AW: Wechsel börse
Dass Kirchen und Martin nur Alibi-Rundfahrer sind glaube ich nicht, auch wenn bei Columbia die Tagessiege (noch?) im Vordergrund stehen. Sie werden wohl nie so ein reines Rundfahrer-Team wie es z. Bsp. aktuell Astana und
Garmin sind, aber dass die ganz große Musik bei den GT´s und da vor allem im GK gespielt wird kann ihren Entscheidungsträgern nicht verborgen geblieben sein.
Natürlich war Cav einer der Stars bei Giro und Tour, aber auch der Ruhm von Vielfach-Etappensiegern ist längst nicht so anhaltend wie der der GK-Fahrer. Da wird im Nachgang selbst über Platzierte wie Schleck & Schleck, Armstrong, Wiggins, Klöden und Nibali mehr diskutiert als über die britische Rakete. Und sind wir doch mal ehrlich, über die Etappen die Cav gewonnen hat werden doch nicht noch Jahre später in Foren seitenlange Diskussionen geführt. Das nachhaltig Interessante sind vor allem die Bergetappen mit allen ihren Dramen und dieses oder jenes GK-entscheidende EZF.
Warum Boasson Hagen und Lövkvist das Team verlassen? Ersteren wird man künftig nicht mehr bezahlen können bzw. wollen (für seinen aktuellen Wert bekommt man mehrere sehr gute junge Talente) und Lövkvist ist zwar ein guter Rundfahrer, gewinnt aber, weil er eben überall nur gut und nirgendwo sehr gut ist, zu selten. Von den Vorn-mit-dabei-Fahrern hat Columbia einfach zu viele. Vielleicht möchte Lövkvist sich selbst auch nicht so häufig unterordnen müssen und lieber in diesem oder jenem Rennen alleiniger Kapitän sein. Bei Columbia ist das schwer bis unmöglich.
Columbia setzt vor allem auf endschnelle und EZF-starke Fahrer. Die einen können Rdf.-Etappen und Eintagesrennen und die anderen EZF und Rundfahrten gewinnen. Die Neuverpflichtungen (z. Bsp. Patrik Gretsch) und die beabsichtigten Zugänge (wie John Degenkolb und Marcel Kittel) sprechen gaz klar für dieses Konzept.