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Planung Alpenquerung April/Mai 2024 - München nach Venedig

bra-tak

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Moin!

in der Zeit vom 27.04. bis 30.04.2024 plane ich meine erste Solo-Transalp. Hierfür habe ich mir bereits Urlaub zwischen dem letzten Aprilwochenende und dem Feiertag 1. Mai genommen, der nächstes Jahr auf einen Mittwoch fällt.
Es wird meine erste Transalp und nicht nur eine Erfüllung eines Traumes, sondern auch ein Austesten dessen, was geht, um meinem sportlichen Lebensziel Ötztaler wieder einen Schritt näher zu kommen.

Zu mir:
Ich bin 32, Flanchlandtiroler aus dem hohen Norden Deutschlands zwischen Lübeck und Kiel. Berge gibt es hier, wenn überhaupt nur im Fernsehen. Nichts desto trotz bin ich ein wahrer Bergfreund und würde gerne dauerhaft Meer gegen Berge eintauschen, wo nur Frau und restliche Familie was gegen haben ;) Ich wiege ca. 75kg bei 1,87cm und trete momentan eine FTP von ca. 210W.

Momentan steht mein Rad auf der Rolle, auf welcher ich seit Anfang Oktober 2-4 mal pro Woche trainiere. Hierfür nutze ich Rouvy. Wenn ich nicht gerade Intervalltrainings fahre, dann fahre ich, oh wunder bergige Gegenden ab. 2x Mt. Ventoux, Sella Ronda, Trollstigen, Brocken, Passo Valparola, Passo Giau bin ich diesen Winter bereits virtuell gefahren.
Steht mein Rad in den Sommermonaten nicht auf der Rolle, dann nehme ich seit einigen Jahren an den 100km Runden der Cyclassics in Hamburg teil und fahre gerne meine 30-70km Feierabendrunden. 1-2x pro Saison waren bisher auch Touren von 150km oder mehr dabei.

Für die Alpenquerung habe ich folgendes Equipment: Cube Litening Aero C:68X Race Teamline mit 52/36 und 11-34er Schaltung.

Zur Reise selbst:
Am Freitag 26.04. beabsichtige ich mit Fahrrad im Zug nach München zu fahren, um mich dort vor Ort mit einer Freundin zu treffen, bei der ich dann auch die Nacht vor dem Start verbringen werde. Die Zugtickets werde ich Mitte Januar buchen.
Am 27.04. Morgens soll es dann losgehen. Folgende Route ist geplant:


Am ersten Tag habe ich den längsten der drei Abschnitte geplant. Es soll von München nach Süden gehen. Bis Bad Tölz wird mich die Freundin aus München begleiten, ehe ich von dort an alleine über Sylvensteinspeicher, Achensee, Inntal, alte Römerstraße und den Brenner bis nach Brixen fahre. In der Summe wären das 226km bei 2.130hm. Abfahrt ist geplant um 06:30, so dass ich bis zum Sonnenuntergang um 20:00 genug Zeit für Pausen und zu Fahren habe. Generell rechne ich mit einem Schnitt von 25km/h.
In Brixen plane ich mit einer Unterkunft. Dies ermöglicht es mir mit leichtem Gepäck zu fahren. Ich werde meine Cyclite Saddle Bag Large, und zwei kleine Cylcite Taschen im Rahmen dabei haben. Das wars dann am Samstag:
Screenshot 2023-12-28 132238.png


Am zweiten Tag steht dann der hoffentlich schönste Tag an. Es soll durch die Dolomiten gehen bis ins Trentino. 149km mit strammen 3.540hm gilt es dann zu erklimmen. Wieder rechne ich mit einer Fahrt über den gesamten Tag.
Von Brixen geht es früh morgens kurz wieder gen Norden, ehe ich in das Pustertal Richtung Bruneck einbiege. Über Alta Badia soll es dann, dieses Mal nicht virtuell, auf einen Teil der Sella Ronda gehen. Von Corvara über Passo Gardena und Passo Sella bis Canazei. Von dort, nicht auf der Straße, sondern entlang des alten Bahndammes (wie in einem anderen Thread hier empfohlen wurde) durch das Fassa Tal gen Süden bis nach Predazzo. Dort biege ich dann ab in Richtung Passo Rolle. Danach geht es runter nach San Martino di Castrozza, wo ich wieder einkehren werde. Dies wäre dann der Sonntag:
Screenshot 2023-12-28 133905.png


Weiter geht es am Montag hinunter ins Valle Primiero in Venetien. Es stehen an diesem Tag 165km mit 2.260hm an. Angekommen im besagtem Valle Primiero geht es dann in südwestlicher Richtung entlang des Torrente Cismon bis nach Fonzaso. Zu diesem Abschnitt habe ich eine Frage an die Kenner: Die Straße durch das Tal ist die SR50. Diese scheint viele Tunnel zu haben. Laut Komoot gibt es auf dem Stück aber parallel einen Radweg, der mir aber maximal wellig erscheint. In der Tendenz geht es eigentlich auf den besagten 30km nur bergab, aber Komoot zeigt mir 450hm Anstieg an, in vielen winzigen sehr steilen Passagen:
Screenshot 2023-12-28 134703.png

Ist diesen Abschnitt schonmal jemand gefahren? Wie ist der so? Leider finde ich auf Komoot wenig Infos zu Beschaffenheit und Steigungen.

In Fonzaso habe ich dann vor, nicht auf direktem Wege nach Bassano di Grappa zu fahren. Stattdessen möchte ich einen Abstecher über den Monte Grappa von Caupo aus machen. Der Grund liegt hier in meinem Interesse für geschichtliche Ereignisse, welche auf dem Monte Grappe durch ein Museum zu bewundern sind.
Im Anschluss geht es dann aber über Bassano die Grappa aus den Alpen hinaus und hinein in die große weite Ebene und auf direktem Wege die verbleibenden 68km bis nach Venedig. So sähe somit der Montag aus:
Screenshot 2023-12-28 134102.png


Da ich meine Rückfahrt aber erst für Mittwoch den 1. Mai plane, bleibt mir somit ein Tag Puffer. Diesen möchte ich gerne zur Beruhigung beibehalten, damit ich auch auf schlechte Tagesform, oder das Wetter reagieren kann.

Zurück geht es dann mit dem Zug über Verona, München und Hamburg in den Norden.

Und nun die Frage: Was haltet ihr von der Planung der Tour? Bin ich auf dem "Holzweg". Ist es machbar? Sollte ich Ende April mit Problemen in den Dolomiten rechnen? Und wann buche ich am besten die Rückfahrt?

Ich freue mich auf eine rege Diskussion.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Plat!num

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Schönes Vorhaben - besonders die geplanten Bahnfahrten, die ja einigermaßen pünktlich erfolgen sollten, sind ambitioniert... ;-) Rückfahrt würde ich frühestmöglich buchen, gleichzeitig mit Hinfahrt.

Strecke kenn ich nicht gut genug, um sie zu kommentieren.
Mögliche Probleme in den Dolomiten? Wintereinbrüche sind denkbar... Deine Bekleidung sollte eine große Wetterbandbreite abdecken.

Mögliche wunde Punkte bei Dir:
Bist Du außerhalb Deines Wohnzimmers überhaupt schon berghoch gefahren?
Bist Du schon einmal mehrtägig ganztags Fahrrad gefahren, auf ambitioniertem Geläuf? (-> Deine 226km-Etappe klingt nach persönlichem Rekord, und am nächsten Tag gehts ins Gebirge; mit Gepäck.)
Bist Du bisher reiner Schönwetterfahrer?

Ich seh keinerlei prinzipielles Problem, vermute aber, dass Du über den Winter v.a. Deine Grundlagenausdauer verstärken solltest; gerne auch im Freien.

Eine Kleinigkeit noch wegen Venedig: Deine Route geht bis ins historische Zentrum; dass dort Fahrradfahren tabu ist, weißt Du vermutlich.
https://donorione-venezia.it/archives/3809
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Plat!num

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Hallo @two sheds
Danke für den Hinweis mit dem Fahrradverbot in Venedig. Ich war zuletzt vor 25 Jahren dort. Damals war alles etwas anders. Der von dir geteilte Link hilft.

Zu deinen Fragen und Hinweisen:
  • Zugtickets werde ich wohl wirklich beide zusammen Anfang Januar buchen
  • Bekleidung stimmt. Ich gehe nicht davon aus kurz/kurz fahren zu können. Warme Sachen sind aber vorhanden, da ich letztes Jahr auch im Winter gependelt bin (40km pro Richtung)
  • Bergfahrten außerhalb der Rouvy Welt: Ich bin bisher 3x den Brocken hoch, davon einmal zwei Auffahrten am selben Tag. Ich bin dazu in Österreich im Bereich des Attersees diesen Sommer die Postalmstraße von beiden Seiten befahren. Dazu auch bereits die Zillertaler Höhenstraße. Ansonsten in der Salzkammergut Region viele kleine Anstiege und Seenumrundungen.
  • mehrtägig ganztags Rad bin ich noch nicht gefahren. Hatte aber bisher nach 150 oder 180km Touren am Tag danach nie relevante Probleme. Meine Kondition würde ich als gut bis sehr gut beurteilen. Ich war nie sportlich, außer es geht um lange, ausdauernde Belastungen.
  • 226km wäre mein Rekord. Dieser liegt momentan irgendwo zwischen 180 und 190km. Ich plane aber vor der Tour nochmal hier durch die Holsteinische Schweiz eine 200km Tour.
  • Wetter ist mir wurscht. Regenjacke und Hose sind vorhanden, genauso wie Schuhlinge.
 
Fit biste ja anscheinend, das wird schon passen 👍 Ansonsten gibt's eigentlich "nur" besagtes Wetter – im April kannste auf den Pässen gefühlt +20 oder -20 Grad haben und auch mal nen Tag "um den Gefrierpunkt" fahren.

Nach Venedig rein klingt als Radlabschluss ja immer nett, ist aber "in echt" so semi-schön. Wird um Mestre rum keine Augenweide mehr und warum man dann noch den Steg bis in die Lagune reinbollert is noch fraglicher 😂 Haste mal überlegt vom Monte Grappa aus eher nach Osten zu rollen und dich grob an der Piave Richtung (Lido di) Jesolo zu orientieren? Dann kannste zumindest entspannt bis an den Strand fahren, ruhig isses um die Zeit da eh noch, du musst das Rad nirgendwo wegparken und "zurück" könnteste wahrscheinlich die paar km nach Punta Sabbioni rüberfahren und dann mit der Fähre mehr oder weniger direkt zum Bahnhof.

*Noch ein Nachtrag, weil's mir grad wieder eingefallen is – es hatte irgendwann mal jemand hier geschrieben dass sie ne saftige Strafe bekommen haben, weil sie ihre Räder nach 'ner Transalp überhaupt in Venedig durch die Gassen geschoben hatten, die darf man wohl je nach Laune der Sittenwächter nicht mal dabeihaben. 🙈
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind die Pässe zu dem Zeitpunkt offen? Dein Höhenprofil geht mehrfach über 2000m, da würde ich mich nicht unbedingt drauf verlassen, dass dort Ende April kein Schnee mehr liegt 🤔
Genau das war ja eine meiner abschließenden Fragen. Wie sieht es zu der Jahreszeit mit den geplanten Pässen der Dolomiten aus? Gardena, Sella und Rolle.
Fit biste ja anscheinend, das wird schon passen 👍 Ansonsten gibt's eigentlich "nur" besagtes Wetter – im April kannste auf den Pässen gefühlt +20 oder -20 Grad haben und auch mal nen Tag "um den Gefrierpunkt" fahren.

Nach Venedig rein klingt als Radlabschluss ja immer nett, ist aber "in echt" so semi-schön. Wird um Mestre rum keine Augenweide mehr und warum man dann noch den Steg bis in die Lagune reinbollert is noch fraglicher 😂 Haste mal überlegt vom Monte Grappa aus eher nach Osten zu rollen und dich grob an der Piave Richtung (Lido di) Jesolo zu orientieren? Dann kannste zumindest entspannt bis an den Strand fahren, ruhig isses um die Zeit da eh noch, du musst das Rad nirgendwo wegparken und "zurück" könnteste wahrscheinlich die paar km nach Punta Sabbioni rüberfahren und dann mit der Fähre mehr oder weniger direkt zum Bahnhof.

*Noch ein Nachtrag, weil's mir grad wieder eingefallen is – es hatte irgendwann mal jemand hier geschrieben dass sie ne saftige Strafe bekommen haben, weil sie ihre Räder nach 'ner Transalp überhaupt in Venedig durch die Gassen geschoben hatten, die darf man wohl je nach Laune der Sittenwächter nicht mal dabeihaben. 🙈
Danke für den Lido Vorschlag. Da denke ich in der Tat noch mal drüber nach.
 
Die Pässe sollten meiner Meinung nach alle keine Wintersperre haben. Allerdings jahreszeitig ist das halt schon sehr früh. Falls frischer Schnee fallen sollte, wird das mit Rennrad schon kritisch, weil die Straßen nicht so frei geräumt werden wie du es vllt. gewohnt bist. 1-2 Monalte später wäre sicherlich von Vorteil. Außerdem sieht es Landschaftlich, durch die schmelzenden Schneemassen, um die Jahreszeit nicht gerade schön aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Einschätzung des TE zu erreichbaren Schnitten halte ich für etwas optimistisch. Von der FTP her sind wir auf etwa demselben Level, nur hab ich gut 10kg weniger. Aber 25km/h Schnitt auf einer Gebirgsetappe klappt bei mir nicht annähernd, nicht mal ohne Pausen gerechnet. Das gilt erst recht, wenn für die folgenden Tage noch was im Tank sein sollte.
Für wirklichen Spaß würde ich die Etappen deutlich kürzer wählen mit der Option, auch mal nur einen halben Tag fahren zu müssen, wenn es vorher doch zu kräftezehrend gewesen sein sollte.

Versuch macht kluch, heißt es. Also kann man's mal probieren, die persönlich längste Etappe mit einer Mehrtagestour zu kombinieren, Ein Plan B wäre dann aber ratsam.
 
Ich denke, dass es genau dafür sinnvoll ist, dass ich auch meinen Reservetag in der Planung beibehalte. Denn ich gebe dir recht: die Erfahrung fehlt mir definitiv. Aber ich lebe in der Tat im Sport viel getreu dem Motto Versuch macht klug.
 
Die Pässe sollten meiner Meinung nach alle keine Wintersperre haben. Allerdings jahreszeitig ist das halt schon sehr früh. Falls frischer Schnee fallen sollte, wird das mit Rennrad schon kritisch, weil die Straßen nicht so frei geräumt werden wie du es vllt. gewohnt bist. 1-2 Monalte später wäre sicherlich von Vorteil. Außerdem sieht es Landschaftlich, durch die schmelzenden Schneemassen, um die Jahreszeit nicht gerade schön aus.
Grödner und Sella werden idR freigehalten, da verkehrswichtige Verbindung vom Gader- bzw Fassatal zur Landeshauptstadt Bozen (sowas nimmt man da in Südtirol sehr ernst ;)).
Der Rolle hat diese Rolle :D nicht, aber er führt in ein Skigebiet... ob die den allerdings räumen würden, wenn, sagen wir, nach Ende der Skisaison Anfang Mai nochmal Schneefall ausbricht..?!
 
Hast mal ein Foto von dem Rad mit den Taschen?
Musste bissl suchen, aber ich wusste ich hab's irgendwann mal in den Litening Thread geknallt:

https://www.rennrad-news.de/forum/threads/cube-litening-litening-air-2023-2024.181142/post-5821093 👍

War mit meinem den Sommer auch immer mal auf zwei drei Tage unterwegs, allerdings pack ich auch spartanisch und spar mir das ganze Bikepacking Zeug, ergo hab ich nur ne halbvolle Arschrakete und ne kleine Oberrohrtasche 😬
 
Grödner und Sella werden idR freigehalten, da verkehrswichtige Verbindung vom Gader- bzw Fassatal zur Landeshauptstadt Bozen (sowas nimmt man da in Südtirol sehr ernst ;)).
Der Rolle hat diese Rolle :D nicht, aber er führt in ein Skigebiet... ob die den allerdings räumen würden, wenn, sagen wir, nach Ende der Skisaison Anfang Mai nochmal Schneefall ausbricht..?!
Ich bin mal Ende März durch Griechenland und Süditalien geradelt.
Da kam ein Wettersturz und ich musste oberhalb von 900 m ü.d.M. das Rad durch mehrere Zentimeter hohen frischen Schnee schieben!
Das kann immer mal passieren, auch im April.
 
Musste bissl suchen, aber ich wusste ich hab's irgendwann mal in den Litening Thread geknallt:

https://www.rennrad-news.de/forum/threads/cube-litening-litening-air-2023-2024.181142/post-5821093 👍

War mit meinem den Sommer auch immer mal auf zwei drei Tage unterwegs, allerdings pack ich auch spartanisch und spar mir das ganze Bikepacking Zeug, ergo hab ich nur ne halbvolle Arschrakete und ne kleine Oberrohrtasche 😬
Kenne dieses Rad ganz gut - weil es meins ist ;-)

Wollte mal ein anderes Litening mit Cyclite Taschen sehen…
 
Ich bin mal Ende März durch Griechenland und Süditalien geradelt.
Da kam ein Wettersturz und ich musste oberhalb von 900 m ü.d.M. das Rad durch mehrere Zentimeter hohen frischen Schnee schieben!
Das kann immer mal passieren, auch im April.
Du gehörst doch auch zum Club derer, die an Pfingsten am Col de Champs Lawinenzungen überklettert haben miut Radschuhen, gibs ruhig zu :)
 
Kenne dieses Rad ganz gut - weil es meins ist ;-)

Wollte mal ein anderes Litening mit Cyclite Taschen sehen…
Haha...hab grad geschaut, hab aber in der Tat kein einziges Bild vom Radl mit Taschen (hab auch Cyclite und'n Litening Pro)...ich versuch in a paar Monaten dran zu denken 😛
 
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