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Gibts bald nur noch Rennräder mit Scheibenbremsen?

Die Diktatur der Hersteller
Nicht eher oder zumindest auch Angebot und Nachfrage? Es gibt genug Leute da draußen, die immer nur das Allerfeinste und Allerneueste haben müssen, was die Rennställe halt auch gerade fahren. Dass man den Berg immer noch selbst hochtreten muss, wird gerne außer Acht gelassen.

Edit: oder zumindest, was gerade als hip und toll angesehen wird. Mir ist bewusst, dass die Tour erst glaube ich dieses Jahr zum ersten Mal SB zugelassen hat.
 
Vielleicht ist es auch ein bisschen wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei...

Ich denke, dass genau das angeboten wird, was Umsatz bringt. Wenn es eine massenhafte Nachfrage nach FB gäbe, würden sie auch verbaut und verkauft werden.
Durch gezieltes Marketing wurde der Kundschaft aber suggeriert, dass nur noch Scheibe zeitgemäß und sicher und hip ist, Felgenbremsen sind etwas von vorgestern. Wenn der geneigte Freizeitradler das jahrelang gepredigt bekommt, glaubt er irgendwann daran...

In anderen Bereichen ist das doch ähnlich. Man denke an die albernen Gummistrümpfe der Jogger, Fitnesstracker uvm.
 
Nachfrage weil Werbung funktioniert.
Ich sehe Scheibenbremsen eher als Bereicherung. Felgenbremsen aber größtenteils aussterben lassen ist schade. Bergauf und in der Ebene reichen FB völlig aus. Mir ist von 74km/h bis 20 km/h bremsen kein Latexschlauch geplatzt.
 
Ich stand in diesem Jahr vor der Frage Scheiben- oder Felgenbremse fürs Rennrad.
Hab einen Crosser mit Scheibenbremse, ein mittlerweile älteres Rädchen mit Felge, kann also relativ gut vergleichen.
Mit Felgenbremse bin nicht nur ich schon seit Jahrzehnten Berge runter gefahren, bin da auch immer, wie die allermeisten, sehr gut runter gekommen. Ich hatte da nie das Gefühl mich nicht auf die Bremse verlassen zu können, die funktioniert.
Die Scheibenbremse am Crosser hat dagegen schon Daseinsberechtigung. Vor dem Crosser hatte ich einen mit Canti, da ist das Bremsverhalten der Scheibe schon besser. Aber, das Quietschen der Scheibe, wie gestern, wenn man durch den Wald fährt und es feucht ist, das ist fürchterlich. Und auch das Schleifen an der Brmese, wenn sich Sand/Boden zwischen Scheibe und Bremsbacken setzt, das nervt.
 
Der Aussage 'Diktatur der Hersteller" kann ich nicht zustimmen. Es gibt noch einige Hersteller die Räder mit Felgenbremse anbieten. Sogar Modelle die sich in allen Preisklassen nur durch die Bremsen unterscheiden. Daher kann von Diktatur nicht die Rede sein.
Die Käufer haben die freie Wahl und entscheiden sich zu 70% für die SB. Die werden nicht mit Waffengewalt zur Disk gezwungen.
 
Sicher wird keiner gezwungen, ein Rad mit SB zu kaufen. Aber wenn man mal unverbindlich bei den "großen" Mainstream Herstellern bzw. Anbietern vorbeischaut, stellt man fest, dass es nur noch relativ wenige Räder mit FB gibt, d.h. die Auswahl ist eingeschränkt und nach meiner Wahrnehmung eher auf das "günstigere" bzw. einfachere Segment beschränkt, wohingegen die "Top Class" Räder nur noch mit Scheibenbremse erhältlich sind. Da kann man teilweise noch froh sein, dass man auf die Di2 verzichten darf...
 
Natürlich hat jede Bremse ihre Daseinsberechtigung, das will ich gar nicht abstreiten. Aber auf dem Rennrad erschließt sich mir die Notwenidgkeit einer SB nicht unmittelbar. Und die Leute, die nicht abfahren können, können das mit SB genauso wenig :rolleyes:
Was für ein schöner Spruch. Aber die Leute, die abfahren können, können das mit SB ja genau so gut.

Zu der Frage des Threads muss man klar sagen: es wird noch jahrelang Komponenten und Kompleträder mit Felgenbremse geben. Die Auswahl wird aber weiter schrumpfen. Bei der Scheibenbremse ist der gegenteilige Trend zu erwarten.

Worüber ich persönlich sehr froh bin, vor 10 Jahren konnte man sich gar kein Rennrad mit Scheibenbremse kaufen bzw. nicht ohne irgendwelche komische Sonderlösungen, das ist zum Glück anders.
Felgenbremsen bleiben in meinem Fall nur an den Rädern, wo diese rein dekorativen Charakter haben: Fixie und BMX.
 
Also ich habe mittlerweile in den letzten 3 Jahren rund 20T km mit SB abgespult, das mit 2 Rädern.
Der grösste Nachteil der SB ist das Mehrgewicht, aber es hat auch zwei Vorteile.
Die LR halten ewig, die Bremsbeläge halten länger (meine Meinung).
Aber ich habe auch 3 Räder mit FB, mit denen fuhr ich auch so 20T km, eher etwas mehr. Die grösste Sorge sind für mich nicht die Ersatzteile, sondern dass die LR plötzlich nicht mehr angeboten werden, weil da ist doch ordentlicher Verschleiss an LR, der andere ist, dass die Bremsbeläge nicht solange halten wie an der SB.
Ötztaler 2018, Abfahrt vom Kühtai, mein Rad FB, frische Beläge, unten waren die Beläge fast durch weil es stark regnete und in den Galerien war es so rutschig, man musste einfach immer wieder bremsen. Für mich haben beide Systeme eine Daseinsberechtigung.
 
Sicher wird keiner gezwungen, ein Rad mit SB zu kaufen. Aber wenn man mal unverbindlich bei den "großen" Mainstream Herstellern bzw. Anbietern vorbeischaut, stellt man fest, dass es nur noch relativ wenige Räder mit FB gibt, d.h. die Auswahl ist eingeschränkt und nach meiner Wahrnehmung eher auf das "günstigere" bzw. einfachere Segment beschränkt, wohingegen die "Top Class" Räder nur noch mit Scheibenbremse erhältlich sind. Da kann man teilweise noch froh sein, dass man auf die Di2 verzichten darf...
Ich habe es live vor vielen Jahren beim MTB miterlebt. Mit dem Einzug der Disc verschwanden zunehmend die V-Brakes. Zum Schluss gabs bei LX und XT sogar ein downgrade. In einer Übergangsphase gab es Rahmen für beide Bremssysteme. Die Scheibenbremsen waren auch noch nicht so ausgereift. Gabeln brachen durch die höheren Kräfte und Bremsleitungen schmolzen auch. Als die Probleme behoben wurden, ging es recht schnell vorbei mit Felgenbremsen. Heute findet man Neuware nur noch in den untersten Gruppen. Naben und Felgen genauso. Einige Hersteller haben noch etwas im Programm, aber nicht im normalen Preissegment.
Richtig gezwungen wird natürlich niemand, das machen die ganz subtil.
 
Die Bremse kann immer nur so gut sein wie der Bremsende.
Das ist schlicht und ergreifend Quatsch.
Je nach Konstruktion und Rahmenbedingungen spielt die Bremse eine immense Rolle. Die entsprechenden Rahmenbedingungen sind zugegeben auf der Straße seltener gegeben.

Der harte Druckpunkt ist zB gewöhnungsbedürftig, aber wenn man damit umzugehen weiß, kann man eine extrem effektive Bremsung hinlegen. Erfordert dagegen das Bremsen viel Kraft, kann man die Kraft schlechter dosieren.

Auch Scheibenbremse ist nicht gleich Scheibenbremse, da gibt es immense Unterschiede. Wer MTB fährt, wird die kennen.
 
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