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Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

MoinMoin

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Man siehts in diesem Thread, man siehts an diesem Thread und durch viele anderen Themen zieht es sich mehr oder weniger unterschwellig durch.

Und noch ein Thread?

Meine Vorstellung bei diesem Thema wäre eher, sich mal grundsätzlich über das Thema zu unterhalten, denn es geht da m.E. vieles durcheinander.

Im Wort steckt es schon drin: Es geht irgendwie um eine Grundlage. Aber: Grundlage für was? Und wie muß diese Grundlage, dieses Fundament beschaffen sein und was muß es tragen, welches Gebäude soll darauf aufgebaut werden. Oder ist diese "Grundlagen-Funktion" gar nicht gegeben?

Nicht daß wir uns falsch verstehen: Es geht mir nicht um theoretische Betrachtungen. Aber ohne Theorie geht's auch nicht.

Ich hänge es mal an bestimmten Weißheiten auf, die tw. auch Märchen sind.

  1. Grundlage muß langsam gefahren werden: Dazu habe ich jetzt mal ein schönes Zitat gelesen, das lautete ungefähr so: "Der Unterschied von Winter/Frühjahr zu Sommer, von Grundlagentr. zu "XYZ"-Training ist nicht 'von langsam zu schnell', sondern von 'unspezifisch zu spezifisch'". Das schließt ein, daß es auch nicht nur um die Ausdauer-Grundlage geht, sondern um alle konditionellen Voraussetzungen, wozu eben auch Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Schnelligkeit gehört. Vieles von dem wird durch das "Ausgleichstraining" im Winter geschaffen, für die Arbeit auf dem Rad heißt es aber, daß eben auch dort unspezifisch Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Schnelligkeit als Grundlage trainiert wird. Kraft wird wahrscheinlich in der Phase am ehesten nicht auf dem Rad trainiert, weil sie im Gegensatz zu der ziemlich dominierenden TF-Orientiertheit steht: der Tretzyklus mit den Zielen Beweglichkeit und Koordination steht im Vordergrund. Entsprechend dem unspezifischen Charakter sollte aber eben auch mal das MTB zum Einsatz kommen oder - falls entsprechende Voraussetzungen gegeben - kleine Trainingswettbewerbe im Waldlauf, Cross-Rennen usw. Erstes Fazit: Langsam wird es schon überwiegend sein, denn Ausdauer hat ja mit "Dauer" zu tun und das geht auf die Dauer nur langsam, aber das einzig entscheidende Wesensmerkmal ist das nicht.
  2. Ausdauer kommt von "dauernd" und das heißt lang, sehr lang: Auch das stimmt so einfach nicht: Dauernd ist schon richtig, aber das muß nicht unbedingt 4 oder 5 Std. heißen und auch die alte Parole "mind. 3 Std." würde ich in Frage stellen. Und hier nochmal zum Tempo: M.E. gibt es das GA-Tempo, auch individuell, überhaupt nicht. Es darf halt nur nicht so schnell sein, daß man sich bei der einzelnen Trainingseinheit vollkommen kaputt fährt bzw. auf Dauer ins Übertraining. Insoweit kann m.E. das GA-Training auch vollkommen nach Gefühl gesteuert werden, Hf-Bereiche sind da überflüssig. Das bitte ich nicht als allg. Beitrag zur Hf-Steuerung zu sehen.
  3. GA muß mit hohen TFen gefahren werden: Ein altes Mißverständnis: GA soll erstmal hauptsächlich zwei Dinge bewirken: Verbesserung des Fettstoffwechsels und Verbesserung der Ausstattung der Muskulatur mit dem "aeroben Equipment", also Mitochondrien, Enzyme des Fettstoffwechsels, Enzyme des Zitratzyklus, Hämoglobin, Vergrößerung von Zahl und Volumen der Erythrozyten usw. Das betrifft - insoweit ist die "gute alte Theorie" schon richtig - in 1. Linie die langsamzuckenden Muskelfasern und das heißt, daß zu starke Rekrutierung der schnellzuckenden Fasern "stören würde". Aber: Wenn die Intensität sehr hoch ist, wird sich immer eine stark anaerobe Energiebereitstellung nutzende Stoffwechsellage einstellen, TF hin oder her und das gleiche gilt, wenn sie gering ist, aber eben umgekehrt: Es geht hier also mehr um die Intensität als um die TF. Ein Wort zum allgemeinen Nutzen Tf-orientierten Trainings: Es dient der Verbesserung des Tretzyklus, aber der wird nicht nur durch hohe Frequenzen und vor allem nicht durch extrem kleine Übersetzungen trainiert, man kann ihn sich dadurch sogar regelrecht "versauen", er wird dann eher hackelig, der Krafteinsatz erfolgt zum falschen Zeitpunkt usw.
Das sind jetzt mal nur wenige der Märchen, die sich um das GA-Training ranken.

Ich wollte eigentlich soviel auch nicht dazu schreiben, es soll eine möglichst offene Diskussion werden - jedoch völlig ohne "Startwert" dreht sich eine solche Diskussion auch schnell im Kreise. Jeder hat es in der Hand, jetzt eigene Gedanken beizutragen.

Ein Wort noch zum Thema Märchen, das zu Beginn einer solchen Diskussion nicht fehlen darf: Neuerdings gibt es auch die "Gegen-Märchen": GA sei völlig überflüssig, mit intensivem Training erreiche man viel mehr in kürzerer Zeit usw. M.E. wird da das Kind hierbei mit dem Bade ausgeschüttet - aus vielen, vielleicht auch nicht immer ganz edlen Motiven oder einfach aus Gedankenlosigkeit.

Ich nehme an, Euch fallen noch viele "Märchen", Geschichten und Aspekte ein - im "Nachbar-Thread" sieht es jedenfalls so aus...

Wir sollten allerdings ein wenig bei der Ausgangsfrage bleiben: Was ist eigentlich Grundlage an der Grundlage? könnte man die auch formulieren.

Gruß

MoinMoin
 

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Re: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

Wir sollten allerdings ein wenig bei der Ausgangsfrage bleiben: Was ist eigentlich Grundlage an der Grundlage? könnte man die auch formulieren.
Und, was ist sie nun Deiner Meinung nach und an welchem (Surrogat)Meßparameter lässt sie sich bestimmen?
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

Und, was ist sie nun Deiner Meinung nach und an welchem (Surrogat)Meßparameter lässt sie sich bestimmen?
@Mi67: Inwieweit kann und muss das Nervensystem trainiert werden? Also stundenlanges senden von Signalen an die Muskeln, dass sie sich in Bewegung halten. Ich hatte vor längerer Zeit folgenden Satz gelesen, dessen Richtigkeit ich in keinster Weise einschätzen kann:
"Was hilft mir die beste aerobe Kapazität, wenn durch fehlende Langtouren das Nervensystem nach kurzer Zeit ermüdet?!
Kann das Nervensystem also einen Flaschenhals darstellen, z.B. durch fehlende Langtouren?
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

"Grundlage" ist die Ausbildung des aeroben Stoffwechsels, denn der aerobe Stoffwechsel ist der Schlüssel zur Erbringung von Ausdauerleistungen. Irrelevant für die Abgrenzung von "Grundlage" ist dabei, ob das aerobe System primär Fett oder KHs verstoffwechselt, d.h. die Substratnutzung definiert nicht was Grundlage ist. Ebenfalls für die Grundlage weitgehend unbedeutend sind im Radsport Koordination, Tritttfrequenz und Trittechnik. Im Unterschied zum Laufen spielt die Motorik beim Radfahren praktisch keine leistungsrelevante Rolle und bekanntermaßen ist die beobachtbare Bandbreite der Wirkungsgrade von Radsportlern z.B. verglichen mit Läufern auch eher klein.

Trainiern lässt sich die "Grundlage" mit einer vielzahl unterschiedlicher Methoden, die von längeren Ausfahrten mit eher gleichmäßigem Charakter bis hin zu kürzeren schwellennahen Intervallen wie 3*20 min bei 95-105% der FTP reichen. Im Bereich bis zur FTP ist dabei vom physiologischen Reiz her betrachtet Umfang und Intensität in Grenzen austauschbar, ob man eher den Intervallen der Vorzug gibt oder eher den längeren Ausfahren ist daher keine Frage des eigentlichen Grundlagentrainings, sondern eine der Anforderungen, die sich aus den eigenen spezifischen sportlichen Zielen ergibt (für Zeitfahren wird man üblicherweise anderes trainieren als für Bergmarathons, obwohl beide Leistungen vom aeroben Stoffwechsel bestimmt werden).

Nicht mehr zum Grundlagentraining zählen würde ich Intervalle deutlich jenseits der FTP, also z.B. 5*5 min. (oder 4*4 ) bei 105-120 % der FTP - in der deutschen Begrifflichkeit wäre das "EB-Training". Zwar trägt der aerobe Stoffwechsel auch bei solchen Intervallen immer noch den größten Teil der Energiebereitstellung und diese Intervalle stimulieren daher den auch aeroben Stoffwechsel, physiologisch unterscheiden sich die Anpassungsmechanismen allerdings etwas von denen der weiter oben diskutierten Trainingsmethoden. (Siehe auch Table 2 auf http://www.peaksware.com/articles/cycling/power-training-levels,-by-andrew-coggan.aspx)
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

Endlich mal wieder ein Beitrag mit Tiefgang.

Aber, warum?

Jeder Sportler, der halbwegs zielorientiert trainiert oder Rennen fährt, sich mehr als nur oberflächlich mit seinen Leistungen auf dem Rad beschäftigt, hat sich sicher schon mit dem Thema (Rad)-Training befasst. Also weis dieser ambitionierte Sportler schon ganz gut wie und was er trainieren soll. Sein Wissen kommt aus Büchern, von Trainern, eigene Erfahrung usw.

Für die Anderen, weniger ambitionierten Radfahrer ist es schlichtweg wurscht, da diese ohne Plan, nach Lust und Laune trainieren und Umfänge bestreiten, bei denen die ganzen theoretischen und praktischen Erkenntnisse aus der Trainingslehre, wenige oder kaum Auswirkungen haben. Sie werden einfach dadurch besser, dass sie nur Rad fahren.

Ich würde meine Informationen sicher nicht aus dem Forum ziehen, da dieses (Halb)Wissen in vielen Fällen wiedersprülich und
gegensätzlich ist. Wieso also, und das ist meine Grundsatzfrage, wollen einige hier, immer die gleiche Leiher diskutieren.
Wenn ich etwas wissen will, schaue ich nicht in einem Blabla - Forum nach, sonden besorge mir entsprechend Fachliteratur. Das ist sicher eine Mentalitätsfrage. Klar. Proaktivität scheint außer Mode gekommen. Mann „Googelt“ hat mal. Und liest im schlimmsten Fall zig Schwachsinnsbeiträge durch und weis dann genau so viel wie vorher und ist zusätzlich verunsichert.

Wenn ich hier so machen Forums - Beitrag lese, dann frage ich mich schon, warum es so schwer ist, mal ein ordentliches Buch zu Thema zu Traininglehre oder Radsporttraining zu lesen? Das gilt auch für diese ganzen Abnehmen -; Ruhepuls-; wo ist mein GA1 Puls - Beitäge.
Dann würde hier deutlich weniger Blödsinn im Forum verzapft.

Als sehr informativ sehe ich die Beiträge von Mi67, Pjotr, Laplace und einige weiteren Usern an. Da steckt echt was dahinter.
Nur, den meisten Teilnehmer (Lesern) hier in diesem Forum unterstelle ich, einfach, dass sie den Inhalt der Beiträge, nicht verstehen.
Dazu braucht es halt ein gewisses Grundwissen der Trainingslehre.
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

Selbst definiere ich bei Ausdauersportarten, wie z.B. beim Radsport, die aerobe Kapazität als Grundlage. Aerobe Kapazität ist gekennzeichnet durch die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max), dessen Ausnutzungsgrad (Kraftausdauer, FTP, anaerobe Schwelle usw.) und der Arbeitsökonomie. Im Gegensatz zu pjotr sehe ich jedoch keinen Unterschied der Trainingsadaption hinsichtlich aerober Kapazität unterhalb, an bzw. oberhalb der anaeroben Schwelle. Die Richtigkeit genannter Tabelle zweifel ich nicht an, jedoch fehlt mir die Gewichtung der genannten Punkte hinsichtlich aerober Kapazität.
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

@Mi67: Inwieweit kann und muss das Nervensystem trainiert werden? Also stundenlanges senden von Signalen an die Muskeln, dass sie sich in Bewegung halten.
Hmm, aber als ich vor ca. 20 Jahren mal aus Jux und Dollerei eine 24-h-Bergtour über sechs 4000er machte, ging das Kommando "linkes Bein, rechtes Bein, linkes ..." auch nach 23:59 h noch ohne größere geistige Anstrengung. :D

Die Rübe träumte zwar bereits zur Hälfte, aber die Motorik ging einwandfrei. "Trainiert" hatte ich eine 24-h-Aktivität zuvor nie. Der Versuch, dies zu trainieren, wäre vermutlich auch recht unklug, da man sich solche Tortouren nur wenige Male im Jahr zumuten kann, ohne ernsthafte Verschleißerscheinungen zu riskieren.
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

Ich würde meine Informationen sicher nicht aus dem Forum ziehen, da dieses (Halb)Wissen in vielen Fällen wiedersprülich und
gegensätzlich ist. Wieso also, und das ist meine Grundsatzfrage, wollen einige hier, immer die gleiche Leiher diskutieren.
Wenn ich etwas wissen will, schaue ich nicht in einem Blabla - Forum nach, sonden besorge mir entsprechend Fachliteratur.

Das es in diesem Foren kontroverse und widersprüchliche Sichten gibt hat vor allem etwas damit zu tun, dass es keine allgemeinverbindlichen und allgemein akzeptierten Stand in der Trainingswissenschaft gibt. Wenn Du meinst, dass du dieses Problem mit der Lektüre von "Fachliteratur" lösen kannst, bist Du ziemlich auf dem Holzweg. :rolleyes:
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

Im Gegensatz zu pjotr sehe ich jedoch keinen Unterschied der Trainingsadaption hinsichtlich aerober Kapazität unterhalb, an bzw. oberhalb der anaeroben Schwelle. Die Richtigkeit genannter Tabelle zweifel ich nicht an, jedoch fehlt mir die Gewichtung der genannten Punkte hinsichtlich aerober Kapazität.


Hi Laplace, die Definiton des Begriffs Grundlage dient ebenso wie die Einteilung von Trainingsbereichen und Schwellenkonzepten vor allem dem Zweck, physiologische Anpassungen die sich innerhalb eines kontinuierlichen Bereichs vollziehen, so zu ordnen, dass sie im praktisch Training als Orientierung dien können. Anders gesagt: Die von mir skizzierte Abgrenzung ist natürlich bis zu einem gewissen Grad willkürlich. Man sollte generell weder in Begriff Grundlage noch in die Definition von Trainingsbereichen oder z.B. Schwellenkonzepte zu viel "hineingeheimnissen".

Gruß P.
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

Kann das Nervensystem also einen Flaschenhals darstellen, z.B. durch fehlende Langtouren?
... hab' bislang nur kurz überflogen, aber DAS kann ich aus eigener Erfahrung leidlich bejahen! Bin diesbzgl. der personifizierte Gegenpol zu Mi67.
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

Informative Beiträge hier, danke.

Ein Freund von mir fährt nach der Devise: Hauptsache schnell und immer am Anschlag der Belastung.

Für mich macht das wenig Sinn, zumal man so auch keine längeren Strecken schafft. Sein Ziel ist die Teilnahme an einem (Gruppen) Triathlon, d.h. er übernimmt nur das Radeln über 40km.

Der Termin ist im September, angefangen zu "trainieren" hat er diesen Monat. Nach meiner Nachfrage, ob er sich schonmal Gedanken zum Training gemacht hat sagte er, dass er halt nach Lust und Laune fährt.

Schön und gut, dabei geht es ja auch eigentlich beim Hobby und so betreibe ich es auch, allerdings mit ein bischen mehr System.

D.h. längere Touren und bei gefühlt ca. 65-75% der maximalen Leistung.
Zwischenzeitlich fahre ich halt Berge und schnelle Einheiten.

Ich nehme an, diese Methode ist effizienter, als die meines Kollegens, was meint ihr?
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

"Grundlage" ist die Ausbildung des aeroben Stoffwechsels, denn der aerobe Stoffwechsel ist der Schlüssel zur Erbringung von Ausdauerleistungen. ...

Im Bereich bis zur FTP ist dabei vom physiologischen Reiz her betrachtet Umfang und Intensität in Grenzen austauschbar, ...

Nicht mehr zum Grundlagentraining zählen würde ich Intervalle deutlich jenseits der FTP, also z.B. 5*5 min. (oder 4*4 ) bei 105-120 % der FTP - in der deutschen Begrifflichkeit wäre das "EB-Training".

Deine Definition gefällt mir sehr, wobei ich mir nicht so ganz sicher bin, ob sie von allen mitgetragen wird. Dennoch erkenne ich noch leichte innere Widersprüche in den folgenden Ausführungen, die ich gerne etwas herausarbeiten möchte. Diese Widersprüche betreffen ganz generelle Probleme, die viele Leute in der Trainingskonzeption haben. Daher lohnt es sich auch, dem trockenen Stoff mal ganz kurz aufmerksam zu folgen.

1.: Wenn "Grundlage" die Ausbildung des aeroben Stoffwechsels ist, dann müsste es ja auch die Ausbildung der aerob erbringbaren Leistung sein.
2.a.: Wenn "Grundlagentraining" das Training sein soll, welches zu verbesserter "Grundlage" führt, dann müsste es alle Trainingsarten einschließen, die den aeroben Stoffwechsel verbessern, also auch VO2max-Intervalle.
2.b.: Wenn "Grundlagentraining" aber einen Trainingsbereich beschreibt, der sich rein im aeroben Ausdauerbereich bewegt, dann beschreibt das Wort "Grundlagentraining" nicht mehr das *Ziel* des Trainings, sondern lediglich den Weg zu einem nicht benannten Ziel.

Um dies noch etwas zu schärfen: "Grundausdauer" (GA1/GA2) wird von den meisten als Intensitätsbereich verstanden. Gleiches gilt für den "Erweiterungsbereich" und natürlich den "Spitzenbereich". All diese Bereiche sind für das Ziel namens "Ausdauer" relevant und erzeugen dabei auch "Grundlage" in dem von Dir genannten Sinn.

Ziele sind also "Ausdauer" oder "Grundlage" (für mich sind beide Begriffe gleichsetzbar). Die Instrumente hierfür sind Training in den Intensitätsbereichen GA und EB, bzw. bei VO2max-Intervallen auch bis hinein in den SB.

Daher mein Plädoyer zur Nomenklatur: lasst uns das Wortkonstrukt XY-Training weiterhin so verstehen, dass es ein Training ist, welches die Fähigkeiten zu XY verbessert. Sprinttraining soll also die Sprintfähigkeiten verbessern. Hierzu gehört dann freilich ein ganzer Blumenstrauß von Trainingsformen, die in unterschiedlichen Belastungsintensitäten und auf unterschiedlichen Skalen der Belastungsdauer (zwischen 0,1-ca. 60 s) arbeiten.

Es macht also Sinn, von "Grundlagentraining", "Ausdauertraining", "Zeitfahrtraining", "Bergfahrtraining", "Sprinttraining" und vielleicht "letzte-3-km-Flucht-Training" oder gar "Hügel-Durchdrücktraining", wenn man das als ein Ziel betrachtet, zu sprechen. Für jedes dieser Trainingsziele würde man jeweils ein Sortiment an Trainingsformen ersinnen, die dann am Ende die erwünschten Fähigkeiten verbessern.

Es macht aber wenig Sinn, Intensitätsbereiche oder einzelne Trainingsformen selbst als das Ziel des Trainings zu formulieren, da man seine Fähigkeiten im Intensitätsbereich X typischerweise am effektivsten durch eine Trainingsform im Intensitätsbereich X+1 optimiert. Kurz: Du kannst *im EB* trainieren, aber Du kannst nicht *den EB* trainieren.
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

@Alex

Wer nun wirklich "besser" trainiert läßt sich von der Ferne schwer einschätzen, da keiner die körperlichen Zustände von euch beiden hier kennt.

Die 40km bei der Olympischen Distanz fährt man sowieso (fast) immer auf volle Power.
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

@Alex

Wer nun wirklich "besser" trainiert läßt sich von der Ferne schwer einschätzen, da keiner die körperlichen Zustände von euch beiden hier kennt.

Die 40km bei der Olympischen Distanz fährt man sowieso (fast) immer auf volle Power.

Klar, fährt man die auf voller Kraft. Ich denke der wesentlich Unterschied ist, dass ich in den letzten 2 Jahren ohne Unterbrechung fast jeden Tag auf dem Rad saß, auch im Winter etc. also besteht da ohnehin schonmal eine andere Voraussetzung...

Ich kenne es halt auch ähnlich aus dem Ausdauerbereich beim Laufen. Ich habe anfangs auch nicht verstanden, warum dort oft mit moderatem Tempo gelaufen wurde. Beim Wettkampf war dann 'ne 18er (Minuten) Zeit auf 5km drin. Damals war ich 14.
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

Das es in diesem Foren wie kontroverse und widersprüchliche Sichten gibt hat vor allem etwas damit zu tun, dass es keine allgemeinverbindlichen und allgemein akzeptierten Stand in der Trainingswissenschaft gibt. Wenn Du meinst, dass du dieses Problem mit der Lektüre von "Fachliteratur" lösen kannst, bist Du ziemlich auf dem Holzweg. :rolleyes:

Verstehe ich nicht. Wieso bin ich auf dem Holzweg? :confused:

Zum Beispiel: „Training with a powermeter von Coggan“ oder die Trainingsbibel von Friel gehören für mich unter Anderem zu "Fachliteratur".

Ich meine, mit Fachliteratur nicht die Werke von irgendwelchen Verlagen die Bücher mit bunten Bildchen, ausschmücken, und das dann als "Rennradfahren für Einsteiger" titulieren.

Auch du berufst dich in deinen Beiträgen viel auf Coggan. Hast du dein Wissen über Trainingslehre aus dem Internet Forum? Bestimmt nicht.

Wir alle haben doch unser Wissen meist angelesen und transformieren dieses Wissen auf unser Training. Trainingswissenschaftler sind die wenigsten hier im Forum.

Deshalb: Um mein Wissen unverfälscht und aus erster Hand zu bekommen, bevorzuge ich Bücher. Somit werden komplexe Zusammenhänge klar. Ich kann noch mal nachschlagen, usw. Tabellen Tests...
Nicht umsonst hat so ein Werk meist über 100 Seiten, oder?

P.S.
Habe letztens mal wo gelesen, dass kein noch so bekannter Trainer die Trainingswissenschaften neu erfunden hat.

Jeder dieser bekannten Trainer hat nur eine etwas andere Methodik. Schließlich wollen die ja auch ihr Know-how verkaufen.
Aber: aus den Forumsdiskussionen ist meiner Meinung nach noch keiner besser geworden.
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

Informative Beiträge hier, danke.

Ein Freund von mir fährt nach der Devise: Hauptsache schnell und immer am Anschlag der Belastung.

Für mich macht das wenig Sinn.....

Der Termin ist im September, angefangen zu "trainieren" hat er diesen Monat. Nach meiner Nachfrage, ob er sich schonmal Gedanken zum Training gemacht hat sagte er, dass er halt nach Lust und Laune fährt.

....., allerdings mit ein bischen mehr System.

D.h. längere Touren und bei gefühlt ca. 65-75% der maximalen Leistung.
Zwischenzeitlich fahre ich halt Berge und schnelle Einheiten.

Ich nehme an, diese Methode ist effizienter, als die meines Kollegens, was meint ihr?

Mal ehlich, hört sich auch bei Dir nach Lust und Laune- Training an.:confused:Und: längere Touren bei 65 - 75% der maximalen Leistung. Respekt,

Ich schaffe das nicht. Ich packe da im Training nur so 75 % an der FTP über 3-4 h,
Welche Maximale Leistung meinst du? (CP über 1h, Sprintleistung oder was?), Wie wurde die maximale Leistung ermittelt.
Wie lange sind "länger" Touren?????
Also doch wieder, bla bla und Verwirrung.:mex:
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

Mal ehlich, hört sich auch bei Dir nach Lust und Laune- Training an.:confused:Und: längere Touren bei 65 - 75% der maximalen Leistung. Respekt,

Ich schaffe das nicht. Ich packe da im Training nur so 75 % an der FTP über 3-4 h,
Welche Maximale Leistung meinst du? (CP über 1h, Sprintleistung oder was?), Wie wurde die maximale Leistung ermittelt.
Wie lange sind "länger" Touren?????
Also doch wieder, bla bla und Verwirrung.:mex:

Ich glaube da hast du einiges falsch verstanden. Es gibt halt doch einen Unterschied zu dem was ich schreibe und was manch einer (du) da hineininterpretiert.

Ich habe an keiner Stelle erwähnt, dass das was ich tue unter den, nicht eindeutig geklärten Begriff, "Grundlagenausdauer" gehört, dennoch interpretierst du genau das hinein. Nochmal lesen, sechs setzen...

Anhand deiner darauf folgenden unsachlichen und unfreundlichen Fragestellung habe ich jegliches Interesse an einer ernsthaften Diskussion mit dir verloren. Jetzt schlag nochmal den Begriff emotionale Intelligenz nach, bevor du dich weiter verfehlst.
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

...ernsthaften Diskussion mit dir verloren. Jetzt schlag nochmal den Begriff emotionale Intelligenz nach, bevor du dich weiter verfehlst.

...will mit dir doch nicht diskutieren. Wozu?
Mach dich lieber mit den Begrifflichkeiten des Radtraining vertraut.
Das bring dir mehr, wie hier Käse zu schreiben.
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

1.: Wenn "Grundlage" die Ausbildung des aeroben Stoffwechsels ist, dann müsste es ja auch die Ausbildung der aerob erbringbaren Leistung sein.
2.a.: Wenn "Grundlagentraining" das Training sein soll, welches zu verbesserter "Grundlage" führt, dann müsste es alle Trainingsarten einschließen, die den aeroben Stoffwechsel verbessern, also auch VO2max-Intervalle.
2.b.: Wenn "Grundlagentraining" aber einen Trainingsbereich beschreibt, der sich rein im aeroben Ausdauerbereich bewegt, dann beschreibt das Wort "Grundlagentraining" nicht mehr das *Ziel* des Trainings, sondern lediglich den Weg zu einem nicht benannten Ziel.

Um dies noch etwas zu schärfen: "Grundausdauer" (GA1/GA2) wird von den meisten als Intensitätsbereich verstanden. Gleiches gilt für den "Erweiterungsbereich" und natürlich den "Spitzenbereich". All diese Bereiche sind für das Ziel namens "Ausdauer" relevant und erzeugen dabei auch "Grundlage" in dem von Dir genannten Sinn.

Mir ist völlig klar, dass auch VO2max-Intervalle oder sogar noch kürzere Intervalle Wirkungen auf die Grundlage haben, in einer Studie von Stepto et al. hatten beispielweise sehr kurze harte Intervalle von IIRC 30 sec, einen größeren postiven Einfluss auf die Leistung in einem längeren ZF als längere (bis 8 min.).

Letztlich geht es wie an anderer Stelle erwähnt, nur darum, eine praxistaugliche Nomenklatur als Orientierung für die Trainingsgestaltung zu finden. Wenn man dabei ganz ohne den Begriff "Grundlage" auskäme, wäre mir das durchaus sympathisch, denn in "Grundlagentraining" verbinden sich sehr unterschiedliche teilweise geradezu "mysthische" Erwartungen.
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

Grüß Euch,

es wäre echt toll, wenn alle (inkl. Fachliteratur), die gleichen Begriffe verwenden könnten - dann könnte man ohne Widersprüche vom gleichen Reden.....

andererseits zeigt bei mir die Praxis, dass die Trainingsbereiche (Leistung) im Laufe der Saison ziemlich schwanken und regelmäßig (wenn nicht sogar jede Woche) neu angepasst werden müssten....
 
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