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Grunellis Garage: Rahmenbau und andere Basteleien

Hab den Lack oben gesehen und dachte erst Krakelierlack, aber dafür sahen die Linien zu gleichmäßig aus. Dann hab ich die Unterschrift auf der Innenseite des Trägers entdeckt und mir gedacht, dass du es alles draufgekritzelt hast. MEGA, ich mag sowas total!
 

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Re: Grunellis Garage: Rahmenbau und andere Basteleien
Bevor ich meinen Bericht zum Fahrverhalten des G-Pacers verfasse eine Frage an die Community:

Wie sind eure Erfahrungen mit 28 Zoll Rädern und einem Nachlauf von 40 bis max 55mm?

Hintergrund der Frage ist das scheinbar ausnahmslos bei allen 28 Zoll Gabeln eine Vorbiegung von 55 oder weniger eingestellt wird und sich daraus 55 oder mehr Nachlauf ergeben. Auch beim Fenderfest war dies deutlich zu beobachten bei den ganzen 700c Randos. Warum funktioniert da low trail nicht?
 
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Ich messe heute Abend mal genau nach, vermute aber, dass mein Arbeitswegerad mit der selbstgebauten Gabel unter 50 mm Nachlauf hat, dazu einen recht steilen Steuerrohrwinkel, weil die neue Gabel das ganze Vorderteil auch ein Stück tiefergelegt hat.

Es verhält sich bei niedrigen bis mittleren Geschwindigkeiten wie ein Criteriumsrenner aus den späten 80er Jahren, der ohne viel Lenken gewissermaßen immer dorthin fährt, wo der Fahrer hinschaut. Trotz des etwas längeren Radstands.
Bei höheren Geschwindigkeiten wird es hektisch und ich möchte damit ehrlich gesagt nicht bei 60 Sachen auf schlechtem Teer plötzlich bremsen und ausweichen müssen. Ich sitze auf dem Gerät nicht so gestreckt, wie auf einem richtigen Rennrad, habe also weniger Gewicht auf dem Vorderrad.

Nächste Beobachtung, die dazu passt:
Während sich große, schwer bepackte Lenkertaschen an allen anderen Rädern grauenhaft fahren und teilweise derb in die Lenkung greifen, wird dieses damit ruhiger. 5 Kilo auf dem Frontträger stören da auch noch nicht.
 
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Ich hole uns nochmal das Diagramm von Tony Oliver dazu:
1749023779624.png




Ob das so stimmt? Es bringt immerhin Lenkwinkel und Nachlauf zusammen.
Der Gute hat vorwiegend Touringräder gemacht, Interessant ist auch der Punkt für Tandem, dazu gab es auch im Buch etwas Text zu der dort angepassten Geo.



PS:
Ich habe gerade rausbekommen, wie man es ändert, dass der Text so blöde neben das Bild gesetzt wird. Einfach das Bild anklicken und "Ausrichtung" von "linksbündig" auf "Keine" stellen
 
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Ich messe heute Abend mal genau nach, vermute aber, dass mein Arbeitswegerad mit der selbstgebauten Gabel unter 50 mm Nachlauf hat, dazu einen recht steilen Steuerrohrwinkel, weil die neue Gabel das ganze Vorderteil auch ein Stück tiefergelegt hat.

Es verhält sich bei niedrigen bis mittleren Geschwindigkeiten wie ein Criteriumsrenner aus den späten 80er Jahren, der ohne viel Lenken gewissermaßen immer dorthin fährt, wo der Fahrer hinschaut. Trotz des etwas längeren Radstands.
Bei höheren Geschwindigkeiten wird es hektisch und ich möchte damit ehrlich gesagt nicht bei 60 Sachen auf schlechtem Teer plötzlich bremsen und ausweichen müssen. Ich sitze auf dem Gerät nicht so gestreckt, wie auf einem richtigen Rennrad, habe also weniger Gewicht auf dem Vorderrad.

Nächste Beobachtung, die dazu passt:
Während sich große, schwer bepackte Lenkertaschen an allen anderen Rädern grauenhaft fahren und teilweise derb in die Lenkung greifen, wird dieses damit ruhiger. 5 Kilo auf dem Frontträger stören da auch noch nicht.
Das habe ich mir auch in der Theorie schon so gedacht, dass der verringerte Nachlauf dazu dient, das Fahrverhalten bei Beladung vorne wieder in den "gewohnten beherrschbaren" Bereich zu bringen.
Denn bei Rädern mit normaler Geo kriegt man ja ziemliche Probleme, schon mit einer leichten Lenkertasche.
 
Im Diagramm heißt es Fork Offset. Nachlauf wäre eigentlich trail.
Zum Diagramm paßt aber eher Nachlauf auf der X-Achse, insofern hast Du wahrscheinlich recht...

Wie auch immer: Man muß sich entscheiden, ob man das Rad für Gepäck an der Gabel optimieren möchte oder nicht. Da die meisten Räder von der Stange eher ohne Gepäck gefahren werden, haben sie auch eine "normale" Lenkgeometrie...
 
Nun ein kleiner Fahrbericht meines G-Pacers.

Verglichen mit einem normalen Pacer habe ich die Gabelvorbiegung von 55 auf 65 erhöht und somit den Trail von 56 auf 45 vermindert.
Die gesamte Zuladung an Gepäck Betrug ca 24 kg, wobei ca 10 in den vorderen Tasche waren und ca 2 in der Lenkertasche.
Zurückgelegt wurden am Stück 170km mit verschiedenen Untergünden.

Ich bin diese Strecke bereits vor 2 Jahren auf meinem selbstgebauten Randonneur gefahren, selbe Zuladung, jedoch keine Lenkertasche und ca 56 trail bei der Gabel.
Auch die Reifen waren damals nur 35 er statt der jetzigen 38er.

Am Anfang hatte ich immer wieder Probleme mit Lenkerflattern ab 20 km/h das lag an der Position der vorderen Taschen, sobald ich diese weiter nach vorne, direkt über die Achse, platzierte war das weg und es fühle sich deutlich stabiler an. Leider kann ich die Taschen nicht noch weiter nach vorne schieben und muss dafür erst die Racks umlöten, was ich auf jeden Fall tun werde. Alles für die Wissenschaft!😂

Insgesamt wirkte das Kuwahara stabiler
(weniger wobble im Rahmen durch Gewicht) als mein Rando, trotz seiner oversized Hauptrohre, was wohl an der dickeren Wandstärke liegt.

Die Verbindung der unteren Racks mit dem oberen versteift die Gabel enorm und nimmt der Biegung den Flex aber die dickeren Reifen gleichen das komplett aus und die Dämpfung war bei ca 3 bar super angenehm. Mehr Druck in den Reifen macht das Rad unbequemer und schwerer zu steuern.

Der Hauptunerschied ist die Manövrierfähigkeit bei Geschwindigkeiten ab 20 km/h. Leider gab es auf den Gravelpassagen immer wieder Sandlöcher oder Schlaglöcher auf den Straßen, denen man plötzlich ausweichen muss. Das ging mit dem Pacer deutlich besser und einfacher.
Ich denke hier spielt die Kombination aus besser geeignete Reifen und weniger Wheel Flop die Hauptrollen. Oder?

Die Reifen sind aktuell Panaracer Semislick in 38c und ich liebe die Dinger. Auf Asphalt und leichtem Schotter sind die sau schnell, wenn es sandig oder gröber wird machen sie jedoch schnell schlapp. Kurvenlage ist auch ein Traum.

Desweiteren muss ich auch noch die Leistung der Aliexpress Mini V Brakes hervorheben. Durch mehrere Tricks konnte ich einen Abstand von ca 1,8mm zwischen Bremsflanke und Gummi erzeugen bei gleichzeitig gutem Druckpunkt und Dosierung. Dieses Setup funktioniert besser als so manche Scheibenbremse und traurigerweise auch deutlich besser als die Bremsen der meisten vintage Randos die ich testen durfte.

Die Frage ist nun was mache ich mit diesen Eindrücken? Ich werde die nächsten 10 Tage Sturmfrei haben und möchte in dieser Zeit was neues löten. Randonneur, OS Rohre, Muffen, Lenkertasche, 700c und Cantis sind gesetzt aber welche Geometrie soll es werden?!

Low Trail: 72,5 HTA und 65 oder 70mm Vorbiegung

Oder

High Trail: 72 HTA und 55 mm Vorbiegung + 10mm längeres Oberrohr

Schaut man bei den anderen bauen sie überwiegen high Trail 700c Randonneure, was wohl seinen Grund, aber ich kann mich nicht entscheiden. Wer kann helfen und am besten aus Erfahrung berichten für dieses Setup.
 
Mein Veloheld Alley.X hat auch eine ähnliche Geo. Das fährt sich ohne Tasche vorne sehr wendig (Rennrad like).
Und kriegt mit Gewicht auf dem Vorderrad dann einen ruhigeren Geradeauslauf.

Hier die Geo, meins ist M.
IMG_5939.jpeg
 
Ich messe heute Abend mal genau nach, vermute aber, dass mein Arbeitswegerad mit der selbstgebauten Gabel unter 50 mm Nachlauf hat, dazu einen recht steilen Steuerrohrwinkel, weil die neue Gabel das ganze Vorderteil auch ein Stück tiefergelegt hat.

Es verhält sich bei niedrigen bis mittleren Geschwindigkeiten wie ein Criteriumsrenner aus den späten 80er Jahren, der ohne viel Lenken gewissermaßen immer dorthin fährt, wo der Fahrer hinschaut. Trotz des etwas längeren Radstands.
Bei höheren Geschwindigkeiten wird es hektisch und ich möchte damit ehrlich gesagt nicht bei 60 Sachen auf schlechtem Teer plötzlich bremsen und ausweichen müssen. Ich sitze auf dem Gerät nicht so gestreckt, wie auf einem richtigen Rennrad, habe also weniger Gewicht auf dem Vorderrad.

Nächste Beobachtung, die dazu passt:
Während sich große, schwer bepackte Lenkertaschen an allen anderen Rädern grauenhaft fahren und teilweise derb in die Lenkung greifen, wird dieses damit ruhiger. 5 Kilo auf dem Frontträger stören da auch noch nicht.

So, nachgemessen:

Steuerrohrwinkel 73,8 Grad, Nachlauf 38 mm.
Radstand 1003 mm; von der Tretlagermitte aus gemessen 425 mm Hinterbau und 588 mm Vorderteil.
Tretlagermitte bis Boden 275 mm. Räder/Reifen 28-622.
Dieses Rad fährt gut mit Gepäck auf dem Frontträger; der Gepäckschwerpunkt landet dabei recht genau über der Vorderachse.

Das Problem mit einem ständig unterschwelligen, eher hochfrequenten "Wobbeln" bei jeder Geschwindigkeit, das niemals wirklich schlimm wird, aber gewaltig nervt, kenne ich eher von Fahrrädern mit viel zusätzlichem Gewicht auf einem hinteren Träger und relativ breiten Reifen. Es wird besser mit höherem Luftdruck und/oder schmalerem Reifen vorn und nochmal besser mit einem möglichst stabilen Vorderrad, verschwindet aber womöglich nie ganz. Ohne Packtaschen machen diese Räder das nicht und würden es wohl mit besserer Gewichtsverteilung auch nicht tun.
 

Ach verdammte Axt, ich Esel hab in dem Moment nicht geschaltet und es leider auch nicht Probegefahren.

Ich habe auch ein Veloheld Gravelbike mit ähnlicher Geo zu Hause, habe aber nie Gepäck vorne gehabt.

Ich denke ich werde nicht wagen und die Low Trail Variante bauen, sonst habe ich da eh keine Ruhe!

Dennoch vielen Dank an alle die was zum Thema geschrieben haben.

PS: natürlich werde ich irgendwann auch eine high Trail Variante bauen müssen, für den Vergleich...🙄
 
Mal sone Idee: mit Scheibenbremse könnte man ja eine verstellbare Gabel bauen, so mit Umhängen für mit oder ohne Gepäck vorne.
Ähnlich wie bei den Huret-Schaltungen früher, wo man den Schaltkäfig umstecken konnte für 24er oder 28er max. Ritzel.
 
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