NoWin schrieb:
Man sollte berücksichtigen, daß hier sehr viele Starter sind, rund 3500 Höhenmeter zu bewältigen sind und die Norweger alle nicht im Packl fahren können und daß es meistens kalt und naß ist - mein Bruder ist heuer dabei gewesen und rund 14 Stunden gefahren - Platz 125 - außerdem ist die Strecke nicht gesperrt, heuer hats wieder einen toten Radfahrer gegeben - also Vorsicht !
Genau,
zurück zum Thema.
Diese Aussagen würde ich so nicht stehen lassen.
Es sind zwar 3500 Höhenmeter, aber die merkt man fast nicht. Die ersten 1500 macht man ja auf einer Strecke von 150 Kilometern und die Steigung geht praktisch nicht über 4%. Noch dazu steckt man hier noch in einer Gruppe, wenn man nicht ganz viel Pech hat.
Danach geht es 150 Kilometer nur bergab.
Erst auf dem letzten Teilstück (ab Lillehammer) kommen dann ein paar gemeinere Wellen, die aber auch nur aufgrund des dann vermutlich nicht mehr ganz so guten Allgemeinzustands problematisch sind.
Das mit dem Gruppenfahren ist so eine Sache. Es gibt große norwegische Clubs, die sind super organisiert. Da fahren 10 Leute vorn und kurz bevor sie nicht mehr können werden sie gegen 10 andere ausgetauscht, die sich vorher hinten ausgeruht haben usw. Wenn man in einer solchen Gruppe steckt, läuft es fast von alleine. Die verlangen nicht einmal, dass man sich an der Führungsarbeit beteiligt.
Aber es gibt natürlich genau wie überall anders auch eine Menge Fahrer (meist Einzeltäter), die sich nur durchschleppen lassen wollen.
Man sollte sich also besser nicht darauf verlassen, dass man viel Hilfe bekommt. Oder als größere Gruppe starten.
Da der Start in 50er Gruppen erfolgt, ist die Anzahl der Starter IMO nicht so wichtig. Es verläuft sich ohnehin irgendwann. Wichtig ist, in eine möglichst frühe Startgruppe zu kommen, damit im Zweifelsfall von hinten noch jemand kommt, mit dem man sich zusammentun kann.
An Probleme mit dem übrigen Verkehr kann ich mich eigentlich nicht erinnern. Auf dem ersten Stück ist es etwas voller, danach wird der Verkehr nicht zuletzt durch die vielen Begleitfahrzeuge stark gebremst. In Deutschland fühle ich mich deutlich unwohler auf den Straßen.
Das Wetter ist nun einmal so, wie es ist. Wenn man lieber bei 25 Grad und Sonne fahren will, sollte man woanders hinfahren. Wir hatten 2003 ziemlich viel Glück, da hat es nur auf den ersten 70 Kilometern geregnet und der Wind war auch nicht so schlimm.
Zu den früheren Beiträgen:
Ich bin mit einem SLR XP gefahren und hatte 0 Sitzprobleme. Hier helfen natürlich (wie auch sonst) möglichst viele Trainingskilometer. Wenn der
Sattel auf kürzeren Strecken nicht passt, wird er es dort sicherlich auch nicht tun.
Meine längste Tour im Vorfeld war 260km. Ich halte es auch nicht für unbedingt nötig, vorher schon einmal weiter zu fahren. Das sagt nichts aus. Wichtig ist wie immer, dass man daran glaubt, dass man es schaffen kann. Und da hilft dann ein guter Freund an deiner Seite mehr als irgendwann mal eine lange Tour gefahren zu sein.
Wir hatten bis Kilometer 470 ein Begleitfahrzeug, dass uns vorbildlich versorgt hat. Danach ist es hinter unserem letzten Fahrer geblieben. Ich habe aber mit anderen gesprochen, die sich nur auf die offizielle Verpflegung verlassen haben. Die Meinungen dazu waren sehr unterschiedlich. Ich kann es nicht beurteilen. Wenn ich allerdings rückblickend betrachte, wieviel ich auf der Tour gegessen habe, wundere ich mich, mit wie wenig man auskommen kann. Ich komme in den 18 Stunden auf maximal 6 Riegel und ein PowerGel. Ansonsten Bananen, Brote (die leckere Himbeermarmelade an der vorletzten Verpflegung ist mir noch gut in Erinnerung) und einmal kalte Nudeln mit Tomatensauce an einer Verpflegung.
Ach nochwas: man sollte sich frühzeitig von dem Gedanken trennen, dass es sich hier um eine landschaftlich einmalige Tour handelt. Der größte Teil der Strecke ist eher langweilig und man fährt auf einer Art Autobahn.
Wenn man etwas sehen will, sollte man andere Strecken in Norwegen fahren.
Gruß
Michael