Pinarello Grevil F – Infos und Preise
Das Pinarello Grevil F ist das klassische Gravel-Bike im Line Up von Pinarello, das selbstverständlich auch für den Renneinsatz vorgesehen ist. Offiziell bewirbt Pinarello das nagelneue Dogma GR für Rennen unter 5 Stunden Dauer und das Grevil F für Rennen, die länger als 5 Stunden dauern. Deshalb gibt es neben einigen Komfortverbesserungen und einer überarbeiteten Geometrie auch ein breites Angebot an hauseigenen Taschen, die jeweils auf jede der sechs Rahmengrößen maßgeschneidert werden. Hier die wichtigsten Fakten zum neuen Pinarello Grevil F in der dritten Generation:
- Aero Race Gravel Bike für Rennen über 5 Stunden Dauer
- TT-Aero-Extensions montierbar
- Aero-Load-System
- Komplett überarbeiteter Rahmen
- Neue Sattelstütze
- Ausstattung ab Shimano GRX / SRAM Apex
- Reifenfreiheit 50 mm
- 6 Rahmengrößen 470, 500, 530, 550, 575, 600
- Gewicht Rahmen 1.040 g
- Gewicht Komplettbike ab 8,01 kg*
- Verfügbar sofort
- Infos www.pinarello.com
*Herstellerangabe
Preise
Grevil F9 11.000 €
Grevil F7 (SRAM) 7.200 €
Grevil F7 (Shimano) 6.900 €
Grevil F5 5.600 €
Grevil F3 4.300 €
Grevil F1 3.500 €


Was ist neu
Einsatzbereich | Gravel |
---|---|
Rahmenmaterial | Carbon |
Gabel | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 8,8 kg |
Stack | 583 mm |
Rahmengrößen | 470, 500, 530, 550, 575, 600 (im Test: 530) |
Website | www.pinarello.com |
Preisspanne | 3.500 - 11.000 |
Das Grevil F hat nicht nur kleinere kosmetische Änderungen erfahren, sondern wurde komplett neu gezeichnet. Mit der Neueinführung des Dogma GR als reinrassiges Race Gravel Bike für kürzere Rennen, konnte das Grevil F für lange Wettbewerbe und somit auch etwas mehr für Tourenfahrten oder allgemeine Gravel Abenteuer ausgelegt werden. Die Reifenfreiheit von 50 mm und die integrierte Kabel-Führung wurden schon beim letzten Update im Sommer 2022 vorgenommen, jetzt wurde der komplette Rahmen und das Konzept frisch überarbeitet.
Aero Load System
Da auf langen Rennen oder Abenteuer-Fahrten in der Regel auch einiges an Ausrüstung und Gepäck mitgenommen wird, hat Pinarello das Aero Load System konzipiert. Das beinhaltet ein breites Angebot an hauseigenen Taschen, die jeweils auf alle 6 Rahmengrößen maßgeschneidert werden!
Das Angebot umfasst eine Rahmentasche, eine Transportmöglichkeit für das Oberrohr und eine Tasche, die auf einem Gepäckträger hinter dem Sattel befestigt werden kann. All das soll die Aerodynamik nicht negativ beeinflussen, sondern im Zweifel eher verbessern, so dass bei einem Rennen keine Einbußen in Kauf genommen werden müssen.

Zusätzlich wurde, ähnlich wie beim Dogma GR, auch beim Grevil F ein Staufach im Unterrohr integriert. Hier lässt sich zum Beispiel ein komplettes Pannen-Kit komfortabel und komplett aus dem Wind unterbringen. Die neue Form des Unterrohrs soll zudem die Trinkflaschen besser aerodynamisch abschirmen.
Komfort-Verbesserungen
Die neue Sattelstütze ist deutlich filigraner gezeichnet als der Vorgänger und soll den Komfort deutlich verbessern. Dank der speziellen Form und einer Verjüngung im Bereich vor der Sattelklemmung soll ein „Federweg“ von rund 10 mm zur Verfügung gestellt werden.

Auch die neuen Sitzstreben, die deutlich niedriger am Sitzrohr ansetzen als beim Vorgänger, sollen auf das Komfort-Konto einzahlen. Pinarello nennt die Konstruktion „Twin Arms“ und spricht davon, dass sowohl der Flex an der Sattelstütze als auch die Vibrationsdämpfung verbessert worden sein sollen.
Ausstattung: 3 Carbon-Qualitäten, 7 Komplettbikes
Pinarello bietet das Grevil F in einer breiten Palette an Ausstattungen an. Dank dreier unterschiedlicher Carbon-Niveaus und insgesamt sieben unterschiedlicher Kombinationen an Schaltgruppen und Laufrädern, sollte für fast jeden etwas dabei sein. Zumindest für alle Pinarello-Fans, die bereit sind, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Denn günstig war es noch nie, eines der Bikes aus der Traditions-Schmiede in Treviso zu fahren.
Hier eine Übersicht der beim Marktstart verfügbaren Modelle:
Grevil F9 | Grevil F7 (SRAM) | Grevil F7 (Shimano) | Grevil F5 | Grevil F3 (SRAM) | Grevil F3 (Shimano) | Grevil F1 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Preis | 11.000 € | 7.200 € | 6.900 € | 5.600 € | 4.300 € | 4.300 € | 3.500 € |
Gewicht | 8,01 kg | 8,60 kg | 8,76 kg | 9,00 kg | 9,24 kg | k.A. | 9,62 kg |
Gruppe | SRAM Red XPLR | SRAM Force XPLR | Shimano GRX 825 Di2 | SRAM Rival XPLR | SRAM Apex XPLR | Shimano GRX 820 | Shimano GRX 610 |
Übersetzung | k.A. - 10-46 | k.A. - 10-46 | k.A. | k.A. - 10-46 | k.A. | k.A. | k.A. |
Laufradsatz | DT Swiss GRC 1400 Dicut 38 | Most Gravel Carbon 45 | Most Gravel Carbon 45 | Most Gravel Carbon 45 | Fulcrum Soniq AL | Fulcrum Soniq AL | Fulcrum Soniq AL |
Reifen | Vittoria Terreno 45 mm | Vittoria Terreno 45 mm | Vittoria Terreno 45 mm | Vittoria Terreno 45 mm | Vittoria Terreno 45 mm | Vittoria Terreno 45 mm | Vittoria Terreno 45 mm |
Carbon | T900 | T900 | T900 | T700 | T700 | T700 | T600 |
Neue Geometrie: Race-Geometrie+ in 6 Rahmengrößen
Pinarello hat die Geometrie des Grevil F für lange Rennen über 5 Stunden Dauer optimiert und dazu das Oberrohr und damit auch den Reach über alle Rahmengrößen hinweg um rund 10 mm verlängert. Gleichzeitig wurden auch die Längen der verwendeten Vorbauten reduziert. Eine Methode, die schon lange im MTB-Bereich eingesetzt wird, um die Offroad-Tauglichkeit zu verbessern.

Zudem sind die Steuerrohre etwas länger geworden und damit auch der Stack etwas gewachsen. Um mehr Platz für die Reifen bis zu 50 mm Breite zu schaffen, haben die Italiener auch die Kettenstreben auf 430 mm verlängert. Mit 6 Rahmengrößen werden nicht so viele Rahmen angeboten wie bei den Spitzenmodellen von Pinarello, allerdings lässt sich das Grevil F durch die Verwendung von klassischen Vorbauten und Lenkern anstatt eines Aero-Cockpits auch leichter individuell anpassen.
Hier alle Geometrie-Daten in der Übersicht:
Rahmengröße | 470 | 500 | 530 | 550 | 570 | 600 |
---|---|---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
Reach | 368,4 mm | 376,1 mm | 383,7 mm | 390,4 mm | 398,2 mm | 406,9 mm |
Stack | 553,2 mm | 568,3 mm | 583,2 mm | 598,4 mm | 613,6 mm | 633,7 mm |
STR | 1,50 | 1,51 | 1,52 | 1,53 | 1,54 | 1,56 |
Lenkwinkel | 70,3° | 70,5° | 70,8° | 71,8° | 72° | 72,3° |
Sitzwinkel, real | 74,5° | 74° | 73,8° | 73,5° | 73° | 72,5° |
Oberrohr (horiz.) | 530 mm | 545 mm | 558 mm | 570 mm | 587 mm | 607 mm |
Steuerrohr | 115 mm | 130 mm | 150 mm | 160 mm | 175 mm | 195 mm |
Sitzrohr | 410 mm | 444 mm | 470 mm | 490 mm | 510 mm | 545 mm |
Kettenstreben | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm |
Tretlagerabsenkung | 72 mm | 72 mm | 67 mm | 67 mm | 67 mm | 67 mm |
Einbauhöhe Gabel | 405 mm | 405 mm | 405 mm | 405 mm | 405 mm | 405 mm |
Gabel-Offset | 55 mm | 55 mm | 55 mm | 50 mm | 50 mm | 50 mm |
Pinarello Grevil F auf dem Kurs
Mit 85 mm Überhöhung ist die Sitzposition auf dem gefahrenen Grevil F7 für mich persönlich gar nicht viel unsportlicher als auf dem neuen Pinarello Dogma GR, das ich direkt davor bewegen durfte. Dennoch wirkt das Grevil F durch das zweiteilige Cockpit mit einem 42 cm breiten Lenker viel mehr wie ein klassisches Gravel Bike, als eine Rennmaschine für Schotterpisten. Dieser Ansatz wird auch direkt beim ersten Losrollen klar. Nach dem direkten Umstieg vom Dogma F in Top-Ausstattung mit 7,3 kg auf das Grevil F7 mit GRX Di2 und 8,76 kg Gesamtgewicht, habe ich ein wenig das Gefühl, als würde mich jemand beim Beschleunigen festhalten.
Wo das leichte Dogma GR sensibel auf jeden Pedaltritt reagiert und behende beschleunigt, wirkt das Grevil F in der gefahrenen Ausstattung im direkten Vergleich einfach etwas träger und langsamer. Aber das ist natürlich auch ein unfairer Vergleich von Äpfeln und Birnen. Denn im Gegenzug bekommt man mit dem Grevil F auch die beruhigende Fahrsicherheit eines typischen Gravel Bikes klassischer Schule.

Der Geradeauslauf ist mehr als stabil, das Grevil F lässt sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen. Dabei lässt es sich freilich dennoch flink ums Eck zirkeln und das Bike macht auch auf engen Single Trails richtig Spaß. Steilste Rampen und ruppige Abfahrten lassen sich ebenso problemlos bewältigen wie schnelle Abschnitte auf Schottertrassen. Dabei wirkt das Bike stets so stabil, dass ich mir fast sicher bin, dass es auch mit vielen Taschen an Bord und einiger Zuladung einen souveränen Eindruck machen wird.
Auffallend gut ist der Komfort, den der italienische Gelände-Renner auf der kurzen Testfahrt bietet. Die tief angesetzten Sitzstreben und die lange Sattelstütze verfehlen die geplante Federungs-Wirkung nicht und entschärfen sowohl größere Löcher als auch unangenehme Vibrationen auf ruppigen Pisten. Der Komfort am Lenker dürfte bei den höherwertig ausgestatteten Modellen mit Carbonlenker noch etwas höher ausfallen, als bei unserem Testbike mit Alu-Lenkbügel.

Die Gangwechsel an der verbauten Shimano GRX Di2 Gruppe erfolgen gewohnt schnell und sicher. Auch der Umwerfer hebt die Kette klaglos und zügig nach oben oder unten. Die Ergonomie der Brems-Schaltgriffe ist für den Geländeeinsatz hervorragend abgestimmt. Im Vergleich zu den neuen Top-Gruppen von SRAM benötigt man jedoch deutlich mehr Kraft an den Hebeln, um die gleiche Bremsleistung zu erzielen. Das spielt jedoch nur auf langen, technischen Abfahrten eine wirkliche Rolle. Für lange Touren, gerade auch mit Gepäck, ist die enge Gangabstufung der 2 x 12 Gruppe auf jeden Fall erste Wahl.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der erste Eindruck, den das Pinarello Grevil F auf der ersten Testrunde mit gut 20 km hinterließ, durchaus positiv ist. Die Sitzposition ist ein guter Kompromiss aus Komfort und Sportlichkeit und auch die Rahmengeometrie passt gut zum Konzept. Dass es ein großes Angebot an passenden Taschen und sogar Schutzbleche gibt, rundet das stimmige Gesamtpaket ab. Dass die Preise eher im oberen Segment angesiedelt sind, überrascht angesichts der Markenpositionierung von Pinarello wenig und dürfte die Fans der Marke kaum abschrecken.
Was sagt ihr zum neuen Grevil F von Pinarello?
Testablauf
Pinarello hat das neue Grevil F in den Prosecco Hills in Italien vorgestellt. Dort konnte ich das Bike auf einer kurzen Gravel Ausfahrt mit hohem Schotter-Anteil, einigen Single-Trails und steilen Anstiegen fahren.
- Ich fahre hauptsächlich
- Rennradtouren, Triathlon-Rennen, Trainings-Einheiten auf dem Rollentrainer
- Vorlieben bei der Geometrie
- Sportlich, nicht zu lang
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59 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumÜberflüssige Frage. Wenn ich das nicht wüsste, könnte ich wohl nicht hier tippen, oder?
Also je öfter ich mir das anschaue, umso besser gefällt es mir. Ist schon cool. Vielleicht lege ich mir doch noch ein Grevil F zu.
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