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was soll ich damit machen?

soll dr_elvis01 seinen italo-hobel auseinanderpflücken?

  • jo, raleigh ist moderner, leichter...

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AW: was soll ich damit machen?

dann kommt jetzt also die große design-frage...
also grundfarbe weiß - und dann?

Naja, blöde Frage- lohnt sich der zu lackieren? Ich habe für 50 Euro einen Rahmen in Tange Prestige (Specs: http://equusbicycle.com/bike/tange/tangecat97/pdf/09tangecat1997.pdf) gekauft, ebenfalls lackierbedürftig. Mit Dura Ace Innenlager (läuft gut), Delta Stronglight Steuersatz (optisch mit Macken, technisch okay) und sehr sehr gut erhaltenem superleichten Modolo Pro SSC Vorbau, klappbar, 290 gr. Gewogenes Rahmengewicht inkl. Gabel 2500 gr. Wohl späte 80er. http://radbasteln.de/tange/indexbla.html

Ich will Deinen Rahmen nicht schlechtreden, aber ich würd den lassen wie er ist, mit einfachen Teilen aufbauen und als Stadtrad fahren. Evtl. noch ein bisschen mehr zerkratzen und verdrecken, damit er nicht geklaut wird, wenn er vor der Kneipe steht. Auch die Anbauteile ordentlich verschrammeln. Lackieren kostet so um die 80 Euro Minimum, dafür kriegst Du einen besseren Rahmen in besserem Zustand. lohnt nicht. Rein optisch siehts für mich so aus, als würde er Dir passen von der Grösse her.

Die guten Raleighs hatten Reynolds Rohr (wie bei allen Herstellern, das oder Columbus), dazu gibts auch ein kurzes Zitat:

"I am not familiar with a Raleigh Routier, but it would appear to be a 1980's entry level model, as you suggest. Raleigh introduced their 18-23 high tensile steel tubing sometime in the early 1980s. Unfortuantely, I don't known the exact year of introduction. However, depending on the year, the mid range bicycles would have used some combination of Reynolds tubing, Tretubi 531 butted or 531 plain gauge in the early '80s and 501 in the later on. So it's obviously entry level based on the tubing. You should be able to find some date codes on the components, which you can use to establish the model year."
 
AW: was soll ich damit machen?

btw:

warum findet man überall 59er stahlrahmen und kaum 56er und kleiner?
In der Tat etwas merkwürdig...
Kleiner, aber bestimmt widerlegbarer Ansatz dazu von mir (kam ja auch schon hier, so grob): Früher war der Auszug der Sattelstütze viel geringer als heute und man saß länger bzw. 80-90mm lange Schaftvorbauten wurden (in der damals noch nicht existierenden Galerie) nicht verdammt... :rolleyes:
Der Vater meiner Frau, der seinerzeit ein durchaus guter Amateurrennfahrer war, schwört nach wie vor auf Rahmen, die für unser Verständnis viel zu gross wären. So fuhren also auch Leutchen um die 175-180 58er Rahmen.

P.S.: @dr. Elvis: Mein Rossin Ghibli ist ein 56er (siehe den Rossin Thread). Eventuell würde ich ihn mal strahlen lassen um zu schauen, ob er okay ist.
Dann könntest du ihn evtl. für recht kleines Geld schießen.
Mir ist er zu klein, meiner Frau zu groß. :( Dem Vater könnte er passen, aber der will ja so was nicht... :D
 
AW: was soll ich damit machen?

Stimmt, wenn man alte Rennbilder betrachtet, stellt man fest, dass die früher größere Rahmen gefahren wurden. Das liegt aber mglw. auch daran, dass damals nicht so fein gestaffelte Rahmengrößen verfügbar waren und nur wenige Rennfahrer Maßrahmen fuhren. Dazu kam, dass die Sattelstützen sehr kurz waren damals.
In den 80ern wurden die Rahmen vor allem kürzer und steiler ("italienische Geometrie"), da waren auf einmal längere Vorbauten gefragt. Damals war man also gut bestückt, wenn man einen 130er oder gar 140er aufm Rad hatte. Mannomann. Das ging soweit, dass auch Freizeitradler mit ihren Tourengeometrien solche Lulatschvorbauten wollten und anbauten. Das muss vielleicht ausgesehen haben...
Ich selber bin gerade noch s in diese Zeit hineingewaxen, man hat mir auch imme reingeflößt "du brauchst einen 130er, erst das macht dich schnell". Firlefanz. Als ich etwas mit meiner Fahrposition herumexperimentierte, stellte ich fest, dass ich einen 56er Rahmen brauche und 115-120er Vorbau.
 
AW: was soll ich damit machen?

Stimmt, wenn man alte Rennbilder betrachtet, stellt man fest, dass die früher größere Rahmen gefahren wurden. Das liegt aber mglw. auch daran, dass damals nicht so fein gestaffelte Rahmengrößen verfügbar waren

Da die profis auch damals Massrahmen fuhren... :) Nein, in den frühen 80ern legtem an plötzlich wert auf aerodynamik und das bedeutete auch ,dass der lenker tiefer musste. Mit einem grossen Rahmen geht das nicht wenn man kein nach vorne abfallendes Rohr haben will, weil das Steuerrohr einfach seine Länge hat. Ausserdem sind kleine Rahmen wendiger und leichter. Aber wenn Du einen Klassiker fährst, solltest Du schon die damaligen Sehgewohnheiten berücksichtigen- kurze Stütze, grosser Rahmen. Ist nebenbei auch bequemer, weil die Überhöhung geringer ist.
 
AW: was soll ich damit machen?

Hi, ihr sucht 56er Rahmen? Ich habe einen und will ihn los werden. Passt doch. Oder nicht? Egal!
Der Moser mit allen Lagern (1a) Stütze, Gabel, Vorbau…180 Tacken für mich. Denn Rahmen für dich.

DSCF0067.JPG
 
AW: was soll ich damit machen?

Aber der Moser ist doch traumhaft. Warum willstn den schon wieder loskloppen? Das ganze Rad ist doch schon ein Stück Geschichte. Das auseinanderzurupfen ist doch Frevel.
 
AW: was soll ich damit machen?

Zerlegt ist es schon, und verkuft sind die Teile auch schon (leider).
Nur der Rahmen + Teile sind noch da. Und stehen rum, was ich nicht ab kann...und Geld braucht man immer mal, oder!?
 
AW: was soll ich damit machen?

(warum muß dieser sport auch so scheiße teuer sein?! :mad:)

Das habbich mich auch schon gefragt. Immerhin, wer sich modernes Zeux leistet, also CFK-Rahmen und -Teile, um am Ende die 6 kg anzupeilen, um daraufhin von mir am Berg versägt zu werden, gibt wesentlich mehr aus als jemand, der 80er-Jahre-Teile nachnutzt wie wir.
Auch ich habe beobachtet, das der Radsport seine tratitionelle Bedeutung als Arbeitersport am verlieren ist und nun mittlerweile auch zu den Elite-Sportarten zu gehören droht.
Schon die Bekleidung hat sich im Preis seit den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt (Anfang-Mitte der 90er Jahre kaufte ich mein letztes Trikot und wenn ich jetzt die Preise für gleichwertige Ware betrachte, bin ich froh, mir damals "gute" Ware gekauft zu haben, die ich immer noch fahren kann).
 
AW: was soll ich damit machen?

:) Ich musste ja ein wenig schmunzeln.....Radsport als "Arbeitersport"....
Radsport ist ne recht teure Angelegenheit und mittlerweile wohl wenig unter der "normal" arbeitenden Bevölkerung zu finden....ist eher etwas für gut Verdienende , was mir oft schmerzlich bewusst wird....:eek:

Arbeitersport ???? Nee, ich denke mal eher nicht.

Gruss Horst
 
AW: was soll ich damit machen?

Das war aber seine traditionelle Bedeutung. Ein Arbeiter konnte sich eben keine Golfausrüstung oder den Mirgliedsbeitrag im Tennisverein leisten, aber ein Fahrrad ging noch. Außerdem hat man ja sowieso eins gebraucht, wegen des Arbeitsweges. Wenn dies dann noch mit rennmäßigeren Teilen nach und nach aufgerüstet wurde, hatte man schon ein veritables Sportgerät. Ich erinnere mich da noch an die Räder in der DDR, da hat mans ja genauso gemacht. Wer bei uns einen "Bocklenker" aufm Rad hatte, war der Chef. Und trotzdem waren es zumeist stino-Tourenbrummer.
Die ersten Radprofis (ich denke da so an die erste Hälfte des 20. Jahrhuderts) kamen auch alle aus eher bescheidenen Verhältnissen. Da war kein Graf oder Baron dabei, das waren dann die Motorsportler und Tennisspieler. Die Radler kamen aus der Arbeiterklasse.
Schwer zu glauben, was der Kommerz aus diesem lange Zeit bodenständigen Sport gemacht hat. Man hat fast gar keine Lust mehr, sich damit zu beschäftigen. Aber was soll man denn sonst machen? -> Genau: alte Räder sammeln und fahren. Und der historischen Bedeutung des Radsports als Arbeitersport gedenken.
Ich selbst bin Proletarier und ich fahre mitm Rad auf Arbeit. Klassenbewusst und allen "modernen" Widrigkeiten zum Trotz (moderne Städte sind nicht gerade radlerfreundlich angelegt).
 
AW: was soll ich damit machen?

ich mache auch alles was geht, mit´m rad!
und das hab ich schon gemacht bevor die benzinpreise explodiert sind...
(fahr doch nich zum kippenholen mit´m auto...)
 
AW: was soll ich damit machen?

Da war kein Graf oder Baron dabei, das waren dann die Motorsportler und Tennisspieler. Die Radler kamen aus der Arbeiterklasse.
Das ist das Eine. Das Andere ist, dass die Dandys ihren Sport als Hobby betreiben konnten, während die Malocher es für Kohle taten. Darum war der Radsport als erster Profisport auch von Anfang an anrüchig und nichts für Bessergestellte. Zu den Arbeitern passten auch die schmutzigen, schmerzverzerrten, schwitzenden Gesichter, die man auf alten Bildern von Rennen sieht. Was davon bis heute übrig blieb, heißt Paris-Roubaix.
Schwitzende schwerzverzerrte Gesichter endeten spätestens bei Miguel Indurain, dem immer ein sardonisches Grinsen ins Gesicht geschrieben stand, während andere noch litten. Sein grinsender Erbe: Ivan Basso. Vielleicht ist es bei ihm ein verlegenes Grinsen gewesen. Bei Floyd Landis war es ein dummes Grinsen, bei Ricci Rocci Rockone, oder wie der heißt ist es dümmlich.

Durch die neuen Möglichkeiten, auch ohne zu schwitzen die Berge hinauf zu fliegen, ist Radsport eine Sportart für Ärzte und Apotheker geworden, oder war es umgekehrt? :ka:. Die haben dann auch wieder die Kohle für Carbonräder...

Aber auch ein Stahlrahmen aus Columbusrohren mit Campa Super Record war für einen geringverdienenden Arbeiter außerhalb seiner finanziellen Reichweite. Wenn er aber angeschafft war, dann war er nicht nach einer Saison wieder durch etwas anderes noch teureres zu ersetzen, um die Produktzyklen einer Überflussgesellschaft in Bewegung zu halten und unsere Erdatmosphäre aufzuheizen.
 
AW: was soll ich damit machen?

Naja, teuer ist ja nicht, ein braucbares Sportgerät zu erwerben, teuer ist der begehrte Stylefaktor. Wer nur fahren will, kann einen Rahmen nehmen, der ein paar Kratzer hat und nicht von einem bekannten Hersteller oder aus einem superleichten Rohrsatz besteht, da eine günstige Gruppe dransetzen und ist unter 11 Kilo und unter 200 Euro für ein Rad, das gut fährt und alle Ansprüche an ein Hobbysportgerät voll erfüllt.

Teuer wirds, weil es ein höchstwertiger Rahmen in Bestzustand sein muss an dem sich seltene Teile tummeln die auch noch aus dem selben Baujahr stammen und neuwertig sein müssen usw. Wer sich nur an den eigenen Ansprüchen und der eigenen Leistungsklasse orientiert, braucht meist nicht viel. Aber die meisten Räder müssen auch das Ego des Besitzers streicheln, das kostet. Bin da keine Ausnahme, einige meiner Räder haben ausgesprochenen Profiflair während ich weder besonders schnell noch besonders ausdauernd fahre. :)
 
AW: was soll ich damit machen?

Man kann sein Geld auch für größeren Unsinn ausgeben. Daher ist es ja eigentlich prinzipiell auch nicht so verkehrt, seine finanziellen Überkapazitäten in ein muskelbetriebenes Zweirad zu stecken.
Unterdessen ist mittlerweile aber schon der Einstieg in diesen Sport sehr teuer geworden. Wer wirklich Ambitionen hat, Rennen zu fahren, der kann nicht wie wir Genussflitzer auf alten Stahlrennern mit 6-fach-Suchschaltung zum Rennen erscheinen. Der wäre ja schon vorm Start im Nachteil.
Wer einfach nur fahren will, kann für 200 EUR schon was Brauchbares finden. Aber schon die zusätzliche Ausrüstung (Schuhe, Trikots, Hosen, Helm ...) kosten mindestens nochmal so viel.
 
AW: was soll ich damit machen?

...Ich selbst bin Proletarier und ich fahre mitm Rad auf Arbeit. Klassenbewusst und allen "modernen" Widrigkeiten zum Trotz...

Das ist eine Aussage, die ich Respekt abverlangt. Herzlichen Dank dafür!

Franz (der sich irgendwann einmal auf die Suche nach den Resten der 600 im damaligen Penzberger Arbeitersportverein organisierten und kurz in Bayerische Enziane erwähnten Radler und Widerstandkämpfer machen wird)
 
AW: was soll ich damit machen?

Die ersten Radprofis (ich denke da so an die erste Hälfte des 20. Jahrhuderts) kamen auch alle aus eher bescheidenen Verhältnissen. Da war kein Graf oder Baron dabei, das waren dann die Motorsportler und Tennisspieler. Die Radler kamen aus der Arbeiterklasse.
Schwer zu glauben, was der Kommerz aus diesem lange Zeit bodenständigen Sport gemacht hat. Man hat fast gar keine Lust mehr, sich damit zu beschäftigen. Aber was soll man denn sonst machen? -> Genau: alte Räder sammeln und fahren. Und der historischen Bedeutung des Radsports als Arbeitersport gedenken.
Ich selbst bin Proletarier und ich fahre mitm Rad auf Arbeit. Klassenbewusst und allen "modernen" Widrigkeiten zum Trotz (moderne Städte sind nicht gerade radlerfreundlich angelegt).

Du hast völlig Recht.
Aber andererseits: Um einfach Spass mit dem Rennrad zu haben, muss man sich kein teures Rad leisten. Rennen zu fahren interessiert mich gar nicht. An einer organisierten Ausfahrt würde ich wohl teilnehmen, wenn mich der "touristische" Charakter genug reizt.

Ich habe mir (im Alter wo manche ihre midlife crisis bekommen) mir ein paar "Veteranen" gekauft die ich in meiner Studentenzeit bloss angestaunt habe , und war überrascht wie billig die zu kriegen waren. Das eine hab ich per Pedale 230km hergeholt, war meine erste Radtour seit fast 20 Jahren... Jetzt fahr ich halt mit denen rum: das eine zuhause, das andere auf der Arbeit (hinfahren zur Arbeit geht bei mir nicht wegen der Entfernung und der Berge; dafür habe ich im Sommer ein altes japanisches Motorrad, mit dem man wenn die Ansprüche nicht hoch sind, auch super verreisen kann)
Na klar: ich verdiene eigentlich genug um mir auch ein supertolles Rad leisten zu können (wenn ich mich bei meinen anderen teuren Hobbies einschränken würde). Und ich finde es auch okay wenn man dafür Geld ausgibt, weil man sich damit über diese Schiene stärker damit identifiziert - die Industrie wird es danken.

Aber ich persönlich war noch nie ein Freund der Wegwerfgesellschaft. Warum soll ich nicht mit einem 30 J. alten Stahlrenner fahren können, der's noch gut tut, für meinen Konditionsstand jedenfalls schnell und leicht genug ist. Mit einem neuen Superrad würde ich mich vielleicht mehr schämen wenn ich nicht selber superschnell bin. So bin ich halt mit meinem Veteranen unterwegs und eh aus der Wettbewerbsgesellschaft ausgeklinkt. Ich fahr sogar ohne Helm obwohl die Abfahrten bei uns ganz schön steil sind. Mehr als 12 Gänge bin ich eh nicht gewohnt und mit Friktionsschaltungen kam ich immer klar. Mit der neuen Technik mich auseinanderzusetzen hab ich eigentlich gar keine Lust mehr. Ich mag die Karbonräder rein optisch nicht. Ich versuche in meiner direkten Umgebung, was ich anfassen muss, die "Plastikscheisse" zu minimieren. Das ist schwer genug...

Dazu: die Maschine selbst zu warten und sich schwarze Finger zu holen. Das ist wieder so 'ne Arbeitergeschichte, klar (auch meine Motorräder habe ich immer selbst gewartet). Ich sage auch immer, man muss wissen woher man kommt und wer man ist (schon allein damit man nicht aus Versehen zum FDP-Wähler wird). Ich bin auch Proletarier auch wenn ich mir in meinem Job die Finger nicht mehr schmutzig machen muss.

- Frank-
 
AW: was soll ich damit machen?

Genau, genau.
Noch sind die Geräte günstig zu bekommen. Wenn man aber mal sieht, was Gringos oder Japaner dafür mittlerweile für klassische Teile zahlen, sehe ich auch hier eine eher elitäre Zukunft selbst für alten Stahl.
Unsere Enkel werden uns für reiche Schnösel halten und uns vorwerfen, unsere Ersparnisse in Form von Fahrrädern verprasst zu haben anstatt die vielen Tausender, die dann dafür zu zahlen sein werden, für die Altersversorgung angespart zu haben.
 
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