Bin ebenfalls 3-fach Fan, trotz der allgemeinen Ächtung.
Danke! Ich dachte schon, ich bin verrückt.
Ich habe an meinem Rennrad auch eine Mountainbikekurbel (22-32-44). Die Kassette ist eine alte
Sram Red, 11-26. Mir ginge das voll auf die Eier, wenn ich mich mit einer 34-32er Übersetzung stundenlang einen Pass raufquälen müsste. Und mit 44-11 komme ich jeden Berg runter. 50 km/h gehen mit einer gemütlichen Trittfrequenz von 100, bei 60 wirds dann irgendwann unkomfortabel. Aber erstens bringt es eh nicht viel, bei 60 noch zu treten, zweitens kommt das so selten vor und wenn dann nur für ein paar Minuten. Davor fürchten sich 99% der Rennradfahrer, aber davor, sich stundenlang mit einer TF von 40 oder niedriger einen Pass raufquälen zu müssen, nicht. Das muss mir doch mal einer erklären. Dabei fahr ich gar nicht sooo wenig. Also durchaus 10000 km pro Jahr. Aber ich steh voll dazu - ich brauche niedrigen Gängen in den Bergen. Es ist ja leicht mathematisch belegbar: Ich als etwas ambitionierterer Hobbyradfahrer schaffe z.B. 160 W Dauerleistung, im grünen-, also Grundlagenbereich. Mit der 22-26 fahre ich bei einem Radumfang von 2,2 m und einer TF von 100 100/60*22/26*2 = 3,1 m/s (11 km/h). Dividiere ich jetzt die Leistung von 160 W durch diese Geschwindigkeit und einem Gesamtgewicht (mit Rad und Ausrüstung) von 100 kg, komme ich auf eine maximale Steigung von 160W/(1000N*3,1m/s) = 5,2 %. Bei jedem steileren Anstieg muss ich schon mit der TF runter gehen und/oder mit der Leistung rauf. Und das bei meiner Untersetzung! Mir ist es ein Rätsel, wie das die anderen 99% der Rennradfahrer, wo der niedrigste Gang weit höher ist, machen. Entweder
- fahren die alle nur im Flachen
- machen die alle Anstiege zu Intervalltrainings
- machen alle Anstiege zu Krafttainings
- haben alle Kniegelenke aus Stahl und somit kein Problem mit TFs weit unter 50, oder gar 25 oder so zu fahren
- haben alle viel mehr Leistung in den Beinen
Letzteres finde ich unwahrscheinlich. Als Hobbysportler kann man sicher auch 200 W oder mehr erreichen, aber ich bin mir sicher, dass das die Mehrheit nicht schafft. Aber selbst dann ist kommt man gar nicht so viel weiter. Ich behaupte jetzt etwas provokantes (danach ergreife ich die Flucht aus diesem Forum): Nachdem man immer belächelt wird, wenn man seine 3-fach herzeigt, scheint es mir wahrscheinlich, dass alle zu stolz sind, sich einzugestehen, dass sie eigentlich niedrigere Gänge bräuchten. Die Profis haben das ja auch nicht. Aber die haben 400 W in den Beinen!! Natürlich brauchen die keine kleinen Gänge. Naja, wenns ihnen Spaß macht. Mir nicht.
So, nun zum technischen. Gerade weil ich öfter in den Bergen fahren, und ich vom MTB die Performance von Scheibenbremsen vermisse, würde ich auch gern mal umrüsten. Vor kurzem hat ein Radmechaniker zu mir gesagt, dass er glaubt, dass eine hydraulische Ultegra STI-Einheit ohnehin 3-fach können sollte, auch wenns nirgens drauf steht. Warum auch nicht? Es müsste intern ja lediglich eine Zacke mehr sein. Ich war heute allerdings in 2 Radshops, die mir versichert haben, dass das nicht geht. Ich bin aber nicht ganz überzeugt. Kann das eventuell jemand ausprobieren?
Die zweite Idee ist, eine elektrische 3fach MTB-Schaltung zu nehmen. Beide Shops haben mir zwar versichtert, dass es keine elektrische 3-fach Schaltung gibt, ich habe aber gerade eben nachgeschaut, die XTR Di2 gibt es sehr wohl als 3-fach. Es scheint also der Wissensstand der Mechaniker nicht immer ganz up-to-date zu sein (was auch wieder obige Aussage in Frage stellt). Und das ganze mit elektrischen Rennradschalthebeln kombinieren. Soviel weiß ich schon sicher: Es muss der Umwerfer UND der Schaltarm von der gleichen Gruppe sein, sonst geht gar nichts. Die Schalthebel sind ja nur "dumme" Taster, und ich habe eine wage Aussage er-recherchiert, die besagt, dass das gehen
müsste. Kann das mal jemand ausprobieren? Oder hat das schon jemand probiert? Notfalls muss man den ganzen Kram bestellen und mal zusammenstecken und schaun, was passiert. Falls' nicht geht, zurücksenden, zumindest weiß man es mal. Ein teurer Spaß wird das halt, aber wenns nicht anders geht...
Eine dritte Idee wäre, einen MTB-Lenker zu nehmen und eine komplette MTB-Schaltung, also mit den Tastern zu montieren. Dann müssten wieder die MTB-Bremshebel mit den Rennrad-
Bremsen zusammenspielen, geht das? Oder könnte man auch MTB-
Bremsen montieren? Das geht vermutlich wegen der Flatmount-Sache nicht, oder?