Solange es keine Helmpflicht gibt, sehe ich es als zweitrangig an, ob der
Helm in jedem Fall einen allgemeinverbindlichen, objektiven Schutz liefern kann oder nicht. Warum? Weil ich es selbst entscheide - nach eigener, ganz persönlicher Risikobewertung.
Helme, die von der Form/Größe schlecht passen oder bei dem die Riemen nicht gut angepasst sind, bringen wenig bis nichts, können wohl eher Schaden anrichten. Statistik dazu, wie hier Eiferer gern fordern? Schwierig - wie geschrieben: schwache Datenlage und was bei den Unfällen an wichtigen Randbedingingen erfasst - oder wohl eher - nicht erfasst wurde.
Man könnte das Nachweiskriterium auch umdrehen und die objektive Entscheidung gegen einen
Helm darauf basieren, dass ein
Helm in keinem einzigen Fall einen Schutz bringt und ggf. sogar zu größerem Schaden führen könnte. Hat jemand diesen Nachweis? Wird nicht ganz einfach und Aluhüte zählen nicht als Kopfschutz.
Bleiben am Ende wohl nur Versuchskriterien, die möglichst viele, relevante Aufprallszenarien abbilden. Dabei kommt vermutlich heraus, dass ein
Helm bestimmte Situationen ganz gut abbildet und konstruktionsbedingt andere Situationen schlecht oder gar nicht. Das gibt es vermutlich alles schon, damit hat man halbwegs objektive Vergleichskriterien, viel besser wird man allgemein zulässige Aussagen zur Helmwirkung nicht hinbekommen. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass man das zunehmend besser mit Simulationen abbilden kann.
Es bleibt der psychologische Effekt, dass man sich selbst durch das Tragen eines Helms eine gewisse ,Unverwundbarkeit' suggeriert und man damit unvorsichtiger oder nachlässiger in den Verkehr geht. Das wäre aber nicht dem
Helm anzulasten, so ein Verhalten wäre - ganz objektiv: einfach dumm.
Materialversuche oder Beobachtung und Überlegungen mit dem Ziel von Schlussfolgerungen haben für mich mehr Gewicht als Statistiken, die nur Teilaspekte abbilden können und bei welchen ganz wesentliche Funktionskriterien wie Passform und Fixierung bei einem Unfall nicht erfasst sind.