• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Der Brügelmann und ich...

Axxl70

La vita é rosa, DeRosa!
Registriert
28 Januar 2013
Beiträge
13.265
Reaktionspunkte
27.212
Ort
BGNHSN, Monaco
Es ist eine Geschichte voller Missverständnisse und bis zum heutigen Tage anhaltende Hassliebe. Der Brügelmann, Faktenkontor für Bilder- und Zahlenfixierte. Vexierspiegel für Werbetext-Leser. Und einfach ein unfassbares Kaleidoskop radsportlichen Tands.

Dieser Faden soll diejenigen erfreuen, die den Brügelmann am Bett oder auf der Toilette hatten und auch die, denen Gnade der späten Geburt, dieses Radsportunikum nur durch Überlieferung ihrer Vorvaeter bekannt ist. Lasst uns Geschichten zu persönlichen Erlebnissen mit "dem Brügelmann" (ersatzweise für den späteren Jahrgang und nordwestlicher Aufgewachsenen auch ",dem Rose) sammeln digital uberliefern und für den Nachwelt erhalten. Kurz: her mit Bruegelmann-Geschichten.

Mein Highlight des heutigen Spätnachmittags: Das Regenmodell "Axel"? aus dem besonders wertvollen 85er Jahrgangs (Einführung des ersten Klickpedals, Campagnolo Zeitenwende Super Record -> Corsa Record)
15715127853617775558006313843720.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Bonanzero

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Da kann ich keine große Geschichte zu erzählen. Wohl aber, dass ich den Katalog auswendig kannte.
Der Katalog lag mitunter auch auf der Toilette. :D

Gekauft habe ich fast immer hier vor Ort.
Versand war schon als Schüler nicht so mein Ding.
Später bei Rose auch nicht, da Bocholt nicht allzu weit entfernt ist.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Bonanzero

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Meine Bibel war mehr der Rose Katalog. Der ging durch viele Hände und war entsprechend zerfleddert. Bestellt habe ich aber nur selten. Wir sind aber ab den 80ern öfters Samstag nach Bocholt gefahren. Auf dem Rückweg war der Kofferraum meistens voll mit Teilen. Damals war der Laden noch direkt in der City.
 
Da gab es noch zwei Geschäfte nebeneinander.
 
Der verkaufte Touren- und Reiseräder.
Lang ist es her.
 
Den Brüggelmann hatte ich als Bengel in den 70er immer unter dem Kopfkissen, leider wurde es dann keiner von den Traumrahmen die dort abgebildet waren, sondern erstmal Anlötteile, womit mein alter Herr meinen ersten Rahmen vom Schrotti gepimmt hat. Später kam ein Rohrsatz aus 531 und LRS mit Miche Naben noch dazu, mit 16 kam dann die Kreidler RS und die Mädels:oops:, den Rohrsatz habe ich vor 2 Jahren auf dem Dachboden gefunden, und er wurde dann hier verbaut:cool:. Der Satz NervexPro hatte der Rahmenbauer noch liegen, to be continued:rolleyes:.

32934889004_87c238c77c_b.jpg
 
mit 16 kam dann die Kreidler RS
durfte man die denn mit 16? Heute bedarf es da eines Moped-Lappens, oller Kl.3 reicht da mW nicht.

Meine Bibel war mehr der Rose Katalog. Der ging durch viele Hände und war entsprechend zerfleddert. Bestellt habe ich aber nur selten. Wir sind aber ab den 80ern öfters Samstag nach Bocholt gefahren. Auf dem Rückweg war der Kofferraum meistens voll mit Teilen. Damals war der Laden noch direkt in der City.
Das umgebaute Wohn- und Geschäftshaus aus den 50ern an der Ravardistrafe, was dann nur noch Geschäftshaus des aus-allen-Nähten-platzenden Typus war, kenne ich auch noch. Das war unbeschreiblich. Für den Katalog gilt ähnlicher Gebrauch, wobei ich mir nie Vereinskram & Gruppengetue angetan habe. Die Einkaufsfahrten an Samstagen fanden zuletzt nur per Rad statt. Beim Prügelmann2.0 habe ich erst was geordert, der originale ist unbekannt.
 
Ein Schulfreund, dessen Bruder ein gebrauchtes Colnago-Mexico mit Drillium-Teilen besaß, schenkte mir diesen Katalog von 1980, da er selbst schon den 81er bekommen hatte:


Ich wurde Kunde und natürlich Dauer-Mitglied im elitären Sulzbacher Buchclub.


Der Brügelmann war sooo peinlich, dass man sich schämte und hat trotzdem bestellt. Herrlich.
Rose war dagegen immer langweiliger und nix fürs Bett als Lektüre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mit B-Mann und Rose meine Radschrauberkarriere begonnen. In unserer Gegend waren hochwertige Räder nicht so gefragt, Einzelteile auch nicht. So waren die Händler entweder schwer zu motivieren, ein paar bestimmte Teile zu besorgen oder haben es gleich abgelehnt. Angenehme Ausnahmen waren Lutz Lötzsch in Werdau und Bernd Bauer in Greiz. Irgendwann ist auch Volker Dietzel in der Reuth in den Radsport eingestiegen und hat kurzzeitig eine eigene Mannschaft unterhalten, natürlich hat er das Material geliefert.
Aber schneller und besser sortiert waren die großen Kataloglieferanten. Neue Bestellkarten kamen mit jeder Lieferung mit, der große Faxbestellschein aber wollte mit Bedacht ausgefüllt werden, denn da gabs erst den näxten mit dem neuen Katalog. Also wurde gesammelt und der Katalog wochenlang in täglichen Sequenzen gefiltert, ob nicht doch noch ein brauchbares Teil mit auf die Karte kommen könnte. Der Mindestbestellwert, ab dem man portofrei beliefert wurde, musste erreicht werden. Dieser war bei Rose etwas niedriger (100 DM ggü 150 DM bei B-Mann), die Preise waren bei Rose meistens besser.
Aber B-Mann hatte die speziellen Teile, einmal den ganzen Leichtbaukram, dann aber auch alle erdenklichen Einzelteile bis hin zur letzten Konuskonterscheibe. Und man konnte dort auch individualisieren lassen. Das altmodische Gravierangebot hab ich nie in Anspruch genommen, das war wohl noch ein Relikt aus der Zeit der Rennfahrer, die mit einem Rahmen ihre ganze Karriere bestritten. Das war ja schon in den 70ern vorbei. Gravierte Teile machen ein Rad nur unwesentlich leichter, aber nicht schneller und erst recht nicht stabiler.
Rose war damals auch ein typischer Gemischtwarenhändler. Er hatte die namhaften Italiener, Belgier und Niederländer im Programm, hat sich aber schnell nach Kanada orientiert, wo er Sachen herkriegen konnte, die der mit dem großen B nicht hatte. Dieser war vor allem auf Europa fixiert und hatte den Vertrieb für viele kleine und mittlere Marken wie T.A., Roval, Corvaro, Basso usw. Manchmal mit eigenen Modellen. Panasonic muss hier aber auch genannt werden.
Rose hat sich zu einem Premiumversender und -hersteller mit durchweg eigenen Marken herausgeputzt. Zugekauft werden nur unumgängliche Teile großer Weltmarken.
B-Mann war immer Krämer, bis zum Schluss. Der Schluss war wenig glamurös. Der Sprung ins WWW war misslungen, der Katalog war am Ende größer als das Sortiment. Viele Teile daraus waren nicht mehr lieferbar oder wurden durch billige Ersatzware ersetzt. Oft kam bei einer Bestellung nur die Hälfte an, der Rest war nicht lieferbar. Mindestbestellwert zwar erreicht, aber konnte nicht fakturiert werden, also musste ich bei einer Minilieferung die nicht geringen Versandkosten trotzdem zahlen. Ich habe beim Kundendienst angefragt, was das soll, aber die hatten wohl schon Torschlusspanik und nicht mehr den Ehrgeiz, ihre langjährigen Kunden zufriedenzustellen. Das wars dann.
Rose ist mit seiner Produktpolitik mittlerweile für mich wenig attraktiv. Manche Komponenten, die sie in ihren eigenen Serien verbauen, bieten sie günstig an. Wenn ich z.B. Speichen brauche, dann ist Rose eine gute Adresse. Für Beleuchtung auch. Aber mehr ist dort nicht zu finden.
Die wirklich brauchbaren Teile haben mittlerweile andere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Angefixt wurde ich Anfang der 80er beim lokalen Sport-Scheck, der hatte damals eine äusserst anständige Rennradabteilung. Heute gibt es statt dem einen Münchner Ur-Ladengeschäft viele weitere, dafür aber nur noch hochpreisige RR-Klamotten.
IMG_0002.jpg



Dann folgte eine lange Brügelmann-Periode
IMG_0001.jpg



mit gleitendem Übergang zum Blumenladen, teils parallel mit einem kleinen, aber feinen Versender aus dem Schwarzwald
IMG.jpg


Und heute? Alles www (was wir wollen)
 
Ich erinnere mich noch, wie man mir das erst mal sagte, ich solle auf der Bahn 90 Zoll ketten...
Wenigstens einer..so trennt man Spreu von Weizen. @Profiamateur: du auch? Ich hatte ja nur das Schüler und Jugendklassenthema mit den Pizzatellern, da sprach man von der Ritzelzahl oder kürzer oder länger, wenn einer falsch gekettet hat.
 
Wenigstens einer..so trennt man Spreu von Weizen. @Profiamateur: du auch? Ich hatte ja nur das Schüler und Jugendklassenthema mit den Pizzatellern, da sprach man von der Ritzelzahl oder kürzer oder länger, wenn einer falsch gekettet hat.
...war nie auf der bahn, ... leider... Meine Radsport-Laufbahn beschränkt sich auf MTB (in den ersten wenigen Jahren) und ganz viel Straße, deutlich erfolgreicher als im Geländen. Im Winter viel Cross zum Training, aber nur selten Cross-Rennen. Und mit der Übersetzungs-Beschränkung kam ich nie in Konflikt, dafür hatte ich zu spät angefangen, ambitioniert zu fahren, so etwa mit 17 oder 18, glaube ich.
 
Zurück
Oben Unten