Canyon Grail CFR RIFT mit DT Swiss F 132 One Test Gravel Federgabel neu gedacht

Heute erscheint am neuen Canyon Grail CFR RIFT die Canyon x DT Swiss F132 One Federgabel. Wir konnten das Rad und die Gravel Federgabel, die als Gemeinschaftsprojekt speziell für das Fahren auf dem Schotter neu entwickelt wurde, bereits einem ersten Fahr-Test bei der Traka 100 unterziehen.
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Neue Canyon × DT Swiss Federgabel im Test: Gamechanger für Gravel? | Traka 100 Review
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Canyon DT Swiss Gravel Federgabel F132 One Infos und Preise

Erste Bilder und Eindrücke von der Canyon + DT Swiss F132 One Gravel Federgabel kursieren bereits länger. Jetzt kommt mit dem Canyon Grail CFR RIFT das erste Gravel Bike mit der Front-Federung auf den Markt. Klar ist damit auch, die Gabel bleibt als Gemeinschaftsprojekt von Canyon und DT zunächst den Gravel Bikes des Direktanbieters vorbehalten. Und hier beschränkt sie sich zunächst auf das Grail CFR Top-Modell, das für Gravel Racer damit eine zusätzliche Variante für besonders anspruchsvolle Gravel-Strecken bereithält – zum stattlichen Preis von 7.999 Euro.

Heute erscheint ein neues Canyon Grail CFR RIFT.
# Heute erscheint ein neues Canyon Grail CFR RIFT. – Am ihm feiert die Canyon x DT Swiss F132 One Gravel Federgabel Premiere. Das frontgefederte Race Gravel Bike kostet 7.999 €. Wir konnten es in dieser Ausstattung auf der Traka 100 testen.

Diashow: Canyon Grail RIFT mit DT Swiss F 132 One Test: Gravel Federgabel neu gedacht
Im Flachen stört die Gabel gar nicht, auch nicht im Bewusstsein, der Lock-out blieb die allermeiste Zeit unangetastet.
Mit 50 mm Reifen und Federgabel ist die bremsende horizontale Kraft am geringsten.
Die ruppige Strecke der Traka 100 macht es einfach, die Vorteile einer Federgabel zu schätzen. Nach der ersten Abfahrt war ich schon froh darüber.
Unter der Abdeckkappe sitzt das Ventil zur Druckeinstellung.
…öffnet und schließt sich der Durchlass.
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Besonders interessant macht die Gabel, dass sie in 4 Jahren Entwicklungszeit speziell für den Schotter-Einsatz von Grund auf neu konstruiert wurde. Das gilt natürlich für die Federcharakteristik. Aber die F132 One wartet mit mehr Merkmalen auf, die man bisher an Gravel Federgabeln vergeblich sucht. So lassen sich Cages anbringen und der Remote Lock-out ist besonders gut an den Rennlenker-Einsatz angepasst – wie alles zusammenspielt, konnten wir bereits in einem ersten Test bei der Traka 100 erfahren. Hier soll es mehr um die Gabel gehen, als um das Grail CFR RIFT (zum Canyon Grail CFR Test). Doch hier zunächst die F132 One Fakten im Überblick:

  • Luftfedergabel mit komplett integrierter Kabelführung (Remote), bzw. semi-integriert (Bremsleitung)
  • Federweg 40 mm
  • Gewicht 1.340 g (ohne Remote-Hebel, Kabel, Achse, RWS Plug-In Hebel)
  • Einbauhöhe 435 mm
  • Maximales Systemgewicht 130 kg
  • Vorbiegung 56 mm
  • Schaft Konisch 1,5″ unten / 1 1/8″ oben, inklusive optionalem Lenkanschlag
  • Maximale Reifenbreite 50 mm in 700c
  • Bremssattelaufnahme Flatmount für 160 mm / 180 mm
  • Lockout Pushcontrol (nur Remote-Hebel für Dropbar)
  • Montagemögklichkeiten Schutzbleche, Bikepacking-Adapter: 3 Befestigungspunkte je Seite, max. 3 kg pro Seite
  • Info www.canyon.com

Preis
Vorerst nur an Hersteller-Rädern verfügbar, ab 2026 laut DT Swiss auch bei anderen Marken als Canyon.

Ein identisch augestattetes Grail CFR gibt es übrigebs auch ohne die neue Federgabel. Für das Grail CFR mit Shimano GRX Di2 Gruppe und 2×12 Gängen sowie DT Swiss GRC 1100 Laufradsatz ruft Canyon 7.199 € auf. Der Aufpreis für die Federung an der Front, liegt also bei rund 800 € bei Canyon. Für wen sich die Investition lohnt, sollte unser Test klären.

Freddy Ovett  testete die neue Gravel Gabel an seinem Canyon Grail schon vor der Traka und ließ sie auch für das Gravel Rennen trotz dicker Reifen dran.
# Freddy Ovett testete die neue Gravel Gabel an seinem Canyon Grail schon vor der Traka und ließ sie auch für das Gravel Rennen trotz dicker Reifen dran.
DT Swiss hat zum Federverhalten geforscht und herausgefunden,…
# DT Swiss hat zum Federverhalten geforscht und herausgefunden,…
…dass die 40 mm Federweg auch mit dicken Reifen ein Bonus sind. Offiziell passen bis 50 mm rein.
# …dass die 40 mm Federweg auch mit dicken Reifen ein Bonus sind. Offiziell passen bis 50 mm rein.

Details

Intergriertes Design

Auf den ersten Blick ist klar, dass das Design der Canyon DT Swiss F132 One sich besser ins Gravel Bike Gesamtbild fügen will. Statt einer zerklüfteten Gabelkrone gibt es saubere Abdeckungen. Und unten verschlanken sich die Standrohre zur Achsaufnahme hin. Die Bremsleitung schaut nur ein kleines Stück heraus. Und auch ein Lock-Out-Hebel oder Zug an der Gabel sucht man vergebens. Denn der Remote-Lock-out ist am Bremsschalthebel platziert und sein mechanischer Zug läuft integriert.

Das Design der Gabel soll die Federtechnik möglichst unauffällig ans Gravel Bike bringen.
# Das Design der Gabel soll die Federtechnik möglichst unauffällig ans Gravel Bike bringen.
Der Remote Lock-out ist komplett integriert, die Hydraulikleitung verläuft im Steuerrohr.
# Der Remote Lock-out ist komplett integriert, die Hydraulikleitung verläuft im Steuerrohr.
Unter der Abdeckkappe sitzt das Ventil zur Druckeinstellung.
# Unter der Abdeckkappe sitzt das Ventil zur Druckeinstellung.
4 Jahre Entwicklungszeit stecken in dem Gemeinschaftsprojekt.
# 4 Jahre Entwicklungszeit stecken in dem Gemeinschaftsprojekt.

40 mm Luft-Federgabel

Unter der Haube gibt es ein paar Gemeinsamkeiten mit anderen Gravel-Federgabeln. So setzt die F 132 One auf 40 mm Federweg für bessere Stoßdämpfung und Vorderradführung auf Schotterwegen. Als Federungsmedium dient – ebenfalls eine Gemeinsamkeit mit anderen Modellen – Luft. Entsprechend lässt sich die Federung über den Luftdruck einstellen. Wie die Gabel ausfedert, kann über ein gut erreichbares Rändelrad unten im Standrohr gewählt werden.

Anders ist, dass Canyon und DT Swiss die F 132 One gemeinsam entwickelt haben. Und DT Swiss erklärt, dass man damit bereits vor 4 Jahren begonnen hat. Dabei legen die Schweizer Wert darauf, dass sie nicht einfach vorhandene MTB-Federgabel-Technik anpassten, sondern mit einem weißen Blatt Papier starteten.

Die Gabel wurde von Grund auf neu entwickelt.
# Die Gabel wurde von Grund auf neu entwickelt. – Das angepasste DT Swiss Lineair SL System nutzt ebenfalls einen Bypass in den Luftkammern, um die Losbrechkraft gering zu halten.
Wenn man den Lock-out-Hebel Clickt…
# Wenn man den Lock-out-Hebel Clickt…
…öffnet und schließt sich der Durchlass.
# …öffnet und schließt sich der Durchlass.
Der Rebound ist über ein gut zugängliches, definiert rastendes Rändelrad einzustellen.
# Der Rebound ist über ein gut zugängliches, definiert rastendes Rändelrad einzustellen.

Gravel Federung Grundlagenforschung

Sogar etwas Grundlagenforschung betrieb man für das Projekt. Man wollte herausfinden, wie die Federgabel horizontale Kräfte im Vergleich zur Starrgabel und je nach Geschwindigkeit und Reifengröße abmildert. Denn die Energie, nach oben in Rad und Fahrer abgeleitet wird, geht für den Vortrieb verloren – und ermüdet nebenbei auch den Körper. Mit anderen Worten: Man wollte mit Zahlen untermauern, welches Potenzial für mehr Speed in einer Federgabel steckt.

Das Set-up: Verschieden hohe Hindernisse in Form von Platten wurden mit zwei Geschwindigkeiten von 15 km/h und 25 km/h überrollt. Die Kräfte maß DT Swiss mittels einer eigenen Mess-Nabe und Sensoren im Rahmendreieck. In folgenden Zusammenstellungen:

  • Starrgabel mit 40 mm Reifen
  • Starrgabel mit 50 mm Reifen
  • F132 One mit 40 mm Reifen
  • F132 One mit 50 mm Reifen
Mit diesem Set-up betrieb DT Swiss Grundlagenforschung zur Stoßdämpfung mit einer Gravel-Federgabel.
# Mit diesem Set-up betrieb DT Swiss Grundlagenforschung zur Stoßdämpfung mit einer Gravel-Federgabel. – Zwei verschiedene Reifengrößen und verschiedene Geschwindigkeiten sowie definierte Hindernisse wurden getestet.

Was kam raus? Erwartbar war, dass die Gabel in allen Szenarien die horizontalen Kräfte mindert. Bei 15 km/h mit 40 mm-Reifen wurde die geringste Belastung mit der F 132 One-Federgabel gemessen. Gegenüber einer Starrgabel ist die Krafteinwirkung um 63 % geringer.

Das Ergebnis nimmt aber auch jenen den Wind aus den Segeln, die breite Reifen am Gravel Bike als Ersatz für die Federgabel sehen. Auch mit 50 mm Reifen war die Spitzenlast bei 25 km/h an der Nabe mit der F 132 One Gravel-im Vergleich zum identischen Setup mit einer Starrgabel um 53 % geringer. Details gibt es in den Schaubildern. Generell wirken Gabel und breite Reifen bei hohen Geschwindigkeiten effektiver zusammen.

Unabhängig von der Reifengröße mindert die Federgabel Horizontalkräfte erheblich.
# Unabhängig von der Reifengröße mindert die Federgabel Horizontalkräfte erheblich. – Der dicke Reifen allein bringt mit Starrgabel über 40 % Minderung, wippt aber stärker.
Mit 50 mm Reifen und Federgabel ist die bremsende horizontale Kraft am geringsten.
# Mit 50 mm Reifen und Federgabel ist die bremsende horizontale Kraft am geringsten. – Die Unterschiede sind jedoch vergleichsweise gering. Ergo: Federgabel und dünner Reifen geht auch, wenn es nur um die Dämpfung geht.

Remote-Lockout

Einen angenehmen Weg gehen DT Swiss und Canyon zur Gabelblockierung gegen Wippen an Anstiegen oder im Sprint. Der Lock-out Hebel sitzt neben dem Bremsschalthebel – schon gesehen. Aber ein kurzer Druck genügt aus jeder Position, um zwischen Block und Offen zu wechseln. Pushcontrol nennen sie das.

Der Remote Lock-out Hebel ist gut gestaltet und aus allen Positionen (außer Oberlenker) sofort zur Hand.
# Der Remote Lock-out Hebel ist gut gestaltet und aus allen Positionen (außer Oberlenker) sofort zur Hand.
Egal, aus welcher Richtung,…
# Egal, aus welcher Richtung,…
…ein Click genügt zum Umschalten zwischen Block und offen.
# …ein Click genügt zum Umschalten zwischen Block und offen.

Bikepacking und Alltag

In Sachen Bikepacking hat die Gravel Gabel ein echtes Alleinstellungsmerkmal. An Schraubpunkten können Adapter für Anything-Cages angebracht werden. Diese bieten dann drei Befestigungspunkte pro Seite, die je eine Zuladung von bis zu 3 kg je Seite erlauben. Auch das zulässige Gesamtgewicht der Gabel solo ist mit 130 kg Bikepacking tauglich – und damit sogar höher als die Gewichtszulassung des Canyon Grail CFR RIFT selbst.

An dieser Stelle können Bikepacking-Cage-Adapter andocken. Ein Novum für Gravel-Gabeln.
# An dieser Stelle können Bikepacking-Cage-Adapter andocken. Ein Novum für Gravel-Gabeln.
So sehen die Adapter aus. Auch Schutzbleche lassen sich montieren.
# So sehen die Adapter aus. Auch Schutzbleche lassen sich montieren.

Canyon DT Swiss F132 One Test am Grail CFR RIFT

Die Vor-Premiere für das neue Canyon Grail CFR RIFT bei der Traka war sicher nicht zufällig gewählt. Die Strecke bietet alles, was an die Substanz geht: grobes Geröll, felsige Rampen und schnelle Abfahrten und nicht zuletzt lange und ultralange Distanzen. Gerade die langen, felsigen und häufig von Wasserrinnen durchzogenen Abfahrten beim größten Gravel-Rennen Europas stellen hohe Anforderungen, an ausgleichende Bewegungen mit dem eigenen Körper. Das kostet Kraft und Konzentration und am Ende auch Zeit.

Und so wundert es mich im Nachhinein wenig, dass recht viele von Canyon gesponserte Athletinnen und Athleten mit der Gabel unterwegs waren – nicht immer gepaart mit den gleichen anderen Komponenten, wie sie jetzt am Canyon Grail CFR RIFT debütieren.

Das Federgabel Plus

Selbstverständlich macht sich die Federgabel gerade in technischen Sektionen spürbar bezahlt. Das Rad bleibt ruhiger, die Hände entspannter und die Fahrt kontrollierter, so daß höhere Geschwindigkeiten möglich sind. Wie heftig die Schläge am Lenker auf ähnlichen Strecken sein können und wie schnell die Hoods zwischen Daumen und Zeigefinger graben (wegen der Übersicht, bevorzuge ich auch in Abfahrten die Hood-Position), konnte ich beim Wechsel auf ein anderes Testbike am Tag danach auf vergleichbaren Tracks feststellen.

Die ruppige Strecke der Traka 100 macht es einfach, die Vorteile einer Federgabel zu schätzen. Nach der ersten Abfahrt war ich schon froh darüber.
# Die ruppige Strecke der Traka 100 macht es einfach, die Vorteile einer Federgabel zu schätzen. Nach der ersten Abfahrt war ich schon froh darüber.

Dieser grundsätzliche Vorteil unterscheidet die DT Swiss Canyon Gravel-Gabel allerdings kaum von anderen Gravel-Gabeln, nicht in dem zeitlichen Abstand, in dem ich vergleichen kann. Ein direkter Vergleich mit anderen Federgabeln – etwa der RockShox Rudy XPLR, der Fox 32 TC oder der Lefty Oliver – war vor Ort nicht möglich.

Sensible Federcharakteristik

Was die F132 One abhebt (auch aus der Erinnerung heraus), ist die gelungene Abstimmung auf Gravel. Das Ansprechverhalten wirkt etwas feinfühliger, was gerade bei dem geringen Federweg eine Leistung ist, zumal die F132 One auch nicht einfach durch den Federweg rauscht, wenn es gröber wird. Es macht einen Unterschied, wie auch die kleineren Schläge absorbiert werden. Gefahren bin ich übrigens an der unteren Grenze der Druckempfehlung für meine Gewichtsklasse und mit einem Klick weniger Rebound als in der Mittelstellung.

Besonders auf feinem Schotter leistet die Canyon DT Swiss F132 One nach meinem ersten Eindruck etwas mehr als andere.
# Besonders auf feinem Schotter leistet die Canyon DT Swiss F132 One nach meinem ersten Eindruck etwas mehr als andere.

Gelungener Remote Lock-out

Noch einen Unterschied macht der sehr gelungene Lock-out. Schon, weil es von den großen Herstellern keine Gravel-Federgabeln mit Blockade-Möglichkeit vom Lenker aus gibt. Aber auch, weil der Mechanismus so einfach funktioniert. Der Hebel wirkt über einen vollständig integrierten Bowdenzug auf den eigentlichen Blockmechanismus in der Gabel.

Ein Click schaltet von Federung auf Block und zurück. Der Vorgang läuft mit geringer Kraft, kleinem Weg, aber definiert. Der Hebel ist aus allen Griff-Positionen einfach zu erreichen und bei den allermeisten nicht im Weg. Mich störte er hier und da in der Unterlenkerposition in Bremsbereitschaft – ein Punkt, der sich eventuell über die persönlich passende Positionierung lösen lässt. Manchmal wäre es im Eifer des Gefechts zudem hilfreich, wenn man direkt sehen könnte, ob man die Gabel nach dem Anstieg wieder geöffnet hat, was aber mit dem Ein-Click-Mechanismus „kollidiert“.

Ist der Lock-out entscheidend? Für mich auf dieser Strecke nicht. Ich bin die F132 One Gabel zu 98 % offen gefahren. Auch auf langen schnellen Geraden profitiert man von Komfort und dem überraschungsarmen Tempobolzen. An den Anstiegen fuhr ich die allermeiste Zeit im Sitzen, sei es wegen Traktion oder wegen Kondition. Dabei stört das minimale Einfedern gar nicht, auch nicht bei gelegentlichen Wiegetritten. Auf der Distanz und bei dem Anstrengungsniveau wie bei der Traka treten das Sicherheits-Plus auf Abfahrten und der Komfort-Gewinn auf dem Schotter ohnehin immer weiter in den Vordergrund. Nicht denken, fahren. Was der Kopf übersieht, gleicht die Gabel aus. Einige Kollegen berichteten jedoch, dass sie den Lock-out intensiv an den Anstiegen genutzt haben und als großen Vorteil empfanden.

Mit den schmalen Semi-Slick Reifen war jedes Spursicherheitsplus, das die Gabel bergab bietet, willkommen.
# Mit den schmalen Semi-Slick Reifen war jedes Spursicherheitsplus, das die Gabel bergab bietet, willkommen.

Wie harmoniert die Gabel mit dem Grail CFR?

Da die Canyon DT Swiss F132 One speziell an das Grail CFR RIFT angepasst wurde (inklusive ausgiebigen Testläufen mit unterschiedlichen Vorbiegungen), darf man davon ausgehen, dass die Lenkgeoemtrie stimmt, und so ist es auch. Das Grail mit Federgabel lenkt wie ein Grail ohne Federgabel, nur spurtreuer, weil es ruhiger liegt.

Um es an dieser Stelle noch einmal klar zu sagen: Wie viel sicherer und mit weniger schmerzenden Hönden längere Abfahrten wie bei der Traka mit Federgabel zu meistern sind, dürfte für Nicht-Mountainbiker überraschend sein. Mehr Kontrolle, mehr Speed. Ganz einfach.

Der Komfort an der Front ist so hoch, dass ich im Canyon Grail Sattel eine Mini-Federung vermisst habe, obwohl das Grail bereits zu den Gravel Bike mit hohem Komfort im Sattel zählt. Das liegt auch daran, dass man einfach öfter sitzen bleibt, wo man sonst zur Vorbeugung das Gewicht verlagert. Die Canyon VCLS Federsattelstütze lässt sich übrigens am Grail nicht nachrüsten. Unterm Strich bleibt für mich in dem Fall der Eindruck, dass sie zu Modellen mit einer echten Federung am Sattel noch besser passen würde.

Im Flachen stört die Gabel gar nicht, auch nicht im Bewusstsein, der Lock-out blieb die allermeiste Zeit unangetastet.
# Im Flachen stört die Gabel gar nicht, auch nicht im Bewusstsein, der Lock-out blieb die allermeiste Zeit unangetastet.

Für wen ist das Grail CFR RIFT interessant?

Bis auf das Mehrgewicht von rund 800 g hat die Canyon DT Swiss F 132 One Federgabel keine echten Nachteile, auch weil sie so einfach zu blockieren ist. Für viele Puristen dürfte das Grail CFR RIFT aber deshalb dennoch ausscheiden.

Wer wirklich rein Performance orientiert entscheidet und das Grail vorwiegend auf langen Strecken einsetzt, findet nun eine klar bessere Option im Canyon Portfolio. Das gilt umso mehr, wenn zusätzlich der Lenker-Aufsatz verwendet wird. Denn hier ist die Stoßdämpfung für die Fahrsicherheit und den Komfort in den Armschalen noch wichtiger. Auch für schlechte Rennen über schlechte Strecken wie Unbound Gravel oder eben die Traka, muss man nicht orakeln, dass Federgabeln beliebter werden, auch gepaart mit dicken Reifen wie am Grail CFR von Freddy Ovett. Viel hilft viel.

Besser mit Federgabel? Für raues Terrain ist das Grail CFR mit dieser Option jedenfalls nun passender aufgestellt.
# Besser mit Federgabel? Für raues Terrain ist das Grail CFR mit dieser Option jedenfalls nun passender aufgestellt. – Mal sehen, wer bei Unbound Gravel noch ohne Federgabel an den Start geht.

Erstens: Auf anspruchsvollen Schotter-Strecken sind Federgabeln am Gravel Bike ein Gewinn. Zweitens: Wenn Gravel-Federgabel, dann gerne so wie die Canyon DT Swiss F132 One. Das besonders sensible Ansprechverhalten, der gelungene Lockout und die Bikepacking Cage Tauglichkeit heben sie hervor. Der kleine Gewichtsaufschlag gegenüber anderen Gravel-Federungen ist dafür leicht zu verkraften.

Artikelbild

Pro / Contra

Stärken

  • Sensibles Ansprechverhalten
  • Gelungen integrierter Lock-out
  • Bikepacking Cage Tauglichkeit
  • Reifenfreiheit

Schwächen

  • Etwas schwerer

Was sagt ihr zur Canyon DT Swiss Federgabel fürs Grail?


Testablauf


Das Grail CFR mit Canyon DT Swiss F132 One Gabel wurde während einer Präsentation im Rennen Traka 100 gefahren (hier findet ihr die Aktivität auf Strava). Anlass war eine Vorstellung mehrerer Fahrräder durch den Hersteller. Das Rad stand nur für diesen einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung. Das Rad wurde jedoch in der Größe passend zum Tester gewählt, alle nötigen Anpassungen wie Luftdruck werden durch die Tester vorgenommen.

Tester-Profil: Jan Gathmann
64 cm75-76 kg86,5 cm58 cm180 cm
Jan fährt alles, was einen Rennbügel hat: Rennrad, Cyclocrossrad, Gravelbike, Bahnrad. Nach einem kurzen Ausflug in die Amateurrennen ohne nennenswerte Ergebnisse beschränken sich seine Renneinsätze auf Hobby-CX-Rennen und das eine oder andere Jedermannrennen. Lieber kurz und schmerzvoll als lang und schmerzreich, lieber Frühjahrsklassiker als Alpenmarathon. Längere Etappentouren mit Gepäck stehen zahlreich auf der Wunschliste und werden nach zeitlichen Möglichkeiten eingestreut. Strava: https://www.strava.com/athletes/3294693.
Ich fahre hauptsächlich
Rennradtouren, CX-Rennen, Gravelrides
Vorlieben bei der Geometrie
Gemäßigt sportlich, eher lang
Text/Fotos: Jan Gathmann

138 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Nur so als Zwischenruf. Ja ein Vorbau hat diverse Effekte aber niemals den gleichen wie eine echt Federgabel. Futureshock ist da näher dran aber eben halt auch nicht das gleiche. Hat viel mit der Ungefederten Masse zu tun. Auch der Vecnum der wirklich gut funktioniert is jetzt kein AH Erlebnis.
    Ich fahre tatsächlich beides. Das Rad mit dem Vecnum Vorbau fährt sich trotz allem angenehm im ruppigen Geläuf. Eine Federgabel bügelt natürlich spürbarer grobe Schläge aus.
  2. Weiß nicht, aber mit Federgabel ist die Kraftübertragung doch viel schlechter, was für's graveln doch irgendwie schlecht ist oder nicht?

  3. Weiß nicht, aber mit Federgabel ist die Kraftübertragung doch viel schlechter, was für's graveln doch irgendwie schlecht ist oder nicht?
    Mit einem Lockout kann man das maximal reduzieren.
  4. Weiß nicht, aber mit Federgabel ist die Kraftübertragung doch viel schlechter, was für's graveln doch irgendwie schlecht ist oder nicht?
    Nur im Wiegetritt relevant. Im Sitzen biste im Dämpfern effizient genug.
  5. Jetzt auch etwas erschwinglicher sogar mit 13fach Force so wie ich das sehe.
    Eigentlich ganz netten Paket für den Kurs.
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