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Wieso nach Reach und nicht nach Oberrohrlänge gehen?

Auf den Quatsch, dass die Reach-Angabe nur beim Stehendfahren mit dem MTB Sinn macht.
Und wer schreibt das? Weiß nicht woher du das rausliest. Ich wollte nur wissen, ob die horizontale Oberlänge beim RR nicht mehr Sinn macht als der Reach.

Wenn du nix konstruktives beizutragen hast, dann spar dir das arrogante Getue bitte. Danke.
 
Dann müssten alle Triathleten kaputte Kniee haben.
Meine Kniee fühlen sich auf jeden Fall in der Position am wohlsten, in der ein Lot hinter der Kniescheibe die Achse trifft, davor oder dahinter fängt's leicht an zu zwicken. Im Zweifel würde ich mich da aber eher auf mein Körpergefühl als auf eine immer wieder angezweifelt Regel verlassen.
 
Witzig, wie das mit dem Knielot hier nicht verstanden wird. Dies passte zufälligerweise bei bestimmten Rahmengrößen, meinetwegen Stahlrosse der 70er.. mittlerweile gibt es so viele verschiedene Geos von Tria bis Endurance/Komfort, bei denen man unterschiedlichst nach vorn oder hinten rotiert wird, dass ein Knielot halt absoluter Unfug ist. War es eigentlich schon immer.

Sollte man eigentlich von selbst drauf kommen, aber ich habs halt von nem anerkannten Bikefitter zitiert. Zeigt mir gern einen guten Bikefitter, der noch nach Lot ausrichtet. Eigentlich erkennt man daran direkt, dass er eben keine Ahnung hat.
 
Witzig, wie das mit dem Knielot hier nicht verstanden wird.
Ich habe eigentlich das Gefühl, dass es hier ziemlich gut verstanden wird. Knielot ist nicht alles bzw. sogar untergeordnet. Es gibt noch ganz viele weitere Parameter die beim Fitting zusammenspielen.

Dazu kommen dann noch die Anforderungen/Wünsche/Schmerzen des Kunden. Die einen wollen nach Leistung optimieren, die anderen nach Komfort, wieder andere haben bestimme Wehwehchen.

Marx ist ganz besonders auf kleine Radfahrer spezialisiert. Da gelten wieder andere Anforderungen als für große Sportler usw. In dem von Dir verlinkten Interview geht es hauptsächlich darum, dass kleine Sportler im Fitting bzw. in der Geometrieauslegung der großen Hersteller zu wenig berücksichtigt werden. Das ist alles richtig, ist aber auch wieder nicht die reine Wahrheit für größere Sportler.

Zusammengefasst: Alles ist sehr individuell.
 
Geht es bei der Sattelpositionierung nach dem Lot nicht auch eher um den Schutz des Knies vor Überlastung und weniger um die Leistungsoptimierung?
Das Gleiche dachte man, als man bis in die 1970er selbst im Profisport unter allen Umständen vermeiden wollte, dass beim Kniebeugen das Knie vor die Fußspitze geht. Davon abgesehen, dass es auf diese Art vielen nicht möglich ist, eine gültige Kniebeuge zu machen, hat sich die vermeintlich höhere Verletzungsgefahr bzw. Verschleiß nicht bestätigt.

Auch mein Bikefitter hat optisch und mit Hilfe einer Berechnung meine horizontale Sattelposition eingestellt. Danach hat er mal das Lot drangehalten, das vor der Pedalachse hing. Aber er meinte eben auch, dass das so passt (gut, er ist selber Triathlet, da hätte mich gewundert, wenn er sich sklavisch an das Lot hält). Er meinte, dass zu weit dahinter auch schlecht wäre, weil man dann eher "nach vorne" tritt statt nach unten. OK, viel geschrieben und schon eher Off Topic :/
 
Wie stellt man denn dann bei diesem Rad das Knielot ein? Auch Pedalachse?
 

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Aber er meinte eben auch, dass das so passt (gut, er ist selber Triathlet, da hätte mich gewundert, wenn er sich sklavisch an das Lot hält). Er meinte, dass zu weit dahinter auch schlecht wäre, weil man dann eher "nach vorne" tritt statt nach unten.
Isso. Die korrekte Sitzposition ist eigentlich erstmal nur Sitzhöhe, aus der sich dann auch der Kniewinkel ergibt, und der Hüftwinkel, in Kombination mit der Frage, wo und wie man die Arme halten will, und wieviel Last sie vertragen. Daraus ergibt sich dann die Sitzlänge. Die Sitzlänge zum Beispiel nur aus der Körpergröße oder „Langbeiner/Sitzriese, etc.“ ableiten zu wollen geht nach hinten los. Der eine fährt mit schön angewinkelten Armen, der andere hat sie durchgestreckt, das macht gleich diverse Zentimeter aus. Weitere Feineinstellungen sind dann Cleat-Position/-Drehung, aber da kann man fast nur „in sich selbst reinhorchen“, das ist sehr individuell.
 
Und wer schreibt das? Weiß nicht woher du das rausliest. Ich wollte nur wissen, ob die horizontale Oberlänge beim RR nicht mehr Sinn macht als der Reach.

Wenn du nix konstruktives beizutragen hast, dann spar dir das arrogante Getue bitte. Danke.
Nein das macht nicht mehr Sinn. Ein Rahmen mit flachem Sitzwinkel und langem Oberrohr kann in Realität genauso lang sein wie ein Rahmen mit steilem Sitzwinkel und kurzem Oberrohr. Die Oberrohrlänge wird vom Sitzwinkel beeinflusst, daher hat das Oberrohr als alleinige Angabe wenig Wert.
 
Ein Rahmen mit flachem Sitzwinkel und langem Oberrohr kann in Realität genauso lang sein wie ein Rahmen mit steilem Sitzwinkel und kurzem Oberrohr.
Was ist denn jetzt "genauso lang"?
Ich habe den leisen Verdacht, Du redest vom vorhandenen Oberrohr und nicht vom virtuellen Oberrohr.
Letzteres ist die horizontale Verlängerung des Reach wie es der TE in seinem ersten Beitrag zu formulieren pflegte und wie Du es eben noch selbst zitierst.

Die virtuelle Oberrohrlänge ist quasi der Reach um die Auswirkung des Sitzwinkels verlängert.
Um einen Rahmen zu beschreiben, genügen eben nicht nur Reach und Stack.
Die beiden sind aber bei der Vielzahl der Rahmenformen heutzutage die vernünftigsten Maße für den Start eines Vergleichs. Dann aber kommen noch andere Maße wie der Sitzwinkel dazu.
Deshalb sagen auch Reach und (virtuelle) Oberrohrlänge gemeinsam mehr aus als die einzelnen Werte.
 
Geht es bei der Sattelpositionierung nach dem Lot nicht auch eher um den Schutz des Knies vor Überlastung und weniger um die Leistungsoptimierung?
Das ist vermutlich ähnlich wie beim Krafttraining. Dort hieß es auch ewig bei der Kniebeuge, dass die Knie nicht über die Zehen stehen sollte. Was sich inzwischen als Quatsch entpuppt hat. (sofern man natürlich keine kaputte Knie hat) Da gibt es auch einige Studien dazu, kann man sich alles via Google raussuchen.
 
... Schließlich hört der Reach ja auf Höhe des Tretlagers auf und je nach Sitzrohrwinkel wird dann ein Vergleich zweier Räder ja so verfälscht, weil die Gesamtlänge dann ja trotz desselben Reach-Werts unterschiedlich ausfallen kann.

Mir ist auch klar, dass in Zeiten von Sloping-Rahmen einige Hersteller ihre Oberrohrlänge nicht horizontal ausgerichtet, sondern die tatsächliche Oberrohrlänge messen und angeben. Dies macht natürlich einen Vergleich schwierig. Wenn ich aber weiß, dass zwei Hersteller (in meinem Fall Rose und Canyon) ihre Oberrohrlängen grundsätzlich horizontal messen und angeben oder ich innerhalb eines solchen Herstellers vergleiche, dann sollte ich doch besser diesen Wert heranziehen und habe ein besseres Ergebnis, oder?

Warum frage ich das ganze? Wenn ich mir bspw. ein Canyon Grizl in L anschaue und mit meinem alten Grail in M Vergleiche, stelle ich fest, dass der Reach beim L lediglich 4 mm höher ist. Dann wäre ja davon auszugehen, dass beide Bikes fast gleich lang sind. Vergleicht man aber dann die horizontale Oberrohrlänge, stellt man fest, das Grizl in L ist stolze 11 mm länger, was sich in der Gesamtlänge und im Vergleich zu meinem Grail schon bemerkbar machen sollte.

Welcher Wert zählt denn jetzt für mich bzw. welchem Wert sollte ich für ein valides Längengefühl des Bikes (Vorbau einmal außen vor) mehr Beachtung schenken? Und wenn als Ergebnis die Oberrohrlänge heraus kommt, wieso reden dann die allermeisten trotzdem immer vom Reach?

Danke vorab und viele Grüße,
Nico
Hallo Nico,

du stellst zuerst die Position des Sattels ein. Dabei ist das Tretlager immer der Bezugspunkt: Sowohl die Sattelhöhe als auch die horizontale Position werden vom Mittelpunkt des Tretlagers gemessen.
Du hast dadurch bei jedem Rad die gleiche Sattelposition (und damit des Unterkörpers) im Verhältnis zum Tretlager und deswegen macht es auch Sinn, den Vorderbau des Rades vom Tretlager aus zu messen.
 
Geht es bei der Sattelpositionierung nach dem Lot nicht auch eher um den Schutz des Knies vor Überlastung und weniger um die Leistungsoptimierung?
Nein, das Knie schützt man durch einen korrekten Kniewinkel (in einer Spanne "von bis"), der sich aus der Sitzhöhe ergibt. Durch die nachträgliche Ausrichtung am Knielot macht man alles wieder kaputt und bewirkt genau das Gegenteil. Genau so mehrfach erlebt. Erstmal wurde das Rad eingestellt, dann was von Knielot gelesen, dann verschlimmbessert, und dann fingen die Probleme an.
 
Geht es bei der Sattelpositionierung nach dem Lot nicht auch eher um den Schutz des Knies vor Überlastung und weniger um die Leistungsoptimierung?
Ich möchte ergänzen: Effektiver schützt man das Knie durch eine vernünftige TF mit wenig Druck im Gelenk. Das halbe Grad Unterschied im Kniewinkel, was durch ein "Verschieben" des Lots innerhalb des möglichen Verstellbereichs an den Rails möglich wird, spielt da eher eine untergeordnete Rolle - erst recht, wenn man in Betracht zieht, dass so mancher Athlet mit 80 oder weniger Umdrehungen pedaliert.
 
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