• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Der "Doping in anderen Sportarten" Thread

Mein Lieblingssatz in dem Artikel: „Der behandelnde Truppenarzt verabreichte das Mittel unter hohem Zeitdruck (…).“

Hat er am offenen Herz operiert oder hat er ein Rezept für Hustensaft ausgestellt?! Sehe da keinen Zeitdruck unter dem er gestanden haben könnte, außer vielleicht das pünktliche Dienstende.
"Truppenärzte" sind typischerweise keine Fachärzte, sondern "ab Staatsexamen". Was erwartest Du da? Ich so ziemlich gar nix... "Verabreichte" ist natürlich der Megawitz - hat er das dem armen Dopingopfer eingeflöst? Oder einfach nur ein Rezept ausgestellt? Oder - das kenne ich gut aus der CH, ist aber in Schland "zivil" verboten - hat er das einfach abgegeben? Und, sorry, es gilt immer noch Loeb Laws of Internal Medicine - u.a. "If you don't know what to do, do nothing!"
 

Anzeige

Re: Der "Doping in anderen Sportarten" Thread
Zitate aus dem Artikel:
https://www.sportschau.de/regional/...robe-bei-langlauf-star-victoria-carl-100.html

Verbotenes Spasmo Mucosolvan statt erlaubtes Mucosolvan​

Carl habe laut DSV-Mitteilung während der Wettkämpfe unter einer spastischen Bronchitis gelitten. Bei der Behandlung des Hustens sei dem Arzt dann ein Fehler unterlaufen. "Statt des ursprünglich bestellten Hustensafts Mucosolvan (Ambroxol) wurde durch die Bundeswehrapotheke irrtümlich das Kombinationspräparat Spasmo Mucosolvan (Ambroxol + Clenbuterol) geliefert"

Carl: "Habe alles offengelegt"​

Die 29-Jährige äußerte sich ebenfalls: "Ich war krank, hatte starke Hustenanfälle und habe das Medikament auf ärztliche Anweisung genommen. Ich habe alles offengelegt – mir war nicht bewusst, dass ein verbotener Wirkstoff enthalten ist. Ich hoffe sehr, dass die Umstände nachvollzogen und fair bewertet werden", wird die Thüringerin zitiert.

Hier ein Link auf das Produkt in einer Online Apotheke.

https://www.shop-apotheke.com/arzneimittel/2787665/spasmo-mucosolvan-saft.htm

Weil ich nicht weiß, ob ich Bilder von der Seite hier verlinken darf bitte selbst anklicken und das Bild der Packung vergrößern. Clenbuterol wird deutlich auf der Packung als Wirkstoff benannt. Die Dame ist Nationalmannschaft und RTP Pool sensibilisiert. Ich war da, ich weiß wie das da ist. Da unterschreibt man dezidiert diverse Klauseln einzeln. Man bekommt quasi ständig Emails mit Warnungen davor vorsichtig zu sein auch mit spezifischen Hinweisen und Beispielen.

Wenn in so einem Umfeld jemand ein Produkt nimmt wo auf der Packung Clenbuterol draufsteht habe ich persönlich leider kein Mitleid.

Noch besser wird es übrigens wenn man den Beipackzettel anklickt, der in der Onlineapotheke verlinkt ist.

In dem Beipackzettel steht auf Seite 3 dass die Einnahme bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen kann.

Noch Fragen? Ich bin gespannt.
Die Fixkombination von Ambroxol - schleimlösend - und Clenbuterol geht in keiner Weise auf - das ist junk drug wie Wick Medinait. Kein seriöser Arzt, der auch nur einen Hauch Ahnung hat, wird so einen Schrott verschreiben - oder aber, er hat "einen Plan".
Der beste Schleimlöser ist (warmes) Wasser. N-Acetycystein ist viel gescholten, aber bringt nachweislich etwas, und ist ein sehr potenter oxygen free radica scavenger - wenn jemand verschleimt ist, empfehle ich die NAC Brausetabletten - kein Doping, funzt, und hat durchaus noch eine lungenprotektive Wirkung.
 
Tatsächlich sehen Medikamente bei der Bundeswehr teils anders aus, andere Umverpackung, ohne Design, ganz pragmatisch, "Ibuprofen, Sonnencreme, ..". Je nachdem, wie beschafft, ob über draußen, über Ausschreibung, Großgebinde, etc.

Daher vielleicht auch der Verweis im Artikel auf "Ambroxol", also den Wirkstoff. Mindestens klein wird aber definitiv irgendwo auch Clenbuterol draufgestanden haben.

Das nur zu den Verpackungen, gleichwohl sollte es aber nicht vorkommen, dass Ärzte so fahrlässig mit ihren Sport-Patienten umgehen, deren einziger Job es ist, Medaillen zu holen. Da muss mit der gleichen Sorgfalt rangegangen werden, als ob ich ein Herzmedikament verabreiche oder wie ich die Blutgruppe vor einer Transfusion checke.
Das BUnteswehr-Zeugs ist übliche Generika-Ware, die wohl "ausgeeinzelt" wird. Ändert nix daran, daß der Patient einen Anspruch auf einen vollständigen Beipackzettel ("SmPC/Fachinfo") hat, und daß ein Sportsoldat doch bitte sehr jedes Pharmazeutikum bezüglich doping-Liste überprüft... ich sehe hier nicht nur den Truppenarzt in der Pflicht - der eben kein Sportmediziner ist! - sondern v.a. den Sportsoldaten selbst!
 
Nö - es ist wurst, ob das Kälbermastmittel was "gebracht" hat, oder nicht. Es ist verboten, ergo doping, mit entsprechenden Maßnahmen. Wer das nicht will, muß sich für die Freigabe von doping zumindest im Profisport stark machen, aber die Konsequenz haben wohl nur wenige... ich auch nicht.
nein es ist nicht wurst.

Es gibt unterschiedlich lange Sperren für absichtliches oder unabsichtliches Doping. und die öffentliche Bewertung der Person ist völlig anders sowie straf und zivilrechtliche Handhabe ist ebenfalls unterschiedlich
 
"Truppenärzte" sind typischerweise keine Fachärzte, sondern "ab Staatsexamen". Was erwartest Du da? Ich so ziemlich gar nix... "Verabreichte" ist natürlich der Megawitz - hat er das dem armen Dopingopfer eingeflöst? Oder einfach nur ein Rezept ausgestellt? Oder - das kenne ich gut aus der CH, ist aber in Schland "zivil" verboten - hat er das einfach abgegeben? Und, sorry, es gilt immer noch Loeb Laws of Internal Medicine - u.a. "If you don't know what to do, do nothing!"
Ich erwarte, dass ein studierter Mediziner im Sinne seines Eides handelt und das Beste für seinen Patienten macht. Das scheint diesen Mediziner hier ja schon überfordert zu haben.
 
Naja man hört immer in Podcasts und/oder Interviews wie genau Profisportler auf die Inhalte in Medikamenten achten müssen und die Kölner Liste checken um ja nichts verbotenes zu nehmen. Immer wenn es dann doch passiert gibt es so viele verrückte Zufälle im Ablauf, dass der Sportler da ja nichts für kann. Ich weiß ja nicht.

Ich hoffe, der Verband weiß zu 100 %, dass sie keine Ahnung hatte, denn sonst frage ich mich, wozu der Verband überhaupt da ist. Nichtsdestotrotz ob bewusst oder versehentlich, muss die Dame gesperrt werden. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
 
Am Ende nimmt immer noch der Sportler das Mittel ein, es wurde ja nicht gespritzt. Also muss sich ein Sportler selbst darum kümmern, dass er sauber bleibt. Der Arzt ist ja nur der Verschreibende. Wenn dann das falsche Zeug an den Sportler ausgegeben wird, muss dieser sich selbst kümmern. Gerade wo es in den letzten Jahren so viele Fälle im Zusammenhang mit Medikamenten bei Atemwegserkrankungen gab, ob nun Asthma-Spray oder Hustenlöser.

Ich bin auch dafür verantwortlich, dass ich Übergewicht mit mir rumschleppe. Und nicht meine Frau, die das Essen in den Kühlschrank legt.
 
Also in dem Fall neige ich auch sehr zur Diagnose "Schlamperei". Ja, natürlich muss man als Sportler der unter laufender Testung ist eigentlich wissen, dass man nicht einfach irgendwas nimmt. Und als Arzt der mit Sportsoldaten zu tun hat sollte man auch sensibiliisiert sein. Das ist vermutlich dilettantisch.

Aber trotzdem: Sportler ist krank und vielleicht mit dem Kopf wo ganz anders, Arzt hat auch seinen schlechten Tag. Also ich finde die Geschichte durchaus plausible und man sollte so jemandem (v.a. weil es sich ja eben gerade nicht um einen einflussreichen Großverdiener handelt!) eine Chance geben. Wenn man sich zB ansieht, wie bei den Tennisstars (Sinner und Swiatek, an denen sehr viele Leute ein großes Interesse haben und va auch wirtschaftliche Interessen) jüngst viel atemberaubendere Gesichten geschluckt wurden, dann fände ich das einem Sportsoldaten gegenüber unangemessen, hier die ganz strenge Messlatte anzulegen.
 
nein es ist nicht wurst.

Es gibt unterschiedlich lange Sperren für absichtliches oder unabsichtliches Doping. und die öffentliche Bewertung der Person ist völlig anders sowie straf und zivilrechtliche Handhabe ist ebenfalls unterschiedlich
Ernsthaft - seit Bommis Zahncreme - glaubst Du solche Selbstbekenntnisse? Ein Lippenstift, der anabole Steroide enthält? Im übrigen ist hier eben genau der Unterschied zwischen Strafrecht und Sportrecht - zurecht sollte es überhaupt nicht interessieren, ob "unabsichtlich" oder "absichtlich". Der Vorteil wurde erreicht (ja, darüber können wir diskutieren, aber meine grundsätzliche Meinung zu doping im Profisport ist nicht forumskompatibel), und dementsprechend muß sanktioniert werden. Es ist aber offensichtlich, daß dieses "unabsichtliche" doping einer der Tricks ist, mit dem eben gen au nicht der Sumpf trockengelegt wird...
 
Ich erwarte, dass ein studierter Mediziner im Sinne seines Eides handelt und das Beste für seinen Patienten macht. Das scheint diesen Mediziner hier ja schon überfordert zu haben.
EID? Was für ein "Eid"? Der gerne von Laien angeschleppte hypokrateische Eid wird von keinem Arzt der Welt gesprochen - wäre auch ziemlich kontraproduktiv, da er u.a. jegliche operative Intervention ausschließt (um es den niederen "Steinschneidern" zu überlassen). Es gibt das Genfer GELÖBNIS - wie bei der Bunteswehr wird da genau zwischen "Eid" und "Gelöbnis" unterschieden.
"das Beste" - genau das ist die Crux: für die Sportsoldatin war vielleicht aus ihrer Sicht "das Beste", jetzt einmal schnell 3kg Winterspeck mit Clenbuterol loszuwerden?
Im übrigen scheint der "Fehler" - wenn wir die ganze Räuberpistole glauben wollen - beim dispatching durch die Apotheke erfolgt zu sein. Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß bei der BW offensichtlich Großpackungen ausgeeinzelt werden, mit einer mehr oder weniger generischen Umverpackung. DAS ist der eigentliche Skandal - hier wird, um ein paar cent an unseren Landesverteidigern zu sparen, ein völlig unnötiges Risiko für Verwechslungen und Falschdosierungen eingeführt.
"studierter Mediziner"? Gibt es unstudierte? Typische Worthülse...
 
Screenshot 2025-06-26 085711.jpg
 
Das Prinzip im Profisport ist ganz simpel. Du bist als Sportler dafür verantwortlich, was Deinem Körper zugeführt wird. Absichtlich oder nicht ist dabei erstmal unerheblich, und höchstens für das Strafmaß relevant. Und die Konsequenz daraus ist, dass Du im Falle einer nötigen Medikation in der Liste nachschauen musst, ob das Medikament verbotene Wirkstoffe enthält. Ganz einfach. Die Packung liegt auf dem
Tisch, da steht ein Name drauf, den gebe ich ein. Steht kein Name drauf, frage ich nach, was ich da nehmen soll. Steht das auf der Liste, dann nehme ich es entweder nicht, frage nach einer Alternative, oder nehme es bewusst ein.
 
Man muss ja auch sagen, in 95-99% der Fälle hat man die gleichen Zipperlein und nimmt das gewohnte Zeugs, von dessen Legalität man sich einmal überzeugt hat. Ibu, Voltaren, Lorano, .. man muss also nur dann recherchieren, wenn irgendwas neu, irgendwas anders ist.
 
Ernsthaft - seit Bommis Zahncreme - glaubst Du solche Selbstbekenntnisse? Ein Lippenstift, der anabole Steroide enthält? Im übrigen ist hier eben genau der Unterschied zwischen Strafrecht und Sportrecht - zurecht sollte es überhaupt nicht interessieren, ob "unabsichtlich" oder "absichtlich". Der Vorteil wurde erreicht (ja, darüber können wir diskutieren, aber meine grundsätzliche Meinung zu doping im Profisport ist nicht forumskompatibel), und dementsprechend muß sanktioniert werden. Es ist aber offensichtlich, daß dieses "unabsichtliche" doping einer der Tricks ist, mit dem eben gen au nicht der Sumpf trockengelegt wird...
Was ich glaube ist für das Strafmaß unerheblich. Was du glaubst im übrigen auch.

Der NADC Artikel 10 sieht für unabsichtliche vergehen ein regelstrafmaß von 2 Jahren sperre vor und für absichtliche 4 Jahre.

Wie gesagt regelsperre
Kann auch je nach grad der eigenen Verschuldung die Sperre deutlich unter 2 Jahre sein.

Heißt, nein es ist nicht egal ob vorsätzlich oder unabsichtlich. Lies dir artikel 10 durch da sind jede menge fallstricke drin und wie sie sich auf die dauer der sperre auswirken
 
Semantik? im angelsächsischen Sprachraum wird "drugs" ganz grundsätzlich für pharmakokinetisch wirksame Substanzen gebraucht. Abgesehen davon sind UNO und WHO ideologische und in keiner Weise unabhängige Gremien. Kann man getrost ignorieren....
advocatus diaboli: immer mehr Menschen haben einen Wohlstand erreicht, der es ihnen erlaubt, (vermeintlich) leistungssteigernde Substanzen zu konsumieren. Mit (wirtschaftlicher) Freiheit muß Verantwortung kommen - das braucht halt Zeit.
Gerade vor ein paar Tagen ein gutes paper zu Kokain gelesen; das killt mittel- bis langfrist Dein Gehirn - für einen kurzfristigen kick.
Das vom irren Lauterbach propagierte Cannabis macht übrigens massigst Herzschäden - für unsereiner auch nicht unbedingt, was man braucht...
 
Was ich glaube ist für das Strafmaß unerheblich. Was du glaubst im übrigen auch.

Der NADC Artikel 10 sieht für unabsichtliche vergehen ein regelstrafmaß von 2 Jahren sperre vor und für absichtliche 4 Jahre.

Wie gesagt regelsperre
Kann auch je nach grad der eigenen Verschuldung die Sperre deutlich unter 2 Jahre sein.

Heißt, nein es ist nicht egal ob vorsätzlich oder unabsichtlich. Lies dir artikel 10 durch da sind jede menge fallstricke drin und wie sie sich auf die dauer der sperre auswirken
es ist deshalb nicht egal, weil man gerne ein paar Hintertürchen einbaut. Für die Würdigung ist es m.E. komplett irrelevant - sobald jemand sich - gewollt oder ungewollt - einen potentiellen Leistungsvorteil verschafft hat, gehört er gesperrt - nicht als Strafe für ihn, sondern als Schutz der "sauberen" Athleten. Ist doch eigentlich ganz einfach, oder?
 
Die Frage ist aber ja tatsächlich, was ist, wenn ich komplett unschuldig, meinetwegen relevante Mengen Testosteron zu mir genommen habe. Vingegaard hätte Pogi das Zeug persönlich in die Zahnpasta gespritzt. Solange ich dadurch nun einen Vorteil gegenüber anderen Athleten habe, wäre es eben ungerecht, mich sarten zu lassen. Man könnte es natürlich anders nennen, die gute alte Schutzsperre oder so, aber mitzumachen wäre halt unfair. Man darf ja nicht ausser Acht lassen, dass Doping eben ggf. auch was bringt. 😁
 
Zurück