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… sagt der, der viele Jahre engagiert im Triathlon Forum die Antidoping Diskussion vorangetrieben hat.

Danke übrigens dafür 👋
Ich erinnere mich noch gut an einige User die mir dann immer erklärt haben, dass der Triathlon per se viel sauberer ist als andere Sportarten. Oder andere die ganz konkret gefragt sagten, Dopingproben finden sie schon ganz gut, wenn sie selbst als Amateur die Regeln aber mit der selben Wucht treffen, sind sie da gar nicht mal so einverstanden. Naja, ist ja auch komplex wie man auch den Diskussionen hier entnehmen kann. Deshalb finde ich es dann ja auch so wichtig, dass auch die wada mit der selben Sorgfalt arbeitet. Von den Sportlern verlangt man das aus gutem Grund auch.
 
Flückiger vollständig rehabilitiert. Hanebüchen, was da abgelaufen ist.

https://www.nzz.ch/sport/handwerkli...-mountainbikers-mathias-flueckiger-ld.1846835

Ich empfehle zu diesem Thema auch den Podcast, in dem Marco Büchel, der liechtensteinische, ehemalige Super-Skifahrer, Flückiger interviewt hatte.
Der Fall ist doch durchweg ein Witz...
Neueste Erkenntnisse: kontaminiertes Fleisch führt wieder mal zu einer positiven Dopingprobe und Wärme lässt den Gehalt an Dopingmittel in einer Urinprobe erhöhen. Aha...
 
An dem Fall ist gar nichts witzig.
Findings deutlich unter dem Grenzwert. Weitere Dopingproben in dem Zeitraum negativ. Zusätzliche Haarprobe negativ.
Viel wichtiger aber, dass das WADA Verfahren nicht eingehalten wurde. Sowohl bei der Probeentnahme und deren Transport, als auch im Umgang mit dem Testergebnis wurde nicht richtig gearbeitet.
Bei der Beweisaufnahme wurde also richtig geschlampt und die Sorgfaltspflicht verletzt. Auf dieser mehr als wackeligen Basis darf man niemanden verurteilen.
 
Dass man ihn angesichts der im Artikel genannten Verfahrensfehler nicht sperren kann, ist klar. Mir ist die aktuelle "Berichterstattung" gerade in den Radsportmedien aber zu unkritisch. Es war ein Freispruch rein aus Mangel an Beweisen und es gab wegen der Fehler am Anfang der Beweiskette keine Chance auf Rekurs durch die WADA - egal wie sinnvoll/-los die Argumente der Verteidigung waren. Diese waren eher hanebüchen (siehe Artikel) und wären ohne die initialen Verfahrensfehler eher untergegangen.

Was für mich bleibt, sind grosse Zweifel an Flückigers Integrität und Sorgen über die Auswirkungen auf zukünftige Fälle: "SSI stürzt der Verfahrensausgang aus einem weiteren Grund in ein Dilemma. Andere Beschuldigte könnten Flückigers Beispiel folgen und künftig ebenfalls hinterfragen, ob ihre Urinprobe «so rasch wie möglich» ins Labor gelangte. Um das auszuschliessen, müsste SSI die Kontrolleure im Extremfall bitten, die Becher persönlich abzuliefern. Mit dem bestehenden Jahresbudget wäre das kaum zu stemmen."

Positiv ist, das bei massiven Schlampereien für Athleten die Hoffnung besteht, dass die Behörden damit nicht durchkommen.
 
An dem Fall ist gar nichts witzig.
Findings deutlich unter dem Grenzwert. Weitere Dopingproben in dem Zeitraum negativ. Zusätzliche Haarprobe negativ.
Viel wichtiger aber, dass das WADA Verfahren nicht eingehalten wurde. Sowohl bei der Probeentnahme und deren Transport, als auch im Umgang mit dem Testergebnis wurde nicht richtig gearbeitet.
Bei der Beweisaufnahme wurde also richtig geschlampt und die Sorgfaltspflicht verletzt. Auf dieser mehr als wackeligen Basis darf man niemanden verurteilen.
Vergaß zu erwähnen, dass ich mich rein auf den Artikel der NZZ bezogen habe. Hier war die Aussage, dass die Probe eine "tiefe Konzentration der verbotenen Substanz Zeranol enthielt". Mit dem gesamten Fall habe ich mich nicht auseinandergesetzt.

Dass der Transport, die Lagerung etc. nicht regelkonform eingehalten wurden, ist natürlich nicht akzeptabel. Der Artikel lässt aber auch vermuten, dass der Anwalt anwaltstypisch nicht die Unschuld des Sportlers zu verteidigen versucht, sondern sich auf "formelle" Fehler bezieht und demnach die Verwendung der Probe als nichtig deklariert.

Das Gesamtpaket bleibt für mich weiterhin ein Witz, weil das Anti-Doping-System nicht richtig zu funktionieren scheint. Auch ist die Wada für mich ein Witz, wenn man den letzten ARD-Dokumentationen vertrauen kann.
 
Neben dem Umgang mit der Probe wurden ja auch weitere Fehler gemacht. Da die gefundenen Rückstände deutlich unter dem Grenzwert waren, hätte es ein AAF und kein positiver Test sein müssen. Entscheidender Unterschied für den weiteren Prozess wie bspw die Öffnung der B Probe.

Dass die Anwälte solche - leicht vermeidbaren - Fehler ausnutzen, kann man doof finden. Aber ohne dieses Korrektiv wären Athleten, die sowieso schon die komplette Verantwortung tragen und dem System ausgeliefert sind, komplett schutzlos.
 
Viel wichtiger aber, dass das WADA Verfahren nicht eingehalten wurde. Sowohl bei der Probeentnahme und deren Transport, als auch im Umgang mit dem Testergebnis wurde nicht richtig gearbeitet.
Bei der Beweisaufnahme wurde also richtig geschlampt und die Sorgfaltspflicht verletzt. Auf dieser mehr als wackeligen Basis darf man niemanden verurteilen.

Wenn Du nicht gerade Blut abzapfen willst (dann mindestens Heilpraktiker), sind die Anforderungen an Dopingkontrolleure in den Stellenanzeigen auch eher so semi anspruchsvoll. Man könnte auch sagen, wenn Du als Türsteher oder Kartenabreißer mal Bock auf was Neues hast.. bewirb Dich!

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Dass man ihn angesichts der im Artikel genannten Verfahrensfehler nicht sperren kann, ist klar. Mir ist die aktuelle "Berichterstattung" gerade in den Radsportmedien aber zu unkritisch. Es war ein Freispruch rein aus Mangel an Beweisen und es gab wegen der Fehler am Anfang der Beweiskette keine Chance auf Rekurs durch die WADA - egal wie sinnvoll/-los die Argumente der Verteidigung waren. Diese waren eher hanebüchen (siehe Artikel) und wären ohne die initialen Verfahrensfehler eher untergegangen.

Was für mich bleibt, sind grosse Zweifel an Flückigers Integrität und Sorgen über die Auswirkungen auf zukünftige Fälle: "SSI stürzt der Verfahrensausgang aus einem weiteren Grund in ein Dilemma. Andere Beschuldigte könnten Flückigers Beispiel folgen und künftig ebenfalls hinterfragen, ob ihre Urinprobe «so rasch wie möglich» ins Labor gelangte. Um das auszuschliessen, müsste SSI die Kontrolleure im Extremfall bitten, die Becher persönlich abzuliefern. Mit dem bestehenden Jahresbudget wäre das kaum zu stemmen."

Positiv ist, das bei massiven Schlampereien für Athleten die Hoffnung besteht, dass die Behörden damit nicht durchkommen.
Mein Rechtsverständnis ist ein anderes: Jemand ist unschuldig bis das Gegenteil bewiesen ist. Ein Freispruch aus Mangel an Beweisen ist kein Freispruch zweiter Klasse, sondern ein Freispruch - die Person ist also unschuldig.
Sich darüber zu erheben und auf Grundlage von wenigen öffentlich zugänglichen Informationsfetzen ein anderes Urteil zu fällen als die Justiz, finde ich eher anmaßend.
 
Bei Mangel an Beweisen bleibt aber immer noch der Verdacht. Es reicht nur juristisch nicht.
dann kann man jeden verdaechtigen ... man kann jeden egal bei welcher Taetigkeit des Betrugs verdaechtigen

ist wie wenn ich jetzt sage, dass ich dich Verdaechtige in der Schule betrogen zu haben und moechte, dass dein Abschluss sofort aberkannt wird ... ohne es ueberhaupt beweisen zu koennen 🤷‍♂️
 
Man kann vielleicht der Fairness halber (moralisch, ethisch, in der Nachbetrachtung) noch unterscheiden, ob es um Ergebnisse nahe der Nachweisgrenze, bzw. unterhalb von Grenzwerten ging, oder ob vielleicht eine wirklich "eindeutig krass positive Probe" nicht gewertet werden darf, weil die Kühlkette nicht lückenlos nachgewiesen werden konnte. Hier war wohl eher Ersteres der Fall.
 
Erinnert mit an den Vuskovic-Fall. Da hat die beschuldigte Seite ja auch so argumentiert, dass die Kühlkette nicht eingehalten wurde, privater Kühlschrank, nicht sofort ins Labor etc.pp.. Bei Vuskovic hat man jedoch in A- und B-Probe Epo gefunden.
Einige Experten haben argumentiert, dass das Nicht-Einhalten der Kühlkette sich positiv für Vuskovic hätte auswirken können oder sollen, sprich: man hätte ja nichts finden können, wenn es so wäre usw. Hat man aber.
Die Verteidigung wollte ebenso die Gegenseite, das Labor in Kreischa, diskreditieren. Ergebnis: von 2 auf 4 Jahre erhöhte Sperre, weil keine Seite nach erstem Urteil zufrieden war.
 
Flückiger wurde auch vor und nach dem Finding getestet und die Tests waren negativ.
Dazu hat er zwei Monate nach dem Finding eine Haarprobe testen lassen und auch das Ergebnis war negativ.

Zur generellen Problematik von Zeranol:
https://fis.dshs-koeln.de/en/publications/zeranol-doping-offence-or-mycotoxin-a-case-related-study

Deswegen hat auch die WADA für Findings ein gesondertes Protokoll:
https://www.wada-ama.org/sites/default/files/resources/files/tl04_zeranol.pdf

Spricht aus meiner Sicht alles für Flückiger
 
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