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Wie Berge im Flachland trainieren?

AW: Wie Berge im Flachland trainieren?

Ok, Du hast noch nie bei einem Sturm in Norddeutschland trainiert. Hier rollt auch nichts mehr, wenn man auf der richtigen! Strecke beim richtigen! Wind unterwegs ist. :D

Jaaa,

da hast Du wohl recht... ;)

Bei uns hier im märkischen Sand sind Windstärken jenseits der Fünf eher selten. Selbst bft.4 hasse ich schon wie die Pest. Mit Wind habe ich ein mentales Problem. Treten wie ein Berserker und nicht vom Fleck kommen, obwohl alles flach ist, boah neee, dat neeeervt... :heul: ;)

verwehte Grüße

Martin
 
AW: Wie Berge im Flachland trainieren?

Der Tip bei Gegenwind mit dem großen Blatt und einer niedrigen TF (40-50 UpM) zu fahren kam ja schon. Genauso würde ich aber auch hohe Trittfrequenzen bei niedrigem Widerstand (Rolle?) trainieren, da man bei langen Anstiegen mit kleiner Übersetzung lange kurbeln muss und da ist Kraft eher zweitrangig.
 
AW: Wie Berge im Flachland trainieren?

Hi,

vielen Dank für die Tipps. :daumen:
Ich möchte mal zusammenfassen:

  • Wind ist nicht gleich Berg. Aber sehr ähnlich.
  • Training von Kraftausdauer und Technik (Der Runde Tritt) helfen einem Flachländer die Berge hinauf zu kommen.
  • Ab und zu mal einen Ausflug in die "Berge".
  • Nicht zuletzt muß sich auch der Kopf an den Berg gewöhnen.
 
AW: Wie Berge im Flachland trainieren?

Ich habe während meiner Zivizeit in Ludwigshafen gewohnt und bin öfters die Kalmit hochgefahren. Das waren meine besten Rennradzeiten meines Lebens. Nun wohne ich seit fast2 1/2 Jahren in Dänemark und vermisse die Berge sehr. Der scheiss Wind nervt mich dafür am meisten. Auch wenn ich die letzten 2 Jahre viele km gefahren bin, fühle ich mich körperlich nicht so gut wie damals in den Bergen
 
AW: Wie Berge im Flachland trainieren?

vielen Dank für die Tipps. :daumen:
Ich möchte mal zusammenfassen:

  • Wind ist nicht gleich Berg. Aber sehr ähnlich.
  • Training von Kraftausdauer und Technik (Der Runde Tritt) helfen einem Flachländer die Berge hinauf zu kommen.
  • Ab und zu mal einen Ausflug in die "Berge".
  • Nicht zuletzt muß sich auch der Kopf an den Berg gewöhnen.
Vorsicht, dass Du nicht blindlings einigen angestaubten Ideen aufsitzt.

Frage Dich doch einfach mal, was die Belastung am Berg nun wirklich ist! Sie ist die Fähigkeit, über die Strecke des (ALpen)Passes eine ordentliche Steigleistung zu entwickeln. Die Steigleistung ist wiederum quasi direkt mit dem Leistungsgewicht (genauer: relative Leistung in Watt/kg Körpergewicht) verknüpft.

Da man im "Hobbysektor" typischerweise Steigleistungen von ca. 600-900 Hm/h entwickelt, im Amateurbereich bei ca. 1000-1300 Hm/h liegt und im Profibereich bei 1400-1600 Hm/h landet, liegen die Zeiten, über die man eine relativ konstant hohe Leistung bringen muss, um einen Pass mit 1000 Hm zu bewältigen, zwischen ca. 2 h als Hobbyist bzw. 40 min als Pro. Grobgalaktisch ist also die Einstundenleistung ein ganz gutes Maß für die Performance am Berg.

Ob man nun eine Stundenleistung am Berg oder in einem Zeitfahrszenario erbringt, unterscheidet sich vorrangig in der Trittfrequenz und der Körperhaltung. Physiologisch aber liegen diese beiden Belastungsformen gar nicht so weit auseinander, und ob bei einem Zeitfahren im Flachen nun Wind geht oder nicht, ist dabei quasi völlig unerheblich.

Wenn Du Dich im Flachland für die Berge vorbereitest, dann tue dies durch das Aneignen einer hohen Tempohärte! Dies zu trainineren und dann die vielgeliebte Trittfrequenz durch Einbau der vernünftigen Übersetzung mit in die Berge zu transportieren ist viel (!) sinnvoller, als Krafttraining bei 60 rpm und Gegenwind im Flachland. Die Trainingspartner, mit denen ich in Berlin fuhr, konnten sich damit zu > 90% im flachen Brandenburgischen trainierend so vorbereiten, dass sie beim Ötzi 2006-2010 jeweils die schnellsten Berliner waren und dabei respektable Zeiten um 7:44-8:10 hingelegt haben.

Also: dauerhaft hohe Wattzahlen zu treten ist wichtiger, als eine niedrige TF zu üben!
 
AW: Wie Berge im Flachland trainieren?

Aber ist es nicht das Ziel eines jeden Trainings, dauerhaft hohe Wattzahlen treten zu können?
Nein.

Renntypische und rennentscheidende Belastungen sind oft (Kriterien, hügeliger Parcours, Bildung einer Fluchtgruppe, Zielsprint) durch Leistungsspitzen geprägt. Eine hohe Dauerleistung (Wattzahl an der iANS) ist hierfür eine notwendige aber nicht hinreichende Bedingung. Daher gilt das "Schwellentraining" als Disziplin für Zeit- und Bergfahrer, während eine hohe Lactattoleranz oder Explosivität für andere Lastprofile und Rennsituationen entscheidender ist. Danach wird sich dann auch das Training richten.

Wer im Flachland für Berge trainieren will, der sollte ein Training aufbauen, welches zu einer optimalen Zeitfahrleistung führt, also neben der GA-Anteile vor allem auch noch Intervalle zwischen 5x4 min (VO2max-Training) und 1x60 min Intervalldauer fahren.
 
AW: Wie Berge im Flachland trainieren?

Vorsicht....

....Also: dauerhaft hohe Wattzahlen zu treten ist wichtiger, als eine niedrige TF zu üben!

Stimme dir zu!

Mit Kraftausdauertrainig meine ich bei CAD > 90 ständig guten Druck auf die Pedale zu bringen. Dabei liege ich so um die 80 - 85 % HFmax.

Nur wenn es dann wirklich mal in die Berge geht, wundert man sich schon, dass es bergauf anstrengend ist. :o
 
AW: Wie Berge im Flachland trainieren?

Mit Kraftausdauertrainig meine ich bei CAD > 90 ständig guten Druck auf die Pedale zu bringen.
Diese Interpretation liegt dann halt deutlich abseits dessen, was man "normalerweise" unter dem Unwort Kraftausdauer versteht. ;)

Was Dir dabei helfen kann, im Flachen wie am Berg die richtige Intensität anzusteuern, ist die Selbstbeobachtung. Insbesondere die Atmungsvertiefung kann man sehr leicht an sich selbst beobachten. Sie hinkt zwar Änderungen der Belastungsintensität um 0,5-2 min nach, ist dafür aber auch ohne jegliche Apparate und Hilfsmittel erspürbar. Auch das beginnende Ziehen bei dauerhafter Last in der Oberschenkelmuskulatur ist ein guter Hinweis auf Last und "Akkustand". Diese Zeichen sollten in Zusammenschau mit der Pulsmessung (besser noch: Leistungsmessung) eine gute Übertragung der Flachland-Leistung in die Berge erlauben.
 
AW: Wie Berge im Flachland trainieren?

Diese Interpretation liegt dann halt deutlich abseits dessen, was man "normalerweise" unter dem Unwort Kraftausdauer versteht. ;)

Was Dir dabei helfen kann, im Flachen wie am Berg die richtige Intensität anzusteuern, ist die Selbstbeobachtung. Insbesondere die Atmungsvertiefung kann man sehr leicht an sich selbst beobachten. Sie hinkt zwar Änderungen der Belastungsintensität um 0,5-2 min nach, ist dafür aber auch ohne jegliche Apparate und Hilfsmittel erspürbar. Auch das beginnende Ziehen bei dauerhafter Last in der Oberschenkelmuskulatur ist ein guter Hinweis auf Last und "Akkustand". Diese Zeichen sollten in Zusammenschau mit der Pulsmessung (besser noch: Leistungsmessung) eine gute Übertragung der Flachland-Leistung in die Berge erlauben.

Jeah,

welcome back... :daumen:

Nun haben wir wieder einen in den Reihen zurück, der das fundiert aber populärwissenschaftlich verständlich auf den Punkt bringen kann. Dann kann man sich sich solche schlecht verständlichen Beiträge...

Andersherum gesprochen besteht die "Kunst" beim Kraxeln, daß man halt die Signale deuten kann, die einem der Körper sendet. Die persönliche "Schwelle" und Rhythmus finden, auf "Autopilot" schalten und treten, treten, treten.

... sparen und sich wieder aufs Mitlesen und Mitdenken beschränken... :cool:

gepleasete Grüße

Martin
 
AW: Wie Berge im Flachland trainieren?

Hi und danke für das "warm welcome"!

Bin leider mit fieser Erkältung schon fast eine Woche lang geplättet, obwohl ich doch gerne "Berge im Flachland trainieren" würde. Weiss gar nicht mehr, wie ich im kurzen Restmärz überhaupt schnell genug in Form kommen sollte. Werde wohl versuchen müssen, schnell gesund zu werden und mir dann pro Woche am WE 1 x lange Ausfahrt mit GA2- und/oder EB-Episoden und unter der Woche 2 x kurze VO2max-Intervalle reinziehen.

vG, Michael


PS: Was die Gegenüberstellung angeht, sieh´ es mir bitte nach, dass ich eigentlich noch nicht einmal zurückblicken geschweige denn nachtreten mag. Episode over und gut isses.
 
AW: Wie Berge im Flachland trainieren?

Welcome back auch aus Kiel!

Jan, der mal Linie im Pacific fuhr:D
 
AW: Wie Berge im Flachland trainieren?

... PS: Was die Gegenüberstellung angeht, sieh´ es mir bitte nach, dass ich eigentlich noch nicht einmal zurückblicken geschweige denn nachtreten mag. Episode over und gut isses.

Ooch,

da hättest Du ruhig vortreten können... ;)

Da habe ich mich von einer Seite vorher selber zitiert. Wäre es von dem, der nun Episode ist, gewesen, hätte ich das kenntlich gemacht. Bin ja kein Guttenberg... :p ;)

Also, zerpflücke das Zitat ruhig. Man ist ja u.a. auch hier um dazuzulernen... :heul: ;)

nach vorne geschaute Grüße

Martin
 
AW: Wie Berge im Flachland trainieren?

Also: dauerhaft hohe Wattzahlen zu treten ist wichtiger, als eine niedrige TF zu üben!

Stimmt, geht auch im Wind, aber im Wind ist der Kopf schon einer sehr starken Belastung ausgesetzt:D
Wir Nordlichter sind zwar sehr stur, so wird behauptet, aber auch ich bin manchmal kurz davor, mein Rad in den Graben zu schmeissen und einfach den Tränen freien Lauf zu lassen.

Ich behaupte weiterhin, dass es nicht wirklich möglich(oder nur sehr bedingt) ist Wind und Berg gemeinsam zu trainieren. Nach Parametern und und mit guten Vorsätzen geht es vielleicht, aber in der Praxis ist es schon ein großer Unterschied. Ein Berg mit starken Prozenten ist schon was anderes, als ein Gegenwind mit Fünf Windstärken, schon allein vom Bewungsmuster beim Fahren wird der Unterschied deutlich. Egal wieviel Watt ich treten kann.
 
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