Bianchi Rekord 841
oder
Vom Schrottrad zum Schotterrad
Ich habe es wieder getan! Schon wieder Schrott gerettet!
Kein alter deutscher Meister oder Bauer, wie bislang vorgestellt, sondern etwas Italienisches in jüngerem – hmmm, sagen wir eher mittlerem – Alter.
Ein Fahrrad aus der Massenfertigung, eher Kaufhausniveau. Ich habe dieses Fahrrad für wenig Geld gekauft, um es auszuschlachten: Campagnolo-Schaltwerk, -Hebel und -Umwerfer, Modolo Corsa Bremsanlage, Ofmega Steuersatz, Rino Sattelstütze, ITM Vorbau und Lenker.
Der Rahmen und die Gabel sollten dagegen in den Altmetallcontainer des Recycling-Hofs, denn sie waren verbogen. Das Vorderrad fehlte. Daraus und aus dem Schadensbild schloss ich, dass das Rad in Höhe des Vorderrads von rechts gerammt worden war.
Aber dann tat mir der Rahmen mit seinem Rot-Metallic-Lack irgendwie leid. Mehr aus Neugierde als aus Überzeugung habe ich Gabel und Rahmen wieder zurechtgebogen. Aber was jetzt daraus machen?
Wir haben hier im Schwarzwald viele schöne Landstraßen, die man mit dem Rennrad fahren kann. Aber noch viel häufiger haben wir Waldwege, die ich einem Rennrad nicht zumuten möchte. Zudem führen sie meist zu den schöneren und interessanteren Plätzen. Und so reifte die Idee, aus dem Häuflein Schrott ein Gravelbike (deutsch: Schotterrad) zu bauen.
Ich wollte nicht viel investieren und habe das Rad mit Teilen zusammengestückelt, die gerade verfügbar waren oder preiswert erworben werden konnten.
Die Laufräder haben nun eine größere Maulweite. Vorne sind es Alesa-
Felgen (Belgien) und eine Suntour-Nabe. Hinten eine Weinmann-Felge (ebenfalls aus Belgien) mit einer
Shimano-Nabe. Statt fünf Ritzel stehen nun deren sieben zur Verfügung. Da die Schalthebel jedoch nicht indexiert sind, kann man mit etwas Feingefühl alle sieben Ritzel schalten.
(Weiter in Teil 2)