hier mal der Kommentar von meinem Bruder zum Ötzi 2012
Ddie Wetterbedingungen waren dieses Jahr wohl vom "Feinsten", seine Zeit 08:23
Vorgenommen, nach seinen 08:12 vom letzten Jahr, hatte er sich eine Zeit unter acht Stunden, aber ... lest selbst:
Betreff seiner eMail: "irgendwie steckte der Wurm drin ..............."
..... beim Ötztaler 2012.
Kühtai hoch lief alles noch ganz gut (geringfügig schneller als im letzten Jahr). Oben an der ersten Verpflegungsstelle musste ich in diesem Jahr aber auch mal wieder richtig anhalten und selbst die Flaschen auffüllen. Die Abfahrt vom Kühtai lief mit den LW auch ganz gut (Vmax 102 km/h) - bin aber so ziemlich alleine abgefahren. Unten angekommen gesellten sich dann doch noch 2 Fahrer zu mir und wir haben uns aufgemacht, weiter Zeit gut zu machen. Alter Schwede, permanent um die 50 km/h, immer im Wechsel. Kurz vor Innsbruck haben wir die vor uns fahrende Gruppe auch tatsächlich eingeholt, aber die ganze Aktion hat mächtig Körner gekostet. Dann im Regen durch Innsbruck, raus aus der Stadt und die ersten kleinen "Anstiege" auch richtig schnell hoch. Ich hab dann nur zugesehen, dass ich mich mittig im "Feld" einreihe (da ging richtig die Post ab), denn ich wollte nach dem Aufwand den wir zu dritt betrieben haben nicht "hinten rausfallen". Dann kamen wir an einen schräg verlaufenden Bahnübergang, an dem die Polizei das Feld richtig runter bremste. Der vor mir Fahrende fährt auch schön rechtwinklig und ganz langsam über das nasse Gleis (ich dachte noch, prima, schön langsam, da kann doch nichts passieren) kommt aber trotzdem ins Straucheln. Ich fahre etwas versetzt zu ihm, will natürlich auch genauso schön rechtwinklig und langsam über das nasse Gleis, fahre drauf, und wie auf Schmierseife rutscht das Vorderrad einfach weg. Klasse, erster etwas schmerzhafter Asphaltkontakt/Sturz seit Jahren, und das beim Ötztaler. Am Rad ist nichts kaputt gegangen o. dgl., ich musste nur die Kette rauf packen und die Sonnenbrille wieder am Lenker befestigen (die hatte mir der freundliche Polizist zugereicht); neben mir sind dann noch 2 weitere Radler genauso "abgestiegen". Der kleine Sturz wäre ja nicht so schlimm, aber die sauschnelle Gruppe war natürlich weg. Hab mich natürlich gleich auf den Weg gemacht - aber die holt man allein nicht wieder ein. Ich hab dann gehofft, dass die beiden anderen zu mir auffahren, aber die kamen und kamen nicht. So musste ich den Brenner ca. 7.5 km alleine hoch bis endlich eine Gruppe von hinten zu mir auffuhr (die fragten natürlich gleich wie weit die Gruppe weg ist). Diese Gruppe war zwar auch ganz flott unterwegs, aber in der konnte/musste ich immer noch vorne mitfahren (bei der anderen Gruppe hingegen war ich froh, das Tempo überhaupt mitgehen/-fahren zu können). Oben am Brenner angekommen (trotz des kleinen Sturzes und der Alleinfahrt ca. 1.5 min schneller als im letzten Jahr) hab ich die Labestation nicht angefahren (die war in diesem Jahr wieder an der alten Stelle ausserhalb vom Ort) und bin dann ziemlich flott wieder runter Richtung Jaufenpass. Der Jaufenpass hoch lief sehr gut, bis ich feststellen musste, dass ich einen Grossteil meiner Riegel und Gels beim Sturz hinter Innsbruck oder kurz danach irgendwo verloren hatte. Das bedeutete natürlich, dass ich an der "Jaufen-Labe" anhalten und mich mit Riegel, Bananen etc. eindecken musste - ganz toll. Die Flaschen oben dann gefüllt, ganz leckere Corny-Riegel (6 St.) und 2 Bananen eingesteckt und bei der Gelegenheit auch noch kurz gepinkelt. Der ganze Spass hat ca. 5 min. gedauert (ich muss noch mal gucken, was meine Polarauswertung diesbezüglich sagt). Bei der Abfahrt vom Jaufenpass habe ich trotz der LW und der extrem vorsichtigen Fahrweise (denn ein kleiner Sturz reicht ja) überhaupt keine Zeit im Vergleich zum letzten Jahr verloren (das hat mich überrascht bzw. hätte ich nicht gedacht). Timmelsjoch hoch lief 2/3 der Strecke auch noch gut. Es hatte sich eine kleine Gruppe gebildet, in der wir auf den nicht so steilen Passagen noch mal richtig Gas gegeben haben. An der Timmelsjoch-Labe jedoch fahren alle "Gruppenfahrer" links weg um sich zu verpflegen, so dass ich alleine weiter fahren musste. Nachdem man aus dem Waldgebiet rausgefahren ist, ist man dann nicht nur gegen den Anstieg, sondern auch noch gegen den heftigen Wind gefahren (und oben am Gipfel hingen schon die dicken, fetten schwarzen Wolken .....). Je höher man fuhr, umso windiger, nein stürmischer wurde es (man musste total aufpassen, dass es einen nicht umhaut). Mir war sofort klar, dass ich Zeit verlieren würde. Kurz vor dem Tunnel überholte ich dann die drittplatzierte Frau aus A, die aufgrund des Wetters etc. total am schimpfen war (die wollte nur noch ins Ziel). Nach dem Tunnel fing es dann oben an zu regnen (klasse dachte ich, und jetzt mit den LW da runter ...). Die Regenjacke hab ich dann aber nicht wieder angezogen, weil ich keine Lust hatte bei dem Sturm und der Kälte da oben noch anzuhalten. Die Regen-Abfahrt bis zum Gegenberg bin ich dann extrem vorsichtig runter. Auf der langen Geraden zum Fotopoint bin ich dann Vollgas gefahren. Aber aufgrund des starken Gegenwindes waren nicht mehr als ca. 65 km/h möglich. Am Gegenberg konnte man dann nur ca. 25 m weit gucken, dort war es total wolkenverhangen und hat natürlich immer noch geregnet. Am Gegenberg fuhr die drittplatzierte Frau aus A wieder zu mir auf, sie konnte mein Tempo berghoch aber nicht mitfahren. Nach dem Gegenberg lichteten sich zum Glück die Wolken, so dass man zumindest auf der weiteren Abfahrt auch wieder was sehen konnte. Die restliche Abfahrt bin ich dann genauso vorsichtig runter wie zuvor auch, denn es regnete immer noch (bis ins Ziel). An den steilen Passagen überholte mich die drittplatzierte Frau mehrmals (die konnte richtig gut abfahren mit ihren Alu-LR). Zwischendurch auf den "Flachstücken" hab' ich sie aber immer wieder eingeholt und sie hat sich dann auch immer gleich wieder an mein Hinterrad gehängt. Nach Sölden rein und bis ins Ziel weiterhin richtig Vollgas gegeben (ansonsten wäre ich wohl auch erfroren) und immer mit ihr an meinem Hinterrad. Im Ziel hat sie sich dann auch 2x artig bedankt, denn sie hatte - so sagte sie - nicht mehr mit der Zeit gerechnet. Zusammen genommen war aufgrund des kleinen Sturzes mit dem Verlust der sauschnellen Gruppe und der anschliessenden Alleinfahrt, 2x selbst Verpflegen müssen und der sehr vorsichtigen Abfahrt nach Sölden nicht mehr drin. Rein rechnerisch wäre eine bessere Zeit als letztes auf jeden Fall drin gewesen. Aber zu unter 8 bzw. eine ganz hohen 7 hätte es mit Sicherheit nicht gereicht - was aber auch nicht weiter tragisch ist