• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Hm, okay, d.h. also man muss mehr Watt auf die Kurbel kriegen, was nicht gleichbedeutend mit reiner Kraft ist, wie man sie mit Krafttraining aufbaut.
Mir stellt sich dann aber sofort die Frage, ob es fürs Rad nicht sinnvoll ist, die Maximalkraft zu erhöhen, sich daraus eine recht hohe Kraftausdauer anzutrainieren und mit so gestählten Beinen aufs Rad zu gehen.

Früher im Kampfsport hiess es im Allgemeinen: Krafttraining macht langsam. Nachdem ich dieses Vorurteil weggeräumt habe, stellte ich fest, das Gegenteil ist der Fall! Natürlich verliert man wieder etwas von der antrainierten Maximalkraft beim Einschleifen in andere Bewegungsabläufe, aber das höhere Potential im Muskel ist da und wird auch verwendet. Und so stell ich mir das mit dem Rad auch vor.
 

Anzeige

Re: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Nehmen wir den Wert 200W, der realistsich für Freizeitsportler ist und von racegirl in den Raum geworfen wurde. Bei einer Trittfrequenz von 90 U/min überführst du nicht mehr als 13kg in die Pedalen. 13kg sollte selbst für Spargelbeine kein Problem sein.

Wie berechnest du die 13 kg?
Leistung = Kraft * Weg / Zeit?

Der Wirkungsgrad liegt leider nur zwischen 20 bis 60 %.
Und dann berücksichtige bitte,
wenn wir die Kurbelumdrehung in 4 Abschnitte unterteilen,
daß 70 bis 75 % der wirksamen Leistung im 2. Abschnitt erzeugt werden.
im 4. Sektor haben wir i.d.R. eine negative Wirkung, d.h. wir müssen
unser Bein sogar noch hochpumpen.

Somit werden aus den 13 kg schnell mal 30 bis 40 kg.
Dann nimm mal noch die Trittfrequenz runter, für KA Training und
schon haben wir, für isolierte Muskelgruppen, ganz interessante Anforderungen.
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Wie berechnest du die 13 kg?
Leistung = Kraft * Weg / Zeit?
Leistung P [Watt] ist das Produkt aus Drehmoment (M) und Winkelgeschwindigkeit:
P = M * 2 * pi * Trittfrequenz [1/s]

oder M = P / (2 * pi * Trittfrequenz)

90 U/min = 1,5 U/s
9,81 N entsprechen 1 kg,
Drehmoment ist Kraft x Hebelarm (170mm = 0.17m vorrausgesetzt)

Zum Glück haben wir zwei Beine, die sich abwechseln. Daher brauchst du im Groben nur die Abwärtsbewegung betrachten. Dazu siehe folgende Seite http://www.metrigear.com/2010/03/19/is-your/

Auf dieser Seite findest du auch einige Beispiele, z.B. 525W bei 103 U/min sitzend.
Laut obiger Formel ergibt sich eine Durchschnittsbelastung von ca. 29kg. Anhand des Tretprofils wirst du feststellen, dass der maximale Wert bei etwa 500N liegt, also bei ca. 50kg. Ich denke wir sind uns einig, dass 525W eine enorme Leistung darstellt und wir weit unter diesen Werten liegen. Ich sehe hier nicht das Problem von fehlender Maximalkraft.
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Mir stellt sich dann aber sofort die Frage, ob es fürs Rad nicht sinnvoll ist, die Maximalkraft zu erhöhen, sich daraus eine recht hohe Kraftausdauer anzutrainieren und mit so gestählten Beinen aufs Rad zu gehen.
Was hilft dir eine erhöhte Maximalkraft (also mehr kg bei maximaler Belastung in die Pedalen), wenn deine aerobe Kapazität (Ausdauer) schon bei niedrigen kg Werten nicht mithalten kann?!
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Was hilft dir eine erhöhte Maximalkraft (also mehr kg bei maximaler Belastung in die Pedalen), wenn deine aerobe Kapazität (Ausdauer) schon bei niedrigen kg Werten nicht mithalten kann?!

Ich glaub wir drehen uns im Kreis. ;)

Was meinst du dabei mit aerober Kapazität? Beine? Kreislauf? Gesamtsystem?
Was wäre dann limitierend, wenn ich trotz relativ niedriger Kreislaufbelastung (Puls, Gefühl) keine Power mehr auf die Pedale kriege? Und was ist die korrekte Abhilfe, wenn (nicht wirksames) KT-Training mir scheinbar trotzdem hilft? ;)
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Was meinst du dabei mit aerober Kapazität? Beine? Kreislauf? Gesamtsystem?
Was wäre dann limitierend, wenn ich trotz relativ niedriger Kreislaufbelastung (Puls, Gefühl) keine Power mehr auf die Pedale kriege? Und was ist die korrekte Abhilfe, wenn (nicht wirksames) KT-Training mir scheinbar trotzdem hilft? ;)

Aerobe Kapazität ist deine Ausdauer. Hierunter verstehe ich die Grundausdauer (Herz/Kreislauf) und die spezifische Ausdauer (der Beinmuskulatur). Um Abhilfe zu schaffen, folgende Empfehlungen:

Ausdauer ist gekennzeichnet durch VO2max, anaerobe Schwelle und Arbeitsökonomie. Arbeitsökonomie gibt dir Auskunft darüber wieviel Sauerstoff du verbrauchst im Verhältnis zu der erzeugten Wattzahl.

VO2max kann am besten mit kurzen und harten Intervalleinheiten oberhalb der anaeroben Schwelle erreicht werden. Bei diesen Einheiten wird VO2max und die anaerobe Schwelle positiv beeinflusst. Empfehlungen hinsichtlich Dauer wird 3-8 Minuten gennannt. Z.B. 4 x 4 min (5 x 5min oder ähnliches) mit einer Herzfrequenz von 90-95% von Hfmax. Herzschläge in den 2-3 minutigen Pausen ca. 20 Schläge niedriger.

Lange Intervalleinheiten etwas unterhalb bis an die anaerobe Schwelle verbessern deine Kapazität, sprich die Dauer die du an dieser Schwelle liegen kannst. Um ein Beispiel zu nennen wird 2x20min in der Literatur immer wieder erwähnt. Umfang kann natürlich bei Bedarf frei gewählt werden (4 x 10min, 3 x 15 min, 3 x 10min usw.).
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Tja, aber genau mit denen komm ich doch gerade nicht klar... :crying:
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Tja, aber genau mit denen komm ich doch gerade nicht klar... :crying:
Der Körper ist intelligent. Er passt sich der Belastung an, dem er ausgesetzt wird. Du musst ihm nur ein wenig Zeit dafür geben. Eine Trainingseinheit reicht hier nicht aus.

Wenn du die Intensität nicht durchhälst so kannst du den Umfang und Intensität natürlich anpassen. Nach und nach passt du es deinem Leistungsstand an. Bei diesen Einheiten ist es erlaubt sich zu quälen. :D Wenn du es im Training nie machst, kannst du nicht vom Körper erwarten, dass es im Rennen auf einmal funktioniert.

GA1 Training ist wichtig, nach meinem Verständnis für viele Freizeitsportler jedoch zu hoch bewertet. Man bekommt bald den Eindruck, dass man beim Training nicht schwitzen darf. Die Totalbelastung (Trainingsumfang x Trainingsintensität) muss stimmen, ansonsten kann kein Fortschritt erwartet werden.
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Der Körper ist intelligent. Er passt sich der Belastung an, dem er ausgesetzt wird. Du musst ihm nur ein wenig Zeit dafür geben. Eine Trainingseinheit reicht hier nicht aus.

Ja, schon klar.

Wenn du die Intensität nicht durchhälst so kannst du den Umfang und Intensität natürlich anpassen. Nach und nach passt du es deinem Leistungsstand an. Bei diesen Einheiten ist es erlaubt sich zu quälen. :D Wenn du es im Training nie machst, kannst du nicht vom Körper erwarten, dass es im Rennen auf einmal funktioniert.

GA1 Training ist wichtig, nach meinem Verständnis für viele Freizeitsportler jedoch zu hoch bewertet. Man bekommt bald den Eindruck, dass man beim Training nicht schwitzen darf. Die Totalbelastung (Trainingsumfang x Trainingsintensität) muss stimmen, ansonsten kann kein Fortschritt erwartet werden.

Ganz meine Meinung. Vermutlich gehe ich auch noch von einem zu hohen Niveau von vor der Verletzung als Maßstab aus und sollte mich mal mit der Realität anfreunden und auf diese auftrainieren. Die gute Nachricht ist, das ich so den Winter über richtig trainieren und mich verbessern kann, statt nur zu versuchen, das Niveau zu halten.
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Ich finde die letzten 75% des Threads äußerst interessant und bringen dem einen oder anderen ambitionierten Hobbyradler sicherlich eine Menge.
Ich werde diesen Thread auch sicher weiterverfolgen, aber ... ist das alles mehr für Leute, die wirklich ausreichend Zeit für das Hobby haben und wo das doch eine recht primäre wenn nicht DIE primäre Stellung im Leben einnimmt.
Vom Thread-Ersteller liest man kaum noch was, entweder weil er kaum Zeit hat hier zu folgen oder weil er dem Thema nimmer folgen kann, sprich die praktische Umsetzung dessen was diskutiert wird nicht als Antwort auf seine Eingangsfrage sieht.
Mir selbst, weil Zeit auch nur in Maßen vorhanden, wäre daran gelegen, wenn man aus dieser Fachdiskussion eine brauchbare Handhabe für einen Großteil der User hier umsetzen könnte.
Ich denke daß allein den meisten hier das Equipment zur Leistungsermittlung am Rad fehlt. Wer kauft sich schon so nebenbei das SRM-Zeug?
Also, werde gern weiterlesen, aber würde es mir wünschen wenn das Thema wieder gern etwas Richtung Thread-Betreff geht ohne den fachlichen Einfluß damit zu verbannen.
Vielleicht postet der eine oder andere mal seine Trainingspläne.
Über Jahre hinweg habe ich mir in BB- und Fitnessforen diese und jene Trainingspläne und -methoden durchgelesen und erst durch Probieren nach langer Zeit die für mich beste Methode gefunden. Teilweise ist dabei eine Kombination von vielen herausgekommen. Stagnation ließ es verwerfen und Erfolg fokusierte es.
:daumen:
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Eins sollte dir im Vorfeld klar sein: Wenn du Radsport betreiben willst, hast du dir eine der trainingsintensivsten Sportarten ausgesucht. Deshalb gelten die obigen Tips für alle, wer nur wenig Zeit zur Verfügung hat, muss sogar noch härter trainieren, will er die Zeit effektiv nutzen. Will man aber nur rumfahren, sollte man das einfach machen, ohne "Training", ohne Druck, just have fun...

Über Jahre hinweg habe ich mir in BB- und Fitnessforen diese und jene Trainingspläne und -methoden durchgelesen und erst durch Probieren nach langer Zeit die für mich beste Methode gefunden. Teilweise ist dabei eine Kombination von vielen herausgekommen. Stagnation ließ es verwerfen und Erfolg fokusierte es.

Da wirst du wohl auch in anderen Disziplinen sprich Radfahren nicht drumherumkommen. Jeder hat andere Voraussetzungen und spricht damit unterschiedlich auf gleiche Trainingsinhalte an. Nicht jeder will sich wirklich schinden, in den wenigen Stunden auf dem Rad, aber trotzdem weiterkommen. Und vor allem bei der Renegeration sind ganz schöne Unterschiede bei den Athleten feststellbar, da ist natürlich jeder im Vorteil, der anderen (Ausdauer-)Sportarten betrieben hat oder betreibt.

Deine (Saison-)Ziele geben dir eigentlich den Trainingsaufbau vor, und unter Zielen verstehe ich nicht "einen 30er Schnitt fahren können", sowas ergibt sich nebenher, sondern an einem konkreten Zeitpunkt eine bestimmte Leistung erbringen zu können. Um mal in deiner "Branche" zu bleiben, wo ein häufiger Anfängerwunsch ja z.B. beim Bankdrücken die magische 100kg Grenze ist.

Von der Zeitspanne bis dahin, der Art der Veranstaltung und deinem momentanen Leistungsstand hängen deine Trainingsinhalte ab, sprich willst du einen Bergmarathon bestehen oder einen Alpencross, tust du gut daran Bergfahren zu trainieren, willst du bei Rennen mitfahren, brauchst du Tempo- und Antrittshärte, was man anders trainieren muss.

Doch vorher steht die Analyse, was man eigentlich verbessern will/muss. Friel schreibt in seinem Buch von limitierenden Fähigkeiten. Das Problem vieler Fahrer sei die Neigung Sachen zu trainieren, die man eh schon gut kann, statt die limitierenden Schwachpunkte auszumerzen, was zugegeben nicht unbedingt so viel Spaß macht. Aber das ist der Punkt, und zwar ganz besonders bei Hobbyfahrern, nämlich Spaß und Weiterentwicklung unter einen Hut zu bringen und da bieten sich gerade bei wenig zur Verfügung stehender Zeit Intervall- und Wiederholungstrainings an. Das gute alte Fahrtspiel bringt auch Abwechslung in eine Ausfahrt. Bei einem Fahrtspiel "spielt" man mit der Geschwindigkeit, z.B. über eine bestimmte Trittfrequenz, oder einer vorgegeben Distanz, oder mal bergan schnell und bergab langsam oder so. Die Durchschnittsgeschwindigkeit bleibt in etwa wie bei einer normalen Ausfahrt, trotzdem wird dieses Training meist als nicht so hart wahrgenommen, ist recht wirksam und sogar gruppenausfahrttauglich, wobei solches oft eher testosterongesteuerte Fahrtspiele sind. ;)

Um mal die Idee zu bekommen, wie ein Trainingsaufbau aussehen kann, schau dir mal die Trainingspläne von Frubiase/2Peak an, die in etwa denen, die alljährlich in Radsportzeitungen veröffentlicht werden, entsprechen. Die sind natürlich nur insoweit spezifisch wie du eingangs die Voraussetzung und den Zweck ausgewählt hast, aber wenn du die Inhalte der einzelnen Programme vergleichst, siehst du sicher, wo die Unterschiede liegen, und was wie trainiert werden kann. um das oben bereits erwähnte rumprobieren wirst du trotzdem nicht herumkommen.

Ich werde jetzt bald anfangen den time crunched cyclist zu lesen, sollten sich da wertvolle Erkenntnisse ergeben, würde ich die auch weitergeben. Allerdings sieht es auf den ersten Blick nicht hobbytauglich aus, weil die Einheiten sehr hart sind, und viel Inhalt in mehrere kurze Trainingslager gesteckt wird, damit das ganze irgendwie job- und familientauglich wird. Aber ich bin mal gespannt, es immerhin Chris Carmichael, der sollte schon wissen wovon er spricht. :)
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Um es mal auf den Punkt zu bringen: Trainingsbelastung = Umfang*Intensität.
Heisst nichts anderes als wenn einer der beiden Faktoren niedrig ist muss ich den anderen erhöhen um auf das gleiche Ergebnis zu kommen. Bedeutet also wenn ich nur 1,5h/d trainieren kann muss die Intensität erhöht werden um fortlaufend Trainingsreize zu setzen. Der ganze Spass ist natürlich begrenzt da man irgendwann nicht mehr genügend Intervalle zeitmäßig in 1,5h unterbringen kann, wodurch eine Umfangssteigerung irgendwann unumgänglich ist will man die Trainingsbelastung weiter erhöhen.

Wobei natürlich nie die Grundausdauer Komponente zu vernachlässigen ist. Gerade dann wenn diese eher schlecht ausgeprägt ist müssen sehr häufig und viele reine Ausdauereinheiten immer wieder mit eingeschoben werden.
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Ich werde jetzt bald anfangen den time crunched cyclist zu lesen, sollten sich da wertvolle Erkenntnisse ergeben, würde ich die auch weitergeben. Allerdings sieht es auf den ersten Blick nicht hobbytauglich aus, weil die Einheiten sehr hart sind, und viel Inhalt in mehrere kurze Trainingslager gesteckt wird, damit das ganze irgendwie job- und familientauglich wird. Aber ich bin mal gespannt, es immerhin Chris Carmichael, der sollte schon wissen wovon er spricht. :)

Jo, mach mal. :)
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Wobei natürlich nie die Grundausdauer Komponente zu vernachlässigen ist. Gerade dann wenn diese eher schlecht ausgeprägt ist müssen sehr häufig und viele reine Ausdauereinheiten immer wieder mit eingeschoben werden.

Was verstehst du unter Grundausdauer und wie ist diese gekennzeichnet? Wie schon mehrfach genannt ist Ausdauer durch VO2max, anaerobe Schwelle und Arbeitsökonomie gekennzeichnet. Nach meinem Verständnis aus der Literatur existiert der Begriff Grundausdauer nicht.

Leider wird aber immer dieser als wichtiges Element gennant und viele verbringen unnötig viel Zeit in dieser Belastungszone. Um es deutlich zu sagen: GA1 trainiert die gleichen Elemente wie HIT Einheiten. Es passiert nichts besonderes unterhalb, an oder oberhalb der anaeroben Schwelle. Es ist immer eine Frage der Totalbelastung. HIT Training hat jedoch einen grossen Nachteil und dieser ist die bennötigte Restitutionszeit. Daher besteht die Notwendigkeit ab einem gewissen Trainingsumfang auf ruhige Einheiten überzugehen.

Jedoch empfehle ich selbst bei geringem Trainingsumfang GA1 Einheiten, jedoch aus einem anderen Grund als zur Verbesserung der Ausdauer. Radrennen gehen häufig über mehrere Stunden, und es ist hier ebenso wichtig das Gefühl der Erschöpfung so lange wie möglich herauszuzögern. Erschöpfung hat jedoch nicht nur unbedingt was mit fehlender Ausdauer zu tun.
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Soo der der Threadersteller ist zurück. ;)

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, da hat sich ja eine heiße Diskussion entwickelt, die mir über weite Teile ziemlich geholfen hat, die Zusammenhänge zwischen Kraft, Ausdauer und Zeit etc. im Training zu verstehen.
Allerdings ist die Diskussion öfters mal abgeschweift, weshalb ich mich eher weniger eingeklinkt habe ;)
So wie es aussieht, werde ich weiter GA1 trainieren (oder das, was ich in Ermangelung eines Pulsmessers für GA1 halte), jedoch nicht zu sanft, sondern ich will schon erschöpft sein, wenn ich vom Training komme. Außerdem werde ich versuchen, nach Möglichkeit längere Trainingseinheiten einzulegen.
Als Wintertraining habe ich dann Laufen vorgesehen.
Was ich noch nicht ganz verstehe, ist das mit dem Intervalltraining: Wie genau soll das aussehen, wenn ich beispielsweise meine Grundlagen trainieren will?
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Um es mal auf den Punkt zu bringen: Trainingsbelastung = Umfang*Intensität.
Heisst nichts anderes als wenn einer der beiden Faktoren niedrig ist muss ich den anderen erhöhen um auf das gleiche Ergebnis zu kommen. Bedeutet also wenn ich nur 1,5h/d trainieren kann muss die Intensität erhöht werden um fortlaufend Trainingsreize zu setzen. Der ganze Spass ist natürlich begrenzt da man irgendwann nicht mehr genügend Intervalle zeitmäßig in 1,5h unterbringen kann, wodurch eine Umfangssteigerung irgendwann unumgänglich ist will man die Trainingsbelastung weiter erhöhen.

Wobei natürlich nie die Grundausdauer Komponente zu vernachlässigen ist. Gerade dann wenn diese eher schlecht ausgeprägt ist müssen sehr häufig und viele reine Ausdauereinheiten immer wieder mit eingeschoben werden.


Also irgendwie freut mich das, falls es stimmt.

Heute bin ich das erste mal meine "Hausstrecke" mit Pulsmesser gefahren. Das sind ca. 45km über flaches Land und mit einem 29-30er Schnitt fühle ich mich dabei super und würde auf GA1 wetten. Allerdings bin ich, wenn ich fahre wie immer, im Bereich von 155 plusminus 5. Das ist ja definitiv nicht mehr GA1 der hört bei mir angeblich bei 144 auf. Wenn ich allerdings darauf achte "muss" ich um die 27km/h fahren und langweile mich zu tode. Ich fühle mich auch keineswegs nach Training in dem Moment.
Ich glaub ich fahr einfach weiter so wie bisher irgendwann wird es schon von selbst zum GA1 werden. :D
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Warum bist du scharf drauf GA1 zu fahren? Erkenn einfach an, dass du z.Z. eher näher an der Schwellen fährst (GA2) und gut ist. Bei Runden von 45km scheinst du mit der Regeneration ja gut klar zu kommen und wenn du dann mal größere Runden fährst wird sich das sicher von alleine regeln. ;)
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Als Wintertraining habe ich dann Laufen vorgesehen.
Laufen ist eine gute Alternativsportart und trainiert die Grundausdauer (Herz, Kreislauf). Beim Radfahren benötigst du jedoch auch spezifische Ausdauer (Beinmuskulator), die durch Radfahren trainiert wird. Also nicht zu 100% Laufen im Winter betreiben. Du musst die Radmuskulator in Gang halten.

Was ich noch nicht ganz verstehe, ist das mit dem Intervalltraining: Wie genau soll das aussehen, wenn ich beispielsweise meine Grundlagen trainieren will?
Weiss nun nicht, ob du meinen vorherigen Eintrag gelesen hast. Daher eine kurze Wiederholung. Sowohl ruhige als auch Intervalleinheiten trainieren die Ausdauer. Du wirst mit 1 Std. Intervalleinheit deine Ausdauer besser tranieren als mit 1.Std GA1. Daher ruhige lange (GA1) oder kurze harte Touren (Entwicklunsbereich).

Bei Grundlagentraining vergleichen viele die Ausdauer mit dem Bau eines Hauses. Das will heissen: Du musst ein gutes Fundament/Grundlage (viel GA1) haben, um ein Haus (Intervall) darauf setzen zu können. Dem kann ich persönlich überhaupt nichts abgewinnen. Selbst fahre ich so hart ich kann und fülle den Rest mit GA1 Training auf.

Viele ziehen das Trainingsprogramm der Profis heran, welche einen Grossteil ruhige Trainingseinheiten aufweisen. Resultat ist, dass viele fast ausschliesslich ruhe GA1 Einheiten absolvieren. Gehen wir aber mal davon aus, dass Profis ca. 20 Std in der Woche trainieren und dabei 20% hartes Training beinhalten, so bedeutet dies immerhin 4 Std. hartes Training in der Woche. Je weniger zeit zur verfügung steht, desto härter kann trainiert werden.
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Mit KA Training (also niedriger Trittfrequenz) werden auf dem Rad keine Muskeln aufgebaut. Dafür ist die Belastung einfach zu niedrig. Beim Mountainbike sehe ich den Bedarf mit niedriger Trittfrequenz zu trainieren, aber nicht beim Rennrad.


Radfahren ist ein Ausdauersport und kein Kraftsport. Die meisten haben ausreichend Kraft um auch die schwersten Berge hochzukommen. Wenn es nicht gelingt ist es eine Frage mangelnder Ausdauer und nicht fehlender Kraft.

Bei geringem Trainingsumfang und ausreichend Zeit für Restitution kann ich nur folgendes empfehlen. Lange ruhige Touren im GA1 Bereich und harte Lang-/Kurzintervalle an und über der anaeroben Schwelle. Im Winter sind natürlich Alternativsportarten (Laufen, Skilanglauf usw.) gute Alternativen.

Dass keine Muskeln aufgebaut werden, dem kann ich aus eigener Erfahrung nur widersprechen. Seit 2 1/2 Jahren fahre ich regelmässig sportlich Rad, v.a.die Oberschenkelmuskeln haben seitdem doch deutlich zugelegt.
Und wenn ich nach 4 Stunden Mittelgebirge am Berg aus dem Sattel gehe, dann brennen die Beine so richtig schön :D , das soll dann keinen Muskelaufbau bewirken?

Zum Thema des rel. geringen Trainingsumfanges gilt für mich: bei max. 6 Stunden pro Woche können die Einheiten überwiegend hart gefahren werden. D.h. GA1 entfällt!

@philmachine: Du hast ja gar kein Trainingsziel genannt. Je nachdem ist es dann auch sinnvoll, längere Einheiten vorzusehen (1,5 Stunden ist doch recht kurz)
 
AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?

Dass keine Muskeln aufgebaut werden, dem kann ich aus eigener Erfahrung nur widersprechen.
Du hast hier absolut recht. Der Körper passt sich der jeweiligen Arbeitssituation an und gleicht seine Defizite aus, sprich es werden Muskeln aufgebaut. Hier war meine Beschreibung zu undeutlich. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Radfahren keine kraftintensive Sportart ist und es dadurch nicht möglich ist Krafttraining auf dem Rad durchzuführen. Um darüberhinaus weitere Muskeln oder weitere Kraft aufzubauen sind andere Massnahmen notwendig (z.B. Kraftraum).
 
Zurück