RazorbladeRacer
Dopingfahnder
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ich finde es einfach nur peinlich zu behaupten, dass sobald einer schneller als du (kein hexenwerk) ist, behauptest, dass diese dich betrügen würden?!
Dass Du aber nicht richtig lesen kannst, ist Dir nicht peinlich?
Ich habe ja nie gesagt, dass mich jemand betrügt, geschweige denn habe ich von ALLEN, die schneller waren als ich gesprochen!
Ich habe nur gesagt, dass nicht alle, die schneller waren, besser sind, wenn Du das jedoch glaubst, dann passt Dir der Schuh ganz genau, den ich (bildlich gesprochen natürlich) hingestellt habe.
Woher weißt Du, ob ich nicht auch Golf spiele, oder noch weitere Hobbys habe, neben dem Radfahren? So geht es vermutlich auch anderen Leuten. Nicht jeder, der beim Ötztaler mitfährt, lebt für den Radsport. Das meine ich auch damit, dass Leute, die noch langsamer sind als ich, vielleicht in Wahrheit viel besser sind. Weil sie vielleicht noch weniger trainieren als ich, und trotzdem alles richtig machen, wenn sie sich den Ötztaler gönnen, und finishen können.
Bei den Profis herrschen nahezu identische Voraussetzungen, was Technik und Vorbereitungen angeht, wenn man mal die Dopingsache ausblendet, dann ist der Schnellere da einfach der bessere Sportler, und auch gesellschaftlich höher geschätzt. Beim Ötztaler sieht es aber völlig anders aus. Da kann ein 8 Stunden Fahrer ein ganz armes Würstchen sein,während der Uni-Professor auf Platz Dreitausend-XX kurz vor dem Nobelpreis für Medizin steht.
Wie kann man nur so verblendet sein, und die Zeiten bei einem Jedermann-Marathon so ernst nehmen? Sitzt da etwa ein Teamchef im Auto, und feuert die Fahrer an, so dass jeder alles aus sich rausholt?
Wer auch nur ein einziges Mal mit seiner Ötzi-Zeit prahlt, hat mein Bedauern sicher. Ich selbst bin 1997, im Jahr des großen Ullrich-Triumphes meinen schnellsten Ötztaler gefahren. Ein Jahr vorher hatte ich erst mehr oder weniger ernsthaft mit dem Rennradfahren begonnen. Aber ganz ehrlich, meine Zeit weiß ich nicht mehr, die war mir nie wichtig, im Gegensatz zu den Empfindungen und Begegnungen unterwegs. Auch dass ich im Ziel noch 20 Minuten warten musste, ehe ein Mädchen meine Startnummer per Hand eingescannt hatte, und so meine Zeit festgestellt wurde, hat mich kaum gestört. Damals war ich in einer völlig anderen Sportart unter den Top Ten in Deutschland, und hatte Lehrgänge mit der Nationalstaffel absolviert. Eine Knieverletzung hat mich jedoch aufs Rad gezwungen, und ein Freund mich zum Ötztaler überredet, am Start, 1996, wusste ich nicht mal, über wie viele Pässe es geht, das war mir Wurscht gewesen.
Auch heute ist der Radsport für mich reiner Genuss. Ernsthaft trainieren will ich gar nicht, was sollte mir das bringen, ich fahre, wenn es mir Spaß macht. Aber das ist oft der Fall, und so reicht es für drei bis viertausen Kilometer pro Jahr. Der Ötztaler fasziniert mich, weil ich da in Kontakt mit einer anderen Welt komme, und weil ich an meine Grenzen gehen kann. Aber für Trainingstipps bin ich nicht zu haben. Ich fahre Rad, am liebsten alleine, und so schnell, wie es mir passt. Aber ab und zu ein Marathon, das muss sein.
Nach meiner langen Erläuterung, die natürlich keinen interessiert, was mir aber auch egal ist, bleibe ich bei meiner Haltung, dass ich zwar viele fitte Ötztaler-Starter bewundere, aber nur diejenigen, die sich nichts drauf einbilden, schneller als andere zu sein.
Ja, wenn ich Frührentner wäre, und maximal Zeit hätte, vielleicht würde ich es auch mal wissen wollen. Dann würde ich mal richtig trainieren, und die 7 Stunden anvisieren. Aber so wie es ist, bleibt das eine Utopie. Auch im Moment sitze ich im Büro bei der Arbeit, und schreibe hier nur nebenbei. Auf dem Rad war ich aber heute schon, von etwa 10 bis 11.30 Uhr, Mountainbike, Singlespeed, 36:16 übersetzt, durch Restschnee und Matsch, Spaß hats gemacht, 25 Kilometer auf meinem Trainingskalender für den Ötztaler.
Ich wäre dafür, Jörg Jaksche zum Ötztaler einzuladen!
http://www.welt.de/print/die_welt/sport/article13867542/Jaksche-Ullrich-tut-mir-leid.html