Dein Vergleich der Reifenbreite unterschlägt einen wie ich finde sehr wichtigen Punkt: einen 30er
Reifen zieht man auf, um mehr Sicherheit und vielleicht dazu noch einen gewissen Komfort zu haben. Einen 23er zieht man auf, um vielleicht der 105%-Regel gerecht zu werden und ein paar Prozentchen gegen den Wind zu sparen. In etwa dazwischen sind die Aero-Gurus wie Eric Helter der Auffassung, dass das Optimum bei 25mm Reifenbreite in Tateinheit mit der dafür optimierten Felgenbreite liegt. Und auch da finde ich, dass man die Verhältnismäßigkeit berücksichtigen muss, dass 3/4 des Windwiderstandes bei einem selbst liegt. Ich mag aber diese Akribie wie andere versuchen diese letzten Prozentchen herauszuholen.
Natürlich, wer Sänfte mag, soll Sänfte fahren. Auch bei Porsche ist der Cayenne ja das meistverkaufte Auto. Aber sicher würde man den halt irgendwo nicht mehr als Sport-, geschweige denn Rennwagen bezeichnen, auch wenn er 500 PS hat. Wird hier vielleicht auch alles oft zu sehr vermischt, weil alle (Lizenzler, Genussradler..) in einem Forum schreiben. Ich reize halt gern alles aus, maximale Überhöhung, Aero-Trinklaschen, (nachgeschneiderte) Aeroklamotten und -
helm auch auf dem Straßen(aero)renner, vorn 23, hinten 25 mm, 60 mm
Felgen, Latex, etc. Von daher wäre es mit breiten
Reifen inkonsequent. Jeder wie er mag, aber manchen sind die Auswirkungen mancher Kleinigkeiten halt nicht bewusst. Okay, aber sie haben trotzdem Spaß am Radeln, das ist das, was zählt.
Ganz unvoreingenommen liest sich das alles nicht.
Der besagte Test hatte für mich damals die persönliche Kernaussage:
Wenn ich einmal auf DB umsteigen müsste, dann geht eigentlich nur
SRAM, weil nur die dauerhaft standfest blieben (nein, ich bin eigentlich
Shimano-Fan).
Aber nicht falsch verstehen, das heißt auch, dass man alles, was man normalerweise fährt, auch genauso gut mit FB fahren kann. Wenn ich aber für mich den Entschluss fasse, dass ich als 80-Kilo-Aero-Lover auf einmal 15-20%ige haarnadelige Alpenpässe (auch bei Schmuddelwetter) rauf und runter fahren will,
dann würde ich wohl
SRAM nehmen müssen.
Natürlich, die hatten einen Extremtest gemacht, stabiler Fahrer, eine echt steile Abfahrt 10mal oder so aus hoher Geschwindigkeit komplett runtergebremst, dann sofort wieder beschleunigt, und wieder, und wieder.. halt so, als wenn man bei 15% alle paar hundert Meter eine Haarnadel hat, und die Scheibe nicht wirklich zum Abkühlen kommt. Kann man ggf. noch dadurch steigern, dass man aufgrund Straßenbelages sogar zwischendurch noch runterbremsen muss. Wie dem auch sei, nach dem Test waren alle Sandwich-Scheiben von
Shimano dauerhaft verzogen und eierten. Aber ein Bremsentest soll ja auch nicht zeigen, dass bei 6% mit 70 Kg alles super funktioniert, sondern wo die Grenzen sind.