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Sitzposition / auf dem Sattel weit vorne

Wenn man auf dem Rad sitzt ist die Gewichtsverteilung d.h. wieviel vom Rumpf- und Kopfgewicht auf dem Sattel und wieviel davon auf dem Lenker aufliegen völlig unabhängig davon, wo das Tretlager liegt. Man kann das Tretlager auch ganz weglassen, an der Gewichtsverteilung ändert sich nichts. Wenn man freihändig aufrecht auf dem Sattel sitzt, so liegen 100% am Sattel an, wenn man den Handstand auf dem Lenker machen würde, dann würden 100% des Gewichts beim Lenker anfallen. Je tiefer und je weiter der Lenker vorne ist, umso mehr Gewicht liegt vorne auf dem Lenker an. Bei einem Hollandrad, wo der Lenker teils höher als der Sattel und sehr kurz vor dem Körper liegt, liegt nahezu kein Gewicht auf dem Lenker.

Klar ist die richtige Position des Sattels zur Pedalachse wichtig, aber primär für die Winkel in Hüft-, Knie- und Fußgelenk sowie die Krafteinleitung in den Antrieb.
Das mag für deine Sitzposition stimmen, funktioniert aber nicht wenn’s flach / agressiv wird, wo man zwangsweise Last auf den Händen hat.

Deswegen hat ein Bagger seine Gegengewichte z.B. auch auf der Rückseite und nicht praktischerweise vorne mit am Haken.
 
Der Vergleich hinkt. Ein Kran hat hinten ein Gegengewicht, weil er sich vorne nicht abstützen kann.

Dass man in einer aggressiven Position mehr Last auf den Händen und somit auch auf den Armen und Schultern hat, sagte ich ja schon mehrfach. Und da gibt es genau zwei Möglichkeiten, damit umzugehen:

Entweder trainiert man seine Muskulatur so, dass die höhere Last problemlos getragen werden kann oder man ändert die Sitzposition dahingehend, dass weniger Last auftritt. Im Fall der Sitzposition bedeutet dies eine aufrechtere Sitzposition durch mehr Stack und weniger Reach d.h. ein grösseres STR.
 
Schiebste den Arsch nach hinten schiebste auch den Schwerpunkt ("Massenmittelpunkt") nach hinten. Mountainbike & Physik 1x1. Und Mountainbiken tuste doch dachte ich? 🙂

Das Kranbeispiel war bewusst extrem weil ich ja ein Gegengewicht zu deinen bewusst extremen Ansichten brauch. 😉 Ich hab quasi meinen Argumentationsarsch weit nach hinten geschoben weil deiner auf der anderen Seite weit rausragt.

Ansonsten les ich mir doch keine 5 Seiten Beiträge durch wenn ich nur stänkern will. Und alles was von dir da steht hab ich eh schonmal irgendwo gelesen. Oder überall. 😬
 
Wenn der Abstand Sattel <> Lenker grösser wird, muss sich der Fahrer im Oberkörper zwangsläufig mehr beugen, um den Lenker zu erreichen. Ergo verschiebt sich der Schwerpunkt nach vorne. Als Alternative könnte der Fahrer auch die Arme mehr strecken, aber auch das bringt auch Nachteile.
 
Da das Gewicht der Radler ungleich verteilt ist, viel im Arsch, wenig im Hirn, dominiert der Arsch.
Du täuschst dich, gerade bei Männern dominiert meist etwas anderes, vom Gewicht her.
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Ich schließe mich mal den Thema an... Ich habe meine Rennrad einfach so nach Gefühl gekauft da ich eigentlich nur Mountainbike fahre.
Nun ist es da.... Habe aber massiv Schulter schmerzen links bekommen und das Chaos hat begonnen🙈 Sattel vorstellen, dann Einklemmgefühle im linken Knie bekommen 🤷 habe mich jetzt eingelesen und meine Haltung komplett neu eingestellt. Ein deutlich besseres Gefühl. Was meint ihr dazu?!
Habe den Sattel wieder bestimmt 3 cm nach hinten gestellt und die Höhe neu angepasst.
Dem Bild nach könnte ich sogar noch ein Stück zurück um das Knie weiter nach hinten zu bekommen.
Im Gegensatz zu letztem Jahr sitze ich auch bestimmt 2 cm tiefer.
Den Vorbau habe ich gekürzt auf 80 mm.
So langsam verzweifle ich an der Rennradeinstellung. Mountainbike war jahrelang alles problemlos....
Jacke, Vorbau und Lenkerband in die Tonne. 120 mm Vorbau kaufen. Wo ist der Helm ?
 
  1. Als Newbie sich am besten von einem fachkundigen Dritten (Radfreund, Händler, Bikefitter) helfen lassen.
  2. Grundregeln und Formeln als Hilfestellung beachten (keine Dogmen; Berücksichtigung von anatomischen Beschänkungen wie Knie, Rücken, Fitness etc.)
  3. Videos / Tutorials zum Bikefitting anschauen
  4. Loslegen:
  • Sitzhöhe einstellen: Schrittlänge x 0,885
  • Sattel einstellen: Sattel gerade bzw. leicht nach unten
  • Sitzposition einstellen: das Knielot fällt durch das Zehengrundgelenk durch die Pedalachse
  • Cleats einstellen: Cleats so einstellen, das die Auf- und Abwärtsbewegung der Knie gerade verläuft bzw. das Knie der Fußspitze folgt
  • Vorbaulänge (evtl. Winkel) überprüfen und ggfs. anpassen: diverse Praktiker-Tipps (freihändig sitzen und sich nach vorne auf die Hörnchen fallen lassen; an die Hörnchen greifen und auf die Vorderradnabe schauen: sichtbar vor oder hinter dem Lenker?)
  • Lenker- und Griffposition überprüfen und ggfs. anpassen: den Unterlenker waagrecht einstellen; die Griffe so anpassen, dass eine angenehme Haltung an den Hörnchen, Bremsen und im Unterlenker eingenommen werden kann
  • Sitzen, fahren und und prüfen ob man gut und richtig sitzt sowie beschwerdefrei fahren kann (Knie, Nacken, Rücken, etc.) und ein gutes Gefühl auf dem Rad hat. Kann man dabei alle wichtigen Rad-Funktionen leicht bedienen?
    (Ein Dritter kann von hinten gut überprüfen (fährt hinter einem) wie man sitzt.)
Aus Learning by Doing ergibt sich über die Zeit ein Verständnis und Gefühl für sein Rad, damit man bei jedem neuen Rad sein Rad selbst einstellen kann und man weiß, wie man es haben möchte :)
 
Sattel noch mal 5 mm nach hinten gestellt und waagerecht. Knie ist bei 3 Uhr Stellung direkt über der Pedalachse.
220km Bodensee Radmarathon... Tip top 👍
Schulter noch paar Mal gezwickt ab km 100, aber irgendwann mal aufgehört weh zu tun. Nach dem Motto, der Kerl hört eh nicht aufhört... 🚵😂
Das Hauptproblem mit dem einklemm Gefühle im Knie war, bzw ist aber komplett weg.

Bikefitting ist fest eingeplant.
Bei diesem kleinen Einstellungen ist die Wichtigkeit erst richtig bewusst geworden.

THX für euer Feedback
 
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