sgx-83
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In Deutschland findet auch keine Verkehrswende statt, das ist Fakt (egal ob im ländlichen oder städtischen Raum).
Bei diesem Thema heißt die Devise: Weiter so! (wie gehabt)
Ich hätte es nie gedacht, aber hier in Münster findet das tatsächlich gerade statt. Jahrelang wurde die Stadt als Fahrradstadt Nr. 1 in Deutschlang gepriesen, gemerkt hat man davon allerdings nichts, außer dass die Menge der herrenlosen Schrotträder schier unendlich schien. Und es gab am Bahnhof eine Tiefgarage für Fahrräder. Mittlerweile jedoch wurden viele Fahrradstraßen eingerichtet, dort an kritischen Punkten z.B. Brücken ein Überholverbot von Autos für Fahrräder eingeführt - was auch regelmäßig kontrolliert wird. Auf einer Seite der Straßen die komplette Parkspur gestrichen und stattdessen in regelmäßigen Abständen vernünftige Parkmöglichkeiten für Räder inkl Lastenrad Parkplätzen geschaffen. Auf innerstädtischen Straßen, auf denen der Radweg direkt am Fußweg liegt und es immer wieder zu gefährlichen Situationen kommt, wurde die Geschwindigkeit auf der Straße auf 30 begrenzt und das Fahren für Fahrräder auf der Fahrbahn erlaubt und auf den Straßen deutlich gekennzeichnet. Mittlerweile soll im kompletten Stadtgebiet die Radwegsbenutzungspflicht abgeschafft werden, so dass überall auf der Straße gefahren werden darf. Es gibt noch etliche weitere Beispiele. Übrigens hat im Rat hier die CDU die Mehrheit. In den Kommentarspalten der Lokalzeitungen tauschen natürlich auch immer wieder die gleichen Argumente wie Zerstörung des Einzelhandels usw auf und es wird vor Wut geschäumt.
Was das Radfahren zur Arbeit angeht. Als ich vor 11 Jahren hier angefangen habe zu arbeiten, habe ich mir zwar immer mal vorgenommen mit dem Rad zur Arbeit zu fahren (einfache Entfernung knapp 9,4km), habe es aber meist nicht gemacht: Ich will nicht verschwitzt bei der Arbeit ankommen, ich kann nicht langsam fahren usw. Irgendwann, so 2016 hatte ich dann knapp 20kg zugenommen. Ich habe mir dann vorgenommen, nur noch mit dem Rad zu fahren. Am Anfang war es wirklich nicht so leicht. Das Schwitzen wurde nach ein paar Monaten etwas weniger, aber ich muss immer aufpassen, wie ich mich anziehe. Blöd ist viel Regen und höhere Temperaturen, dann kann man gleich was zum wechseln einpacken. Seit ein paar Jahren fahre ich egal bei welchem Wetter nur noch mit dem Rad. Ich möchte es gar nicht mehr anders. Selbst bei richtig starkem Regen ist das Auto, das bereitstehen würde, keine Option. Die 20kg waren übrgens nach ca. 2 Jahren wieder runter. Wenn ich nicht mit dem Rad fahren könnte, würde mir etwas fehlen. Ich komme viel ausgeglichener auf der Arbeit und später wieder zu Hause an. Natürlich weiß ich, dass das alles sehr individuell ist. Aber bei mir auf der Arbeit höre ich von anderen auch immer wieder die Ausreden, die ich früher benutzt habe.