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Mechanische Scheibenbremsen - welche sind empfehlenswert

feelthesteel

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hallo freunde,

nachdem ich die diebstahlstatistik der polizei um zwei striche bereichern konnte (zitat anzeige aufnehmender beamter), bin ich andererseits um die erfahrung mit mini-v-(felgen-)bremsen und hydraulischen bremsen am crosser reicher.

mein nun dritter crosser in folge hat mechanische scheibenbremsen - die BR-517 von shimano, die ich im vergleich mit den hydraulischen kurz vorher insbesondere aber auch mit den v-brakes am ersten crosser grottig finde. ich habe auch festgestellt, dass sich lediglich ein kolben im bremssattel bewegt, das hieße ja, dass die scheibe immer verformt wird, d.h. gegen die feste bremsfläche gedrückt wird

grundsätzlich hätte ich nichts gegen mechanische scheibenbremsen, aber DIE...

ich habe nun folgende optionen:
- das system langfristig auf hydraulisch umstellen
- ein anderes mechanisches system
- beim wühlen auf den seiten hier im forum bin ich u.a. auf die Rever MCX1 und die TRP Spyre gestoßen

meine frage ist: was ist gut, hat die beste performance und ist stressfrei - d.h. shimano-kompatibel, ich würde gerne die 5800er stis weiter nutzen, shimano züge und bremsbeläge nutzen usw.

was könnt ihr empfehlen?
was sind eure erfahrungen?

danke für tipps und anregungen
 

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Re: Mechanische Scheibenbremsen - welche sind empfehlenswert
mein nun dritter crosser in folge hat mechanische scheibenbremsen - die BR-517 von shimano, die ich im vergleich mit den hydraulischen kurz vorher insbesondere aber auch mit den v-brakes am ersten crosser grottig finde. ich habe auch festgestellt, dass sich lediglich ein kolben im bremssattel bewegt, das hieße ja, dass die scheibe immer verformt wird, d.h. gegen die feste bremsfläche gedrückt wird

Genaus das funktioniert aber bei einer Avid BB7 schon seit vielen Jahren sehr gut - auch wenn ich da vorher auch unsicher war. Ich habe die BB7 seit sechs Jahren an drei Rädern ohne Probleme.

Generell lohnt es sich aber mit den Belägen zu experimentieren. Beläge vorher abschrägen und anschleifen. Scheibe entfetten! (neue Scheiben haben manchmal einen Korrosionsschutz drauf - der muss vor Inbetriebnahme natürlich runter, was gut in der Spülmaschine geht)
 
Und weils noch nicht gesagt wurde: auf jeden Fall kompressionsfreie Zugaussenhüllen verwenden (vor allem hinten)!
 
Das nur ein Bremskolben bewegt wird ist nicht ungewöhnlich , ist ja bei sogen Schwimmsattelbremsen sogar Prinzip , und obwohl der Sattel seitlich beweglich ist , nutzt der Belag auf der Kolbenseite mehr ab , das funktioniert also auch nur so lala .
Wenn man den festen Belag nur so 2-3/10. von der Scheibe weglässt ist , die Verbiegung der Scheibe beim bremsen völlig unerheblich.
Die mech. Bremsen von Shimano funktioniert bei mir seit ewig astrein , nichts quietscht , und schleifen tut auch nichts , bremsen tut die wie sau.
Ob die Beläge ( der Belag ) per Zug oder per Öldruck bewegt wird spielt auch überhaupt keine Rolle , das Übersetzungsverhältnis
Hebelweg/ Kolbenweg ist entscheidend , ob dieser so oder so übertragen wird ist völlig egal .
Der verbreitete Glaube das eine hydraulische Bremse besser bremst ist Unsinn , beim Rad kann man gute Züge so verlegen das auch der Wirkungsgrad der Kraftweiterleitung kaum einen Unterschied ergibt .
Also nichts gegen eine mit Bowdenzug betätigte Scheibenbremse , mir sagt dir einfache Aufbau irgendwie mehr zu .
DSCF7166.JPG
 
Bremsen tun alle, vorausgesetzt, dass die leidlich gut eingestellt sind. Und das kann man öfter machen müssen, als dem Einen oder anderen lieb ist.

Erst recht, wenn es noch schleif-frei sein soll. Und zwischen schleif-freier Funktion und einen vernünftigen Druckpunkt gibt es nicht viel Spielraum. Die Crux ist, dass die Übersetzung der Rennbremshebel und der Bremssättel, obwohl schon anders übersetzt, als die MTB-Pendants, nicht 100%ig zueinander passen können.

Zu mit Seilzug angesteuerten Scheibenbremsen bekomme ich höchst unterschiedliche Rückmeldungen. Zuletzt habe ich mich mehr oder minder darauf festgelegt, ausschließlich TRP Spyre oder HY/RD zu montieren, die bislang als einzige Seilzugbremsen über längere Strecken ohne Nachstellung arbeiten.
Das hat, wie gesagt, nichts mit dem Bremsen an sich zu tun.
 
auf jeden Fall kompressionsfreie Zugaussenhüllen

was heißt das genau?

ist das dann so ähnlich wie schaltzüge? aber ist das nicht gefährlich oder sind hier andere kräfte am walten als bei felgenbremsen?

ich fänd's cool, einfach bloß die sättel zu wechseln, also shimano runter, spyre rauf, freude
 
Das sind Aussenhüllen mit längs gelegenen Drähten anstelle der Spirale, die zusätzlich, damit die eben nicht aufbrechen, eine Polyamid-Ummantelung haben. Zum Beispiel Jagwire KEB. Gibt es aber auch baugleich von SRAM zum Beispiel.
 
Nein! Wie der Name schon sagt, komprimieren die nicht so stark, wie gewendelte Metallspiralen. Wenn man den Bremshebel betätigt, zieht man die Aussenhülle zusammen und der Zugweg verlängert sich.

Die Bremskraft erhöht sich eigentlich nicht. Man muß für die selbe Bremskraft dafür aber weiter ziehen, wenn man so will.

In Verbindung mit mechanischen Scheibenbremsen macht sich das besonders bemerkbar, weil man im Zweifel den Hebel schon bis zum Lenker durchgezogen hat, aber noch nicht genug Bremskraft aufgebaut.
 
Die Bremskraft erhöht sich eigentlich nicht. Man muß für die selbe Bremskraft dafür aber weiter ziehen, wenn man so will.

Ist streng genommen natürlich richtig. Aber es fühlt sich nach höherer Bremsleistung an :). Und im Zweifel kann man mehr Bremsleistung erziehlen, da man mehr nutzbaren Seileinzuweg hat.

Ich würde empfehlen bei der jetztigen Bremse zuerst auf die Jagwire Zughüllen zu wechseln, eventuell ist die Bremsleistung dann schon zufriedenstellend.
 
Standard Shimano Hüllen z.B. sind aus Rechteckdraht gewickelt , die flächig aufeinander liegen , da kann sich nichts zusammendrücken , Verluste treten in Bögen auf weil ein Spalt zwischen den Windungen entsteht ( aber nur auf der Aussenseite ) und evtl. weil der Zug selbst in dem Innenröhrchen zu viel Luft hat ( unpassende Kombination ) , nur bitte das ist annähernd nichts , esotherische Frage .
Und wir reden nicht von Bremsleistung sondern nur vom Wirkungsgrad der Kraftübertragung Handkraft zu Anpresskraft Belag mit Medium Seil oder Öl , und das ist völlig vernachlässigbar , Haarspalterei so was .
 
Das ist nur dann völlig vernachlässigbar, wenn der Seileinholweg keine Rolle spielt. Das tut es bei Felgenbremsen und bei mechanischen MTB Scheibenbremsen in der Tat nicht. Bei mechanischen Scheibenbremsen mit Rennbremshebeln hilft die geringere Kompression aber ein ganzes Stück weiter. Komprimiert werden die Hüllen immer, je steifer aber desto weniger.
Mit der eigentlichen Bremsleistung hat es in der Tat nichts zu tun.

@feelthesteel : Das Nein bezog sich auf die Frage, ob das besser "flutscht"......
 
Ich werfe hier mal als Alternative die Gunsha CX R1 ins Rennen, welche sich sehr gut einstellen lässt. Nach meiner Recherche baut die HY/RD recht breit, was eventuell zu schleifenden Speichen am Bremssattel führt. Solltest du FlatMount-Aufnahmen besitzen, wäre die Gunsha CX R2 deine Wahl!
Ich habe die R2 im Einsatz und bin sehr zufrieden. Einziger Nachteil: Sie ist empfindlich gegenüber Streusalz!
 
Ich habe die R2 im Einsatz und bin sehr zufrieden. Einziger Nachteil: Sie ist empfindlich gegenüber Streusalz!

Und hat die nette Eigenschaft, dass sie schnell überhitzt. Ist aber allgemein bei der Firma wohl das Problem. In einem anderen forum wurde die dauernutzung abgeraten.
 
Ich fahre mit einem Crosser auch keine 1000 Hm am Stück bergab! Diese Diskussion habe ich auch gelesen und kann sie nicht ansatzweise verstehen. Die Bremse ist als CX-Bremse konstruiert und erfüllt hierfür ihren Zweck vollends!!!!!!!!
 
Ich fahre mit einem Crosser auch keine 1000 Hm am Stück bergab! Diese Diskussion habe ich auch gelesen und kann sie nicht ansatzweise verstehen. Die Bremse ist als CX-Bremse konstruiert und erfüllt hierfür ihren Zweck vollends!!!!!!!!

Crosser bedeutet aber nicht nur, dass dieser bei CX-Rennen eingesetzt wird.

Crossers sind in der Regel Allzweckwaffen und dann gehört eine ausfallsichere Bremse ran.
Jede stinknormale Rennradbremse ist dann wohl sicherer als diese Gunsha Bremse (und einige andere Diskbremsen auch).
 
@feelthesteel

Wie dringend ist es bei dir, etwas zu ändern?

Ich habe aktuelle die Avid BB7 Road montiert (und in den vergangenen 2 Jahren viel probiert) und bin ziemlich gefrustet.

- Bremsrubbeln bei leichtem Anbremsen (mit beiden Gabeln)*1
- 3 dauerhaft verzogene Scheiben (Shimano 60er)
- eine gerissene Gabel Übergang Gabelholm/Scheibenbremsaufnahme
...

Will nun auch die besagte BR-R517 ausprobieren. Liegt zur Montage bereit.
Ich erwarte aber erstmal keine hohe Bremsleistung, denn viele Shimano Beläge müssen bekanntlich eingebremst werden, so weit bis es zum Fading kommt (immer nur eine Bremse einbremsen !!!). Erst dann sind sie wirklich betriebssicher.
Viel wichtiger wäre mir jedoch, dass das elendige Bremsrubbeln beim Anbremsen verschwindet.


Deine 5800 Hebel taugen, da sie mehr Bremszug einziehen. (mehr als 4500 5600 6600 und 7800 und alles, was davor war)

Und ich kann bekräftigen, dass mechanische Diskbremsen druckfeste Zughüllen brauchen. Die hatte ich allerdings schon für die Mini-V-Brake hinten verbaut (Mini-V hat auch geringe Toleranzen, aber nicht so wie die Disk) .
Achte darauf, dass diese gerade abgelängt und abgestumpft werden. Das geht bei diesen Hüllen besser mit einem Dremel(derivat) als mit dem Bowdenzugschneider oder "Knipex".

Druckfeste Hüllen sind in der Regel steifer. Daher flutscht der Zug darin schlechter. Ein gleifreudiger Innenzug ist daher zum empfehlen.

*1

Das Bremsrubbeln war nur einmal völlig verschwunden und zwar bei Rad am Ring, wo ich sie mit scharfen Anbremsmanövern massiv gefordert hatte. Ein viertel Jahr und ein paar Ausfahrten im im flachen Gelände (Offroad) später, war das Gerubbel wieder da. :(
 
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