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Unvernunftsprojekt? Leichtbau und Modernisierung eines Knobel Rennrads

Na denn,
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CLB hört sich gut an. Allerdings brauche ich mindestens 51mm Reach. Daher sind die erstmal draussen oder ich hab' das falsche Modell angeschaut. Hat hierzu jemand Empfehlungen?

... von der CLB gibt es short reach und long reach ... selbst die long reach sind mit 123 gr für vorne und 126 gr für hinten noch konkurrenzlos leichtgewichtig ... zudem schreibt in der Velobase Jemand zu den Bremsen:

Jeannie Longo used these in the Olympics 2008 to miss a bronze medal by 1.6 seconds...She has used them through her career, I saw them on her bike in 1992 which encouraged me to get some and continue to use a rear one to date

... die sind also sogar einer Olympionikin quasi heute noch recht ... chapeau.

Einzige Einschränkung ... die wirlich leichten Hebel (173 gr) sind nur sehr schwer zu finden ...

http://velobase.com/ViewComponent.aspx?ID=B787A3C8-7276-4758-AC6E-BCFD2F681583&Enum=118&AbsPos=13

... oder ohne Gummi-Hütlis (dann mit nur 156 gr)

http://velobase.com/ViewComponent.aspx?ID=E84F7238-7D2E-4A97-9EB8-99892F28F828&Enum=118&AbsPos=8

... oder schick sowie einfacher zu finden, dafür aber 183 gr schwer

http://velobase.com/ViewComponent.aspx?ID=CF19676A-3489-45D4-BA5E-509A398EBCE6&Enum=118&AbsPos=6

(1) Tretlager. Praktisch gesehen recht teuer, durch die Tatsache dass ich ein JIS kompatibles, Schweizer threaded Tretlager 35x1 mit 116mm benötige. Von OMAS ist mir so eins noch nicht begegnet. Als neue Alternative käme da ein Phil Wood Titan Tretlager in Frage.

Warum so kompliziert und nicht in der Heimat nachgesehen? Von T.A. und Stronglight gab es auch lecihte Innenlagerwellen ... und da ebenfalls 68 mm Gehäusebreite sind die Wellen zwischen franz. und schweiz. Gewindefraktion austauschbar.

Zudem müßte eines der gekapselten und leichten Stronglight 700 mit Titanachse eigentlich trotz ggf. (nur) franz. Gewinde in das schweizer Innenlagergehäuse passen und dort auch funktionieren ... die werden nämlich von einer Seite komplett durchgeschraubt/ durchgeschoben und mit den beiden Konterringen dann erst wirklich fixiert ...

(2) Schraubkranz.
Maillard Super Course BSA, Gewicht ca. 350-400 gr je nach Abstufung, Preislich in NOS für 70 Euro ...

... nope ... das sind die Normalversionen ... es gab diese 700 Professionell noch als Dural ... Gewicht beginnt dann bei 135 gr. für den Maiskolben und geht auf round about 200 gr für eine Bergübersetzung hoch ... die von Dir genannten € 70 für die Normalversion ist happich ... also zu hoch ... die Dural-Version allerdings ist selten, wird nicht häufig angeboten und teuer ... wenn Du die unter € 200 bekommst, dann hast Du Glück ...

... aber Leichtbau ist auch nichts für den Hardcore-Sparfux ... :cool: ... :bier: ... und selbst bei einer Kasettennabe bekommst Du ja die leichten Kasetten auch nicht hinterhergeworfen ... :cool:Alternative die Everest und/ oder Campa Schraubkränze in ALU und/ oder Titan ...

... und daszu dann noch eine leichte Kette von Regina/ Everest ...

(3) Speichen.
Welche verwendet Ihr denn an euren Leichtbauklassikern?

(4) Andere Ideen?

Na ja ... Speichen Doppeldickend und dann nicht die üblichen Sapim in 2,0/1,8 mm sondern eher 2,0/1,6 mm oder gleich 1,8/1,6 mm aus vergangenen Tagen ... vieleicht kann noch ein Werksoffkundler was dazu sagen, welche Variante nun leichter wäre ... V2A poliert oder Stahl vernickelt ...

Ich glaube aber, daß hier bei den Naben, den Felgen und den Schlauchreifen oder Schläuche und Mäntel deutlich mehr herauszuholen sein wird, als bei den Speichen und Nippeln ... außer bei der Reduktion der Anzahl von Speichen und Nippel ... also 32-Loch, 28-Loch oder 24-Loch ... das ist bei einem Systemgewicht von 100 kg aber nicht empfehlenswert (24- & 28-Loch) oder zumindest ziermlich grenzwertig (32-Loch).

Apropos Reifenwahl ... hier wird man mit Schlauchreifen das sinnvollere und zudem wohl auch günstigere Gewichtstuning durchführen können ...

Schlauchreifen: Challenge Criterium Seta Extra 22-622 á 250 gr., Conti Attack Comp. 22-622 á 240 gr., Veloflex Sprinter 22-522 ca. 220 gr., Conti Giro 22-622 ca. 300 gr.

Felgen für Schlauchis: Mavic Argent 8 á 280 gr., Mavic GL330 á 330 gr., Mavic GP4 á 395 gr., Mavic Monthlery Legere á 330 gr., Mavic Monthlery Route á ca. 420 gr.

Mäntel: Veloflex Corsa 23-622 á 195 gr., Veloflex Criterium 23-622 á 255 gr., Schwalbe Lugano 23-622 á 325 gr.
Schläuche: Normal round about 100 gr., Vittoria Latex ca. 71 gr., Challenge Latex ca. 60 gr.

Drahtreifenfelge: Mavic MA-2 á 468 gr., Mavic Module E2 á 430 gr.

Nach Adam Riese bist Du damit bei der Drahtreifenpaarung immer um die 180 gr oder mehr schwerer ...
 
Wieso sollte die Arabesque Schaltung Probleme mit 130mm Klemmbreite bekommen? Da fast alle Schaltwerke auch mit einer Adapterplatte am Ausfallende montiert werden können, muss der Schwenkbereich etwas größer sein, was man genauso gut für eine breitere Kassette nutzen kann.
Von Aluminium Schraubkränzen würde ich wegen der geringen Haltbarkeit Abstand halten. Eine Kassettennabe ist normalerweise leichter.
Vorne und hinten unterschiedliche Speichenanzahl ist sinnvoll. Der alte englische Standard war vorne 32 und hinten 40, auch beim Klassiker wären z.B. 28 und 36 eine gute Kombination.
Aber eigentlich ist das Rad perfekt aufgebaut. Sattel ist Geschmackssache, er muss halt bequem sein. 9,7kg ist für einen Stahlrenner aus den 70ern ein guter Wert, weiteres Gewichtstuning wird teuer und bringt nicht viel, wenn es klassisch bleiben soll.
 
Wieso sollte die Arabesque Schaltung Probleme mit 130mm Klemmbreite bekommen? Da fast alle Schaltwerke auch mit einer Adapterplatte am Ausfallende montiert werden können, muss der Schwenkbereich etwas größer sein, was man genauso gut für eine breitere Kassette nutzen kann.
Von Aluminium Schraubkränzen würde ich wegen der geringen Haltbarkeit Abstand halten. Eine Kassettennabe ist normalerweise leichter.
Vorne und hinten unterschiedliche Speichenanzahl ist sinnvoll. Der alte englische Standard war vorne 32 und hinten 40, auch beim Klassiker wären z.B. 28 und 36 eine gute Kombination.
Aber eigentlich ist das Rad perfekt aufgebaut. Sattel ist Geschmackssache, er muss halt bequem sein. 9,7kg ist für einen Stahlrenner aus den 70ern ein guter Wert, weiteres Gewichtstuning wird teuer und bringt nicht viel, wenn es klassisch bleiben soll.
Die alten Campagnolo Schaltwerke (bis C Record 2. Generation)können nicht mit der 8-fach Kassetten-Nabe kombiniert werden. Der Schwenkbereich ist leider zu klein. Und Alukränze halten bei richtiger Benutzung sehr lange!
 
Hallo,
ich würde an deiner Stelle folgendes machen:

Laufräder
1. Hochflanschnabe suchen, die optisch zur Paul passt, da diese ja gesetzt ist. Campa Record HF (mit Titanachse), Pelissier 2000, ...
2. Wenn du das Rad als Rennrad einsetzt: leichte Schlauchreifen auf leichter Felge, für ein Stadtrad: Clincher
3. Speichen Sapim Laser, für die Antriebsseite Sapim Race. Nippel aus Alu.
4. Gaaaanz wichtig: leichte Schnellspanner, hier kann man viele g mit wenig Aufwand sparen.
5. Alu/ Titanschraubkranz: warten und zuschlagen, wenn dir etwas 'günstiges' über den Weg läuft. Aber dann Kette regelmäßig kontrollieren / tauschen.

Sattel
Alte Standard- Sättel (Regal, Unicanitor, ...) mit Lederbezug wiegen alle zwischen 380 und 480g. Entweder einen leichten Sattel aus der Zeit besorgen (3ttt SL => 300g) oder eine der o.g. Standard-Sättel nach Smolik- Methode bearbeiten: Kunststoff herunterschleifen, weniger und leichtere Polsterung, ...

Lenker / Vorbau
3ttt Superleggero / SR NRY-ESL

Pedale
Hier bist du mit den SL doch schon gut unterwegs, wenn du die Haken dann noch auf Ale aus Alu änderst. Der Umbau von SL auf SR wäre mir zu Aufwändig und die Lagerschalen sind bestimmt auch nicht einfach zu beschaffen. Und die beschafften Titanachsen wirst du bestimmt los.

Bremsen
CLB wie vorhergehend beschrieben.

Rest
So lassen, oder ganz den Arabesque- Pfad verlassen ...

Viel Spaß beim Umbau!

Gruss
Marc
 
Mal was ganz ketzerisches und respektloses: Ein angestrebtes Systemgewicht von 100kg und Leichtbau passen nicht zusammen!
Angesichts der kleinen Rahmengröße sehe ich hier mindestens 15kg Tuningpotential beim Fahrer. Wenn das ausgeschöpft ist, kann man über ein weiters kg nachdenken, um die das Fahrrad erleichtert werden kann. Bis dahin bedarf es vieler Trainingskilometer, die am besten mit belastbarem Material zurück gelegt werden, statt die teuren Leichtbauteile zu ruinieren.
 
Einen Sinn sehe ich in diesem Ziel auch nicht.
Zudem wäre mir das Bruchrisiko bei Titanachsen viel zu groß.
Auch Sattelklemmbolzen aus Alu zeichnen sich nicht gerade durch lange Haltbarkeit aus.
Von 9,7 auf 9kg sollte allerdings machbar sein.
Potential sehe ich in den Laufrädern. Auch 90kg-Recken sollten mit 32 Speichen hinten und 28 vorne keine Probleme bekommen.
Im Vorderrad gehen auch 28 Speichen 1,8x1,5mm. Allerdings sollte die Felge dann nicht zu flach ausfallen. Die 17,5mm hohe Open 4CD fand ich einen idealen Kompromiß.
Anfang der 90er Jahre habe ich zahlreiche Laufradsätze mit 2x1,65mm-DD-Speichen (damals Berg-Union) und Mavics Open 4CD-Felgen aufgebaut, die auch bei Fahrern von 90kg und mehr dauerhaft gehalten haben.
Alu-Nippel vorne sind ebenfalls problemlos.
Kassettennaben sind auf jeden Fall zu empfehlen. Am besten so spacern, daß der kleinste Kranz möglichst nah ans Ausfallende rückt. Das ergibt eine gute Symmetrie und satte Seitensteifigkeit.
Auch Alu-Kränze halten erstaunlich lange, wollen aber stets sauber sein. Sandiger Schmutz läßt sie sehr schnell dahinschmelzen.
Gibt es die eigentlich heute noch? Bin damals Hügi-Alukränze gefahren.
Weiterhin: leichte Reifen/Schläuche und Schnellspanner.

Ansonsten läßt sich mit "Handarbeit" noch Einiges herausholen. Z.B. das Umarbeiten der Bremsen auf Hülsenmuttern, Befeilen des Schaltwerks etc.....
 
Ich liebe klassische Rennräder, möchte aber an diesem Exemplar einmal versuchen inwieweit technisch und kaufmännisch sinnvoller Leichtbau vorangetrieben werden kann und was man wie z.B. die Bremsen oder den Laufradsatz meiner Meinung nach komplett modern gestalten könnte.

Hmm... Nach dieser Ansage hatte ich eigentlich ein weitgehend respektloses Projektrad erwartet und mich schon auf die (kaufmännisch bereits sinnvolle) Ausstattung eines Oldies mit der vorletzten 10-fach Dura Ace oder Ultegra gefreut, oder auf ein völlig wildes Sammelsurium aus sehr persönlichen oder sehr besonderen Teilen. Andererseits ist das Rad so, wie es ist, ziemlich stimmig und man könnte es auch einfach so lassen.

Wenn es mein Rad wäre, würde ich es entweder völlig unverändert an jemanden verkaufen, der es genau in dieser Form zu schätzen weiß - oder ich würde knallhart alles außer Rahmen, Gabel und Vorbau austauschen und natürlich auch den Lack nicht original lassen. Dann würde ich es selbst fahren. :D

Wenn nun der Spagat zwischen optischer Anmutung, historisch korrektem Rad mit Kompromissen, moderner Ausstattung/komfortabler Bedienbarkeit, ein wenig Leichtbau, sorgloser Tourentauglichkeit und einem nicht allzu dicken Geldbeutel gelingen soll, fällt mir dazu folgendes ein:
  • Bremsen und Hebel: Gemeinsam tauschen gegen modernere, stabilere Shimanos der letzten Eingelenk-Generationen. 600 und 105 NEW gab es auch mit langen Schenkeln, dazu unbedingt auch Shimano Aero-Hebel verwenden, die eine größere Hebelübersetzung haben und konkurrenzlos gut in kleinen bis mittelgroßen, schlanken Händen liegen. Unbedingt aktuelle Bremsbeläge verwenden, Shimano R55C3.
  • Wenn Du das Schaltwerk behalten willst, wirst Du es mit Rasterschalthebeln wahrscheinlich nicht durchgehend sauber zum Laufen bekommen, also fallen STI eigentlich aus. Trotzdem würde ich des Komforts wegen nicht bei Rahmenschalthebeln mit simpler Reibungsbremse bleiben wollen und auf alte Suntour-Lenkerendschalthebel umbauen.
  • Der Umwerfer ist gut und kann bleiben. Funktioniert ggf. auch mit STI.
  • Die Kurbel ist praktisch konkurrenzlos, weil überraschend leicht, ausreichend stabil, preiswert (weil schon vorhanden) und bereits mit modernem 130er Lochkreis. Gegen ein 39er Kettenblatt spricht auch bei mäßigem Trainingsstand nichts, wenn man hinten ein 28er oder 30er Ritzel fahren mag, während gegen eine Kompaktkurbel im reinen Rennradbetrieb meiner Meinung nach ziemlich vieles spricht.
  • Der Steuersatz ist zwar wunderschön, meiner Erfahrung nach aber nicht sonderlich haltbar. Falls er ein französisches Gewinde haben sollte, ist der aktuelle Stronglight A9 bei Gelegenheit ein passender, stabiler, optisch glaubwürdiger und leichter Ersatz, ansonsten auch jeder andere mit modernen Industrielagern oder Nadllagern.
  • Lass die Finger von Pedalen mit Titanachsen. Das kann bei eleganten, gleichmäßigen Fahrern zwar auch mit über 70 Kilo Körpergewicht dauerhaft halten, muss aber nicht. Meinem Vater sind schon welche abgebrochen; er hat niemals über 75 Kilo gewogen und fährt wirklich nicht kraftvoll.
  • Das gleiche gilt auch für Leichtbau-Tretlager: Lieber keine Titanachse. Hohlgebohrte Stahlachse ist okay, wenn sie an den Lagersitzen keine scharfen Kanten/Absätze hat. Wird mit Schweizer Gewinde aber sowieso nicht ganz einfach.
  • Beim geplanten Systemgewicht lieber keine Schraubkranznabe verwenden. Das mag zwar in Einzelfällen jahrelang problemlos funktionieren, aber oft genug tut es das eben auch nicht und ich habe schon derart viele gebrochene und hoffnungslos verbogene Hinterachsen gesehen und miterlebt, dass ich über eine Schraubkranznabe niemals auch nur nachgedacht habe - seit 1987 und meinem ersten echten Rennrad nicht. Nimm einfach eine Kassettennabe, die mindestens 8-fach-kompatibel ist, weil darauf dann alles von 6- bis 10-fach passt, ggf. mit Distanzringen. Außerdem ist es viel einfacher, bei Kassettennaben mal eben schnell die Übersetzung zu ändern. Die hintere Nabe sollte am besten eine Stahlachse und einen fest verschraubten Freilauf haben, also original Shimano (außer Dura Ace 7800). Eine Novatec mit gestecktem Alufreilauf auf Aluachse würde ich mit hundert Kilo Systemgewicht z.B. auf Dauer nicht fahren wollen, aber das wäre am Sonntagsrad eine kostengünstige Möglichkeit, 100 g zu sparen. Vorn kann die Nabe eigentlich so leicht, wie möglich sein und gern auch eine Aluachse haben, wenn diese kein Außengewinde hat. Novatec bietet da erschwingliche und haltbare Modelle mit 120 bzw. gerade mal 78 g.
  • Die 415 g der Velocity-Felge glaube ich nicht. Velocity waren bei mir bislang immer schwerer, als angegeben und oft lausig verarbeitet. Eine gute und in jeder Lebenslage stabile, langlebige Felge wird kaum unter 430 g wiegen, was nicht viel ist, und heißt eigentlich immer Mavic Open Pro - ganz einfach, weil sie besser und meistens auch billiger ist, als die versammelte Konkurrenz. Wenn es modern und schön sein darf, kommt vielleicht noch die H+Son Archetype in Frage, ist aber etwas teurer. Wenn es leicht sein soll, führt kaum ein Weg an der KinLin XR 200 (edit - nicht 270, danke für die Korrektur!) vorbei, die es unter vielen Markennamen gibt. Sie wiegt 375 g, steckt z.B. im Veltec Volare-Radsatz und ist mit etwas Glück für 35 € zu bekommen, sieht aber natürlich nicht mehr klassisch aus. Besonders stabil ist sie nicht, aber es reicht eigentlich für fast alles aus.
  • Speichen: Vorn und auf der linken Seite im Hinterrad reichen eigentlich immer DD-Speichen mit 1,5 mm Mittelteil, also Sapim Laser oder DT Revolution. Hinten rechts dürfen es dann 2,0/1,8 mm sein, oder 2,3/1,8/2,0. Bei ungeösten Leichtbaufelgen hinten rechts auf jeden Fall Messingnippel mit stabilen Unterlegscheiben (Sapim oval) verbauen, sonst reichen Alunippel. Speichen vorn nicht unter 24, hinten nicht unter 28, würde ich sagen (haltbare, ordentlich gefertigte Felgen vorausgesetzt). DT-Speichen verformen sich eher plastisch, als Sapim, glänzen aber schöner. Pillar wären nochmal besser, sind aber schwer zu bekommen. CN wären gut und billig, sind aber ebenfalls nicht oft zu kriegen. Union/Berg sind eigentlich zu spröde und reißen bei ordentlicher Speichenspannung manchmal schon beim Zentrieren einfach durch. Speich normale Großseriennaben lieber nicht radial ein, weil die Flansche das oft nicht auf Dauer aushalten, wenn die Speichenspannung stimmt und das Rad auch mal g'scheit belastet wird. Also vorn und hinten links mindestens einfach kreuzen, hinten rechts lieber 3-fach.
  • Beim Lenker kannst Du wahrscheinlich bis zu 100 g sparen, wenn Du ein modernes Leichtbau-Exemplar nimmst - allerdings wäre er dann schwarz. Ein gut gemachter, halbwegs leichter und zumindest mattsilberner Lenker mit klassisch runden Bögen ist der Deda Speciale, der obendrein nicht teuer ist.
  • Die Sattelstütze ist unnötig schwer, die anvisierte Dura Ace ebenfalls. Wenn es leicht sein soll, nicht allzu viel kosten darf und Versatz nach hinten nicht nötig ist, nimm eine Smica oder TAQ-33, mit Versatz am besten eine moderne Kalloy Uno mit gezogenem Rohr und eingeklebtem Kopf (kostet kaum über 18 € und ist immernoch recht leicht).
  • Denn Sattel kannst Du um ca. 100 g frisieren, mit Titangestell vom Flite noch etwas mehr. Dafür gibt es hier sogar einen eigenen Thread. Ich persönlich finde aber auch moderne Superleichtbausättel gerade an zierlichen Klassikern attraktiv: Ein SLR der ersten Generation wiegt 135 g, ist gebraucht in brauchbarem Zustand für ca. 50 € zu bekommen und bequemer, als man anfangs denkt. Schwere Fahrer hält er eigentlich problemlos aus.
Alles in allem kann man so ein Rad auch mit gebrauchten und/oder sogar deutlich stabileren Teilen für überschaubares Geld auf unter 9,5 kg bringen. Das ist natürlich kein Leichtbau, aber für ein belastbares, langlebiges Rad mit einigem Bedienungs- und Fahrkomfort durchaus okay.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Beim geplanten Systemgewicht lieber keine Schraubkranznabe verwenden. Das mag zwar in Einzelfällen jahrelang problemlos funktionieren, aber oft genug tut es das eben auch nicht und ich habe schon derart viele gebrochene und hoffnungslos verbogene Hinterachsen gesehen und miterlebt, dass ich über eine Schraubkranznabe niemals auch nur nachgedacht habe - seit 1987 und meinem ersten echten Rennrad nicht. Nimm einfach eine Kassettennabe, die mindestens 8-fach-kompatibel ist, weil darauf dann alles von 6- bis 10-fach passt, ggf. mit Distanzringen. Außerdem ist es viel einfacher, bei Kassettennaben mal eben schnell die Übersetzung zu ändern. Die hintere Nabe sollte am besten eine Stahlachse und einen fest verschraubten Freilauf haben, also original Shimano (außer Dura Ace 7800). Eine Novatec mit gestecktem Alufreilauf auf Aluachse würde ich mit hundert Kilo Systemgewicht z.B. auf Dauer nicht fahren wollen, aber das wäre am Sonntagsrad eine kostengünstige Möglichkeit, 100 g zu sparen. Vorn kann die Nabe eigentlich so leicht, wie möglich sein und gern auch eine Aluachse haben, wenn diese kein Außengewinde hat. Novatec bietet da erschwingliche und haltbare Modelle mit 120 bzw. gerade mal 78 g.
  • Die 415 g der Velocity-Felge glaube ich nicht. Velocity waren bei mir bislang immer schwerer, als angegeben und oft lausig verarbeitet. Eine gute und in jeder Lebenslage stabile, langlebige Felge wird kaum unter 430 g wiegen, was nicht viel ist, und heißt eigentlich immer Mavic Open Pro - ganz einfach, weil sie besser und meistens auch billiger ist, als die versammelte Konkurrenz. Wenn es modern und schön sein darf, kommt vielleicht noch die H+Son Archetype in Frage, ist aber etwas teurer. Wenn es leicht sein soll, führt kaum ein Weg an der KinLin XR270 vorbei, die es unter vielen Markennamen gibt. Sie wiegt 375 g, steckt z.B. im Veltec Volare-Radsatz und ist mit etwas Glück für 35 € zu bekommen, sieht aber natürlich nicht mehr klassisch aus. Besonders stabil ist sie nicht, aber es reicht eigentlich für fast alles aus.

http://www.racotec.de/KinLin-XR-270
Hier ist die Kinlin XR 270 günstig zu haben, aber die ist mit 450gr. angegeben.

Die Bitex Naben sind übrigens sehr leicht und machen einen guten Eindruck - scheinen ihren Preis wert zu sein
 
Interessant. Mein matt-eloxierter, aber nicht gestrahlter Speciale für, glaube ich, 25 € ist leichter, als meine Nittos und älteren 3ttt. 315 g habe ich dafür im Kopf, will ihn aber jetzt nicht zum Nachwiegen ausbauen. Nitto 177, 375 g.
 
Interessant. Mein matt-eloxierter, aber nicht gestrahlter Speciale für, glaube ich, 25 € ist leichter, als meine Nittos und älteren 3ttt. 315 g habe ich dafür im Kopf, will ihn aber jetzt nicht zum Nachwiegen ausbauen. Nitto 177, 375 g.
also mein sakae road champion wiegt 302 gr. und den findet man recht häufig und günstig ;)

breite: 440mm außen-außen
 
Na ja, der Lenker stand ja gar nicht zur Diskussion und war nur so eine Idee von mir, aber offenbar gab es da verschiedene und der Vorschlag hat nicht viel getaugt. Ich persönlich würde aber keinen gebrauchten Lenker verwenden, den ich nicht genau kenne.
 
Hmm... Nach dieser Ansage hatte ich eigentlich ein weitgehend respektloses Projektrad erwartet und mich schon auf die (kaufmännisch bereits sinnvolle) Ausstattung eines Oldies mit der vorletzten 10-fach Dura Ace oder Ultegra gefreut, oder auf ein völlig wildes Sammelsurium aus sehr persönlichen oder sehr besonderen Teilen. Andererseits ist das Rad so, wie es ist, ziemlich stimmig und man könnte es auch einfach so lassen.

Wenn es mein Rad wäre, würde ich es entweder völlig unverändert an jemanden verkaufen, der es genau in dieser Form zu schätzen weiß - oder ich würde knallhart alles außer Rahmen, Gabel und Vorbau austauschen und natürlich auch den Lack nicht original lassen. Dann würde ich es selbst fahren. :D

Wenn nun der Spagat zwischen optischer Anmutung, historisch korrektem Rad mit Kompromissen, moderner Ausstattung/komfortabler Bedienbarkeit, ein wenig Leichtbau, sorgloser Tourentauglichkeit und einem nicht allzu dicken Geldbeutel gelingen soll, fällt mir dazu folgendes ein:
  • Bremsen und Hebel: Gemeinsam tauschen gegen modernere, stabilere Shimanos der letzten Eingelenk-Generationen. 600 und 105 NEW gab es auch mit langen Schenkeln, dazu unbedingt auch Shimano Aero-Hebel verwenden, die eine größere Hebelübersetzung haben und konkurrenzlos gut in kleinen bis mittelgroßen, schlanken Händen liegen. Unbedingt aktuelle Bremsbeläge verwenden, Shimano R55C3.
  • Wenn Du das Schaltwerk behalten willst, wirst Du es mit Rasterschalthebeln wahrscheinlich nicht durchgehend sauber zum Laufen bekommen, also fallen STI eigentlich aus. Trotzdem würde ich des Komforts wegen nicht bei Rahmenschalthebeln mit simpler Reibungsbremse bleiben wollen und auf alte Suntour-Lenkerendschalthebel umbauen.
  • Der Umwerfer ist gut und kann bleiben. Funktioniert ggf. auch mit STI.
  • Die Kurbel ist praktisch konkurrenzlos, weil überraschend leicht, ausreichend stabil, preiswert (weil schon vorhanden) und bereits mit modernem 130er Lochkreis. Gegen ein 39er Kettenblatt spricht auch bei mäßigem Trainingsstand nichts, wenn man hinten ein 28er oder 30er Ritzel fahren mag, während gegen eine Kompaktkurbel im reinen Rennradbetrieb meiner Meinung nach ziemlich vieles spricht.
  • Der Steuersatz ist zwar wunderschön, meiner Erfahrung nach aber nicht sonderlich haltbar. Falls er ein französisches Gewinde haben sollte, ist der aktuelle Stronglight A9 bei Gelegenheit ein passender, stabiler, optisch glaubwürdiger und leichter Ersatz, ansonsten auch jeder andere mit modernen Industrielagern oder Nadllagern.
  • Lass die Finger von Pedalen mit Titanachsen. Das kann bei eleganten, gleichmäßigen Fahrern zwar auch mit über 70 Kilo Körpergewicht dauerhaft halten, muss aber nicht. Meinem Vater sind schon welche abgebrochen; er hat niemals über 75 Kilo gewogen und fährt wirklich nicht kraftvoll.
  • Das gleiche gilt auch für Leichtbau-Tretlager: Lieber keine Titanachse. Hohlgebohrte Stahlachse ist okay, wenn sie an den Lagersitzen keine scharfen Kanten/Absätze hat. Wird mit Schweizer Gewinde aber sowieso nicht ganz einfach.
  • Beim geplanten Systemgewicht lieber keine Schraubkranznabe verwenden. Das mag zwar in Einzelfällen jahrelang problemlos funktionieren, aber oft genug tut es das eben auch nicht und ich habe schon derart viele gebrochene und hoffnungslos verbogene Hinterachsen gesehen und miterlebt, dass ich über eine Schraubkranznabe niemals auch nur nachgedacht habe - seit 1987 und meinem ersten echten Rennrad nicht. Nimm einfach eine Kassettennabe, die mindestens 8-fach-kompatibel ist, weil darauf dann alles von 6- bis 10-fach passt, ggf. mit Distanzringen. Außerdem ist es viel einfacher, bei Kassettennaben mal eben schnell die Übersetzung zu ändern. Die hintere Nabe sollte am besten eine Stahlachse und einen fest verschraubten Freilauf haben, also original Shimano (außer Dura Ace 7800). Eine Novatec mit gestecktem Alufreilauf auf Aluachse würde ich mit hundert Kilo Systemgewicht z.B. auf Dauer nicht fahren wollen, aber das wäre am Sonntagsrad eine kostengünstige Möglichkeit, 100 g zu sparen. Vorn kann die Nabe eigentlich so leicht, wie möglich sein und gern auch eine Aluachse haben, wenn diese kein Außengewinde hat. Novatec bietet da erschwingliche und haltbare Modelle mit 120 bzw. gerade mal 78 g.
  • Die 415 g der Velocity-Felge glaube ich nicht. Velocity waren bei mir bislang immer schwerer, als angegeben und oft lausig verarbeitet. Eine gute und in jeder Lebenslage stabile, langlebige Felge wird kaum unter 430 g wiegen, was nicht viel ist, und heißt eigentlich immer Mavic Open Pro - ganz einfach, weil sie besser und meistens auch billiger ist, als die versammelte Konkurrenz. Wenn es modern und schön sein darf, kommt vielleicht noch die H+Son Archetype in Frage, ist aber etwas teurer. Wenn es leicht sein soll, führt kaum ein Weg an der KinLin XR 200 (edit - nicht 270, danke für die Korrektur!) vorbei, die es unter vielen Markennamen gibt. Sie wiegt 375 g, steckt z.B. im Veltec Volare-Radsatz und ist mit etwas Glück für 35 € zu bekommen, sieht aber natürlich nicht mehr klassisch aus. Besonders stabil ist sie nicht, aber es reicht eigentlich für fast alles aus.
  • Speichen: Vorn und auf der linken Seite im Hinterrad reichen eigentlich immer DD-Speichen mit 1,5 mm Mittelteil, also Sapim Laser oder DT Revolution. Hinten rechts dürfen es dann 2,0/1,8 mm sein, oder 2,3/1,8/2,0. Bei ungeösten Leichtbaufelgen hinten rechts auf jeden Fall Messingnippel mit stabilen Unterlegscheiben (Sapim oval) verbauen, sonst reichen Alunippel. Speichen vorn nicht unter 24, hinten nicht unter 28, würde ich sagen (haltbare, ordentlich gefertigte Felgen vorausgesetzt). DT-Speichen verformen sich eher plastisch, als Sapim, glänzen aber schöner. Pillar wären nochmal besser, sind aber schwer zu bekommen. CN wären gut und billig, sind aber ebenfalls nicht oft zu kriegen. Union/Berg sind eigentlich zu spröde und reißen bei ordentlicher Speichenspannung manchmal schon beim Zentrieren einfach durch. Speich normale Großseriennaben lieber nicht radial ein, weil die Flansche das oft nicht auf Dauer aushalten, wenn die Speichenspannung stimmt und das Rad auch mal g'scheit belastet wird. Also vorn und hinten links mindestens einfach kreuzen, hinten rechts lieber 3-fach.
  • Beim Lenker kannst Du wahrscheinlich bis zu 100 g sparen, wenn Du ein modernes Leichtbau-Exemplar nimmst - allerdings wäre er dann schwarz. Ein gut gemachter, halbwegs leichter und zumindest mattsilberner Lenker mit klassisch runden Bögen ist der Deda Speciale, der obendrein nicht teuer ist.
  • Die Sattelstütze ist unnötig schwer, die anvisierte Dura Ace ebenfalls. Wenn es leicht sein soll, nicht allzu viel kosten darf und Versatz nach hinten nicht nötig ist, nimm eine Smica oder TAQ-33, mit Versatz am besten eine moderne Kalloy Uno mit gezogenem Rohr und eingeklebtem Kopf (kostet kaum über 18 € und ist immernoch recht leicht).
  • Denn Sattel kannst Du um ca. 100 g frisieren, mit Titangestell vom Flite noch etwas mehr. Dafür gibt es hier sogar einen eigenen Thread. Ich persönlich finde aber auch moderne Superleichtbausättel gerade an zierlichen Klassikern attraktiv: Ein SLR der ersten Generation wiegt 135 g, ist gebraucht in brauchbarem Zustand für ca. 50 € zu bekommen und bequemer, als man anfangs denkt. Schwere Fahrer hält er eigentlich problemlos aus.
Alles in allem kann man so ein Rad auch mit gebrauchten und/oder sogar deutlich stabileren Teilen für überschaubares Geld auf unter 9,5 kg bringen. Das ist natürlich kein Leichtbau, aber für ein belastbares, langlebiges Rad mit einigem Bedienungs- und Fahrkomfort durchaus okay.
Wow! Super Beitrag!
 
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