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Übertraining durch Bodybuilding?

Öhm... das halte ich für eine schon sehr gewagte These... und ich meine mich zu erinnern, dass @pjotr mal 3,33 W/kg schon als recht "sportlich" bezeichnete, was auch nicht jedem auf dem Rad gelingt.
3,3 ist für Hobbyfahrer nicht so schlecht, 4 W/Kg ist zwar möglich, aber an Bedingungen geknüpft. Coggan hatte dazu in einem Beitrag auf Slowtwtich eine Schätzung vorgetragen. Die Überlegungen dazu hier: https://forum.slowtwitch.com/forum/?post=2830698#p2830698 Demnach sind 4W/Kg tatsächlich für den Durchschnittssportler möglich. Man muss aber die Grundlagen und Bedingungen in diesen Überlegungen berücksichtigen. So geht Coggan von einer jungen Population aus, er nimmt die V02max von "collage aged man" also jungen Männern, als Ausgangspunkt und nimmt immer wieder Bezug auf Werte von trainierten Radsportler. D.h. die 4 W/Kg sind machbar, wenn man jung und männlich ist und längere Zeit ins Training investiert. Daraus folgt umgekehrt, dass die 4 W/Kg für Frauen und ältere Sportler weit schwieriger oder gar nicht zu erreichen sind. Das kann man z.B. auch beim Ötzi sehen. Wie schon mehrfach hier in der Vergangenheit von mir ausgeführt liegt mEn die Mehrzahl der Teilnehmer z.B. beim Ötzi weit von 4 W/Kg. Mit 4 W/Kg müsste man deutlich unter 9:30h fahren, wenn man sich nicht total dusselig anstellt. Das schafft aber nur weit weniger als die Hälfte der Starter - und das, obwohl man ja davon ausgehen kann, dass bei so einem Event eher die leichten und dünnen Fahrer*innen am Start sind, die tendenziell höhere W/Kg haben - Plautzen sieht man dementsprechend im Startblock kaum.

Ein Grund dafür, dass dort die Mehrzahl der TN nicht an die 4 W/Kg herankommt liegt btw. in der Altersstruktur der TN. "Collage aged man" wie im Coggan-Beispiel, gibt es dort nur sehr wenige, die Altersjahrgänge um die 50, sind - mittlerweile - die am stärksten besetzten Altersgruppen. Da kann man auch nicht mehr erwarten, dass die Mehrheit 4 W/Kg bringt.
 
Öhm... das halte ich für eine schon sehr gewagte These... und ich meine mich zu erinnern, dass @pjotr mal 3,33 W/kg schon als recht "sportlich" bezeichnete, was auch nicht jedem auf dem Rad gelingt.

junger /sportlicher/ Mann.
Sorry ich bin da der TE Männlich ist von Mann ausgegangen.
ich bezog mich auch auf sein junges Alter und seine Ambitionen.

3,33w/kg als junger sportlicher Mann ist kaum der Rede Wert
ca. 4,2 w/kg auf 70kg war so die Einstiegshürde für C-Klasse Amateur Rennen bei den Männern gewesen um halbwegs mitfahren zu können in Wald und Wiesenhof Kriterien in Hinterdupfing.
Und mit Mitfahren meine ich nicht schon nach der 1 Runden aufgeben müssen sondern im Feld halbwegs überleben... die Leute die weiter vorne fahren haben eher so um die 4,4-4.6 und mehr und hier reden wir von der niedrigsten Lizenzklasse.

Wir haben hier aneinander vorbei geredet.
 
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3,3 ist für Hobbyfahrer nicht so schlecht, 4 W/Kg ist zwar möglich, aber an Bedingungen geknüpft. [...] https://forum.slowtwitch.com/forum/?post=2830698#p2830698
Interessant!:)
[...] geht Coggan von einer jungen Population aus, er nimmt die V02max von "collage aged man"
Sollte aber doch sicherlich "college-aged male" heissen – sorry, English as business language;-)
Wie ist das denn mit der Leistung – oder auch Leistung pro Gewicht – ist die bei college-aged males wirklich am höchsten aus der Gesamtpopulation? Diese Gruppe an college boys sind doch typischerweise 17–21 Jahre alt – aber ist die maximale Ausdauerleistung nicht Mitte 20 oder vllt. sogar Richtung Ende 20 zu erwarten?
 
Interessant!:)

Sollte aber doch sicherlich "college-aged male" heissen – sorry, English as business language;-)
Wie ist das denn mit der Leistung – oder auch Leistung pro Gewicht – ist die bei college-aged males wirklich am höchsten aus der Gesamtpopulation? Diese Gruppe an college boys sind doch typischerweise 17–21 Jahre alt – aber ist die maximale Ausdauerleistung nicht Mitte 20 oder vllt. sogar Richtung Ende 20 zu erwarten?
Du bist da glaube ich gedanklich irgendwo "falsch abgebogen". Coggan nimmt gar nicht die Ausdauerleistungsfähigkeit als Ganzes, sondern die VO2max der nicht sportlich aktiven "college-aged males" als Basis. Von der aus folgt eine Überlegung, welche VO2max-Steigerung man durch Ausdauer-Training (was in der Regel mehrere Jahre dauert) erreichen kann, um dann von dieser VO2max eines trainierten Ausdauersportlers auf die FTP zu schließen. Die FTP ist dabei einfach nur Anteil der VO2max (typischerweise um die 80%), den man lange halten kann (während man die Leistung die 100% der VO2max auslösen, bei vielen Sportlern nur grob gerechnet um die 5-6 min. halten kann.)
Man könnte in der Rechnung natürlich statt der nicht sportlich aktiven "college-aged males" auch nicht sportlich aktive Mitzwanziger als Basis heranziehen, aber die haben immer noch die gleiche VO2max wie mit Anfang 20. Die VO2max ist mit Anfang 20 am höchsten, bleibt dann bis gegen Ende 20 nahezu konstant, wenn man sie nicht durch Training oder Detraining verändert, bevor sie zunächst langsam, dann immer schneller abnimmt. Würde man also auf die Mitzwanziger als Ausgangspunkt der Überlegungen abstellen, würde sich an der Rechnung nichts ändern. Die VO2max der Untrainierten wäre immer noch weitgehend unverändert und sie müssten immer noch längere Zeit trainieren, um die VO2max und damit auch die FTP zu steigern.

Dass die VO2max bereits ab Ende 20 schrumpfen kann unterstreicht auch noch einmal, warum viele Radsportler die 4 W/Kg nicht erreichen werden, wenn sie erst mit Ende 20 oder über 30 angefangen haben, zu trainieren. Wenn man mit erst im fortgeschrittenen Alter anfängt, zu trainieren, wird man bei gleichem Training durch den altersbedingte Rückgang der Vo2max - bei gleichem Training - niemals die gleiche FTP erreichen, die man erreicht hätte, wenn man schon mit 18 oder 20 angefangen hätte.

Ziemlich viele "Hätte", hoffe, es ist trotzdem transparent geworden.
 
Dass die VO2max bereits ab Ende 20 schrumpfen kann unterstreicht auch noch einmal, warum viele Radsportler die 4 W/Kg nicht erreichen werden, wenn sie erst mit Ende 20 oder über 30 angefangen haben, zu trainieren. Wenn man mit erst im fortgeschrittenen Alter anfängt, zu trainieren, wird man bei gleichem Training durch den altersbedingte Rückgang der Vo2max - bei gleichem Training - niemals die gleiche FTP erreichen, die man erreicht hätte, wenn man schon mit 18 oder 20 angefangen hätte.
Interessant fände ich noch, ob "Wiedereinsteiger" gegenüber Neustartern einen Vorteil haben, also die Midlifecrisler, die als Jugendliche fit waren, aber nun nach 20 Jahren Sportpause nochmal nen Ironman machen müssen.

Bleiben die Vorteile von damals nur ohne größere Sportpause bestehen oder hat man sich damals entwicklungstechnisch irgendwelche Grundsteine gelegt, die bestehen bleiben? 🤔
 
Man kann sich keine Grundsteine dauerhaft legen aber die Zellen haben ein Talent. Musst mal schauen was im Alter besonders abnimmt. Müsste mit dem Rückgang der Muskelmasse zu tun haben.
 
Man spricht ja immer von den "Lebenskilometern", wobei sowas natürlich irreführend sein kann, weil solche Menschen meist ihr ganzes Leben lang doch irgendwie aktiv waren.

Edit: Bin grad nochmal in mich gegangen, was 5 W/Kg für mich bedeuten würde, da ich das Gleiche wiege wie der TE.. das wären dann beim 20-Minuten-Test 415 Watt, damit wäre ich mit dem normalen Renner mit 44,6 Km/h beim Zeitfahren unterwegs.. ein Träumchen. 🥰
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, aber nach 7 Tagen Bettlägrigkeit oder noch schlimmer (Inaktivierung der Muskulatur) hat man schon einen Rückstand den man lange Zeit nicht mehr aufholt. Diese Rückstände muss man über Monate durch diszipliniertes Training aufholen. Das ist dann wieder die Frage ob das überhaupt noch so klappt wie in jungen Jahren (Zeit, Körper, Kopf). Bei vielen sind die Organe stark zurückgebildet. Es sei denn sie arbeiten noch körperlich oder sind Rentner.
 
3,3 ist für Hobbyfahrer nicht so schlecht, 4 W/Kg ist zwar möglich, aber an Bedingungen geknüpft. Coggan hatte dazu in einem Beitrag auf Slowtwtich eine Schätzung vorgetragen. Die Überlegungen dazu hier: https://forum.slowtwitch.com/forum/?post=2830698#p2830698 Demnach sind 4W/Kg tatsächlich für den Durchschnittssportler möglich. Man muss aber die Grundlagen und Bedingungen in diesen Überlegungen berücksichtigen. So geht Coggan von einer jungen Population aus, er nimmt die V02max von "collage aged man" also jungen Männern, als Ausgangspunkt und nimmt immer wieder Bezug auf Werte von trainierten Radsportler. D.h. die 4 W/Kg sind machbar, wenn man jung und männlich ist und längere Zeit ins Training investiert. Daraus folgt umgekehrt, dass die 4 W/Kg für Frauen und ältere Sportler weit schwieriger oder gar nicht zu erreichen sind. Das kann man z.B. auch beim Ötzi sehen. Wie schon mehrfach hier in der Vergangenheit von mir ausgeführt liegt mEn die Mehrzahl der Teilnehmer z.B. beim Ötzi weit von 4 W/Kg. Mit 4 W/Kg müsste man deutlich unter 9:30h fahren, wenn man sich nicht total dusselig anstellt. Das schafft aber nur weit weniger als die Hälfte der Starter - und das, obwohl man ja davon ausgehen kann, dass bei so einem Event eher die leichten und dünnen Fahrer*innen am Start sind, die tendenziell höhere W/Kg haben - Plautzen sieht man dementsprechend im Startblock kaum.

Ein Grund dafür, dass dort die Mehrzahl der TN nicht an die 4 W/Kg herankommt liegt btw. in der Altersstruktur der TN. "Collage aged man" wie im Coggan-Beispiel, gibt es dort nur sehr wenige, die Altersjahrgänge um die 50, sind - mittlerweile - die am stärksten besetzten Altersgruppen. Da kann man auch nicht mehr erwarten, dass die Mehrheit 4 W/Kg bringt.
Wenn ich bei Zwift mit 4.0 W/kg fahre bin ich schon sehr weit vorne. Das sind dann aber die Leistungen bezogen auf ein Event so um eine Stunde 40-50km. Man sieht in den Listen, das knapp darunter dann schon der Mainstream anfängt. Die Zwift Listen sind die neuen Coggan Tabellen. Nur alles viel größer und täglich wachsend. Das sind mal Datensätze. Schön.
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Du bist da glaube ich gedanklich irgendwo "falsch abgebogen". Coggan nimmt gar nicht die Ausdauerleistungsfähigkeit als Ganzes, sondern die VO2max der nicht sportlich aktiven "college-aged males" als Basis. [...]
Danke, stimmt:) Also, er nimmt halt die maximal mögliche "irgendwer VO2max" und berechnet dann mittels "typischer Faktoren" eine maximal mögliche gewichtsnormalisierte Leistung (Pmax). Insofern sehe ich, dass das Alter im Rahmen 20–29 quasi keine Rolle spielt.
Wenn Du oder jemand anderes mir hier dann aus meiner augenscheinlichen Sackgasse helfen mögen bleibt die Frage welche Faktoren zu der maximalen Ausdauerleistungsfähigkeit Ende der 20er führt? :D
Bzw.
  • Wann, in welchem Alter, kann man die Coggan-sche maximale Leistung erreichen? (Und evtl.: warum?)
  • Skaliert die Pmax tatsächlich direkt proportional mit der altersabhänggkeit der VO2max – neben der Trainingsabhängigkeit?
  • Und natürlich die schon aufgeworfenen Fragen wie VO2max/Pmax sich entwickeln wenn Trainingsumfänge über Jahrzehnte stark variieren (aka Hochleistungssportler mit 25, Kids, jobs und absolute Hobbylusche mit 35–50, Quereinsteiger in Ausdauersport während der Corona-Pandemie:rolleyes:)
Ziemlich viele "Hätte", hoffe, es ist trotzdem transparent geworden.
Ja – danke! – wer sorgfältig liest und denkt (z.B. das von Dir zitierte Coggan post) ist klar im Vorteil;-)
 
Wann, in welchem Alter, kann man die Coggan-sche maximale Leistung erreichen? (Und evtl.: warum?)
Ich glaube, hierzu muss man sich einfach nur die Ergebnislisten von rein VO2max/FTP-basierten Disziplinen anschauen, ob nun Zeitfahren, oder beim Laufen. Welches Alter haben dort die Besten. Beim Zeitfahren kommt vielleicht noch ein wenig der technisch-finanzielle Effekt dazu, also wenn jemand Fittes auf einem nicht so guten Rad sitzt, oder umgekehrt. Und es gibt sicherlich auch immer Ältere dazwischen, die ihre VO2max recht lange hoch halten können. Aber ein Anhaltspunkt sollte es sein.

Gefühlt würde ich sagen, dass es da eher so Richtung 28-30 geht; wenn man jünger ist, hat man vielleicht noch einen "besseren Körper", aber man muss einfach auch ein paar Jahre trainieren (das richtige Training für sich finden), um richtig austrainiert zu sein.
 
Wenn die VO2MAX so eindeutig mit der sportlichen Leistung korrelierte, würde ich das auch länger diskutieren. Tut sie aber nicht.
1. mal messen lassen.
2. systematisch trainieren und schauen wie sich Leistung und ggf. Biologische Parameter steigern lassen.
Die Prinzipien zum HIT sind bekannt? Dann reicht ein Powermeter zur Diagnostik und zum Training erst mal aus.
Im Übrigen verweise ich für junge Leute auf die Studie von Hickson. Da kann man in 8 Wochen sein Ende der VO2MAX Steigerung abschätzen. Entweder ist man ein Wunder und talentiert oder gewöhnliche Breitensportmasse und breit:)
 
Wenn die VO2MAX so eindeutig mit der sportlichen Leistung korrelierte [...] Tut sie aber nicht.
Sehe ich (natürlich;-) auch so – vor allem nicht die Leistung im Wettkampf, die neben lang- und kurzfristigen Trainingseffekten z.B. immer auch eine große mentale/psychologische Komponente hat, selbst in "totalen Ausdauesportarten", weil es auch darum geht die Leistung im Wettkampf überhaupt und "optimal" abzurufen.

NB: Welche Studie von Hickson meinst Du? (pubmed findet auf die schnelle 71 Publikationen von RC Hickson;-)
muss man sich einfach nur die Ergebnislisten von rein VO2max/FTP-basierten Disziplinen anschauen
Das ist im pragmatischen Sinne sicherlich viel relevanter als das Coggan-sche Leistungslimit (und klammert auch den mentalen Effekt etwas besser aus als "echte Wettkämpfe"), aber meine Frage war inwiefern theoretische Überlegungen aka dieses posts von Coggan angestellt werden können – also "Optimalfallbetrachtungen" zum Erreichen der maximalen Pmax?
Gibt es z.B. Radprofis die erst mit 16/17 ernsthaft mit (Hoch)Leistungssport angefangen haben? Deren Pmax-Entwicklung könnte z.B. evtl. ein Modellfall für solche Überlegungen sein.
 
Also nach den gängigen VO2MAX Tabellen liege ich mit meiner VO2MAX von 47 (nach Garmin) bei meinem Alter(Ü65) bei "excellent". ABER W/KG Werte zu erhöhen ist schon verdammt schwer. Ich habe früher auch
Kraftsport betrieben, heute noch Fitness, um den Abbau der Muskulatur zu verlangsamen. Also schleppe ich auch einige für den Radsport unnütze Kilos mit mir rum. FTP mäßig liege ich derzeit bei 3,23 W/Kg mit dem Ziel den Wert zu verbessern. Ich stelle dabei fest, ein Wert von 3,5 W/Kg wäre wohl das maximal erreichbare.
Dazu müsste ich wie ein Asket leben und 5,5 Kg Gewicht verlieren oder meine FTP um 10Watt erhöhen und trotzdem noch 1,5 Kg abnehmen.
Also was ist dieses "excellent" letztendlich wert? Welche Aussagekraft steht dahinter?
Mal schauen wo ich am Ende der Saison stehe.
 
Diese Hypothesen über die mentale Komponenten halte ich nicht für besonders stichhaltig. Wer im Training keine Leistung bringt wird das auch im Wettkampf nicht können. Wunder gibt es auch im Radsport keine. Natürlich spielt mentale Stärke auch im Radsport ein Rolle, die zeigt sich aber nicht erst im Wettkampf, sondern schon im Training. Wer in Training mit widrigen Umständen umgehen kann, sich motivieren kann, z. B. "das eine" Intervall noch macht, obwohl die Beine brennen, die Stunde noch dranhängt auch wenn es regnet etc., der wird auch im Wettkampf gute Leistungen bringen können.
 
Wenn die VO2MAX so eindeutig mit der sportlichen Leistung korrelierte, würde ich das auch länger diskutieren. Tut sie aber nicht.
1. mal messen lassen.
2. systematisch trainieren und schauen wie sich Leistung und ggf. Biologische Parameter steigern lassen.
Die Prinzipien zum HIT sind bekannt? Dann reicht ein Powermeter zur Diagnostik und zum Training erst mal aus.
Im Übrigen verweise ich für junge Leute auf die Studie von Hickson. Da kann man in 8 Wochen sein Ende der VO2MAX Steigerung abschätzen. Entweder ist man ein Wunder und talentiert oder gewöhnliche Breitensportmasse und breit:)
Mir ist schon klar auf was Du eigentlich hinaus willst, die Aussage, die VO2max korreliere nicht mit der sportlichen Leistung ist im Bezug auf die Ausdauerleistung allerdings schlicht falsch. Eine hohe VO2max erhöht unzweifelhaft die Wahrscheinlichkeit für eine hohe FTP. D.h. aber eben nicht, dass es eine deterministische Beziehung ist, denn es gibt noch andere Einflussfaktoren. Mit einer VO2max von unter 70 ml/l/kg wird man ganz sicher kein Radprofi. Umgekehrt bedeutet eine sehr hohe VO2max nicht automatisch eine erfolgreiche Profikarriere. Es gibt da ja dieses populäre Beispiel dieses norwegischen Wunderathleten, der mit um die 20 Jahren angeblich eine der höchsten Vo2max gehabt haben soll, die jemals getestet wurde (94 ml/l/kg), den "Versprechungen", die sich aus diesem Wert für seine Profikarriere ergaben aber nie gerecht wurde und nur eine sehr kurze Profikarriere ohne nennenswerte Erfolge hatte.
Mehr dazu hier
https://www.outsideonline.com/2407295/why-higher-vo2max-isnt-always-better
Interessante ist in dem Zusammenhang auch immer noch die 30 Jahre alte Studie von
Coyle et al. Die zeigte beim Vergleich zweier unterschiedlich starker Gruppen von Radfahrern ("state class" vs. "national class"), keine signifikanten Unterschiede bei der VO2max, wohl aber erhebliche Leistungsunterschiede sowohl bei der Geschwindigkeit als auch der Wattleistung zwischen beiden Gruppen. Die besseren Radfahrer traten einfach härter in die Pedale und hatten einen höheren Anteil Typ 1-Fasern, beides wahrscheinlich ein Ergebnis einer längeren Trainingshistorie.



Physiological and biomechanical factors associated with elite endurance cycling performance.
Coyle EF, Feltner ME, Kautz SA, Hamilton MT, Montain SJ, Baylor AM, Abraham LD, Petrek GW.

Department of Kinesiology and Health Education, University of Texas, Austin 78712.

Abstract
In this study we evaluated the physiological and biomechanical responses of "elite-national class" (i.e., group 1; N = 9) and "good-state class" (i.e., group 2; N = 6) cyclists while they simulated a 40 km time-trial in the laboratory by cycling on an ergometer for 1 h at their highest power output. Actual road racing 40 km time-trial performance was highly correlated with average absolute power during the 1 h laboratory performance test (r = -0.88; P less than 0.001). In turn, 1 h power output was related to each cyclists' VO2 at the blood lactate threshold (r = 0.93; P less than 0.001). Group 1 was not different from group 2 regarding VO2max (approximately 70 ml.kg-1.min-1 and 5.01 l.min-1) or lean body weight. However, group 1 bicycled 40 km on the road 10% faster than group 2 (P less than 0.05; 54 vs 60 min). Additionally, group 1 was able to generate 11% more power during the 1 h performance test than group 2 (P less than 0.05), and they averaged 90 +/- 1% VO2max compared with 86 +/- 2% VO2max in group 2 (P = 0.06). The higher performance power output of group 1 was produced primarily by generating higher peak torques about the center of the crank by applying larger vertical forces to the crank arm during the cycling downstroke. Compared with group 2, group 1 also produced higher peak torques and vertical forces during the downstroke even when cycling at the same absolute work rate as group 2. Factors possibly contributing to the ability of group 1 to produce higher "downstroke power" are a greater percentage of Type I muscle fibers (P less than 0.05) and a 23% greater (P less than 0.05) muscle capillary density compared with group 2. We have also observed a strong relationship between years of endurance training and percent Type I muscle fibers (r = 0.75; P less than 0.001). It appears that "elite-national class" cyclists have the ability to generate higher "downstroke power", possibly as a result of muscular adaptations stimulated by more years of endurance training.

Schlussfolgerung für Hobbysportler, der gerade ins ernsthafte Training einsteigt: Mit niedriger VO2max sind der Leistungsentwicklung durchaus Grenzen gesetzt. In gewissem Rahmen ist es aber trotzdem möglich, sich zu verbessern, es dauert dann nur halt lange, nämlich Jahre. Das dürfte ein weiterer Grund sein, warum viele die ominösen 4 W/Kg nie erreichen: Es fehlt die Geduld und Beständigkeit, die eigenen Potenziale zu erschließen.
 
Da scheine ich wohl Glück gehabt zu haben mit den Genen. ;)

Bezüglich VO2Max von Garmin. Auf die würde ich nicht viel Wert legen. Meiner Einschätzung nach berechnet er die aus dem Efficiency Factor irgendwie. Also Verhältnis Leistung/Puls. Fahre ich viel VO2Max/SST Intervalle steigt sie. Bin ich in einer Phase in der aufgrund Ermüdung mein Puls nicht mehr so hoch geht, steigt sie. Fahre ich viel Grundlage sinkt sie. Bin ich ausgeruht und mein Puls höher bei Belastung sinkt sie. So habe ich immer periodische Schwabkungen zwischen 62 und 69. Hat für mich keinen großen Wert. Genauso der Trainingszustand von Garmin. Habe ich ausgeschaltet, weil er mich nur genervt hat. ;)
 
Ich meine, lasst die VO2max mal testen und wenn ihr da nach ein paar Wochen HIT und zweiJahren Radsport keine VO2max von 70 habt, dann sind weitere Spekulationen über diesen Parameter und Hoffnungen auf olympisches Gold wohl unnötig. Man kann einfach mit einem PM weitertrainieren. Wunder wird es keine mehr geben. Ein Wert unter 70 erscheint mir gut erreichbar mit viel Fleiß. Darüber wird es aber dünn.
Ich finde Pjotrs Beitrag zu Coyle usw. sehr gut. Ich habs so im Kopf aber ich mache das ja noch nicht so lange wie er.
Zu Hickson kann man die Forensuche bemühen. Ich habe das schon oft angesprochen.
Ums kurz zu machen. mit 5 HIIT EInheiten pro Woche nach dem HIKCKSON Prototkoll scheint ein linearer Anstieg der VO2max möglich. Bis zu dem Punkt wo der Wille nicht mehr weiter will.
Entscheidend dabei ist der tägliche Wechsel von Rad und Laufen. Sonntags ist frei.
 
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Man darf halt auch immer nicht vergessen , dass Begriffe wie Talent , Sportlich , gutes Training....

Das ist alles extrem relativ je nach subjektivem Umfeld.
Hier kommt es leicht zu Missverständnissen weil Faktoren wie Alter und Geschlecht wenn man einfach so locker aus der Hüfte daherredet nicht bedacht werden. (So ging es ja auch mir....)

4 w/kg bei Frauen reicht um die Hobbyklasse bei Frankfurt Eschborn zu gewinnen. (230w auf 58kg hatte ne Freundin von mir und die gewinnt auf den Hobbywettkämpfen bei den Damen regelmäßig)

Wenn jemand mitte 20 männlich 4w/kg hat gewinnt er keinen Blumentopf
ist jemand 50+ und hat 4w/kg wird er auf den Hobbyrennen in seiner Altersklasse immer sehr weit vorne landen

Und dann kommen wir noch zum Thema Talent....
was ist ein guter Sportler ?
Für den einen ist nen Bezirksliga Fußballer sportlich für jemand anderen spielt man nur dann Bezirksliga wenn man eben nicht sportlich ist....

Alles sehr schwammig.
 
Wenn jemand mitte 20 männlich 4w/kg hat gewinnt er keinen Blumentopf
Was aber nicht heißt, dass es der Standard bei Radsportlern (= rennradfahrenden Personen zum Zwecke der Freizeit und körperlichen Ertüchtigung sowie der Leidenschaft) wäre. Auch für einen Mann - egal welchen Alters! - ist 4 W/kg eine solide Leistung. Abseits von Lizenzrennen wohlgemerkt. Man darf nicht vergessen, dass hier auch sehr viele Hobbyfahrer mitlesen - die allermeisten werden keine Lizenzler oder Rennteilnehmer sein - und dann sollte man das schon relativieren.

Bloß weil @SlowRoll 100 hm wegdrücken kann ;), heißt das nicht, dass das der Standard wäre.
 
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