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Wie oft Stabitraining ?

Die Meinung, das Stabitraining nichts bringt kann man ja haben. Die Frage ist halt was man da genau macht. Bei den Crossfit Sportlern kann man da Stabiübungen sehen, die mit Sicherheit einen Körperauformen um vom Rumpf aus gesehen alle Festigkeit zu liefern, die man beim Sprinten dann gebrauchen kann.
Aber wer von den Marathonis macht schon Cross fit. Das sieht ja dann eher so aus wie Plank mit durchhängender Hüfte soabald der Trainer wegschaut. Es ist also auch die Frage welche Übungen und mit welcher Intensität.
 
Auf dem Rad nach unten treten oder beim Laufen mit dem Bein abstoßen ist für den Rumpf beides eine asymmetrische Bewegung , wo er als Widerlager fungieren und gegenhalten muss. Ein Radfahrer mit gut trainiertem Rumpf kann die Hüfte und den Oberkörper viel ruhiger halten als jemand mit schwachem Rumpf. Für Läufer gilt das ebenso. Die Bewegungen werden effizienter und ökonomischer. Man wird schneller bzw ermüdet weniger.
Ich hoffe mein Beitrag passt vom Ansatz her. Bin leider nur ein Ing., ein Physio etc. könnte das wohl besser erklären.

Radfahren und Laufen sind bezüglich der Rolle des Oberkörpers nicht gleichzusetzen. Beim Laufen wird bei jedem Schritt z.B. der gesamte Körper inkl. des Oberköpers bewegt, beim Radfahren "ruht" dieser dagegen abgesehen vom Wiegetritt auf dem Sattel. Das erforderliche Widerlager wird beim Radfahren bei niedrigen bis mittleren Leistungen primär über das Gewicht des Oberkörpers erzeugt, erst bei höheren Leistungen steigen die Anteile von Oberkörper und Armen an der "Leistungsproduktion". Zugleich ist beim Laufen die Dynamik in den Gliedmaßen höher als beim Radfahren, d.h. beim Laufen werden die Beine stärker beschleunigt und wieder abgebremst, als beim Radfahren. (SIehe dazu z.B. https://www.researchgate.net/public...gical_Differences_Between_Cycling_and_Running )
Laufen stellt somit komplexere Anforderungen an das Zusammenspiel zwischen Oberkörper und Beinen als dies beim Radfahren der Fall ist.

Dass ein gut trainierter Rumpf beim Radfahren Auswirkungen auf die Effizient hat wird zwar immer wieder in der Populärliteratur behauptet, ist aber nur eine vage Hoffnung für die bislang der empirische Nachweis fehlt. Während für das Laufen recht gut dokumentiert ist, dass die Effizienz durch Training gesteigert werden kann, ist dies beim Radfahren generell (!!!!) nach wie vor umstritten. Eine Reihe von Studien zeigen z.B. dass es beim Radsport keine signifikanten Unterschiede in der Effizienz zwischen reinen Freizeitsportlern und Spitzensportlern gibt. Swinnen et. al ziehen in "Comparison of running and cycling economy in runners, cyclists and triathletes." die Schlussfolgerung, dass zwar die Lauf-Ökonomie trainiert werden könne, nicht aber die Radfahr-Ökonomie. (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29663075) Im Volltext des Papiers wird darauf hingewiesen, dass für die Effizienz beim Radfahren der Anteil an Typ1-Muskelfasern nach verschiedenen älteren Studien ein Bestimmungsfaktor sein könnte. Der Anteil von Typ1-Muskelfasern lässt sich zwar trainieren, und zwar durch klassisches Ausdauertraining, allerdings dauert das Jahre. Kurzfristigere Veränderungen der Rad-Effizienz lassen sich möglicherweise noch durch HIT oder Krafttraining erzielen, jedenfalls legen das einige Studien nahe (z.B. https://pdfs.semanticscholar.org/8bdd/29d538460ccd3c6b3069ee7488a7e789cf78.pdf , https://www.researchgate.net/public...VO2max_and_cycling_economy_in_female_cyclists )

Während also schon im Hinblick auf die Veränderung der Effizienz durch sportartspezifschen Training kein wissenschaftlicher Konsens erkennbar ist, sieht es bezüglich der Rolle des Oberkörpers noch schlechter aus. Es gibt bislang keine Studien dazu, jedenfalls keine, die in den üblichen Kanälen relevante Beachtung gefunden hätten. Es steht jedem Frei, seine eigenen Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.
 
Witzig ist der Beitrag irgendwie aber ernst nehmen kann ich das nicht. Im Prinzip kannst du auch einem Läufer erzählen, dass er keine Rumpfstabilität braucht, weil man ja mit den Beinen und nicht mit dem Rumpf läuft.
Dein Beitrag zeigt, dass Du weder die Argumentation richtig verstanden hat noch in der Lage bist, sachlich etwas entgegenzusetzen. Stattdessen wählst Du das Mittel persönlicher Abwertungen. Es ha zwar offensichtlich hier gerade Konjunktur, unbequeme Postionen statt mit sachlicher Debatte mit abwertenden, manipulativen oder suggestiven Kommentqaren zu begegenen. Das sagt aber natürlich vor allem etwas über diejenigen, die sich solcher Methoden bedienen.
 
Langfristige Veränderungen Muskelstruktur wohl auch mit Krafttraining möglich:


The muscle fiber recruitment pattern may change with long-term strength train-
ing. Strengthening the type I fibers may lead to lower relative activity of the muscle
and postpone their fatigue over long-duration work, thereby also postponing the
employment of type II fibers that are normally less economical. The type II fibers
can subsequently be used later, which may be the reason why some studies show
positive effects of strength training only after 2 h of submaximal cycling or skiing
[15]. A reduced reliance of type II fibers may also increase economy through longer
maintenance of glycogen stores that subsequently increase performance after pro-
longed exercise. However, long-term strength training may also increase the portion
of type IIA fibers, thereby reducing type IIX, as previously shown by Aagaard et al.
[8]. The type IIA fibers are more fatigue resistant, but still have the possibility to
produce relatively high power. The findings in this area are conflicting [9], so future
research needs to confirm the potential effect.

Das Summary will ich nicht vorenthalten, weil es auch den Stand in Bezug auf Langfristige Effekte gut zusammenfasst

Summary
Overall, both scientific and practical evidence suggest that strength training could
be successfully included in elite endurance athletes’ training program, twice weekly
to build up strength in the preparation period and once per week to maintain strength
in the competition period. By using sport-specific strength programs, aerobic capac-
ity seems to mainly be improved through exercise economy/efficiency and some-
times by delayed fatigue. Currently no negative effects of strength training on
aerobic capacity has been shown. The possible neural and cellular mechanisms
include: (1) a change in the muscle fiber recruitment pattern that postpones the
muscle’s fatigue over long-duration work and leads to longer maintenance of glyco-
gen stores, (2) possible increase in the portion of type IIA fibers that are able to
combine high strength and endurance capacities simultaneously, (3) increased rate
of force development that facilitates better blood flow to the working muscles,
thereby improving delivery of oxygen and substrates during exercise, (4) increased
muscle-tendon stiffness in movements where this is beneficial, and (5) maintained
signaling from intracellular pathways of importance for myofibrillar protein synthe-
sis, induced by a training pattern with low negative inference from the large amounts
of endurance training. However, the effects of long-term strength training on these
factors, as well as how progression and periodization strategies can be used to pro-
long the positive effects of strength training on endurance performance, are not
shown in scientific studies and need to be further examined.
Long-Term Effects of Strength Training
on Aerobic Capacity and Endurance
Performance

leider ist Volltext nicht allgemein verfügbar und ich möchte ihn hier nicht posten.
 
Dass ein gut trainierter Rumpf beim Radfahren Auswirkungen auf die Effizient hat wird zwar immer wieder in der Populärliteratur behauptet, ist aber nur eine vage Hoffnung für die bislang der empirische Nachweis fehlt. Während für das Laufen recht gut dokumentiert ist, dass die Effizienz durch Training gesteigert werden kann, ist dies beim Radfahren generell (!!!!) nach wie vor umstritten. Eine Reihe von Studien ....

Ich bin ja bei vielem, was du schreibst, absolut bei dir. Die Praxis gibt dir sehr oft- wie ich meine- recht.
Aber hier muß ich widersprechen: du weißt schon, wie das mit Gültigkeiten/Richtigkeiten von Studien so ist?
Allzu oft ist "A" laut einer Studie korrekt, in einer anderen Abhandlung wird selbige Studie widerlegt.
Ich schau dann gern auf mich selbst, frage mich also, was hilft mir? Und vor allem schaue ich, was ich vom Profisport für mich in welchem Maß übernehmen kann. Hier sind ja noch wesentlich früher als bei unsereiner neue Erkenntnisse umgesetzt.
Aber zum trainierten Rumpf beim Radsport: Schau dir doch diejenigen Radler an, die mit dem Oberkörper hin- und herwiegen, die Beine also quasi zusätzlich durch den Oberkörper unterstützt runterdrücken. Du weißt, was ich meine? Hast du sicher auch schon oft bei `Sonntagsnormalradlern`gesehen. Es ist doch klar, dass dieses hin- und hergeigen Energie und somit Kraft benötigt. Der Oberkörper wird nach links bewegt, abgebremst, wieder in die Senkrechte aufgerichtet, dann das Ganze in die andere Richtung, immer wieder. Die dafür benötige Kraft/Energie ist in den Beinen besser und effizienter aufgehoben, meinst du nicht auch?
Scheinbar sieht du auch Krafttraining für`s Radfahren zwiespältig? Nun, vor noch nicht langer Zeit war ein 7-8% Berg recht schwer für mich, mit gleicher Anstrengung gehe ich jetzt (mit Krafttraining) Steigungen von ca 12% an....Immerhin
 
Nun, vor noch nicht langer Zeit war ein 7-8% Berg recht schwer für mich, mit gleicher Anstrengung gehe ich jetzt (mit Krafttraining) Steigungen von ca 12% an....Immerhin
Das Problem daran ist das du nciht weist ob die Verbesserung an dem Krafttraining lag oder an den anderen Teil deines Trainings. Der zeitliche Zusammenhang begründet keine Kausalität. Du bist ja sicher auch allein schon immer mehr Steigungen gefahren und auch das allein ist ein Trainingsimpuls. Das du es auf das Krafttraining zurückführst ist eine Urteil oder Interpretation.
 
Ein richtig guter Läufer bewegt seinen Oberkörper auch so gut wie gar nicht (Arme ausgenommen :)):
Der Rumpf wirkt dabei als Entkopplung zwischen Unter- u. Oberkörper.
Bei Radfahrer ist es in de Regel auch so, dass die stylistisch guten, also im Oberkörper ruhigen Fahrer auch die schnelleren Fahrer sind.
Man merkt selbst, wenn man sehr viel Kraft aufbringen muss, wie sich die Hüfte aufrichtet und nicht mehr gegenhalten kann.
Aber es gibt auch Beispiele, wie Chris Frooem die das widerlegen:
Permanente Unruhe im Oberkörper und trotzdem schnell.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber es gibt auch Beispiele, wie Chris Frooem die das widerlegen:
Permanente Unruhe im Oberkörper und trotzdem schnell.

Den wackligen Oberkörper kann er sich leisten, da er SIS Beta Fuel futtert. Mit Beta Fuel fährst du ins Maglia Rosa.

Hab ich durch den Clip gelernt.:daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem daran ist das du nciht weist ob die Verbesserung an dem Krafttraining lag oder an den anderen Teil deines Trainings. Der zeitliche Zusammenhang begründet keine Kausalität. Du bist ja sicher auch allein schon immer mehr Steigungen gefahren und auch das allein ist ein Trainingsimpuls. Das du es auf das Krafttraining zurückführst ist eine Urteil oder Interpretation.

Es war so, dass ein halbwegs strukturiertes Krafttraining die einzige Komponente war, die ich änderte und siehe da: Zum Einen das Erwähnte zum Anderen war die Neigung zum Verkrampfen in bezug auf die identische Steigung bei sonst unveränderten Parametern nicht mehr vorhanden.
Und für so einzigartig, dass das nur auf mich zutrifft, halte ich mich nun wirklich nicht, obwohl...... ;)
 
Ich bin ja bei vielem, was du schreibst, absolut bei dir. Die Praxis gibt dir sehr oft- wie ich meine- recht.
Aber hier muß ich widersprechen: du weißt schon, wie das mit Gültigkeiten/Richtigkeiten von Studien so ist?
Allzu oft ist "A" laut einer Studie korrekt, in einer anderen Abhandlung wird selbige Studie widerlegt.
Ich schau dann gern auf mich selbst, frage mich also, was hilft mir? Und vor allem schaue ich, was ich vom Profisport für mich in welchem Maß übernehmen kann. Hier sind ja noch wesentlich früher als bei unsereiner neue Erkenntnisse umgesetzt.
Aber zum trainierten Rumpf beim Radsport: Schau dir doch diejenigen Radler an, die mit dem Oberkörper hin- und herwiegen, die Beine also quasi zusätzlich durch den Oberkörper unterstützt runterdrücken. Du weißt, was ich meine? Hast du sicher auch schon oft bei Sonntagsnormalradlern gesehen. Es ist doch klar, dass dieses hin- und hergeigen Energie und somit Kraft benötigt. Der Oberkörper wird nach links bewegt, abgebremst, wieder in die Senkrechte aufgerichtet, dann das Ganze in die andere Richtung, immer wieder. Die dafür benötige Kraft/Energie ist in den Beinen besser und effizienter aufgehoben, meinst du nicht auch?
Scheinbar sieht du auch Krafttraining für`s Radfahren zwiespältig? Nun, vor noch nicht langer Zeit war ein 7-8% Berg recht schwer für mich, mit gleicher Anstrengung gehe ich jetzt Steigungen von ca 12% an....Immerhin

Die Tatsache dass Studien gegenläufige Ergebnisse produzieren finde ich in keiner Weise problematisch. Das zeigt vielmehr, wie schwierig es ist, eindeutige allgemeingültige Schussfolgerungen zu ziehen. Trotz aller methodischen und auch soziologischen Probleme die in der heutigen Praxis wissenschaftlicher Studien steckt, sind gut gemachte Studien mit Abstand die wertvollste Methode zur Generierung von Erkenntnisfortschritten. Sogenannte Erfahrungsberichte liefern dagegen nur in Ausnahmefällen wirkliche Erkenntisfortschritte, sie belegen oft nur, welche Vorurteile jemand hat. Den meisten Berichtenden fehlt zudem jede Form von Bewusstsein für den "Bias", der in ihren Erzählungen möglicherweise steckt.

Zu Thema Profisport. Es mag zwar auf den ersten Blick plausibel erscheinen, dass der Profisport die Spitze des gegenwärtigen Erkenntisstands repräsentiert. Allerdings unterliegt natürlich auch der Profisport bestimmten Zwängen und Irrationalitäten. Es ist noch gar nicht lange her, da konsumierten Sportler an Wettkampftagen Steaks und noch Anfangs des letzten Jahrzehnts gehörte es zu den Ritualen und "ungeschriebenen Regeln" im Profiradsport ("Le Metier"), nicht das weiße Innere von Brötchen zu Essen, weil sich das angeblich negativ auf die Leistung auswirke, oder selbst bei 25 Grad im Schatten mit Beinlingen zu trainieren, um die Muskeln "warm" zu halten.

Man kann zwar erkennen, dass im Profiradsport die Nutzung wissenschaftlicher Erkenntisse und Methoden in den letzten zwei Jahrzehnten zugenommen hat, wie sich das im Detail in der Trainingspraxis niederschlägt und auch wo die Gesetzmäßigkeiten der Branche dabei Grenzen setzen, ist indes nicht klar erkennbar. Zudem lassen bestimmte Elemente der Trainingspraxis von Profis, wenn man sie denn beobachten kann, nicht erkennen, was eigentlich die Motivation dahinter ist und welcher Zweck damit verfolgt wird. Zudem muss man natürlich immer beachten, dass Profis bei der Auswahl ihrer Trainingsmittel aufgrund der Tatsache, dass sie ein anderes Zeitbudget haben, grundsätzlich anders vorgehen können, als Hobbysportler mit begrenztem Zeitbudget. Als Profi kann man auch Dinge ausprobieren, die allenfalls einen marginalen Nutzen versprechen, schließlich hat man ja Zeit.

Ich kann btw. auch nicht Erkennen, dass Core-Training oder Krafftraining fllächendeckend und umfassend im Zirkus der Straßenprofis zur Anwendung kommen (auf der Bahn sieht das natürlich ganz aus, insb. im Kurzzeitbereich). Nach allem was man lesen kann, ist die Nutzung solcher Methoden eher in der Übergangsphase nach der Saison, in der frühen Saisonvorbereitung und bei Rehabilitationen nach Stürzen verbreitet (wobei hier sicher auch noch zwischen verschiedenen Fahrertypen zu differenzieren ist.)

Zum Thema Bewegung des Oberkörpers beim Treten: Natürlich verbraucht das hin- und herwiegen des Oberkörpers Energie, das ist gar keine Frage. Die Frage ist, ob das eine für die Gesamtleistung relevanten Umfang annimmt und ein Energie-/Sauerstoffverzehr bei diesen Bewegungen dazu führt, dass die Leitung in der primären Arbeitsmuskulatur beeinträchtigt wird. Das kann ich nicht erkennen. Bezüglich des hin- und herwiegens des Oberkörprers ist es übrigens sehr empfehlenswert, sich mal alte Radsport-Aufnahmen anzuschauen. Selbst der große Eddy Merckx hat am Berg mit dem Oberkörper "hin- und hergejammpelt" - btw. weit mehr als mancher weniger erfolgreiche Konkurrent. Der Grund für den starken Einsatz des Oberkörpers ist in "zu" dicken Gängen (wie sie früber üblich waren) und der Ermüdung des Sportlers zu suchen. Je "kaputter" man ist und je dicker die Gänge die zur Verfügung stehen, desto mehr wird mit dem Oberkörper "gewackelt". Um den Oberkörper ruhig zu halten braucht man also die richtige Übersetzung und eine gute Rad-Form mit einer ausgeprägten Ermüdungsresitenz. Sinnvolle und effiziente Wege dahin führen nicht über "Core-Training". Der "Core" wird für die Anforderungen auf dem Rad durch ein gutes Rad-Trainingsprogramm völlig ausreichend trainiert, jedenfalls solange keine Krankkeiten am Bewegungsapparat vorliegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Punkt bei "Core-Training" ist, dass sich damit ein für die Fitness-Industrie lukratives Geschäftsfeld verbindet, daher gibt es einen systemimmanenten Anreiz, diese Form des Trainings auch bei Ausdauersportlern zu propagieren, um auch in diesem Markt durch Kurse, Bücher etc. Umsätze zu generieren. Wie @Ossos Quellen zeigen, ist die wissenschaftliche Evidenz für den Nutzen dieser Trainingsform schon über alle Sportarten betrachtet ziemlich dürftig. Wenn man dazu noch ins Bild nimmt, dass Radsport gerade eben dadurch gekennzeichnet ist, dass der Rumpf vom Sportgerät getragen wird und dadurch die sportartspezifischen Anforderungen an diesen Körperbereich sehr klein ausfallen, kleiner, als z.B. beim Laufen oder Schwimmen, erscheint es kaum vorstellbar, dass "Core-Training" signifikante Auswirkungen auf die Leistung auf dem Rad haben soll.
Ich argumentiere mal andersrum, aber mit dem Warnhinweis "keine empirische Evidenz, bestenfalls anekdotische": für die Leistungsfähigkeit an sich in der Hauptsportart Radfahren ist "Core-Training" nicht unbedingt der signifikante Faktor. Aber der Radfahrer lebt nicht nur auf dem Rad, baut dafür aber Dysbalancen im Muskelaparat sowohl kraftmässig als auch von der Spannung her auf. Damit hast Du dann ratz fatz Probleme wie beschrieben. Verspannungen, Rückenschmerzen, etc.. Es sei denn, Du machst was als Gegengewicht.
 
Es war so, dass ein halbwegs strukturiertes Krafttraining die einzige Komponente war, die ich änderte und siehe da: Zum Einen das Erwähnte zum Anderen war die Neigung zum Verkrampfen in bezug auf die identische Steigung bei sonst unveränderten Parametern nicht mehr vorhanden.
Und für so einzigartig, dass das nur auf mich zutrifft, halte ich mich nun wirklich nicht, obwohl...... ;)
Wenn es schon unter Laborbedingungen in Studien trotz der Kontrolle möglicher Erklärungsfaktoren vielfach nicht möglich ist, klare Schlussfolgerung über die Effekte von Trainingsinventionen zu ziehen, wie kann man dann eigentlich ernsthaft auf die Idee kommen, aus einem n=1-Experiment mittels Selbatbeobachtung irgendwas verlässlich-allgemeingültiges ableiten zu können?
 
Ich kann btw. auch nicht Erkennen, dass Core-Training oder Krafftraining fllächendeckend und umfassend im Zirkus der Straßenprofis zur Anwendung kommen (auf der Bahn sieht das natürlich ganz aus, insb. im Kurzzeitbereich). Nach allem was man lesen kann, ist die Nutzung solcher Methoden eher in der Übergangsphase nach der Saison, in der frühen Saisonvorbereitung und bei Rehabilitationen nach Stürzen verbreitet (wobei hier sicher auch noch zwischen verschiedenen Fahrertypen zu differenzieren ist.)

Ich glaube schon, dass das flächendeckend gemacht wird. Die Zeiten wo nur Rad gefahren wird sind glaube ich schon seit ein paar Jahren vorbei. Sie dir nur mal an was Peter Sagan oder Nino Schurter hinsichtlich Kraft u. Fitness machen. Es dürfte unbestritten sein, dass beide in ihrer Disziplin derzeit zu den komplettesten und besten Fahrer gehören.
 
Ich argumentiere mal andersrum, aber mit dem Warnhinweis "keine empirische Evidenz, bestenfalls anekdotische": für die Leistungsfähigkeit an sich in der Hauptsportart Radfahren ist "Core-Training" nicht unbedingt der signifikante Faktor. Aber der Radfahrer lebt nicht nur auf dem Rad, baut dafür aber Dysbalancen im Muskelaparat sowohl kraftmässig als auch von der Spannung her auf. Damit hast Du dann ratz fatz Probleme wie beschrieben. Verspannungen, Rückenschmerzen, etc.. Es sei denn, Du machst was als Gegengewicht.
Das setzt voraus, dass "Core-Training" tatsächlich Effekte auf Verspannungen, Rückenschmerzen etc. hat. Schon das ist erst einmal nur eine Hypothese. Ob und wie es wirkt hängt mit ziemlicher Sicherheit im Detail davon ab, was und wie man es macht. Ein gut gemachtes Reha-Sport-Programm, dass ohne das Marketing-Label "Core-Training" auskommt erfüllt sicher den gelichen Zweck. Reha-Sport hört sich halt nicht so "sexy" an .... :D
 
Ich glaube schon, dass das flächendeckend gemacht wird. Die Zeiten wo nur Rad gefahren wird sind glaube ich schon seit ein paar Jahren vorbei. Sie dir nur mal an was Peter Sagan oder Nino Schurter hinsichtlich Kraft u. Fitness machen. Es dürfte unbestritten sein, dass beide in ihrer Disziplin derzeit zu den komplettesten und besten Fahrer gehören.
Was machen die denn im Detail? Gibt es irgenwo die ganzjährigen Aktivitäten von denen zu sehen?
 
Naja. mit der empirischen Evidenz ist es so eine Sache bei dem Thema. Der Pjotr muss sich ja auch behelfen und als Gegenargument gegen das Stabitraining anführen, es bringe nichts für die Effizienz / Ökonomie auf dem Rad. Das war hier aber eigentlich nach meinem Verständnis nicht mal die Hauptfrage - es ging nicht um Leistungsoptimierung, sondern um einen 10h-Ötzi-Fahrer, der am Schluss Rücken hatte. Ein PT-Fahrer kann ein ähnliches Problem haben und der meldet sich dann schlimmstenfalls nach der zweiten Etappe der Tour mit Rückenschmerzen krank.

Dein Blick in die Praxis war auch nicht grade sonderlich fundiert oder evidenzbasiert Pjotr. Da könnte man sich z.B. mal die einzelnen Profi-Teams genauer anschauen. Wie viel Staff (Physios, Mediziner o.ä.) werden beschäftigt in den Teams, was konkret ist deren Aufgabe etc.
 
pjotr, du scheinst recht tief im Thema drin zu sein, da muß ich ehrlich zugeben, dass ich nicht mithalten kann.
Genauso ehrlich weiß ich jetzt auch nicht, was ich da entgegnen kann.
Aber das Profis viele Dinge wie ev. ein Krafttraining nur in der Saisonvorbereitung (und natürlich während Rehamaßnahmen) durchziehen, erscheint doch logisch. Die sitzen ja nun so viel auf dem Rad, bestreiten so viele Wettkämpfe, die konservieren dadurch die Kraft, bleiben also locker auf dem Stand. Es geht ja auch darum, Kraft durch`s Krafttraining quasi in die radfahrerische Bewegung zu übertragen.
Das sieht ja bei uns gänzlich anders aus- durch die verschiedensten Dinge begründet. Wir leben ja nicht vom (und Tag für Tag mit dem) Sport.
Würde ich wirklich regelmäßig 3x die Woche auf`s Rad steigen, ergänzend und/oder unterstützend 2x die Woche regelmäßig Krafttraining/Stabiübungen machen- ich käme auch in meinem Alter ziemlich weit damit

Um nochmal auf das hin und herwiegen des Oberkörpers zu kommen: Ich wage zu behaupten, hätte beispielsweise Merckx oder heutzutage Froome Ruhe im Oberkörper wären sie entweder schneller (gewesen) oder halt nicht ganz so ausgelaugt.
Erscheint mir eine Sache allein schon der Logik.
(hab jetzt Feierabend- deshalb kann von mir, zunächst jedenfalls, nix mehr kommen- und dann geht`s auf´s Rad, wir haben schönes Wetter)
 
Das setzt voraus, dass "Core-Training" tatsächlich Effekte auf Verspannungen, Rückenschmerzen etc. hat. Schon das ist erst einmal nur eine Hypothese. Ob und wie es wirkt hängt mit ziemlicher Sicherheit im Detail davon ab, was und wie man es macht. Ein gut gemachtes Reha-Sport-Programm, dass ohne das Marketing-Label "Core-Training" auskommt erfüllt sicher den gelichen Zweck. Reha-Sport hört sich halt nicht so "sexy" an .... :D
Dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Was ich meinte ist folgendes: Das setzt vorraus, daß eine halbwegs ausbalancierte Muskulatur weniger zu Verspannungen und damit Schmerzen neigt. Daß Belastung Verspannungen nicht direkt positiv beeinflussen kann scheint mir zumindest plausibel.

Mit dem Marketing-Label bin ich absolut bei Dir. Allerdings suggeriert "Reha-Sport", daß von einem unnormalen zu einem normalen Zustand rehabilitiert werden will. Wie sagt man "unsexy" zu etwas, was den normalen Zustand erhalten soll?
Btw.: @Liebertson das Rudertraining, wenn man's nicht auf 'nem Ergo verschwendet, sollte ja deutliche Effekte für die Rumpfstabi bringen. Immerhin will ja das Boot gerade gehalten werden.
 
Btw.: @Liebertson das Rudertraining, wenn man's nicht auf 'nem Ergo verschwendet, sollte ja deutliche Effekte für die Rumpfstabi bringen. Immerhin will ja das Boot gerade gehalten werden.

Jedes mal auf die Elbe auszuweichen, ist mir zu zeitintensiv. Also "verschwende" ich meine Zeit aufn ner Rudermaschine. ;)
Da gehts mir mit 2 mal 40 Min. pro Woche (entspricht ca. 2 x 8.000 bis 11.000 Meter je nach Intensität) weniger um die perfekte Balance, als mehr um das Aufhalten des natürlichen Verfalls. Ich hatte durch sitzende Tätigkeiten diverse Zickereien, insbesondere im unteren Rücken. Der Orthopäde schickte mich zu Kieser. Stichwort: Problem bei der Wurzel packen, Stabilität im unteren Rücken aufbauen. Hab ich 2 Jahre lang brav gemacht. Nun ersetzt mir die Rudermaschine einen gewissen Anteil des Kieser Workouts. Und da ich nun seit einem Jahr rudere, um meinen Rücken halbwegs zu trainieren, kann ich tatsächlich behaupten, dass das bei mir funktioniert.

Ich fahre aber auch keine Brevets o. ä.
Da müsste ich sicherlich mehr für den Rücken machen.
 
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