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Vuelta 2016

Ja. Das war heute auch mal wieder mein erster Gedanke. Aber man muss zugeben, dass Froome trotz allem bei der Tour de France (Ausreißversuch über die Kuppe und in der Abfahrt, Berglauf, etc.) und auch heute einiges für die Dramaturgie gemacht hat. :) Seine Aufholjagd heute war durchaus ein tolles Abenteuer. ... Aber natürlich verstehe ich, was du meinst.

Heute war spannend. Da stört es mich viel mehr, wenn Ausreißer oder Ausreißergruppen 100 Meter vor dem Ziel gestellt werden. Das hat mit Funkkontakt und Mathematik mehr zu tun als mit einem ehrlichen Rennen.

Ja was Froome so zeigt ist wirklich stark, nicht erst seit dieser Tour. Mathematik ist ja beim Zeitfahren z. B. schon immer allgegenwertig, man denke da nur an die Duelle Coppi-Bartali als Einzelzeitfahren noch 100Km (!) lang waren. Gino musste da genau berechnen welchen gleichmäßigen Schnitt er fährt, um auf Fausto nicht all zu viel zu verlieren. Auch Fignon hat gegen Lemond so gerechnet, leider fehlte da was in seiner Rechnung :idee:
Zu Froome nochmal: was er und Sky da machen ist auf den Tour Sieg gesehen einfach professionell, es steht ja jedem anderen Team frei ebenso zu agieren. Auch wenn ich kein Froome Fan bin, finde ich die Antisympathie ihm gegenüber absolut unsportlich. Er ist der Sündenbock für Armstrong!

Naja, als Wattmessungsfetischist bin ich wahrscheinlich auch nicht ganz neutral, aber ich denke Leistungsmessung verbannen ist wirklich nicht nötig. Ich denke kein Funk wäre schon völlig hinreichend wenn man solche Aktionen nicht sehen möchte. Meinetwegen auch "neutrale"-Funkgeräte mit einem Channel für die Rennleitung, wird ja immer das Sicherheitsargument angeführt.

Vielleicht bin ich einfach zu oldschool unterwegs, als ich noch Lizenzfahrer war, gabs noch kein Powermeter,Strava & Co. :oops: Da trotz 4-6mal Training in der Woche meine Leistung grade stagniert, werde ich mich mal mit der Materie befassen. Vielleicht denke ich dann ganz anders darüber, ist ja noch nicht zu spät für Neues.
Neutral Funk fänd ich auch gut :daumen:
 
Eine der spannensten Etappen gestern bei der Vuelta!!!
Das Froome Wattzahlen orientiert gefahren ist, glaube ich nicht. So ein grossen Loch aufkommen zu lassen und es dann wieder zu fahren zu müssen ergibt auch für Froome keinen Sinn. Ich würde ja auch einen "Hungerast" tippen, so wie er gefahren ist. Aber wie er da zum Schluß wieder raus gekommen ist und so überlegen fahren konnte - er war ja mehr als 1 min schneller als Ouintana auf dem gleichen Stück - ist mir ein Rätsel.
 
Die Abneigung Froome gegenüber kann ich auch nicht mehr nachvollziehen. Klar, nach USPostal is Vorsicht angesagt, wenn eine Mannschaft bei der TdF so dominat ist.
Aber er fährt wenigstens die Vuelta und viele andere Rennen und nicht nur zum Training. Anders als Armstrong, wo nur die TdF im Fokus war.
 
Eine der spannensten Etappen gestern bei der Vuelta!!!
Das Froome Wattzahlen orientiert gefahren ist, glaube ich nicht. So ein grossen Loch aufkommen zu lassen und es dann wieder zu fahren zu müssen ergibt auch für Froome keinen Sinn. Ich würde ja auch einen "Hungerast" tippen, so wie er gefahren ist. Aber wie er da zum Schluß wieder raus gekommen ist und so überlegen fahren konnte - er war ja mehr als 1 min schneller als Ouintana auf dem gleichen Stück - ist mir ein Rätsel.
Dass das Kalkuliert war halte ich auch für Blödsinn, der war einfach platt und hat sich dann wieder erholt, während die anderen abgebaut haben.
Das er sich so erholen konnte, ist freilich schon bemerkenswert.
 
Dass das Kalkuliert war halte ich auch für Blödsinn, der war einfach platt und hat sich dann wieder erholt, während die anderen abgebaut haben.
Das er sich so erholen konnte, ist freilich schon bemerkenswert.

Das glaube ich nicht. Wenn du platt bist, bist du platt. Dann ballerst du nicht hinterher dermaßen den Berg hoch. Ich denke, dass Froome ganz genau wusste, wie er fahren musste, um hinterher vorne mit dabei zu sein. Das war alles nur Show. Und es hat ja funktioniert, man ist erstaunt und spricht darüber.
 
Klar Froome geht das Risiko ein, die Vuelta zu verlieren weil er Show machen will ... :rolleyes:
 
Ich glaube auch, dass Froome versucht hat nicht zu überdrehen. Der Anstieg ist lang und extrem steil, Wind dürfte keine große Rolle gespielt haben. Also ist es nicht so entscheidend in der Gruppe zu fahren.

Robert Gesink gestern: 420 Watt auf 36 Minuten im Schlussanstieg. Wiki gibt ihn mit 68 kg an.
 
ich denke auch das er einfach nicht überdrehen wollte, hat man ja bei Contador gesehen was dann passiert. Quintana in sehr guter Form wird noch ne spannende Vuelta.
 
Klar Froome geht das Risiko ein, die Vuelta zu verlieren weil er Show machen will ... :rolleyes:

Das habe ich nicht geschrieben! Meine Schlussfolgerung war: Froome wusste genau, wie er am Berg pacen musste, damit es aufgeht. Wenn du dir nicht absolut sicher, dass die Taktik aufgeht, lässt du nicht so eine Lücke aufgehen. Und wenn du tatsächlich vorher am Limit gewesen wärest, ballerst du nicht im Anschluss so rauf. Froome weiß ja nicht nur was er an einem solchen Anstieg leisten kann, sondern auch ziemlich genau, was die anderen drauf haben (Quintana hat er vielleicht unterschätzt nach seiner eher schwachen TDF-Leistung). Die Kalkulation sieht also so aus, dass man die Steigleistung der einzelnen Fahrer von Punkt x1 der Strecke bis Punkt x2 der Strecke anlegt und darauf dann seine Taktik ausrichtet. Das geht nur, wenn man sich absolut sicher ist, dass man so fahren kann:

"Allerdings gab er auch zu: „Es kümmerte mich nicht, was um mich herum vorging. Ich fuhr ganz in Ruhe, wie es für den 35-minütigen Anstieg am besten war. Ich sah ja, dass andere wieder zurückkamen, die zu schnell begonnen hatten. [...] Exakt genauso klang er bereits an Tag 3: "Man weiß ja, dass der Anstieg sieben Minuten lang ist", sagte er dort." (http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_100593.htm)

In der Vergangenheit hat er normaler Weise nicht solche Lücken aufgehen lassen, sondern hat die Attacken der Gegner kontrolliert von seinem Team zufahren lassen. Vielleicht hat er die "Show" nicht beabsichtigt, aber wenn man mit ~1min. Rückstand plötzliche den Turbo zündet, kann man sich der Wirkung der Aktion sicher sein ;)
 
Jedes Jahr die gleichen Irritationen.. :D
Wenn Froome in guter Form ist fährt er "normal" Rennen, geht Attacken natürlich mit etc. Bei der Vuelta ist er aber über seinen Formhöhepunkt weit hinaus. Stellt sich für ihn die Frage, wie er mit suboptimaler Form noch das beste Ergebnis erzielen kann weil ihm offenbar wirklich was an der Vuelta liegt.
Seine Lösung für das Rätsel ist in diesem Jahr exakt dieselbe wie im letzten und im vorletzten Jahr. Er weiß, dass er nicht in der Lage ist Rhythmuswechsel zu verkraften, also fährt er die Anstiege ganz stumpf im Stile eines Bergzeitfahrens. Klar, gestern war das Loch relativ groß, aber ich weiß nicht warum alle so überrascht sind, da er das bereits im dritten Jahr infolge praktiziert. Schaut euch die Bergetappen der letzen beiden Jahre an, es ist das gleiche "Spiel".
Man darf halt nur nicht den Fehler machen seinen Fahrstil bei der Vuelta mit dem bei der Tour bzw. den Rennen direkt vor der Tour zu vergleichen. Da ist die Ausgangslage in Gestalt der Form einfach eine völlig andere.

Spannend ist es so allemal. :) Quintana scheint die Nase vorn zu haben weil er bis zum Zeitfahren auf jeder Bergetappe noch etwas Zeit gut fahren können sollte. Aber die Formkurven von Quintana, Froome, Valverde, Contador und Chaves in der dritten Vuelta-Woche ist für alle (vermutlich auch für sie selber) eine Wundertüte, lassen wir uns überraschen. :bier:
 
Naja, das ist schon klar. So hatten wir die Diskussion ja begonnen. Wenn Froome nicht endlos Spielraum hat, versucht er in der Regel gleichmäßig und resourcenschonend den Berg zu fahren. Nur war er eben zunächst verblüffend langsam und dann verblüffend schnell. Das schien nicht zusammenzupassen. Mir kam ähnlich wie anderen zunächst dir Frage auf, ob da eine überraschende Schwäche vorhanden sei. Dann dachte ich an einen Hungerast. Als er dann aber endlos in den Funk quatschte und nicht wirklich kaputt wirkte, schwebte einfach ein großes Fragezeichen über meinem Kopf. Selbst Jean-Claude Leclercq sagte er müsse aufgrund von Froomes besonderen Eigenheiten in Fahrstil und Ausdruck erst mal lernen, das richtig einzuordnen. Und am Ende ist er das Ding raufgeschossen, als ob er eben doch mächtig Reserven hätte. ... Zumindest wirkte das so auf mich. Verblüffend.

Dass er da einfach eine Schau abgezogen hat, glaube ich natürlich auch nicht. Dazu wurde die Lücke zu groß.
 
Das gleiche habe ich schon mal an anderer Stelle geschrieben, Funk- und SRM (oder andere)Verbot (Herr Brailsfort hätte wahrscheinlich Panik in den Augen). Ein Allgemeinfunk für z. B. Gefahrenstellen finde ich eine gute Idee!!
Mag sein, dass jetzt wieder viele sage;" ach die ewig Gestrigen..." Aber ich sehe den Radsport auf dem gleichen Wege wie die F1...voll durchtechnisiert und quälend langweilig....wollen wir das?? Es wäre doch ein Einfaches, dadurch käme mit Sicherheit mehr Spannung rein.
Nun wird diskutiert ob man vielleicht 8 anstatt 9 (pro Team) Fahrer starten lässt, die Streckenführung wird auch permanent überdacht um ein wenig mehr Spannung rein zu bekommen usw. usw.
Aber meine Hoffnung ist gering, dass darüber mal nachgedacht, bzw. es durchgebracht wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stells mir schon vor, die UCI verbietet Funk und SRM und das elektrodoping bekommt einen ganz neuen Stellenwert. :)
Nichtsdestotrotz wäre das für die Rennen sicher spannender. Gibt es eigentlich Fahrer die darauf verzeichten?
 
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