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Bob Jackson Super Tourist als Brevetrad

Gutes sitzen ist keine Frage des Gewichtes, ich komme z.B. mit dem Flite bisher sehr gut zurecht bei meinem Klamottensetup.
Ja, Du. Und ich auch. Aber ob ich auf solchen Langstrecken auch mit dem gut klar käme, ist noch die Frage. Wie wichtig da der Komfort ist, wurde hier ja schon angesprochen. Mit guten Beinen steckt man schlechte Wegstrecken weg und merkt die kaum, wenn ich kaputt bin ist mein Brooks deutlich angenehmer zu fahren und das schlägt sich auch in der gefahrenen Geschwindigkeit nieder. Aber das muss jeder selbst für sich er-fahren.
 

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Re: Bob Jackson Super Tourist als Brevetrad
Sitzkomfort ist sehr wohl eine Frage des Gewichts. Derselbe Sattel kann für einen Fahrer mit 70 kg bequem sein, aberfür denselben Fahrer mit 72 kg nicht mehr.
Das hab ich selber herausgefunden, als ich in Spanien meine Runden drehte. Die ganze Strecke keinerlei Probleme, gutes Sitzen, auf dem Heimweg die Trikottaschen voll Äpfel gestopft - auf einmal wars nimmer bequem.

Interessant, so habe ich das noch nie betrachtet, ich merke für mich z.B. dass bei mir die Wahl der Unterhose etwas ausmacht.
An die Rennradhosen habe ich mich bisher nie gewöhnen können. :oops:

Ja, Du. Und ich auch. Aber ob ich auf solchen Langstrecken auch mit dem gut klar käme, ist noch die Frage. Wie wichtig da der Komfort ist, wurde hier ja schon angesprochen. Mit guten Beinen steckt man schlechte Wegstrecken weg und merkt die kaum, wenn ich kaputt bin ist mein Brooks deutlich angenehmer zu fahren und das schlägt sich auch in der gefahrenen Geschwindigkeit nieder. Aber das muss jeder selbst für sich er-fahren.

Mir ging es eher um die Frage nach dem Gewicht.
Viele verbinden mehr Gewicht beim Sattel = mehr Komfort aber dem ist halt nicht so.
Die Konstruktion, dazu zähle ich auch die Ausformung der Sitzfläche, sowie Materialwahl ist entscheidend.
Du kannst einen Carbonsattel knallhart machen oder weich und flexibel indem du ein bestimmtes Harz verwendest und das ist nur ein Stück des ganzen Puzzle.
 
Keineswegs, der erste Teil meiner Antwort war ganz neutral und wertfrei gehalten, freundliche Aspekte nicht ausgeschlossen. Das mit "Angeberei auf seinen Boliden" bezog sich tendentiel eher auf Rennradfahrer, wo ein Teil seit jeher mit einem gewissen Hochmut daher kommt. MTB-Faher empfinde ich da wesentlich offener, und aufgeschlossener gegenüber neuem/unbekanntem.
Ja,
So stellt sich mir das auch oft da.
MTBler scheinen auch oft etwas unkomplizierter in Sachen heterogene Gruppe und Pausenfreude zu sein.
 
Interessant, so habe ich das noch nie betrachtet, ich merke für mich z.B. dass bei mir die Wahl der Unterhose etwas ausmacht.
An die Rennradhosen habe ich mich bisher nie gewöhnen können. :oops:



Mir ging es eher um die Frage nach dem Gewicht.
Viele verbinden mehr Gewicht beim Sattel = mehr Komfort aber dem ist halt nicht so.
Die Konstruktion, dazu zähle ich auch die Ausformung der Sitzfläche, sowie Materialwahl ist entscheidend.
Du kannst einen Carbonsattel knallhart machen oder weich und flexibel indem du ein bestimmtes Harz verwendest und das ist nur ein Stück des ganzen Puzzle.

Nur wird einen Carbonsattel nie so atmen wie einen Ledersattel
 
Kann ich nicht nachvollziehen, mein Arsch ist im Sommer nicht trockener wenn ich auf meinem Brooks dahingleite....
Oder worauf willst du hinaus? :idee:

Ob das ein Thema ist hängt vom Arsch ab ;)
Ich hab wesentlich Probleme wenn ich einen Kunststoffsattel benütze, bei Brooks gar nicht. U.a. Probleme mit schwitzen und Salz auf den Arsch. Salz der dann die Haut aufreibt.
 
Wirklich leichter wirst du nur, wenn du an allen Stellen schraubst. Das kann dann schon schnell ins Geld gehen.
[...]
Wenn du dir richtig Mühe gibst (und Geld rauswirfst) ist vielleicht 1 kg abspecken drin.!
Es geht natürlich auch noch leichter je nach Aufwand und abhängig davon, welche Änderungen der Optik man toleriert.
Ein Kuwahara Pacer Stahlrahmentrekkingrad mit 8,3 kg:
https://www.mtb-news.de/forum/t/198...le-weitere-jahre.648367/page-13#post-11797267
Zwischenzeitlich ist das Rad noch etwas leichter geworden und wiegt so meine ich ca. das Gleiche jetzt aber inkl. Tubus Airy Gepäckträger.
Für mich als Leichtbauinteressenten ist der ganze Faden äußerst lesenswert. Und ja ... über den "Nutzen" extremen Leichtbaus lässt sich trefflich streiten. ;) Der Fahrer des Kuwahara wiegt allerdings auch unter 70 kg.
 
Es geht natürlich auch noch leichter je nach Aufwand und abhängig davon, welche Änderungen der Optik man toleriert.
Ein Kuwahara Pacer Stahlrahmentrekkingrad mit 8,3 kg:
https://www.mtb-news.de/forum/t/198...le-weitere-jahre.648367/page-13#post-11797267
Zwischenzeitlich ist das Rad noch etwas leichter geworden und wiegt so meine ich ca. das Gleiche jetzt aber inkl. Tubus Airy Gepäckträger.
Für mich als Leichtbauinteressenten ist der ganze Faden äußerst lesenswert. Und ja ... über den "Nutzen" extremen Leichtbaus lässt sich trefflich streiten. ;) Der Fahrer des Kuwahara wiegt allerdings auch unter 70 kg.
Vielen Dank für den Link - sehr interessanter Thread! Da wurde wirklich von Anfang an konsequent alles gewogen und gewichtsoptimiert!

Ich hab gerade bisschen gewogen.
Ohne Garmin wiegt das Bob Jackson 12,9 Kg, Die Pedale wiegen das Paar 458 g und werden durch neue LOOK Keo Classic ersetzt - das spart schonmal 180 g! (Oder sind die mit 280 g das Paar immer noch verhältnismäßig schwer?)

Die Schnellspanner wiegen 170 g - da muss ich erst noch Titanspanner in 126 mm EB finden - das sind auch nochmal ca 120 g.

Das sind dann zumindest 300 g sehr leicht einzusparen, da fehlt nicht mehr viel hin zu den für mich sehr gut klingenden 12,5 kg!
 
Ich hab gerade bisschen gewogen.
Ohne Garmin wiegt das Bob Jackson 12,9 Kg, Die Pedale wiegen das Paar 458 g und werden durch neue LOOK Keo Classic ersetzt - das spart schonmal 180 g! (Oder sind die mit 280 g das Paar immer noch verhältnismäßig schwer?)

Die Schnellspanner wiegen 170 g - da muss ich erst noch Titanspanner in 126 mm EB finden - das sind auch nochmal ca 120 g.

Das sind dann zumindest 300 g sehr leicht einzusparen, da fehlt nicht mehr viel hin zu den für mich sehr gut klingenden 12,5 kg!
Falls du ohnehin immer nen Inbus dabei hast, wäre statt Schnellspannern sowas hier das leichteste und günstigste, das ich kenne:
https://www.cnc-bike.de/product_info.php?cPath=543&products_id=5796
https://www.cnc-bike.de/product_info.php?cPath=543&products_id=9268

Edit: die gehen natürlich auch für 126 mm, nur weil da steht "zwischen 130 und 135 mm".

280 g für Pedale sind ok, finde ich.
 
Jau, die Spanner sind richtig gut und taugen auch für horizontale Ausfallenden. Und bei dem Preis kannste nix falsch machen.
Ein 5er Inbus ist ja sowieso immer dabei, also sparst du die 2 Spannhebel.
Früher hatte ich so ähnliche Sicherheitsspanner mit Innen5kant. Da war ein spezieller Spannhebel nötig, den ich in der Werkzeugtasche hatte .... bis jemand meine Werkzeugtasche geklaut hat. Da stand ich nun.
 
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Der Diätplan für das Bob Jackson ist angekommen!
 
Das ist nur der Ersatzreifen für längere Fahrten! Laut Küchenwaage hab ich mit SSP Pedalen und Glocke ~ 330 g mit wenig Geld gespart, die normale Waage hat für das Rad 12,5 Kg gemessen!

Ich hab auch ein knappes Kilo abgespeckt und mein Trainingszustand ist deutlich besser!

Nur der Wetterbericht ist nicht so rosig...
Was verwendet ihr so als Regenjacken?
Ich denke die Hose wird eh klatschnass und Regenhose hat mir noch nie so getaugt :rolleyes:
 
Regenjacke irgendeine superdünne, die sich klein zusammenpacken lässt. Regenhpse ist auch nicht verhehrt, aber dann brauchst du auch wasserdichte Überschuhe, denn die Brühe läuft dir sonst in die Schuhe, wo sie bis Tourende nicht mehr rauskommt.
 
Es geht los! Der 300er steht an und diesmal kommt wird auch die Wetterfestigkeit auf die Probe gestellt!
Die Moral ist hoch - mal sehen ob es der letzte oder doch der erste zug zurück wird :)
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Nur ein paar kleine Veränderungen - Systemgewicht diesmal gewogen: 107,5 kg (war vorher also noch mehr :D - ich in voller Montur davon 88,2!)
 
Es geht los! Der 300er steht an und diesmal kommt wird auch die Wetterfestigkeit auf die Probe gestellt!
Die Moral ist hoch - mal sehen ob es der letzte oder doch der erste zug zurück wird :)
Anhang anzeigen 663169
Nur ein paar kleine Veränderungen - Systemgewicht diesmal gewogen: 107,5 kg (war vorher also noch mehr :D - ich in voller Montur davon 88,2!)
Das Rad sieht doch schon mal nach viel Fahrspaß aus.....:daumen:
Gutes Gelingen :)!
 
Fangen wir mal mit Teil 1 des Brevetberichts an!

Erster Zug nach München, 6:30 da - bedeutet leider auch über eine Stunde warten, anders wärs aber nicht gegangen.. Zeit die Räder zu begutachten!
Wie beim 200er auch diesmal mein Favorit - das Meerglas! Wirklich ein Traum im Constructeur-Stil!
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Die feinen Linierungen auf dem Rohren erkennt man leider nicht wirklich gut.
Es gab dann auch noch 1-2 weitere 650b Räder aber der Gros war auch diesmal Rennräder - von denen aber auch einige ihren Charme hatten!!
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Dann gehts um 8 endlich los, geschlossen rollt man aus München raus und wird erstmal mit einem schönen Regenschauer begrüßt :crash:
Wenn man nicht nass ist, machts ja auch keinen Spaß. Nach etwa einer halben Stunde war der auch wieder vorbei, der Regen wollte nur mal hallo sagen!
Ich fühle micht topfit, die Beine sind gut, die Laune auch. Ich starte diesmal langsamer und treffe auf Peter, der das Brevet als Probefahrt für einen Abstecher zum Gardasee nutzen will. Gemächlich rollen wir voran - langsam trocknend sehnt sich mein Begleiter Sonne herbei - seine Gebete werden erhöhrt (vorerst).
Größtenteils bewölkt reißt dann später der Himmel ein bisschen auf und nach einem Waldstück präsentiert sich eine Kulisse die ich (wie auch einige andere) fotografieren musste!
Von der Geschwindigkeit haben wir sehr gut zusammen gepasst. Er hat zu mir am Anfang jedes Anstiegs aufgeschlossen und ich bin in jeder Abfahrt wieder an ihn rangekommen! Sein Mantra "Jeder Berg macht dich nur stärker" mag zwar stimmen aber meine Freunde werden sie nicht mehr werden!
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Die erste Kontrolle war unspektakulär, Edeka Gebäck einlagern, Wasser auffüllen nach nichtmal 10 Minuten gehts weiter - auch Peter hält nicht viel von langen Pausen!
Aber dann gehts los, der erste große Berg (gottseidank auch der schlimmste - wusste ich da aber noch nicht)! Hoch gehts zum bayerischen Riggi auf dem Hohenpeißenberg. So lange Anstiege kenne ich aus Regensburg nicht, gibts auch nicht in der Nähe um sowas zu trainieren. Nach etwas über einer Stunde bin ich oben - ein bisschen Stolz war ich schon, auch wenn das eigentlich nichts besonderes war! (da darf dann auch mal geposed werden!)
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Ein bisschen ärgerlich war, dass man nur für eine Kontrollfrage hoch musste und es dann fast den gleichen Weg wieder runter ging! Peter war natürlich schon vor mir oben hatte aber freundlicherweise gewartet und es ging zusammen weiter. Es scheint ein super Brevet zu werden, Kraft ist in Hülle und Fülle da und das Wetter ist auch besser als erwartet!

Auf dem Weg zu nächsten Station wurden wir von einem Freund von Peter eingeholt - Mathias (endlich mal einer in meiner Gewichtsklasse!) Zu dritt gehts über welliges Terrain zur nächsten Kontrollstation - einem Cafe - da gibts dann auch nach 120 km die erste längere Pause (Peter ist in den km zuvor etwas eingebrochen) und wir stärkten uns mit Brötchen und alkoholfreiem Weizen.

Nur 13 km später gibts schon den nächsten Halt. Peter und Igor haben bei der Streckenplanung immer versucht regionale Besonderheiten wie in diesem Fall die Wieskirche einzubauen - damit ich als Tourist auch was von der Umgebung zu sehen bekomme ;)
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Peter war Mathias und mir schon etwas voraus und fuhr nachdem er sich Gels eingeschmissen hatte, mit neu gewonnener Kraft ziemlich flott von dannen. Ich radelte mit Matthias ziemlich gemütlich weiter, da wir beide gerade ein kleines Tief hatten. Es ging viel rauf und runter.. aber irgendwo müssen die 3300 hm ja auch herkommen :rolleyes:

So weit so gut!
 
Zuletzt bearbeitet:
Weiter mit Teil 2:

Auch die paar Kilometer zur nächsten Kontrollstelle nach Kochel in den Postillion waren eher unspektakulär. Da es auf der Strecke auch immer noch ein bisschen zäh ging, entschlossen Mathias und ich etwas länger Pause zu machen und die letzten Sonnenstrahlen zu genießen! Die kleinen Zimperlitzchen fingen an, Rücken schmerzt leicht, Arme und Hände tun weh etc..
Ein Spezi, zwei Kaffee und eine Leberknödelsuppe später hab ich dann im Kopf mal angefangen zu rechnen und bin zu dem Entschluss gekommen, dass der letzte Zug theoretisch noch machbar sein müsste! Viel Zeit zum hadern hatte ich nicht und bin umgehend alleine aufgebrochen (Abfahrt 18:30 - 5 Stunden bis zu meinem gesetzten Ziel an der Aral Tankstelle und noch 114 km).
Aber da wäre noch der zweite längere Anstieg der Tour... der Kesselberg!
Ich hatte vorher scherzhaft im Wunsch geäußert, dass ich gerne einen nicht zu steilen sehr konstanten Berg hätte und tatsächlich! Vielen Dank Luitpold von Bayern, du weißt wie man Radfahrer glücklich macht! Noch im Zuckerrausch bin ich wie eine Lokomotive den Berg hoch von oben bis unten der gleich Gang und die gleiche Kadenz - so machen sogar mir Berge Spaß!

Darauf hin gings zum traumhaften Walchensee bei dessen Staudamm man noch eine Kontrollfrage beantworten musste. Seit der Pause in Kochel lief alles wie geschmiert, ich wusste gar nicht wo die ganze Kraft herkommt und bin unter vollem Dampf weiter (entschuldigt bitte deswegen auch das Fehlen weiterer Fotos)! Nachdem ich eine dreiergruppe überholt hatte gings auf die Zielgerade richtung letzter Kontrollstelle in Bad Tölz! Das Terrain lag mir (sehr flach!) und mit hoher Geschwindigkeit (30+) gings sanft hinunter und von da an gings nur noch im Unterlenker voran!

Die Dämmerung ging langsam in Nacht über und kurz vor Lenggries bin ich dann in einen richtigen Wolkenbruch geraten. Gerade noch geschafft die Regenmontour überzuwerfen aber patschnass war ja dann doch alles..

Meine Beleuchtung kam das erstemal wirklich zum Einsatz und hat sich wirklich super bewährt. Ich konnte die gleichen Geschwindigkeiten fahren wie bei Tag und ein Widerstand war nicht zu bemerken! Hut ab SON/EDELUX.

Für viele mag die Kombination von starkem Regen (der übrigens bis München nicht mehr aufhörte), fahren in der Nacht und eine Temperatur von unter 5° nicht so toll klingen. Aber ich war schon seit 60 km auf so einem "high" dass ich nichts meiner kleine Beschwerden mehr auf dem Schirm hatte. Ich war in einem ziemlichen Geschwindigkeits- und Leistungsrausch.

Bei der Letztenstation hab ich bei McDoof nach 2 Cheesburgern und einer Cola dann eine kleine Gruppe gefunden die aus meinem ehemaligen Weggefährten Peter sowie Daniel und seinen Kollegen bestand. Ich erzählte von meiner Zeitproblematik und meinem Vorhaben und die Jungs waren motiviert! (sicher auch um dem ekligen Regen schneller zu entkommen) Zusammen gings dann auf die letzte Etappe. Da wurde auch ein sehr hohes Tempo gefahren was mir nur sehr recht war. Windschatten war aufgrund der Dunkelheit und des Dauerregens zwar eh nicht möglich aber es motiviert doch schon wenn der Nebenmann auch ordentlich in die Pedale drückt!

21:20 gings dann vom Mc los - noch 60 km und das Zeitlimit 00:04 am Bahnhof oder 5 Stunden warten. Der letzte Abschnitt war meiner Meinung nach ziemlich schwierig, da bei Nacht und so zum Ende noch wirklich einige sehr steile Rampen von Jörg und Igor eingebaut wurden, müssen ja schon kleine Sadisten sein um uns das anzutun.. Aber der Zug ruft und ich trete fluchend weiter!

Die Witterungsbedingungen setzten jedem unterschiedlich zu. Peter war gefühlt halb erfohren und fühlte sich nicht besonders sicher in der Nacht zu fahren. Mir hingegen hat weder die Nacht noch das Wetter besonders zugesetzt - auch nicht nach über 3 Stunden in der Nacht und bei Regen (mental war ich immer noch im Höhenflug). Mir war nicht kalt (hier nochmal danke an Nik der mir ein zweites Paar Winterhandschuhe nahegelegt hat), ich hatte super Licht und ich hatte sehr gute Beine - all das fand ich ein bisschen verwunderlich nach 260 km! Daniel und sein Kollege waren auch noch sehr fit und so kam schließlich was sich angebahnt hatte: Peter konnte nicht mehr mithalten und ist ca. 20 km vor München aus der Gruppe gefallen, ich hoffe er ist noch gut angekommen!
Ich hatte eigentlich auch schon die ganze Zeit auf meinen Leistungseinbruch gewartet, aber der kam irgendwie nicht - auch nicht nach 5 Stunden.. seltsam o_O

2 Kilometer vor dem Ziel verliere ich auch meine letzten beiden Wegbegleiter, Daniels Lampe hat sich vorne gelöst und hing auf das Vorderrad - ich musste weiter..

Und tatsächlich! Abschluss des Brevets um 23:40 - gefolgt von 15 Minuten knackiger Fahrt durch München vorbei an Krankenwagen, Polizei, Tram, Taxen und Baustellen... 23:57 Ankunft am Bahnhof - geschafft! Große Erleichterung aber es fühlte sich fast ein bisschen surreal an.
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Etwas über 15,5 Stunden ist für mich eine super Zeit, schneller als ich erwartet habe - mit so viel Kraft wie gestern bin ich tatsächlich noch nie Radgefahren
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Für die Schnitzelsemmel war leider keine Zeit mehr..
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Fazit:
>War wieder eine super schöne Route mit viel zu sehen, die Höhenmeter setzen mir immer noch zu aber das Training zwischen den Brevets hat sich wirklich gelohnt.
>Schutzbleche haben eine große soziale Komponente - Gesichtswäsche vom Vordermann ist nicht schön
>Ich hatte viele kleine Dinge dabei die mir das Leben gerade bei schlechtem Wetter sehr viel angenehmer gemacht haben.
>Sportlich gesehen hab ich schon lange festgestellt, dass ich Nachts bessere Leistung bringe - wieso auch immer (ich gehe am liebsten in der Nacht bei schlechtem Wetter laufen)
>Das Bob Jackson hat alles anstandslos mit Bravour mitgemacht - keine Zicken nirgends, besonders überrascht hat mich der gute Grip der Pari Motos bei nasser Fahrbahn - aber da hat sicher das tiefe Tretlager und mein hohes Gewicht sicher mitgeholfen ;)

Die Beschwerden nach dem Brevet halten sich in Grenzen - der Rücken tut ein bisschen weh (weniger als nach dem 200er) die Knie sind etwas unterkühlt (habe ich mit dem Weglassen der Regenhose ja in kauf genommen - da muss ich mal was vernünftiges suchen) und man ist natürlich etwas müde nach 22 Stunden auf den Beinen ;)

Ich dachte ja immer ich schwitze nicht an den Füßen, aber 15 Stunden unter Wasserdichten Überschuhen haben dann doch etwas Schweiss produziert....
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Auch wenn mir dieses Brevet unter relativ "schwierigen" Bedingungen eigentlich sehr "leicht" gefallen ist, werde ich damit vermutlich die Brevetsaison für dieses Jahr beenden, nur zwei Wochen bis zum 400er sind mir etwas knapp und auch die 4800 Höhenmeter machen es mir nicht schmackhafter. Ich möchte es etwas langsamer angehen und man muss ja nicht im ersten Jahr als Randonneur gleich alles mitnehmen ;)
 
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Toller bericht, und nen 400er schaffst du bei der form ganz sicher. Mach es!

Zu den pari motos bei nässe schreibe ich nachher noch was...o_O
 
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