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Schutzwirkung von Helmen

Irgendwie nicht. Ich bin jetzt 51 und noch nie bei einem Fahrrad-Unfall auf den Kopf gefallen. Meiner Erfahrung nach schützt man bei einem Sturz automatisch den Kopf, mit den Händen und dadurch dass man den Kopf hochhält. Das ist nichts was ich mir antrainieren musste.

Das ist grundsätzlich richtig, wenn man genug Zeit hat, und auch die Reaktionszeit nicht die Schlechteste ist.

Ich finde die ganze Diskussion hier schräg und gleichzeitig nachvollziehbar, weil ich - seit 35 Jahren Rennrad (und Rennen) fahrend - anfangs Helme mit den gleichen Argumenten abgelehnt habe, wie die Gegner hier. In Rennen musste man Helm tragen, aber auch dort bin ich durch übelste Massenstürze oft durchgekurvt, ausgewichen, wenn doch mal langgelegt, dann weich auf andere drauf.. man war sich seiner Skills sicher, selbst Stürze sind "planbar".

Aber im Laufe der unzähligen Situationen gab es dann immer mal wieder Fälle, wo es so schnell und vor allem unerwartet ging, dass keine Reaktionszeit der Welt da hätte etwas richten können. Wenn es Dir unerwartet in der Gruppe, wegen einer Längsrille, einer Bodenwelle, die man nicht sehen konnte, den Lenker weghaut.. meinem Nebenmann ist mal bei einer RTF bei 40 das Vorderrad in einer Längsrille stecken geblieben, binnen Sekundenbruchteilen wurde er über den Lenker katapultiert, und ist mit dem Kopf zuerst eingeschlagen. Selbst auch schonmal gehabt, Gruppe, gechillt stadtauswärts, an einem Gullydeckel wohl die freiliegende Längsfuge erwischt.. die Hände umgreifen dann noch den Lenker, während der Rest schon in den Salto geschossen wird. Wie man aufkommt: Glückssache. In meinem Fall dann Steißbein und Hinterkopf. Mit Helm, denn in der Gruppe war "Helmpflicht". Gottseidank.
 
..ach so, und das mit den Händen abfangen, einfach mal selbst testen, wie gut das klappt. Die Fall-Liegestütze, natürlich einarmig, denn beide Hände kriegt man bei einem Sturz seltenst vor den Körper.

Also, auf eine Treppenstufe stellen (da man auf dem Rad auch etwas höher ist), gerade hinstellen, dann nach vorn oder zur Seite umkippen lassen und mit einer Hand abfangen. Gerne dabei filmen und hier einstellen.
 
Also ich bin eigentlich pro Helmpflicht, muss aber zugeben, dass das einzig nachvollziehbare Argument die mögliche Entlastung des Gesundheitssystems wäre. Und da scheint es fraglich, ob eine Helmpflicht da wirklich Einsparpotenzial bieten würde. Insofern: Lernprozess bei mir.
Nichtsdestotrotz halte ich Radfahren für nicht ungefährlich und denke nicht, dass eine Pflicht zum Helmtragen viele Leute vom Radfahren abhalten würde. Und ja, natürlich schützt ein Helm im Einzelfall. Grund genug für mich, einen Helm zu tragen.
 
Also ich bin eigentlich pro Helmpflicht, muss aber zugeben, dass das einzig nachvollziehbare Argument die mögliche Entlastung des Gesundheitssystems wäre. Und da scheint es fraglich, ob eine Helmpflicht da wirklich Einsparpotenzial bieten würde. Insofern: Lernprozess bei mir.
Daumen hoch.👍
 
Und da scheint es fraglich, ob eine Helmpflicht da wirklich Einsparpotenzial bieten würde. Insofern: Lernprozess bei mir.

So sehr wir auch darüber diskutieren, 95-99% der Rennradfahrer tragen eh einen Helm, wenn wir mal die ausnehmen, die damit als "Urban Bike" ins Gym oder zur Uni fahren.

(Be)treffen würde es also die Normal-Radler und die E-Biker. Aber, siehe Australien, Halbierung der tödlichen Unfälle, allerdings bei gleichzeitiger Abnahme der Radquote (Weiß aber grad nicht, ob 1:1 korreliert).

Das wirkt sich dann wiederum aufs Thema Umwelt aus, "Hallo, Energiewende-Thread!". Es ist wie es ist, meine Mutter, 75+, fährt gern E-Bike, artig immer in der kleinsten Unterstützung.. aber sie sagt, "nee, so ein Ding setz' ich mir nicht auf, wenn das käme, bleibt das Rad zuhaus." . Und so denken vermutlich viele.
 
Es ist wie es ist, meine Mutter, 75+, fährt gern E-Bike, artig immer in der kleinsten Unterstützung.. aber sie sagt, "nee, so ein Ding setz' ich mir nicht auf, wenn das käme, bleibt das Rad zuhaus." . Und so denken vermutlich viele.
Wollte ich auch schon schreiben. Meine Mutter ist 80 und weigert sich auch stur, einen Helm zu tragen. :rolleyes:
Na ja, is ihr Leben.
 
Aber im Laufe der unzähligen Situationen gab es dann immer mal wieder Fälle, wo es so schnell und vor allem unerwartet ging, dass keine Reaktionszeit der Welt da hätte etwas richten können.
Dass man das jemandem erklären muss, der seit Jahrzehnten Rad fährt, ist schon sehr schräg.
Wo du recht hast, hast du recht. Die Wahrscheinlichkeit eines Sturzes sinkt ganz enorm. Davon profitiert übrigens nicht nur dein Kopf.
Die Kausalität ist aber nicht ernst gemeint, oder?
@racer890 Kommt da noch eine Antwort?
 
Also ich bin eigentlich pro Helmpflicht, muss aber zugeben, dass das einzig nachvollziehbare Argument die mögliche Entlastung des Gesundheitssystems wäre.
Die Entlastung des Gesundheitssystems interessiert mich bei einem Sturz eher weniger. Mir ist es viel wichtiger, dass ich da möglichst heil aus der Situation rauskomme.

Ansonsten sind hier glaube ich schon alle Argumente dafür und dagegen ausgetauscht worden. Die Verweigerer wird man nicht mit Argumenten umstimmen können.

Erfolg hat bei sowas aus meiner Sicht nur die Verweigerung von Zahlungen/Hilfe, wenn man sich aus nicht nachvollziehbaren/belegbaren Gründen gegen etwas entscheidet.

Soweit wird es wohl aber nicht kommen, denn wir haben ein Sozialsystem und das ist mit allen Vor- und Nachteilen auch gut so.
 
Mir ist das hier noch viel zu wenig Kulturkampf. Da geht wesentlich mehr.

Z. B. Stoppt den Fahrrad-Helm-Wahnsinn!!!

Zum Thema: plus 1 für Beitrag #746
 
Die Entlastung des Gesundheitssystems interessiert mich bei einem Sturz eher weniger. Mir ist es viel wichtiger, dass ich da möglichst heil aus der Situation rauskomme.
Nee klar, mich auch nicht. Aber das wäre halt, so wie ich da sehe, das einzige Argument pro Helmpflicht. Die Entlastung des Gesundheitssystems. Welches Interesse sollte der Staat, die Gesellschaft, sonst daran haben, dass seankelly einen Fahrradunfall mit schwerer Kopfverletzung überlebt?
 
Welches Interesse sollte der Staat, die Gesellschaft, sonst daran haben, dass seankelly einen Fahrradunfall mit schwerer Kopfverletzung überlebt?
L'etat c'est moi äh nous also wir. Wir sind der Staat und die Gesellschaft und da wollen wir natürlich, daß Du so etwas überlebt. Weil wir Dich so gerne haben.
 
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