für die die auch schwimmen und laufen können und Höhenmeter mögen : ALTRIMAN in den Pyränäen
http://www.altriman.com/en/index.php?pge=accueil&PHPSESSID=db885818eb321cdca51f8640984c7941
: schöner (langer) Bericht von meinem Sportsfreund Michael...
Altriman – pour les costauds!
0:30 ich wache auf ...gut kannst noch weiterschlafen – stopp! Sind die Wolken weg? Ich gehe zum
Fenster - ja, es wird Sonne geben – aber wie lange? Soll ich mir in den zweiten persönlichen
Verpflegungsbeutel fürs Radfahren noch ein langes Trikot einstecken? Wenn am Nachmittag wieder
die Wolken reinziehen, dann sinkt die Temperatur rasch um fast 20 Grad. Ich will weiterschlafen –
geht aber nicht mehr, da ausgeruht und aufgeregt. Ich döse vor mich hin, schlafe doch wieder etwas
bis ich um 4.15Uhr endgültig aufstehe. Als erstes Frühstück. Auch wenn ich vor dem Schwimmen
nicht viel essen sollte, aber soviel Gels kann ich gar nicht nach dem Schwimmen auf einmal
reindrücken, wie ich dann auf dem Rad brauche. Also gut etwas mehr Müsli. Ich packe noch die
restlichen paar Sachen ins Auto und will mir den Zeitmesschip schon einmal anziehen. Ich will
losfahren – moment wo ist der Zeitmesschip? Na super! Ich leuchte ums Auto unter den Sitzen, er
ist einfach weg. Wie auch immer er muss irgendwo im Auto sein. Ich fahre zum Start. Stirnlampe
auf den Kopf, Wechselkiste ausladen und Chip suchen. In einer Ritze zwischen dem Sitz werde ich
fündig. Man sollte einfach manche Dinge nicht im Halbschlaf machen. Ich leuchte mich zur
Wechselzone durch und richte mich ein. Da ist alles ganz ruhig. Keiner hat Eile, da werden noch ein
paar Bilder geschossen und alles hergerichtet.
Alles schön regendicht abgedeckt (falls es doch sein sollte), und
die Sonnencreme in jede Verpflegungstüte. Irgendwann trotte ich
zum Ufer zwischen den Pinien hindurch und hoffe nicht über eine
Wurzel zu stolpern. Die Füsse werden kalt. Der See liegt dunkel
in der beginnenden Morgendämmerung. Die Bergkontouren
lassen sich erkennen. Am anderen Ufer wird ein Auto mit
Scheinwerfern platziert. Bis man dort angekommen sein wird,
sollte man die restlichen Bojen dann erkennen. 105
Unerschrockene stehen am Ufer, darunter auch 3 Mädels.
Irgendwie habe ich ein gutes Gefühl, aber ich habe doch keine
Ahnung was mich erwarten wird. Kenne die Strecke nicht und
weiss nicht, ob mir nicht gleich alle davonschwimmen werden
und ich mit der roten Laterne irgendwann vielleicht im Ziel sein
werde und ein einsames Rennen mache. Ich hatte es noch nie
geschafft mehr als 3.5km an einem Tag zu schwimmen, was nicht an der Kondition lag, sondern es
war einfach nicht mehr drin in der Trainingszeit. Aber heute war der Cutoff bei 2 Stunden.
Eigentlich genug Zeit, wenn ich ruhig bleibe. „The final Countdown“, Bengalische Feuer werden
gezündet und in meiner Schwimmbrille ist schon Wasser! Die Pinguine watscheln ins Wasser. Es
geht recht ruhig zu. Klar bekommt man hier und da mal etwas ab, was aber sicherlich nicht an
irgendwelchen Absichten der Mitstreiter liegt, sondern einfach an den etwas nächtlichen
Sichtverhältnissen. Irgendwelches Gemüse schwimmt im Wasser und auf einmal habe ich
Bodenkontakt. Gut zu wissen, dass der See teilweise nicht allzu tief ist, falls ich auf der zweiten
Runde doch mal nicht mehr kann. Mein Müsli will sich mit mir unterhalten, ich aber nicht mit ihm.
Nach einer halben Ewigkeit erreiche ich die erste Wendeboje. Also die ersten 800 Meter wären
geschafft. Ich rechne und stelle fest, dass ich von den 3800Metern quasi noch nix erreicht habe. Die
Nächste steht etwas näher und dann geht es wieder über den See zurück zum Start – also ein
schlankes Dreieck. Vor mir paddeln noch drei und irgendjemand muss noch hinter mir sein. Endlich
habe ich die Hälfte geschafft. Selbst zu so früher Morgenzeit gibt es schon einige Fans. Ich gehe
gemütlich über den Holzsteg wieder zum Startbereich. Der Sprecher ruft mich aus und nebenbei
bekomme ich noch mit, dass die ersten schon aufgegeben haben. Na super, also bin ich jetzt doch
schon der letzte Schwimmer? Und weiter geht die Reise zur zweiten Runde - wieder gerade
800Meter zum Scheinwerfer. Jetzt ist es schon um einiges heller und ich sehe auch in welchem
Gemüse ich da rumpaddel. Deutlich unter mir der Seegrund. Wären meine Finger wohl ein paar
Zentimeter länger gewesen, dann hätte es wohl Schwierigkeiten beim Armzug gegeben. Das
Frühstück hatte es irgendwann begriffen, dass es keinen Gesprächspartner finden wird. Der See
wird wieder tiefer und dann biege ich auf die letzte Gerade. Jetzt sind es nur noch 800Meter und die
schaffe ich auch! Ein paar Wölkchen halten die Sonne noch versteckt, aber als ich in den letzten
Armzügen zum Ufer bin schwimme ich endlich im Sonnenschein.
Raus aus dem Wasser und trabend begebe ich mich wieder über den Pinienwurzelboden zur
Wechselzone. Nur keine Eile und womöglich noch etwas Wichtiges vergessen. Die letzten
Schwimmer aus dem Wasser werden angekündigt. Also ich bin noch nicht Letzter. Ich ziehe mir den
Neopren aus, beschliesse auf Sonnenschein zu setzen und nur Windstopper und Armlinge
mitzunehmen, einmal Eincremen, Photoapparat in die Trikottasche und los geht's.
Recht bald sammle ich mir den ersten Radfahrer, aber dann bin ich alleine. Warm ist mir noch nicht
und so fahre ich mit Windstopper den ersten Pass hoch. Am Verpflegungsposten machen sie mich
nochmal extra aufmerksam auf die Abfahrt. Breit sind die Strassen nicht immer und Rollsplitt liegt
auch gerne herum. Kurvenschneiden ist strengstens verboten, aber erübrigt sich eigentlich, da man
sich nur selbst mit straft. Entweder kommt gerade dann das eine Auto um die Ecke das pro Tag das
Strässchen fährt oder hinter der Kurve ist die Seitenbegrenzung mal wieder sehr grosszügig gesetzt,
so dass man sich in irgendeinem wilden Pyrenäental wiederfinden würde, falls man beim
Schlagloch- und Splittausweichen sich versteuert hat. Die Ausblicke sind fantastisch. Schon beginnt
der nächste Pass.
Immer wieder sammle ich vereinzelt
Rennradfahrer ein. Es sind zunächst
irgendwelche Triathlonexoten. Die
Morgendsonne fühlt sich angenehm an,
jedoch kalt ist mir nicht mehr. Ich überhole
die verbliebenen beiden Mädels. Der nächste
Pass ist erreicht und nun geht es nochmal am
See vorbei auf die grosse Runde. Immer
wieder überhole ich Fahrer. Ich habe nicht
das Gefühl zu schnell unterwegs zu sein, aber
ich weiss ja auch nicht was noch kommen
wird. Bei km68 kommt der erste persönliche
Verpflegungsposten. Ich lasse die Armlinge
da lege noch etwas Sonnencreme nach und stopfe mir ein paar Gels in die Tasche. Irgendwie
komme ich mit der allgemeinen Verpflegung nicht zurecht, aber das Essen in meinen Tüten reicht.
Es geht gleich hinein in den Col de Pailhères. Jetzt habe ich definitiv den Anschluss in das
Starterfeld gefunden. Immer wieder fahre ich an den Kollegen vorbei. Neben der Strasse schlängelt
sich ein Bach durch die grüne Wiese. Pferde grasen genüsslich vor sich hin, während die Fohlen
einfach mal alle Viere von sich strecken.
Vom Pass möchte ich mich gerade auf die Abfahrt aufmachen, da fällt mir der schöne Ausblick auf.
Ich halte an, packe den Photo aus, aber dann lasse ich es laufen. Nach einigen weiteren Hoch und
Runter bin ich auf einmal auf einer langen Ebene. Habe ich mich verfahren? Keine Berge? Doch
schon werde ich von Hinten überholt. Glück gehabt und wieder stelle ich fest, dass ich einfach kein
Rouleur bin. Doch die nächsten Hügel lassen sich nicht lange auf sich warten. Eine fette Hummel
(oder sowas) fliegt mir in den
Helm. „Das Tier wird schon wieder herausfinden“. Doch es hat Mühe
mit dem Fahrtwind, krabbelt mir unter dem
Helm herum und versucht sich irgendwie festzukrallen.
Dass da auch meine Kopfhaut ist kapiert das Vieh nicht. So 2 Minuten mache ich das Spielchen mit,
aber dann nutze ich die Gelegenheit der geraden Strasse und befreie das Tier und auch mich aus der
misslichen Lage.
Das Gelände ist nicht mehr ganz so wild,
aber die Sonne brennt jetzt schon richtig rein.
Haben sie den zweiten persönlichen
Verpflegungsposten vergessen? Keine
Ahnung wie weit ich schon gefahren bin. Der
Tacho hatte die Woche davor beim Gigathlon
etwas viel Wasser abbekommen und war
seitdem etwas trüber. Der Tag ist ja noch
lange. Vielleicht ist er ja dann am Schluss
getrocknet. Die Strasse macht zwei
Biegungen und aus der Hügellandschaft ist
auf einmal ein tief eingeschnittenes Tal
geworden. Ich staune über die Schluchten,
doch sogleich wird mir auch bewusst, dass es
irgendwo aus dem Tal auch wieder rausgehen muss. Mitten im Talgrund endlich die
Verpflegungstüte. Es gibt Rivella! Es war doch eine gute Idee die Flasche mit in den Sack zu
packen. Der Windstopper bleibt auch da, denn jetzt wird die Hitzeschlacht richtig losgehen - nur
keinen unnötigen Ballast mitschleppen. Bald kommt der Abzweig. Ich mache noch ein paar Bilder
und dann ist Schluss mit lustig.
Der Weg zieht sich zunächst gemächlich ganz sanft bergwärts. Ich merke, dass es immer noch
wärmer wird und hoffe auf ein paar Brunnen am Weg. Vielleicht schaffe ich noch zwei Anstiege
ohne Abkühlung, aber je eher die Steuerzentrale runtergekühlt wird desto besser. Macht auch keinen
Spass, falls die Birne weich wird. Ich habe keine Eile, kann aber überhaupt nicht einschätzen ob ich
jetzt zu langsam oder zu schnell unterwegs bin. Ich fahre einfach das Tempo welches mir gerade
Spass macht. Mal wieder ein kleines Bergdörfchen. Am Strassenrand steht eine ältere Dame die
mich anfeuert: „Cinquante metrès à gauche la bonne eau de Sainte-Colombe“. Ich hätte sie
umarmen können. Ich halte am Brunnen an und ziehe den
Helm ab. Quel bonheur, vraiment bonne
cette eau. Gut gekühlt steige ich aufs Rad. Ein anderer Fahrer fährt direkt weiter und versucht sich
mit der Wasserflasche etwas Kühlung zu verschaffen – zu wenig. Bald werde ich ihn wieder
eingeholt haben. Freunde begleiten ihn mit dem Auto und warten alle paar Kilometer auf ihn.
Irgendwann bin ich vorne weggefahren. Beim nächsten Brunnen ist ein anderer Fahrer auch schon
auf die gleiche Idee gekommen. Vor mir steigt ein Fahrer ab und inspiziert seine Schaltung. Die
Schaltung hätte ihn sicherlich noch locker zurück gebracht, aber sein Kopf hat einen Grund
gefunden, warum er jetzt anhalten muss und erstmal in Ruhe sein Rad zu inspizieren. Mein Rad
knackt schon seid einer halben Ewigkeit, aber das ist mir jetzt egal.
Ich fahre an Wil vorbei. Der Typ ist mit
einem Colnago aus den 70er Jahren (oder
noch älter) unterwegs. Morgen werde ich das
Rad mir genauer anschauen – dagegen ist
mein Alurenner anno 1998 ein
Fliegengewicht und ganz zu schweigen von
den heutigen Carbonrennern.
Fit fahre ich in den letzten Anstieg oder
vielleicht doch erst der vorletzte? Egal, es
kommt wie es kommt. Ich fahre recht
ordentlich den Berg hoch, aber ein Fahrer
zieht wieder an mir vorbei. Irgendwie habe
ich das Gefühl, dass ich ihn nicht wieder
kriegen werde. Ich bin auf kein Duell mit
ihm aus, aber mein Inneres sagt mir, dass etwas anders ist. Ich fahre weiter und nach einer kürzeren
Abfahrt geht es dann wirklich in den letzten nennenswerten Anstieg. Jetzt merke ich auch, dass es
mir schwer fällt zu treten. Bei der nächsten Verpflegung, stecke ich mal wieder den Kopf in den
Brunnen, hilft aber nicht viel. Meine Muskeln sind einfach nur etwas müde, nicht der Kopf. Jetzt
mit dem Essen experimentieren würde auch nichts bringen. Aber etwas Sprudel mit
Zitronengeschmack tut doch gut. Ich trete weiter, komme aber nicht so richtig voran. Habe ich alles
falsch gemacht, doch wieder zu schnell angegangen? Bekomme ich nun meine Lektion? Es
überholen mich ein paar weitere Fahrer. Vor mir fährt einer zuerst etwas schneller als ich, aber dann
komme ich mit seinem Tempo ganz gut zurecht. Ich werde ihn nicht mehr aus den Augen verlieren.
Endlich - der letzte Hügel ist geschafft! Jetzt nur noch die Abfahrt, dann die etwa100Meter hoch auf
die Ebene und schliesslich in die Wechselzone rollen. Mein Tacho beginnt wieder Lebenszeichen
von sich zu geben. Doch gerade jetzt braucht es den definitiv nicht! Auf der Ebene bläst uns ein
heftiger Wind ins Gesicht und aus dem gemütlichen Rollen wird ein Kämpfen mit 12-14
Stundenkilometern im Flachen. Die Anzeige ist nur demotivierend.
Ich komme wieder in die Wechselzone, doch frage ich mich, ob ich überhaupt einen Marathon
laufen soll. Erstens soll mir das Event Spass machen und wenn ich jetzt loslaufe, dann weiss ich
nicht, wie es werden wird. Ich ziehe mich um und Sitze auf meinem Stuhl. Bestimmt geht es
nachher auf diesen Berg hoch. Das wird noch eine ganz harte Nuss! Die Verpflegungssäcke vom
zweiten Posten werden gerade wieder ausgeteilt. Ich kann mein Glück nicht fassen – Rivella! Der
Tag ist gerettet. Ich beschliesse loszulaufen und dann sehen wir ja.
Die ersten 5 Kilometer trabe ich so vor mich hin immer so schnell, dass es mir noch Spass macht.
Hunger habe ich keinen aber Orangensaft passt ganz gut. Am See sitzen die Familien feuern einen
an während die Kinder im Wasser planschen, im Seilgarten rumhängen oder einfach nur
herumrennen.
Wil holt mich ein. Jetzt läuft er mit einer weissen Retro-Laufhose und genauso einer Laufmütze.
Der Fuchs kennt sich aus und weiss seine Kräfte einzuteilen. Ich gehe sein Tempo mit. Doch keine
2 Kilometer später merke ich, dass ich schneller werde. Tant mieux – sicherlich werden wir uns
nachher nochmal sehen, er ist definitiv der bessere Taktiker. Ich wechsle auf Cola – ein Spiel mit
dem Feuer und das schon bei km8. Warum nicht? Ich habe noch zwei Gels und darf nur das Essen
nicht vergessen und ab und zu etwas Wasser. Ich finde ein gutes Tempo. Man feuert sich gegenseitig
an. Jeder hat Respekt vor dem Anderen. Die Einen, die schon auf dem Rückweg sind oder die
Anderen, die noch einen weiten Weg vor sich haben. Auch die Zuschauer gehen mit. Aus dem Dorf
geht es jetzt in den Anstieg. Ich jogge gemütlich die Strasse berghoch und überhole immer mal
wieder den ein oder anderen Läufer. Ein schöner Ausblick eröffnet sich über der Hochebene und
dem See.
Nachher werde ich sicherlich gehen, wenn es dann da oben auf dem Hügel richtig zur Sache gehen
wird. Vor mir taucht ein aufgeblasener RedBull Torbogen auf. „Ist schon komisch, dass die auf
halber Strecke so etwas aufbauen?“ Etwas später schiesst es mir durch den Kopf – oder ist das etwa
schon oben? Wäre wohl viel zu schön... Kurze Zeit später bin ich beim Torbogen – doch oben! Jetzt
geht es nochmal bergab zu einem anderen See und dann wieder alles zurück. Es kommen mir
erschöpfte Gesichter entgegen. Auf dem Boden erkenne ich km17 und auf der gegenüberliegenden
Seite steht die 21. Eigentlich geht es mir gut. Ich frage mich warum ich eigentlich nicht schneller
laufe. Ich fühle mich doch locker? Der Eine vor mir geht ganz vorsichtig über den Weiderost.
Hopp-hopp und drüber bin ich. Vor mir liegt der See. Ich gehe zum Verpflegungsstand und das
Horn wird geblasen – das Zeichen, dass der Monsieur am Wendeposten sich auf Arbeit einzustellen
hat und seine Pizza im Anmarsch ist. Das Angebot auf ein Stück Pizza lehne ich dankend ab. Aber
beim Anblick des Bergsees rutscht mir ein „Wow“ über die Lippen. Ich tausche noch ein paar Worte
mit der Pizzalieferantin über die Schönheit der Gegend und kurz darauf befinde ich mich auch
schon auf dem Rückweg. Ich nehme mir noch eine Banane mit – als Notreserve und damit meine
Hände auch noch was zu tun haben. Mir geht's gut, eigentlich schon seid einiger Zeit doch erst jetzt
ziehe ich noch einmal an. Den kleinen Gegenanstieg nehme ich gerade so mit. Der Kameramann
schaut mich erstaunt an: „ Tu as un flash“ - Ja vielleicht bin ich wirklich vom Blitz getroffen. Ich
laufe als wäre ich auf dem letzten Kilometer, dabei habe ich noch einen Halbmarathon vor mir. Ich
versuche das Tempo etwas vernünftiger zu gestalten, bin jedoch trotzdem gut unterwegs. Ich denke
immer an den Hammer der kommen wird, falls die Taktik mit der Cola nicht aufgeht. Ich laufe
zurück durchs Dorf, an der Wechselzone vorbei und jetzt geht es noch einmal über die 5km Schleife
vom Anfang. Im Pinienwäldchen erlegt mich fast eine herausstehende Wurzel.
Ich laufe noch einmal über den Damm, dann hoch in das Dörfchen und wieder zurück über den
Damm. Es wird Abend, doch ich werde es ohne Lampe schaffen! Wil kommt mir entgegen. Er
macht sein Tempo und jetzt merke ich wie viel Vorsprung ich doch herausgelaufen habe. Auf den
letzten Kilometern mache ich dann noch etwas für die Rangliste. Mir läuft es wirklich verdammt
gut. Ich laufe zur Nummer 8 auf. Der Typ war gegen Ende der Radstrecke richtig stark geworden
als ich meinen Durchhänger hatte. Ich habe schliesslich fast einen Marathon gebraucht um wieder
bei ihm zu sein. Er reicht mir die Hand und spontan kommt es zum „Handshake“. Ich laufe weiter.
Die Szene kommt mir irgendwie bekannt vor – Macca und Raelert, Hawaii 2010. Der letzte Anstieg
und wieder bin ich bei den netten Elsässern am Verpflegungsstand. Ich lasse meine Banane dort –
vielleicht trägt sie noch einmal jemand einen halben Marathon über die einmalige Hochebene.
In der Halle wird mein Name ausgerufen. Noch eine
Ehrenrunde und dann bin ich im Ziel. Ich finde noch ein
paar Worte fürs Publikum, bedanke mich für einen wirklich
einmaligen Triathlon und geniesse einfach den Moment.
16h06 Sightseeing pur ist wirklich anstrengend. Ich gehe
Duschen und warte noch ein paar Zieleinläufe ab. Jetzt
gönne ich mir die Pizza. Danach fahre ich mit dem Bus zum
Start, packe meine Sachen zusammen und laufe wieder mit
der Stirnlampe in der Dunkelheit zum Auto.
Es ist Sonntag morgen und ich wache recht früh wieder auf. Kein Muskelkater, aber auch keine
Muskeln. Alles fühlt sich wie Pudding auf den Knochen an. Macht nix, der Pudding wird schon mal
wieder fest. Zur Mittagszeit trifft man sich wieder am Startgelände. Das Triathlonfestival geht
weiter - die halbe und die olympische Distanz sind gerade im Gange. Im Pinienwäldchen köcheln
die riesen Paellapfannen vor sich hin und dann gibt es zur Siegerehrung für jeden Paella à
discrétion. Natürlich fehlt der Rotwein nicht, aber den gab es auch schon am Freitag zur
Pastaparty ;-)
Für jeden der Höhenmeter mag ist der Altriman der absolute Wahnsinn...
... für jeden der sie nicht mag leider auch.