Die Liste kann sicher noch ellenlang erweitert werden. Und solange man damit viel Kohle umsetzen kann, wird es getan. Niemand kann das verhindern, es kann höchstens mal zeitweise wieder etwas in den Vordergrund gerückt werden.
Das mit dem Geld damit verdienen.. da frag ich mich allerdings immer, na ja.. von uns Radsportlern kann die Mittelchen-Industrie nicht wirklich leben, dazu sind wir zu wenige, und noch dazu unterscheiden sich unsere Bedürfnisse teils ziemlich von denen der Bodybuilder, die zahlenmäßig einen ganz anderen Markt abgeben dürften. Und das ist das Geschäft vermutlich auch recht easy: Testosteron, es wird nicht kontrolliert, man muss nur mit der Einfuhr und Verteilung bissl aufpassen, fertig. Alle glücklich.
Die aufgeflogenen Doping-Ärzte im Radsport schienen mir dann aber auch her so gescheiterte Existenzen zu sein, was ihren eigentlichen Arzt-Job angeht. Mag mich aber täuschen. Aber wer sein Fachgebiet hat, genügend oder nur Privatpatienten oder Selbstzahler, der pfeift doch auf so'nen KT-Fahrer, der mit nem Tausi wedelt. Da press ich doch lieber Mama Geiss noch ein Pfund Botox ins Gesicht, als mich auf solch ein Terrain zu begeben?
Und dass es im Radsport schon eine Multi-Millionen-Industrie ist, wage ich anhand der stets vorhandenen Geld- und Sponsoren-Knappheit auch ein wenig zu bezweifeln.
Das, was ich in's Doping reinbuttere, muss ja auch im Verhältnis zu dem stehen, was ich an Gehalt bekomme, oder das Team daraus erwirtschaften kann. Mag einzwei Teams geben, wo es die entsprechenden Möglichkeiten (ach des Verschleierns, der allgemeinen Verschwiegenheit) gäbe, aber das sind wir wieder bei der Frage, ob "das" flächendeckend läuft oder nicht. Etwas, was es heut wirklich schwerer macht, mit der Kriminalität, ist, dass es immer einen Unzufriedenen gibt, der plappern kann. Mittlerweile über diverse - ggf. anonyme - Kanäle. Das war früher anders.
Ich glaube, wenn was läuft, dann vermutlich doch nicht ganz so groß, professionell und verschwörerisch, wie das manchmal so gemutmaßt wird. Ein anderes Problem dürften allerdings noch die Dopingagenturen darstellen, sowas wie die NADA ähnelt meiner Ansicht nach eher ein wenig dem Kraftfahrtbundesamt. Zahnloser Tiger, der das macht, was man ihm sagt.
Von daher sind solche "privaten Antidoping-Agenturen" wie der Seppelt eine gute Ergänzung.