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Grenzen der Compact-Kurbel

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Re: Grenzen der Compact-Kurbel
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

Hallo Airborne

@ rex felice

Also ich hab heute nochmal genau drauf geachtet: Ich komme mit 50/34 auf 29er Campa-Kassette wunderbar klar (hügeliges Terrain).

Was mich unterwegs dann beschäftigt hat: warum geht es bei euch eigenltich immer um das große KB? Ich meine, der Sinn einer Kompaktkurbel isses doch das Bergauf fahren leichter zu machen, spricht da nicht alles für ein kleinereres kleines KB?

Hm, ich hoffe dem Inschenör ist Philosophie nicht zu schwör ;)

Dazu muss ich etwas ausholen:

Kompakt in seiner häufigsten Ausprägung 50-34 und 12-25 ist der Versuch, mit zwei Kettenblätten die gleiche oder annähernd gleiche Entfaltung und gleiche oder annähernd kleine Gänge zu erreichen wie mit dreifach, da gegenüber dreifach viele Vorurteile und einige wenige Gründe bestehen und viele Fahrer nur zwei Kettenblätter wollen. Kompakt wird deshalb als Alternative zu dreifach gesehen. Natürlich ist es nicht möglich, mit zwei Kettenblättern zu erreichen, was mit dreien möglich ist (gleiche Anzahl Ritzel der Kassette vorausgesetzt).

Was jetzt 50-34 macht, ist folgendes: Die Überschneidungen zwischen dem grossen und kleinen Kettenblatt werden reduziert, indem das kleinere von 39 Zähnen auf 34 Zähne schrumpft und das grosse um zwei resp. drei Zähne schrumpft. Damit wird die Entfaltung grösser und es gibt kleinere Gänge. Soweit so gut. Leider ist es ein fauler Kompromiss, denn mit der grösseren Differenz zwischen grossem und kleinem Kettenblatt handelt man sich eine Menge Nachteile ein: Schlechterer Schaltkomfort, Blattwechsel im ungünstigen Bereich, viel Schräglauf, viel Schaltarbeit, grosses Kettenblatt wird zum meistgefahrenen Kettenblatt etc.

Je länger man sich mit der Thematik Kompaktkurbel beschäftigt, desto augenscheinlicher wird der faule Kompromiss. Man hat jetzt zwar zwei, drei leichtere Gänge, aber auch eine Menge Nachteile. Der Fehler liegt im System, er ist systemimmanent. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten um diese Nachteile zu umgehen:

A.) Das Kleinere grösser machen
B.) Das Grössere kleiner machen

ad A.) Das führt zu 50-36 oder 50-38. Das ist für den Hobbyradler zwar etwas leichter als 52-39, aber letztlich auch nicht mehr. Vorallem verschenkt man damit wieder die leichten Gänge, also genau das was man eigentlich wollte. Deshalb ist das letztlich keine gute Lösung denn der LK110 böte mehr Möglichkeiten.

ad B.) Je länger ich all die Varianten hin- und hergerechnet habe, desto mehr bin ich zur Erkenntnis gekommen: Zwei Kettenblätter sind in Sachen leichte Gänge und Entfaltung im Vergleich zu dreifach immer ein Kompromiss. Egal wie man es rechnet, es bleibt ein Kompromiss. Je nach Variante fehlen immer etwa 2.5 bis 5 Gänge. Immer. Das führt letztlich zu einer Erkenntnis: Bedeutend sinnvoller, als der letztlich unmögliche Versuch von 50-34 12-25 Entfaltung und kleine Gänge auf Kosten der Überschneidungen zu suchen, ist es, einfach auf die grossen Gänge zu verzichten, denn die braucht der Hobbyfahrer nicht oder weniger. Kompakt ist immer ein Kompromiss. Will man grosse Entfaltung, kleine Gänge und feine Abstufung gleichzeitig, ist dreifach die einzige Lösung.

Die Frage ist nun, wie ist der Verzicht auf die zwei, drei grössten Gänge machbar? Es gibt zwei Möglichkeiten:

C.) Kassette mit grossen Ritzeln
D.) Grosses Kettenblatt verkleinern

ad C.) Ausser den Jugendkassetten bieten praktisch alle 10fach Kassetten 12er oder gar 11er Abschlussritzel. Campa 13-26 und 13-29 sind die Ausnahmen. Scheidet demzufolge aus.

ad D.) Verkleinert man das grosse Kettenblatt, kann man die bestehenden Kassetten benutzen. Dazu kommen weitere Vorteile:

- da bei kompakt das grosse Kettenblatt das meistgenutzte ist - das kleine ist nur für Anstiege zu gebrauchen, für's Flache meist zu klein - wird das Kettenblatt ziemlich universell. Das 50er ist zu gross um die meistgefahrenen Geschwindigkeiten abzudecken. Das 48er ist besser, das 46er u.U. noch besser.
- beim 50er Kettenblatt ist 50-21 der meistgefahrene Gang (mit 12-25) resp. das drittgrösste Ritzel, denn das grösste und das zweitgrösste sollte man nicht fahren. Die Kassetten sind jedoch für klassisch und dreifach optimiert und sind deswegen unten fein und oben grob gestuft. Mit 50er Kettenblatt fährt man meistens im oberen Bereich, der grob gestuft ist. Erst ab 35 km/h kommt der feingestufte Bereich. Mit dem 48er oder 46er verschiebt sich das und man fährt häufiger im feingestuften Bereich
- durch die kleinere Differenz vorne-hinten entfällt das Gegenschalten
- durch die kleinere Differenz wird die Schaltqualität besser
- dadurch dass das 48er oder 46er universeller ist, muss weniger geschaltet werden
- bei klassisch ist ja die Idee, dass das kleine Kettenblatt für Anstiege genutzt wird, das Grosse für den Rest. Zumindest beim Amateur und Profi. Der Hobbyradler hat dazu zu wenig Kraft. Verkleinert man nun beide Kettenblätter um 5 -7 Zähne (39-5=34, 53-7=46), hat man für jeden "Geschwindigkeitsbereich" ein Kettenblatt.

Mit der Kompaktkurbel und kleinen Kettenblättern, d.h. kleiner als 52 oder 50 Zähne, hat man nun endlich die Möglichkeit, einen Hobbyradlertauglichen Antrieb zu bekommen, sprich leichtere Gänge.

Nachsatz: Aus diesem Grund sind auch Kompakt-Antriebe mit 50er Kurbel und 11er Abschlussritzeln ein fauler Kompromiss, denn damit hat man nur wieder grosse Gänge dabei, also genau das was man als Hobbyfahrer nicht braucht. Wer mit 39-27 oder 39-29 nicht zurecht kommt, der braucht ganz bestimmt keinen Gang wie 50-11.
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

...ich hät`s nicht besser erklären können:D

- hilltec -
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

Eine Kassette 12/25 ist ziemlich gleichmäßig abgestuft. Der Unterschied von 12 zu 13 ist ist so ziemlich der gleiche wie von 19 zu 21. Mit 10fach Antrieben ist doch genug Luft um einer Kassette genug Kapazität und feine Abstimmung zu geben.
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

Ist eine Vermutung von mir, daher auch das "eher",
da bei den aktuellen 50/34 und 50/36 Kombinationen spezielle
Kettenblätter zum Einsatz kommen, die genau auf die jeweilige
Kombination ausgerichtet sind, d.h. das 50er Kettenblatt ist
je nach Kombination unterschiedlich.
Daher vermute ich mal das ein 48er mit allgemeinen Steighilfen nicht ganz
so gut schaltet.

Steighilfe bleibt Steighilfe, das kommt nicht auf Zähnezahl an. Doch je größer der Sprung ist desto schlechter ist das Schaltverhalten.
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

einfach auf die grossen Gänge zu verzichten, denn die braucht der Hobbyfahrer nicht oder weniger
Die ganz kleinen vom 3-fach braucht er auch nicht: 30-25 ist doch kein Rennradfahren mehr!
Meist bleibe ich daher auf 42-25 und kämpfe ein wenig. "Quäl dich du Sau!" ist immerhin ein beliebtes Motto von RR-Fahrern. ;)
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

Die ganz kleinen vom 3-fach braucht er auch nicht: 30-25 ist doch kein Rennradfahren mehr!

Das kommt jetzt auf die Sichtweise an ;)

Ich kann das Argument nachvollziehen, dass man auch Kraft haben muss und nicht alles mit kleinen Gängen machen kann. Andererseits sind da noch die Knie und nach dem dritten Pass interessieren dann irgendwelche ungeschriebenen Gesetze nicht mehr wirklich. Und sind die Knie erst kaputt, hilft einem auch "ich bin halt noch ein Held" nicht mehr wirklich.

Meist bleibe ich daher auf 42-25 und kämpfe ein wenig. "Quäl dich du Sau!" ist immerhin ein beliebtes Motto von RR-Fahrern. ;)

Eigentlich sind ja alle die mit Schaltung fahren Rennradfahrer. Früher wurde die Tdf auch ohne Schaltung gefahren. Das waren noch Männer, keine solche Weicheier, die mit 42er oder gar 39er Kettenblättchen und 23er, 24er oder 25er Ritzel den Berg hinauf fahren :p
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

Hallo Airborne



Hm, ich hoffe dem Inschenör ist Philosophie nicht zu schwör ;)

Dazu muss ich etwas ausholen:

Kompakt in seiner häufigsten Ausprägung 50-34 und 12-25 ist der Versuch, mit zwei Kettenblätten die gleiche oder annähernd gleiche Entfaltung und gleiche oder annähernd kleine Gänge zu erreichen wie mit dreifach, da gegenüber dreifach viele Vorurteile und einige wenige Gründe bestehen und viele Fahrer nur zwei Kettenblätter wollen. Kompakt wird deshalb als Alternative zu dreifach gesehen. Natürlich ist es nicht möglich, mit zwei Kettenblättern zu erreichen, was mit dreien möglich ist (gleiche Anzahl Ritzel der Kassette vorausgesetzt).

Was jetzt 50-34 macht, ist folgendes: Die Überschneidungen zwischen dem grossen und kleinen Kettenblatt werden reduziert, indem das kleinere von 39 Zähnen auf 34 Zähne schrumpft und das grosse um zwei resp. drei Zähne schrumpft. Damit wird die Entfaltung grösser und es gibt kleinere Gänge. Soweit so gut. Leider ist es ein fauler Kompromiss, denn mit der grösseren Differenz zwischen grossem und kleinem Kettenblatt handelt man sich eine Menge Nachteile ein: Schlechterer Schaltkomfort, Blattwechsel im ungünstigen Bereich, viel Schräglauf, viel Schaltarbeit, grosses Kettenblatt wird zum meistgefahrenen Kettenblatt etc.

Je länger man sich mit der Thematik Kompaktkurbel beschäftigt, desto augenscheinlicher wird der faule Kompromiss. Man hat jetzt zwar zwei, drei leichtere Gänge, aber auch eine Menge Nachteile. Der Fehler liegt im System, er ist systemimmanent. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten um diese Nachteile zu umgehen:

A.) Das Kleinere grösser machen
B.) Das Grössere kleiner machen

ad A.) Das führt zu 50-36 oder 50-38. Das ist für den Hobbyradler zwar etwas leichter als 52-39, aber letztlich auch nicht mehr. Vorallem verschenkt man damit wieder die leichten Gänge, also genau das was man eigentlich wollte. Deshalb ist das letztlich keine gute Lösung denn der LK110 böte mehr Möglichkeiten.

ad B.) Je länger ich all die Varianten hin- und hergerechnet habe, desto mehr bin ich zur Erkenntnis gekommen: Zwei Kettenblätter sind in Sachen leichte Gänge und Entfaltung im Vergleich zu dreifach immer ein Kompromiss. Egal wie man es rechnet, es bleibt ein Kompromiss. Je nach Variante fehlen immer etwa 2.5 bis 5 Gänge. Immer. Das führt letztlich zu einer Erkenntnis: Bedeutend sinnvoller, als der letztlich unmögliche Versuch von 50-34 12-25 Entfaltung und kleine Gänge auf Kosten der Überschneidungen zu suchen, ist es, einfach auf die grossen Gänge zu verzichten, denn die braucht der Hobbyfahrer nicht oder weniger. Kompakt ist immer ein Kompromiss. Will man grosse Entfaltung, kleine Gänge und feine Abstufung gleichzeitig, ist dreifach die einzige Lösung.

Die Frage ist nun, wie ist der Verzicht auf die zwei, drei grössten Gänge machbar? Es gibt zwei Möglichkeiten:

C.) Kassette mit grossen Ritzeln
D.) Grosses Kettenblatt verkleinern

ad C.) Ausser den Jugendkassetten bieten praktisch alle 10fach Kassetten 12er oder gar 11er Abschlussritzel. Campa 13-26 und 13-29 sind die Ausnahmen. Scheidet demzufolge aus.

ad D.) Verkleinert man das grosse Kettenblatt, kann man die bestehenden Kassetten benutzen. Dazu kommen weitere Vorteile:

- da bei kompakt das grosse Kettenblatt das meistgenutzte ist - das kleine ist nur für Anstiege zu gebrauchen, für's Flache meist zu klein - wird das Kettenblatt ziemlich universell. Das 50er ist zu gross um die meistgefahrenen Geschwindigkeiten abzudecken. Das 48er ist besser, das 46er u.U. noch besser.
- beim 50er Kettenblatt ist 50-21 der meistgefahrene Gang (mit 12-25) resp. das drittgrösste Ritzel, denn das grösste und das zweitgrösste sollte man nicht fahren. Die Kassetten sind jedoch für klassisch und dreifach optimiert und sind deswegen unten fein und oben grob gestuft. Mit 50er Kettenblatt fährt man meistens im oberen Bereich, der grob gestuft ist. Erst ab 35 km/h kommt der feingestufte Bereich. Mit dem 48er oder 46er verschiebt sich das und man fährt häufiger im feingestuften Bereich
- durch die kleinere Differenz vorne-hinten entfällt das Gegenschalten
- durch die kleinere Differenz wird die Schaltqualität besser
- dadurch dass das 48er oder 46er universeller ist, muss weniger geschaltet werden
- bei klassisch ist ja die Idee, dass das kleine Kettenblatt für Anstiege genutzt wird, das Grosse für den Rest. Zumindest beim Amateur und Profi. Der Hobbyradler hat dazu zu wenig Kraft. Verkleinert man nun beide Kettenblätter um 5 -7 Zähne (39-5=34, 53-7=46), hat man für jeden "Geschwindigkeitsbereich" ein Kettenblatt.

Mit der Kompaktkurbel und kleinen Kettenblättern, d.h. kleiner als 52 oder 50 Zähne, hat man nun endlich die Möglichkeit, einen Hobbyradlertauglichen Antrieb zu bekommen, sprich leichtere Gänge.

Nachsatz: Aus diesem Grund sind auch Kompakt-Antriebe mit 50er Kurbel und 11er Abschlussritzeln ein fauler Kompromiss, denn damit hat man nur wieder grosse Gänge dabei, also genau das was man als Hobbyfahrer nicht braucht. Wer mit 39-27 oder 39-29 nicht zurecht kommt, der braucht ganz bestimmt keinen Gang wie 50-11.


Da wiedersprech ich Dir doch mal wieder! :lol:

Hast Du irgendwie ne Doktorarbeit diesbezüglich geschrieben? :D :dope:

Ich fahr selber 50/34 mit 12-25 auf 2 Rennern,und auf meinen Crosser 53/39 mit 12-27.Den Crosser fahr ich aber mehr im Nassen oder im Winter.Ich drück da die Berge aber genauso hoch,auch wenn hinten "keine" Reserve mehr ist!
Bei Kompakt könnte ich noch 2-3x schalten,was ein entspannteres Fahren zur Folge hat,und mir auch lieber ist,als mit 53/39 am "Limit" zu fahren.Außerdem sehe ich an Hand der freien Ritzel wie gut ich drauf bin!Wenn ich ganz oben bin,bin ich halt schlecht drauf! :lol: :lol: :lol:

Sicher ist Kompakt nicht das Nonplusultra in der Beziehung,aber 53/39 genauso wenig wie 3fach.Ich komm mit 50/34 - 50/36 bestens zurecht,und hab da keine Probleme im Flachen vernünftige Übersetzungen zu fahren.Das 21er Ritzel ist mit Sicherheit nicht das meist gefahrene Ritzel im Flachen,eher 17 abwärts.
Und kleiner als 50Z ist beim Rennrad auch Blödsinn!50-12 ist noch ne brauchbare Übersetzung um im Flachen mit Speed zu fahren.Bei 48Z oder 46Z kurbelt man nur ohne Ende!

Das war mein Statement! :cool:
 
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@ rex Felice

hmm, ok, ich sehe, deine Ausführungen sind sehr persönliche Ansichten. Nicht jeder fährt aber wie du.

Kann ich also so garnicht teilen!

@ aurachtaler
man muß glaube ich auch sehen wo die Leute fahren. auch ich möchte das 50er beim Sprinten und bei hohem Speed nicht hergeben. Das hügelige Terrain hier ist ideal um mit der Kompakten die kleinen Steigungen hochzufeuern!
Wer allerdings nicht sprintet und auch sonst eher ruhig unterwegs ist wird's nicht vermissen.

Gruß
Torsten
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

Hallo aurachtaler

(...) Bei Kompakt könnte ich noch 2-3x schalten,was ein entspannteres Fahren zur Folge hat,und mir auch lieber ist,als mit 53/39 am "Limit" zu fahren. (...)

Natürlich hat kompakt gegenüber klassisch Vorteile und Bezug auf leichtere Gänge. Das habe ich ja nie bestritten, im Gegenteil. Der Vorteil von kompakt sind ja die leichteren Gänge. Nur sollten die leichten Gänge sinnvollerweise auf Kosten der strengen Gänge sein und nicht auf Kosten des Blattwechsels und zu Schräglauf und anderem führen.

Sicher ist Kompakt nicht das Nonplusultra in der Beziehung,aber 53/39 genauso wenig wie 3fach.

Grundsätzlich ist jede Kettenschaltung ein Kompromiss - deshalb fahre ich Rohloff an den MTBs. Aber abgesehen davon, ist dreifach der beste Kompromiss. Man kann aber auch mit kompakt einen guten Kompromiss finden - z.B. mit 48er oder 46er KB.

Ich komm mit 50/34 - 50/36 bestens zurecht,und hab da keine Probleme im Flachen vernünftige Übersetzungen zu fahren.

Gegen 50-36 ist auch nichts einzuwenden, ausser vielleicht dass es die Möglichkeiten des LK110 nicht wirklich ausnutzt. Meine Kritik bezieht sich auf 50-34.

Das 21er Ritzel ist mit Sicherheit nicht das meist gefahrene Ritzel im Flachen,eher 17 abwärts.

50-17. Das ergibt bei:
85 rpm 31.7 km/h
90 rpm 33.5 km/h
95 rpm35.4, km/h
100 rpm 37.3 km/h
105 rpm 39.1 km/h

Fazit: Bei "guten" Trittfrequenzen von 90 rpm und aufwärts bis du mit 50-17 mit über 33 km/h unterwegs. Entweder bist du ein Tier oder fährst ganz einfach mit zu tiefer TF.

Und kleiner als 50Z ist beim Rennrad auch Blödsinn!50-12 ist noch ne brauchbare Übersetzung um im Flachen mit Speed zu fahren.Bei 48Z oder 46Z kurbelt man nur ohne Ende!

48-12 = 52-13 => zweitdickster Gang bei klassisch, genügt für Hobbyradler
46-12 = 50-13 => ein Gang weniger als 50-12 (dafür besserer Antrieb) => genügt für Hobbyradler ebenfalls.

Rechenbeispiele:
46-12 bei 100 rpm = 48.5 km/h
48-12 bei 100 rpm = 50.5 km/h
50-12 bei 100 rpm = 52.7 km/h

46-12 bei 110 rpm = 53.4 km/h
48-12 bei 110 rpm = 55.7 km/h
50-12 bei 110 rpm = 58.0 km/h

46-12 bei 120 rpm = 58.2 km/h
48-12 bei 120 rpm = 60.8 km/h
50-12 bei 120 rpm = 63.3 km/h

Erkenntnisse:
- Die Unterschiede sind nicht sonderlich gross
- Mit 48-12 sind bei 120 rpm 60 km/h drin => über 60 km/h ist es aus aerodynamischer Sicht unsinnig mitzutreten, sinnvoller rollen lassen bei möglichst guter aerodynamischer Sitzposition
- 50-12 bietet gegeüber 46-12 ca. 4 - 5 km/h mehr => Ein kleiner "Verlust", wenn man dafür einen sinnvollen Antrieb bekommt
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

Hallo Airborne

hmm, ok, ich sehe, deine Ausführungen sind sehr persönliche Ansichten. Nicht jeder fährt aber wie du.

Kann ich also so garnicht teilen!

Was kannst du nicht teilen? Weshalb nicht? Ganz konkret. Rechne vor, zeige am Ritzelrechner auf!

Meine Überlegungen - wenn auch nicht frei von persönlichen Einflüssen weil nie ganz möglich - sind alle objektiv via Ritzelrechner nachprüfbar und entsprechen +/- den Anforderungen der menschl. Anatomie und aktuellen Trainingsempfehlungen.

Fügt man dann noch die Parameter:
- > 60 km/h mittreten aerodynamisch unsinnig
- TF am Berg ideal 60 und mehr, flach 90 und mehr
- die meisten fahren mit zu tiefer TF
- Ritzel <12 schlecht wegen Umschlingung
etc.

hinzu und sucht nach optimalen Lösungen, so kommt man zwangsläufig zu diesem Schluss. Natürlich gibt es immer irgendwelchen Interpretationsspielraum, aber z.B. die Nachteile des grossen Unterschiedes der Kettenblätter lassen sich weder wegdiskutieren noch uminterpretieren.
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

und nach dem dritten Pass interessieren dann irgendwelche ungeschriebenen Gesetze nicht mehr wirklich
Wenn man Touren die einem eigentlich sportlich zu anspruchvoll sind, in einem vernünftigen Tempo nach Hause fahren will, dann sollte man 3-fach nehmen - oder konsequent klein bei Kompakt. Da stimmt ich dir also zu und ich habe gerade deinen Benutzertitel gelesen, da paßt bei dir wohl alles. ;)
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

Eine Kassette 12/25 ist ziemlich gleichmäßig abgestuft. Der Unterschied von 12 zu 13 ist ist so ziemlich der gleiche wie von 19 zu 21. Mit 10fach Antrieben ist doch genug Luft um einer Kassette genug Kapazität und feine Abstimmung zu geben.

Die feine Abstufung ist ja gerade der Nachteil dieser Kassette!

Eine Kassette sollte im unteren Bereich für's schnelle Fahren fein und im oberen Bereich für Anstiege grob gestuft sein. Am Berg nützt eine feine Abstufung weit weniger als eine grobe Abstufung mit grossen Ritzeln. Zudem stört ein grösserer Gangsprung am Berg nicht. Genau aus diesem Grund sind Kassetten wie 12-27 und 13-29 so gut, weil sie diesem Ideal ziemlich gut entsprechen.

12-25 unterscheidet sich von 12-27 nur in den obersten zwei Ritzeln:
12-13-14-15-16-17-19-21-23-25
12-13-14-15-16-17-19-21-24-27

Bei 12-25 wird hier ohne Not ein Gang verschenkt.

Wenn es auf eine feine Abstufung ankommt ist 12-23 sinnvoller, denn es enthält das (bei klassich und dreifach) wichtige 18er Ritzel:
12-13-14-15-16-17-18-19-21-23

Bei kompakt kommt 12-25 wohl deshalb zum Einsatz, weil der Sprung von 21 auf 23 etwas kleiner ist als von 21 auf 24. Da das mit dem 50er Kettenblatt der meistgefahrene Gang ist, ist der Gangsprung bemerkbar. Das spricht aber nicht gegen 12-27 sondern gegen das 50er Kettenblatt.

Bei kompakt fährt man nun leider mit dem grossen Kettenblatt (50er) im Flachen meist im oberen Bereich der Kassette - also dort, wo sie grob gestuft ist. Das ist ein grundsätzliches Problem der Kompaktkurbel und nur lösbar, indem das 50er Kettenblatt durch ein 48er oder 46er ersetzt wird.
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

Hallo Dirk-H

Wenn man Touren die einem eigentlich sportlich zu anspruchvoll sind, in einem vernünftigen Tempo nach Hause fahren will, dann sollte man 3-fach nehmen - oder konsequent klein bei Kompakt.

Nunja, das höre ich öfters, kann es jedoch nicht ganz nachvollziehen. Es soll ja Leute geben, die der Ansicht sind, mit dreifach und kompakt sei Rennradfahren zu einfach und deshalb empfehlen sie klassisch. Da kann ich nur eines sagen: Ist es mit dreifach oder kompakt zu leicht, fährst du die falschen Touren. Oder: Egal wie leicht der Gang ist, nach genügend Pässen und Kilometern ist auch der leichteste Gang plötzlich streng genug.

Wenn ich mir hier jeweils Berichte durchlese von Leuten die glaubten mit 39-25 franz. Alpenpässe zu fahren und "fast eingegangen, hätte für leichtere Gänge alles gegeben, deshalb nächstes Jahr mit 34er Kettenblatt und 29er Ritzel" lese, dann liege ich wohl nicht ganz daneben.

Da stimmt ich dir also zu und ich habe gerade deinen Benutzertitel gelesen, da paßt bei dir wohl alles. ;)

Ich hatte zuvor "Kurzstreckenracer" drin. Der "Langsamfahrer" ist nur aus Gründen des Unterstatements und als Kontrast zu all den Helden hier drin, sollte man nicht überbewerten ;)
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

Wenn ich mir hier jeweils Berichte durchlese von Leuten die glaubten mit 39-25 franz. Alpenpässe zu fahren und "fast eingegangen, hätte für leichtere Gänge alles gegeben, deshalb nächstes Jahr mit 34er Kettenblatt und 29er Ritzel" lese, dann liege ich wohl nicht ganz daneben.
Wenn sie die passenden Gänge gefahren wären, dann hätten sie ja gar nix zu erzählen! :D

Ich habe jedenfalls nochmal gerechnet:
mit 100 / Min und 42er kann ich mit einem schnöden 9-fach 12-25 (mein derzeitiger Stand) von 24,6 bis 41,7 km/h auf dem mittleren fahren (aüßerste Ritzel weggelassen) - wunderbar. Für einen glatten Wechsel vom Großen runter muss ich 2 Gänge Gegenschalten, was bestens klappt, zum kleine 3, was einer der Gründe ist, warum ich es kaum nutze.

Bei Kompakt mit 46-34 und 12-27 10-fach (dein Favorit, wenn ich richtig verstanden habe) hätte ich auf dem kleinen 16,3-31,3 km/h und auf dem großen 28,3-49,4 km/h. Gerade in dem Bereich in dem ich im Flachen viel fahre (30-36 km/h) wäre also schalten angesagt - unschön, vor allem da ich drei Gänge gegenschalten müßte. In hüglicher Gegend mit dem kleinen hoch und dem großen runter aber praktisch.
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

Hallo Rex,

verstehe Deine Argumentation nun voll und ganz und kann Dir in allem nur zustimmen. :daumen:
Vermutlich hast Du, aus der Schweiz stammend, einfach genügend Bergerfahrungen gemacht. Auf jeden Fall weißt Du, wovon Du redest.
Grüße
Webrother
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

diese Einschätzungen kann ich nicht teilen.

erstens gibt es Menschen, die nicht dem standardisiertem Menschen entsprechen. Um hochfrequent treten zu können, muß man die entsprechende Muskulatur haben.
Außerdem gibt es auch noch persönliche Vorlieben.

Ich fahre gerne mit 50-17 bis 50-15 durch die Gegend. In der Regel zwischen 80 und 90er TF.
Auch eine Weile mit 50-13 und entsprechend tieferer TF macht mir Spaß. Dieses allerdings um Kraft zu trainieren. Dafür gibt es hier ein paar schöne Wellen. Mit Speed in die Senke rein und die 50-13 oder 12 stehen lassen und hochdrücken.
Für 2-300m geht das locker.

Irgendwie muß man ja auch Kraft und Kraftausdauer trainieren.

Ich hab es mir auch ausgerechnet und bewußt auf viele Überschneidungen verzichtet.

Die Gangwechsel empfinde ich als harmonisch vom kleinen aufs große KB. 2 -3 Gänge gegenzuschalten ist eine Fingerbewegung (Campa).

Allerdings kann ich auch mit TF bis 120 gehen. Nur liegt mir das persönlich nicht so sehr.

Bloß kommt jetzt keiner und sagt was von kaputten Knien. Womöglich ein Jogger oder ähnliches.
Selbst bei Wattzahlen, die hier sehr wenige fahren können, kommen Kräfte aufs Knie, die noch deutlich unter dem eigenen Gewicht liegen.

Also mit einem Druck von 40 -50 kg auf dem Pedal mach ich meine Knie noch lange nicht kaputt. Das machen die nämlich jeden Tag ohne Radfahren mit.

Bloß um es kurz zusammen zu fassen. Es gibt keine Einheitsmenschen und somit auch keine für alle verbindliche Regeln.

Mir geht es übrigens andrs, wenn ich am Ende bin. Dann kann ich nicht mehr mit höherer TF fahren, sondern komm nur noch mit tieferer TF nach Hause. :eek:

und jetzt steinigt mich:cool:

Bodo
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

Hallo Dirk-H

Wenn sie die passenden Gänge gefahren wären, dann hätten sie ja gar nix zu erzählen! :D

Hätten sie die passenden kleinen Gänge dabei gehabt, hätten sie sie sicherlich auch genutzt. ;)

Die Aussage war ja auf diejenigen gemüntzt, die mit zu grossen Gängen fahren.

Ich habe jedenfalls nochmal gerechnet:
mit 100 / Min und 42er kann ich mit einem schnöden 9-fach 12-25 (mein derzeitiger Stand) von 24,6 bis 41,7 km/h auf dem mittleren fahren (aüßerste Ritzel weggelassen) - wunderbar. Für einen glatten Wechsel vom Großen runter muss ich 2 Gänge Gegenschalten, was bestens klappt, zum kleine 3, was einer der Gründe ist, warum ich es kaum nutze.

Sprichst du jetzt von dreifach? Dass dreifach mit 42er Kettenblatt keine allzu schlechte Lösung ist, ist mir nicht ganz neu, obwohl ich das 39er bevorzuge. Dass mit dem mittleren Kettenblatt fast alles abgedeckt werden kann, ist ja gerade der grosse Vorteil von dreifach! So ist es in meiner FAQ beschrieben.

Bei kompakt muss nun versucht werden, diese Geschwindigkeiten mit zwei Blättern abzudecken: Ein grosses und ein kleines. Es fehlt das mittlere für die normalen, mittleren Geschwindigkeiten. Dass das zu vermehrter Schalttätigkeit führt, ist ja letztlich logisch. 50-34 krankt gerade daran, dass das 50er zu gross und das 34er zu klein ist und dauernd geschaltet werden muss. Der meistgefahrene Bereich/Geschwindigkeit liegt genau zwischen den Blättern. Das 48er und das 46er sind ja gerade der Versuch, einen Antrieb zu haben, der die meistgefahrenen Geschwindigkeiten gänzlich mit dem grossen Kettenblatt abdeckt, indem das grosse Kettenblatt soweit verkleinert wird, dass es die wichtigen Geschwindigkeiten abdeckt. Wer vorne nur zwei Kettenblätter haben will, muss eben mit diesem Kompromiss leben.

Bei Kompakt mit 46-34 und 12-27 10-fach (dein Favorit, wenn ich richtig verstanden habe) hätte ich auf dem kleinen 16,3-31,3 km/h und auf dem großen 28,3-49,4 km/h.

46er Kettenblatt 12-27 mit 85 rpm:
19er 17er 16er 15er 14er 13er 12er
26.1 29.1 31 33 35.3 38.1 41.3

Von 26 km/h aufwärts fährt man alles mit dem grossen Kettenblatt. Variiert man die Trittfrequenz etwas, kann man kurzzeitig auch kleinere Geschwindigkeiten abdecken. Nicht optimal, aber verringert die Nötigkeit zu schalten.

Gerade in dem Bereich in dem ich im Flachen viel fahre (30-36 km/h) wäre also schalten angesagt - unschön, vor allem da ich drei Gänge gegenschalten müßte. In hüglicher Gegend mit dem kleinen hoch und dem großen runter aber praktisch.

Das ist genau der Vorteil von dreifach und der Nachteil von 50-34. Daher die Empfehlung zu 46-34 resp. 48.34. Immer noch nicht gleich gut wie dreifach -- mit kleinerem mittleren Kettenblatt - aber besser als das 50er.
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

Hallo Bodo

diese Einschätzungen kann ich nicht teilen.

erstens gibt es Menschen, die nicht dem standardisiertem Menschen entsprechen. Um hochfrequent treten zu können, muß man die entsprechende Muskulatur haben.

Die man sich antrainieren sollte ;)

Außerdem gibt es auch noch persönliche Vorlieben.

Natürlich gibt es diese - die Frage ist, ob diese aus medizinischer Sicht sinnvoll sind. Es gibt Fahrer die eiern lieber mit 45er TF und dickem Gang die Pässe hoch, trotzdem ist es unsinnig, weil falsche Belastung und Schädigung von Knie und Knorpel. Da stellt sich mir dann die Frage der Gewichtung der persönlichen Vorlieben.

Ich fahre gerne mit 50-17 bis 50-15 durch die Gegend. In der Regel zwischen 80 und 90er TF.
Auch eine Weile mit 50-13 und entsprechend tieferer TF macht mir Spaß. Dieses allerdings um Kraft zu trainieren. Dafür gibt es hier ein paar schöne Wellen. Mit Speed in die Senke rein und die 50-13 oder 12 stehen lassen und hochdrücken.
Für 2-300m geht das locker.

Irgendwie muß man ja auch Kraft und Kraftausdauer trainieren.

Mache ich mit Wiegetritt am Berg.

Bloß um es kurz zusammen zu fassen. Es gibt keine Einheitsmenschen und somit auch keine für alle verbindliche Regeln.

Es gibt jedoch medizinische Erkenntnisse und die treffen grundsätzlich auf jeden zu.
 
AW: Grenzen der Compact-Kurbel

@ rex: ich glaube du kannst hier noch so oft und ausführlich darüber schreiben, einige wollen es einfach nicht wahr haben...:cool:

leider gibt es immer noch menschen die von der größe des kettenblatts die leistungsfähigkeit des fahrers ableiten - 48er oder 46er fahren demnach nur schwächlinge und langsamfahrer...

...und wie heißt es dann so oft: "...mit 50/34 komme ich gut zurecht". klar kommt man mit 50/34 zurecht, aber mit 48 oder 46/34 geht es eben in den meisten fällen besser. grundvorausetzung ist natürlich eine trittfrequenz von mind. 90.

seit ich das 46er fahre achte ich bei rtf`s auf die schaltweise und trittfrequenzen meiner mitstreiter - mit teilweise erschreckenden erkenntnissen: hier sind viele mit geschätzten 70 u/min unterwegs oder auf topfebener piste wird wild zwischen dem großen und kleiner blatt hin und her gezappt (...betrifft natürlich nicht alle, aber es ist auch kein einzelfall).

...wenn doch einfach nur mehr leute den mut hätten es einfach mal auszuprobieren...:rolleyes:

- hilltec -
 
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