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Wieso nach Reach und nicht nach Oberrohrlänge gehen?

Dabei ist das Tretlager immer der Bezugspunkt: Sowohl die Sattelhöhe als auch die horizontale Position werden vom Mittelpunkt des Tretlagers gemessen.
Der einzig sinnvolle Grund, das zu tun, wäre die Einhaltung der 5-cm—Regel der UCI. Oder wenn ich zwei gleiche Rahmen habe, da kann ich natürlich alles genauso einstellen. Ansonsten gibt es dafür keinen Grund, da man sich je nach Rahmen-Geo halt um das Tretlager dreht, mal nach vorn, mal nach hinten. Und das ist auch der Sinn unterschiedlicher Rahmen-Geos. Wenn ich vorher eine Race-Geo hatte, und jetzt eine Endurance-Geo, wird der Kauf unterschiedlicher Rahmen einen tieferen Sinn gehabt haben. Und dann sitze ich, bezogen auf das Tretlager, weiter vorn oder weiter hinten. Und das soll auch so sein. Und das ist auch gut so. Halt der Sinn des Ganzen.
 
Man muss sich die möglichen Sattelpositionen wie eine Kreisbahn um das Tretlager vorstellen. Daher muss bei einer horizontalen Verstellung auch immer die Höhe angepasst werden. Ich wüsste nicht, was die Schwerkraft (Lot) damit zu tun haben sollte. In Verbindung mit dem Stack/Reach ergibt sich aus der horizontalen Sattelstellung der Hüftwinkel.
 
Ja, ich hatte mir schon gedacht, dass ja jetzt kommt. :D

Aber du schreibst ja selbst: 400K. Deine Gelenke halten das halt aus, weil sie entsprechend trainiert wurden.
Wobei ich noch anmerken möchte, dass Knieprobleme fast nie auf Arthrosen beruhen, selbst wenn Ärzte das aus ihrer Verzweiflung/Unwissenheit heraus gern aus bildgebenden Verfahren herausdeuten (weil ihnen sonst nichts einfällt). Es sind eigentlich immer muskuläre/Sehnen-/Bänderprobleme, die aus einem gestörten Bewegungsablauf resultieren. Mitnichten verschleißt man sich durch niedrige TF oder sowas den Knorpel. Nur mal so allgemein.
 
Wobei ich noch anmerken möchte, dass Knieprobleme fast nie auf Arthrosen beruhen, selbst wenn Ärzte das aus ihrer Verzweiflung/Unwissenheit heraus gern aus bildgebenden Verfahren herausdeuten (weil ihnen sonst nichts einfällt). Es sind eigentlich immer muskuläre/Sehnen-/Bänderprobleme, die aus einem gestörten Bewegungsablauf resultieren. Mitnichten verschleißt man sich durch niedrige TF oder sowas den Knorpel. Nur mal so allgemein.
Wenn die Probleme aber erstmal da sind - woher auch immer -, ist eine niedrige TF allerdings auch nicht mehr hilfreich.

(39, stabiler Knorpelschaden rechts)
 
Wenn die Probleme aber erstmal da sind - woher auch immer -, ist eine niedrige TF allerdings auch nicht mehr hilfreich.

(39, stabiler Knorpelschaden rechts)
Ich empfehle ja auch keine niedrige TF, wenn es natürlich tatsächlich kaputt ist, muss man sehen was geht, und überhaupt, wie man sich wohlfühlt. Ich hatte halt jahrlange Erfahrung mit einer der besten Sportphysios der Region, und die hatte bei gefühlt fast allen Sportlern mit diagnostizierten Arthrosen, die sie in die Finger bekam, das Ganze als muskulär entlarven, und rauskneten können. Teilweise konnten angesetzte OPs storniert werden. Knorpelschäden hat irgendwann jeder, aber tatsächliche Beschwerden ergeben sich daraus eher selten. Ausnahmen gibt's immer, und Du magst vielleicht auch eine sein.
 
Ich empfehle ja auch keine niedrige TF, wenn es natürlich tatsächlich kaputt ist
Hatte ich genauso verstanden! Alles gut. Mir ging es exakt um dasselbe. Niedrige TF ≠Verletzungsursache. Aber: Niedrige TF nach einem bereits entstandenen Schaden = nicht so gut.

(Um es an meinem Fall zu beschreiben: Nach Sturz auf das Knie Gelenkstrauma erlitten, Knorpel hat Schaden genommen, ist verheilt, aber "rau". Folge: Bei Überlastung Schmerzen. Abhilfe: Wenig Drehmoment, viel Drehzahl. Jedenfalls bei Dauerbelastung. Längere Intervalle mit Kraft gehen auch unter 90 Umdrehungen gut - allerdings erst wieder, seit ich halbwegs ambitioniert und mit Umfang trainere. Stichwort dürfte hier das von dir Angesprochene sein: Die Bewegungsabläufe müssen halt stimmen.)

Oh. Das war aber schon recht OT jetzt. Mea culpa.
 
Ohne eure interesante Diskussion unterbrechen zu wollen (hab mit 37 tatsächlich auch schon nen ordentlichen Knorpelschaden am rechten Knie, sowie ne operierte Schulter), aber ich muss dann doch wieder bisschen auf meine Kernfrage zurück kommen 😁

Also erstmal vielen Dank für die vielen Antworten, die ja in den meisten Fällen auch hilfreich und zielführend waren. So wie ich verstanden hab, ist quasi der Raum um den Sattel bis Höhe Tretlager dazu gedacht, sich richtig zu positionieren, weshalb man zum Längenvergleich grundsätzlich eher den Reach statt die effektive Oberrohrlänge heranzieht. Soweit so klar.

Was ich aber am konkreten Beispiel meines bisherigen Canyon Grail AL in M und mein vermutliches Nachfolge-Bike, ein Canyon Grizl AL in Größe L (beide bei gleicher Größe quasi identische Geo) nach wie vor nicht verstehe, ist folgendes:

Laut Canyon beträgt die Differenz im Reach der beiden Bikes lediglich 4 mm. Die effektive Oberrohrlänge beim größeren Bike ist aber um 11 mm länger, obwohl beide Bikes den gleichen Sitzwinkel besitzen. Letzteres misst Canyon immer von Mitte Oberkante Steuerrohr horizontal zur Mitte Oberkante Sitzrohr. Dass die Werte bei Größe L hierbei höher sind, ergibt sich logischerweise aus längerem Steuer- und Lenkrohr.

Verstehe ich es aber nun richtig, dass angenommen der Sattel sei bei beiden Bikes auf gleicher Sitzhöhe bereits komplett nach vorne Richtung Cockpit ausgefahren, dass dann der Längenunterschied der beiden Bikes eben nicht nur den 4 mm mehr Reach, sondern den besagten 11 mm entspricht?

Sorry, ich hoffe ihr könnt mir noch folgen. Mein Kopf raucht selber...
 
Verstehe ich es aber nun richtig, dass angenommen der Sattel sei bei beiden Bikes auf gleicher Sitzhöhe bereits komplett nach vorne Richtung Cockpit ausgefahren, dass dann der Längenunterschied der beiden Bikes eben nicht nur den 4 mm mehr Reach, sondern den besagten 11 mm entspricht?
Nein. Von den 11 mm Unterschied beim Oberrohr entfallen 7 mm auf die Strecke Innenlager - Sattelrohr. Bei identisch eingestellter Sattelposition ist das größere Rad 4 mm länger.
 
meines bisherigen Canyon Grail AL in M und mein vermutliches Nachfolge-Bike, ein Canyon Grizl AL in Größe L (beide bei gleicher Größe quasi identische Geo)
kleiner Hinweis: die Vorbaulänge ist beim Grizl in L auch noch 10mm länger.
wenn man die 26mm mehr Stack des Grizl braucht, kann man schon tauschen, sollte sich auch bewusst sein, dass das Grizl mehr Richtung Gelände geht als das Grail: längere Kettenstreben, längerer Radstand, flacherer Lenkwinkel
 
Danke. Ehrlicherweise verstehe ich es nach wie vor noch nicht so ganz, aber die für mich wichtige Information kam an (Größe L nur 4 mm länger bei deutlich höherem Stack + doch immer Reach-Werte statt effektive Oberrohrlänge betrachten).

Ich denke das plus an Länge, auch durch den längeren Vorbau beim Grizl, werde ich mit nem 10 mm kürzeren Vorbau und ner Sattelstütze mit weniger Setback ausgleichen können - oder hab ich hier bei letzterem auch wieder einen Denkfehler???

kleiner Hinweis: die Vorbaulänge ist beim Grizl in L auch noch 10mm länger.
wenn man die 26mm mehr Stack des Grizl braucht, kann man schon tauschen, sollte sich auch bewusst sein, dass das Grizl mehr Richtung Gelände geht als das Grail: längere Kettenstreben, längerer Radstand, flacherer Lenkwinkel

Ja stimmt, das Grizl ist weniger das RR im Vergleich zum Grail, was mir ehrlich gesagt auch nicht so ganz zusagt. Aber ich hab viel Bikes verglichen, auch natürlich Non-Versender. Und will man ein preiswertes Komplettbike mit guter Schaltgrupe, annehmbarem Gewicht und zwingend mit vielen Anschraubpunkten, führt eigentlich kaum ein Weg am Grizl vorbei. Obwohl Rose, Orbea, Focus, Cube, Cannondale auch alle tolle Graveler haben, aber halt oftmals deutlich teurer sind.
 
Ohne eure interesante Diskussion unterbrechen zu wollen (hab mit 37 tatsächlich auch schon nen ordentlichen Knorpelschaden am rechten Knie, sowie ne operierte Schulter), aber ich muss dann doch wieder bisschen auf meine Kernfrage zurück kommen 😁

Also erstmal vielen Dank für die vielen Antworten, die ja in den meisten Fällen auch hilfreich und zielführend waren. So wie ich verstanden hab, ist quasi der Raum um den Sattel bis Höhe Tretlager dazu gedacht, sich richtig zu positionieren, weshalb man zum Längenvergleich grundsätzlich eher den Reach statt die effektive Oberrohrlänge heranzieht. Soweit so klar.

Was ich aber am konkreten Beispiel meines bisherigen Canyon Grail AL in M und mein vermutliches Nachfolge-Bike, ein Canyon Grizl AL in Größe L (beide bei gleicher Größe quasi identische Geo) nach wie vor nicht verstehe, ist folgendes:

Laut Canyon beträgt die Differenz im Reach der beiden Bikes lediglich 4 mm. Die effektive Oberrohrlänge beim größeren Bike ist aber um 11 mm länger, obwohl beide Bikes den gleichen Sitzwinkel besitzen. Letzteres misst Canyon immer von Mitte Oberkante Steuerrohr horizontal zur Mitte Oberkante Sitzrohr. Dass die Werte bei Größe L hierbei höher sind, ergibt sich logischerweise aus längerem Steuer- und Lenkrohr.

Verstehe ich es aber nun richtig, dass angenommen der Sattel sei bei beiden Bikes auf gleicher Sitzhöhe bereits komplett nach vorne Richtung Cockpit ausgefahren, dass dann der Längenunterschied der beiden Bikes eben nicht nur den 4 mm mehr Reach, sondern den besagten 11 mm entspricht?

Sorry, ich hoffe ihr könnt mir noch folgen. Mein Kopf raucht selber...
Das liegt am größere Stack des Grizl. Du legst die horizontale Linie (Oberrohrlänge) auf einer höheren Ebene. Dementsprechend trifft diese Linie erst später auf das Sattelrohr (Endpunkt der Oberrohrlänge).

Schlussendlich sitzt man auf den Grizl aber13mm länger (Reach+ Werte verglichen von Grail AL M und Grizl AL L) u. a. wegen dem längeren Vorbau. Was hinter dem Tretlager Richtung Hinterrad passiert (Nachsitz) ist in diesem Vergleich nicht relevant, weil die Sitzwinkel beider Modelle gleich sind und man üblicherweise auch den selben Nachsitz einstellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay danke, jetzt wird's für mich griffiger. Aber bedeutet dies auch, dass wenn die Sattelstütze meines Grail ein Setback von 20mm hat, beim Geizl ich aber eine mit 15mm SB verbaue, ich effektiv keinen Unterschied in der Gesamtlänge des Bikes spüre?
 
Du legst die horizontale Linie (Oberrohrlänge) auf einer höheren Ebene. Dementsprechend trifft diese Linie erst später auf das Sattelrohr (Endpunkt der Oberrohrlänge).
Das ist eine gute, anschauliche Erklärung.
Aber bedeutet dies auch, dass wenn die Sattelstütze meines Grail ein Setback von 20mm hat, beim Geizl ich aber eine mit 15mm SB verbaue, ich effektiv keinen Unterschied in der Gesamtlänge des Bikes spüre?
Wenn du den Sattel bei beiden Sattelstützen ganz nach vorn schiebst, ist dieser bei der mit weniger Setback weiter vorn. Das hast du weiter oben mal angesprochen. Wenn du aber den Sattel bei beiden im gleichen horizontalen Abstand zum Tretlager einstellst, ja, kein Unterschied.
 
Ohne eure interesante Diskussion unterbrechen zu wollen (hab mit 37 tatsächlich auch schon nen ordentlichen Knorpelschaden am rechten Knie, sowie ne operierte Schulter), aber ich muss dann doch wieder bisschen auf meine Kernfrage zurück kommen 😁
Recht hast du! Ich wollte mich trotzdem noch bei allen Beteiligten für die Denkanstöße durch die erfreulich argumentativ geführte "Lot"-Diskussion bedanken.
 
Sloping kann man außer Acht lassen, sofern der Hersteller die vertikale (theoretische) Oberrohrlänge angibt, was ja meistens auch der Fall ist.
Korrekt, es zählt immer die vertikale Oberrohrlänge vom Steuerkopf (bzw. dessen Unterkante) zum Sattelrohr. Der Reach geht halt nur bis zum Tretlager, also spielt der Sitzwinkel noch eine entsprechende Rolle.
 
Korrekt, es zählt immer die vertikale Oberrohrlänge vom Steuerkopf (bzw. dessen Unterkante) zum Sattelrohr. Der Reach geht halt nur bis zum Tretlager, also spielt der Sitzwinkel noch eine entsprechende Rolle.
Das musst @Sadwick und du mir als ausgewiesenem Nichtfachmann mal erklären, wie man die VERTIKALE Oberrohrlänge ermittelt.
 

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