Herzstillstand oder ähnlichem erleidem stelle ich mir die Frage ist es sinnvoll ein Belastungs EKG sprich ein Sport-Check-up zu machen??

Ich möchte zukünftig auch an Lizenzrennen teilnehmen und habe ein riesen Spaß an dem Sport. Versuche auch immer 1-2 Ruhetage einzubringen in der Woche und mich auf lange GA1 Ausfahrten zu konzentrieren.

Zudem überlege ich eine Leistungsdiagnostik zu machen, wobei das ja eher das Gegenteil eines Belastungs EKG ist.


Was würdet ihr mir empfehlen.. Danke für euren Rat :daumen::daumen:


Viele Grüße Julian
 
Nachdem man immer sowas mitbekommt wo junge Sportler an einem Herzstillstand oder ähnlichem erleidem stelle ich mir die Frage ist es sinnvoll ein Belastungs EKG sprich ein Sport-Check-up zu machen??
Das schadet sicherlich nicht.
Darüber habe ich auch schon öfters nachgedacht, aber dann doch irgendwie nicht gemacht.

Achso, Belastungs-EKG anständig machen lassen und nicht beim Hausarzt
 
Ich habe Deine Frage mal zum Anlass genommen, ein bisschen zu recherchieren und ein paar Zahlen zusammenzusuchen

Bei männlichen Sportlern liegt die Rate für plötzlichen Herztod nach einer franz. Studie bei 10,1 pro eine Million Sportteilnehmer pro Jahr (wobei bei Radsport das Risiko erhöht sein soll.)
Siehe https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/herzkreislauf/herzinfarkt/?sid=843984

In der Gesamtbevölkerung liegt die Rate des plötzlichem Herztods nach einer auf Daten aus Deutschland (Kreis Aurich) basierenden Studie
bei 81/100.000 je Jahr, ein Drittel davon entfällt auf Personen unter 65 Jahren
https://academic.oup.com/europace/article/16/12/1752/490166

Nach der Studie mit den Auricher Daten scheint das Risiko einen plötzlichen Herztod zu erleiden in der Gesamtbevölkerung also deutlich höher als bei den Sportlern in der franz. Studie, allerdings sind die Zahlen nur eingeschränkt vergleichbar da die Wahrscheinlichkeit einen plötzlichen Herztod zu erleiden offensichtlich mit dem Alter steigt und Sportler nunmal im Durchschnitte einfach jünger sind, als die Gesamtbevölkerung zu der z.B. auch alte Menschen in Pflegeheimen etc. gehören.

Allerdings gibt es eine Studie aus Ontario (Link zum Artikel unten), nach der die Häufigkeit in der Normalbevölkerung unter Berücksichtigung der Alterstruktur 5-fach höher ist als bei Wettkampfsportlern.

Die Studie aus Ontario befasst sich auch mit der Frage, wie gut man mit Voruntersuchungen relevante Risikofaktoren überhaupt erkennen und dadurch plötzlichen Herztod vermeiden kann. Das Ergebnis ist ziemlich ernüchternd, bei den untersuchten Todesfällen von Wettkampfsportlern
wäre eine sportmedizinische Untersuchung per EKG und Echokardiogramm bei weniger als einem Viertel der Sportler auffällig gewesen.

https://www.aerztezeitung.de/medizi...zlicher-herztod-sport-kaum-vorherzusehen.html

Vor dem Hintergrund dieses letzten Artikels könnte man sich nach einem unauffälligen EKG sogar zu sicher fühlen und eventuelle körperliche Anzeichen übersehen. Die Aussage, dass ein Belastungs-EKG nicht schadet, ist daher durchaus nochmal in Frage zu stellen.

Aufgrund der sehr niedrigen Häufigkeit von plötzlichem Herztod glaube ich nicht, dass man sich in deinem Alter darum sorgen machen muss, es sei denn man hat Beschwerden wie Engegefühl, Ziehen in der Brust etc. oder im familiären Umfeld Menschen, die an solchen oder verwandten Erkrankungen gestorben sind (Herzinfarkt bei den Eltern?). Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit bei einer Trainingsfahrt vom Auto umgefahren zu werden, erheblich größer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr guter Beitrag!

Ich glaube damit hat sich das ganze erledigt.
 
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