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Schutzwirkung von Helmen

Und da liegt Dein Irrtum.
Um ein Risiko zu bewerten, wird neben der Schadenswahrscheinlichkeit auch noch die Höhe des Schadens benötigt.
Die Ungefährlichkeit des Radfahrens wird nur noch sichtbarer, wenn wir auch die Unfallschwere in die Betrachtung mit einfließen lassen. Auch der Verweis auf "Duunkelziffern" ändert da nichts dran, denn diese werden gerade deswegen nie gemeldet, weil sie leichte Folgen hatten. Die schweren Unfälle landen im Hellfeld und werden quantitativ erfasst.
Wie denn das? Man weiß ja nicht, ob die nicht erschienenen Behelmten deswegen nicht erschienen sind, weil a) der Helm sie vor einem Besuch im Krankenhaus geschützt hat oder b) sie keinen Unfall hatten.
Da sich die Quote der Helmträger in der Notaufnahme/Pathologie nicht von der Quote der Helmträger auf der Straße unterscheidet, ist die Kenntnis, ob a) oder b) (oder eine Mischung aus beidem?) zutrifft, für die Klärung der primären Frage "nützt der Helm (so stark, dass der Staat sich da mit Helmpflichten einmischen sollte)?" zweitrangig. Es ist am Ende für meinen oder deinen Kopf unerheblich, warum genau die Unfallopfer bisher mit Helm nicht erheblich seltener schwere SHT pro Stunde Radeln haben als ohne. Es ist einfach so, egal ob uns das passt oder nicht, Punkt.

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Bsp.: 2 Leute erscheinen in der Notaufnahme, 1x mit Helm, 1x ohne. Jetzt könnte man sagen, ok, 1:1, Helm schützt nicht wirklich besser. Auf der Straße siehts aber so aus: 1x ohne Helm, 10x mit Helm. Hätten jetzt alle Helmfahrer einen Unfall gehabt, wäre das ein klares Ergebnis pro Helm. Hätte von den 9 Behelmten aber nur einer einen Unfall gehabt, nämlich der in der Notaufnahme Erschienene, stünde es wieder 1:1.
Und nun?
Tatsächlich verhält es sich in der Realität heute ungefähr so: auf der Straße 50 Milliarden Fahrradkilometer jährlich, davon 22 Milliarden mit Helm (=Helmquote 44%). Auf dem Friedhof: 450 Radfahrer, davon 220 mit Helm (letzteres bundesweit hochgerechnet auf Basis der bekannten Zahlen für Baden-Württemberg, s.o.).
 
Die Ungefährlichkeit des Radfahrens wird nur noch sichtbarer, wenn wir auch die Unfallschwere in die Betrachtung mit einfließen lassen. Auch der Verweis auf "Duunkelziffern" ändert da nichts dran, denn diese werden gerade deswegen nie gemeldet, weil sie leichte Folgen hatten. Die schweren Unfälle landen im Hellfeld und werden quantitativ erfasst.
Meine Logik geht so: Unfälle mit leichten Folgen wären Unfälle mit schweren Folgen, wenn kein Helm getragen worden wäre.

Aber gut jetzt ... wennste meinst, dann ist Radfahren eben total ungefährlich.
 
@racer890
Und dass diejenigen mit einer höheren Geschwindigkeit und damit höherem Risiko (Pedelec, Rennrad) eine höhere Helmquote haben könnten, spielt keine Rolle? Bei mir in der Gegend konnte man gut beobachten, dass viele Leute erst seit dem Umstieg aufs Pedelec einen Helm getragen haben.

Ich verstehe auch nicht, warum du so viel Energie darauf verwendest, die Fahrradhelme als nutzlos darzustellen. Stört es dich, wenn immer mehr einen Helm tragen?

Mir persönlich würde schon der bessere Schutz vor Schürfwunden am Kopf schon als Grund ausreichen.
 
Solange es keine Helmpflicht gibt, sehe ich es als zweitrangig an, ob der Helm in jedem Fall einen allgemeinverbindlichen, objektiven Schutz liefern kann oder nicht. Warum? Weil ich es selbst entscheide - nach eigener, ganz persönlicher Risikobewertung.

Helme, die von der Form/Größe schlecht passen oder bei dem die Riemen nicht gut angepasst sind, bringen wenig bis nichts, können wohl eher Schaden anrichten. Statistik dazu, wie hier Eiferer gern fordern? Schwierig - wie geschrieben: schwache Datenlage und was bei den Unfällen an wichtigen Randbedingingen erfasst - oder wohl eher - nicht erfasst wurde.

Man könnte das Nachweiskriterium auch umdrehen und die objektive Entscheidung gegen einen Helm darauf basieren, dass ein Helm in keinem einzigen Fall einen Schutz bringt und ggf. sogar zu größerem Schaden führen könnte. Hat jemand diesen Nachweis? Wird nicht ganz einfach und Aluhüte zählen nicht als Kopfschutz.

Bleiben am Ende wohl nur Versuchskriterien, die möglichst viele, relevante Aufprallszenarien abbilden. Dabei kommt vermutlich heraus, dass ein Helm bestimmte Situationen ganz gut abbildet und konstruktionsbedingt andere Situationen schlecht oder gar nicht. Das gibt es vermutlich alles schon, damit hat man halbwegs objektive Vergleichskriterien, viel besser wird man allgemein zulässige Aussagen zur Helmwirkung nicht hinbekommen. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass man das zunehmend besser mit Simulationen abbilden kann.

Es bleibt der psychologische Effekt, dass man sich selbst durch das Tragen eines Helms eine gewisse ,Unverwundbarkeit' suggeriert und man damit unvorsichtiger oder nachlässiger in den Verkehr geht. Das wäre aber nicht dem Helm anzulasten, so ein Verhalten wäre - ganz objektiv: einfach dumm.

Materialversuche oder Beobachtung und Überlegungen mit dem Ziel von Schlussfolgerungen haben für mich mehr Gewicht als Statistiken, die nur Teilaspekte abbilden können und bei welchen ganz wesentliche Funktionskriterien wie Passform und Fixierung bei einem Unfall nicht erfasst sind.
 
Die ....<viele Worte> ... erg, s.o.).
Du kannst doch nicht einfach irgendwelche Zahlenspielereien mit Werten aus unabhängigen Untersuchungen (wenn man diese überhaupt so bezeichnen darf) machen.
So funktioniert das nicht in der Statistik.
Du hast es nicht verstanden mit der Risikoabwägung oder Du willst keine Antwort darauf geben.
Wenn der Schaden (Rollstuhl, bleibende Schäden, Tod etc.) trotz geringer Wahrscheinlichkeit vom Einzelnen als zu hoch bewertet wird, dann trägt er einen Helm. Der Helm wird in den allermeisten Fällen die Wahrscheinlichkeit verringern, den Schaden zu erleiden.
Lies doch mal das hier zu dem Thema:
https://www.verkehrswacht.de/wissen...gen-eindeutig-schutzwirkung-des-fahrradhelms/
 
Ihr dreht Euch im Kreis. Er hat doch die Frage nach der Ungefährlichkeit beantwortet und nicht behauptet, der Helm sei unnütz.

Und die Verkehrswacht kaut doch auch die Zusammenfassung der UDV zu dem Thema zusammen wieder. Und die - ich wiederhole mich - stellt dar, dass der Helm schützt (aber nicht immer), aber auch, dass er noch Verbesserungspotential hat.
 
Ich verstehe auch nicht, warum du so viel Energie darauf verwendest, die Fahrradhelme als nutzlos darzustellen. Stört es dich, wenn immer mehr einen Helm tragen?
Mich stört, wenn Radfahren leichtfertig als gefährlicher dargestellt wird, als es objektiv ist. Wer Helme popularisieren will, muss das aber notwendigerweise tun, damit seine Kampagnen fruchten.
Mir persönlich würde schon der bessere Schutz vor Schürfwunden am Kopf schon als Grund ausreichen.
Nicht nur das ölige Kampaignen mit dem maßlos übertriebenen Kopfrisiko ist bedenklich, sondern jeder Helmträger ist gleichzeitig auch ein Symbol mehr: "seht her, sie haben also doch Recht, so weit ist es also schon gekommen: Radfahren? - Total gefährlich!!!!".

Die Folge dieses Irrtums ist aber leider nicht, dass die Menschen daraufhin sagen: "okeeokee, dann fahre ich halt künftig mit Helm". Vielmehr treffen sie allzu oft ihre Wahl in die andere Richtung: anstatt einfach unverändert mit Helm zu radeln, radeln sie aus Furcht dann entweder gar nicht, oder jedenfalls sehr viel weniger als es sonst möglich wäre. Das ist wegen der breiten gesundheitsfördernden Wirkung des Radfahrens unter dem Strich selbst dann ungesünder, wenn man die geschummelten "85% weniger Kopfverletzungen" spaßeshalber mal als gegeben annimmt und ohne Helm tatsächlich paar Kopfverletzungen mehr riskiert.
 
Meine Logik geht so: Unfälle mit leichten Folgen wären Unfälle mit schweren Folgen, wenn kein Helm getragen worden wäre.
Dein Trugschluss ist einmal mehr, dass aus dieser Logik folgen würde, dass anteilig spürbar weniger Helmträger in der Notaufnahme oder in der Pathologie auftauchen. Gerade das ist aber eben nicht der Fall.
 
Mich stört, wenn Radfahren leichtfertig als gefährlicher dargestellt wird, als es objektiv ist. Wer Helme popularisieren will, muss das aber notwendigerweise tun, damit seine Kampagnen fruchten.

Nicht nur das ölige Kampaignen mit dem maßlos übertriebenen Kopfrisiko ist bedenklich, sondern jeder Helmträger ist gleichzeitig auch ein Symbol mehr: "seht her, sie haben also doch Recht, so weit ist es also schon gekommen: Radfahren? - Total gefährlich!!!!".

Die Folge dieses Irrtums ist aber leider nicht, dass die Menschen daraufhin sagen: "okeeokee, dann fahre ich halt künftig mit Helm". Vielmehr treffen sie allzu oft ihre Wahl in die andere Richtung: anstatt einfach unverändert mit Helm zu radeln, radeln sie aus Furcht dann entweder gar nicht, oder jedenfalls sehr viel weniger als es sonst möglich wäre. Das ist wegen der breiten gesundheitsfördernden Wirkung des Radfahrens unter dem Strich selbst dann ungesünder, wenn man die geschummelten "85% weniger Kopfverletzungen" spaßeshalber mal als gegeben annimmt und ohne Helm tatsächlich paar Kopfverletzungen mehr riskiert.
Ich kenn die Argumentation, glaub aber nicht, dass weniger leute Radfahren würden, wenn es eine Helmpflicht geben würde.
 
Die Folge dieses Irrtums ist aber leider nicht, dass die Menschen daraufhin sagen: "okeeokee, dann fahre ich halt künftig mit Helm". Vielmehr treffen sie allzu oft ihre Wahl in die andere Richtung: anstatt einfach unverändert mit Helm zu radeln, radeln sie aus Furcht dann entweder gar nicht, oder jedenfalls sehr viel weniger als es sonst möglich wäre.
Jetzt wird es total abstrus.
Das bedeutendste Argument für die nicht erfolgte Einführung der Helmpflicht, nämlich die Abkehr vom Fahrrad bei Helmpflicht, wird jetzt gegen die eingesetzt, die freiwillig einen Helm tragen.
Jetzt sollen die freiwilligen Helmträger auch noch ein schlechtes Gewissen haben, weil sie sich selbst schützen.
Denkst Du auch mal zu Ende, was Du da absonderst?
 
Dein Trugschluss ist einmal mehr, dass aus dieser Logik folgen würde, dass anteilig spürbar weniger Helmträger in der Notaufnahme oder in der Pathologie auftauchen. Gerade das ist aber eben nicht der Fall.
Es tauchen halt die auf, die trotz Helm verletzt sind. Die, die aufgrund des Helms nicht verletzt sind, werden eben nicht vorstellig. Anzahl unbekannt. So verständlich?
 
Ihr dreht Euch im Kreis. Er hat doch die Frage nach der Ungefährlichkeit beantwortet und nicht behauptet, der Helm sei unnütz.
Dann lies mal, was der Kollege danach so schreibt.
Und die Verkehrswacht kaut doch auch die Zusammenfassung der UDV zu dem Thema zusammen wieder. Und die - ich wiederhole mich - stellt dar, dass der Helm schützt (aber nicht immer), aber auch, dass er noch Verbesserungspotential hat.
Den Link ich davor schon gepostet.
Schön, daß wir uns einig sind, daß der Helm einen Nutzen haben kann.
Jedenfalls mehr Nutzen als kein Helm.
 
Es tauchen halt die auf, die trotz Helm verletzt sind. Die, die aufgrund des Helms nicht verletzt sind, werden eben nicht vorstellig. Anzahl unbekannt. So verständlich?
Das Argument des FK ist, daß auf der Anteil der Helmträger auf der Straße sich nicht wesentlich unterscheidet von dem Anteil der Helmträger in der Notaufnahme. Damit soll dieses "Dunkelfeld" erfasst sein.
Der Helm biete somit eine trügerische Sicherheit.
Dagegen sprechen aber die Veröffentlichungen der DGOU bzw. mein leicht veralteter Link von der Verkehrswacht. Helmträger haben deutlich weniger schwere Kopfverletzungen.
 
Es ging ja darum, dass man keine Schutzvorkehrungen braucht, wenn man sich gar nicht erst in unfallträchtige Situationen begibt. Wenn also Motorradfahrer solche Situationen meiden, dann brauchen sie eben auch keine Schutzkleidung.
Motorradfahrer sind nicht mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20-30 km/h oder drunter unterwegs. Andernfalls bräuchte man keinen Motor. Ich fahre kein Motorrad (mehr), halte dort aber die Benutzung von Helmen als auch weiterer Schutzkleidung für sinnvoll. Schweißabfuhr ist da auch weniger ein Thema da man sich nicht stark körperlich betätigt.
 
Ich beziehe mich nicht auf die EU, oder kennst Du dort ein Land mit Helmpflicht? Darüber schrieb ich in dem Posting.

Die Gefahrlosigkeit als objektiv hinzustellen, wenn jeder Verkehrsteilnehmer mit eigener, subjektiver Wahrnehmung und somit - potentiell auch Fehleinschätzung - unterwegs ist, z.B. bei hoher Verkehrsdichte, Schlechtwetter, schlechter Sicht, unter vielfältigen Eindrücken, die jeder Betroffene unterschiedlich verarbeitet, ist ein theoretischer Ansatz.

Wenn sich alle an die Regeln halten und mit hoher Aufmerksamkeit vorschriftsmäßig fahren in idealer Umgebung, ist Radfahren vermutlich potenziell ungefährlich. Das ist nicht objektiv, sondern realitätsfern.

Auf was hebst Du ab? Subjektives Sicherheitsgefühl oder auf die objektive Gefahr? Wertet man die verfügbaren Daten aus, ist Radfahren auch bei dem Verkehr wie er nun mal ist, eben ganz klar potenziell ungefährlich.
 
Auf was hebst Du ab? Subjektives Sicherheitsgefühl oder auf die objektive Gefahr? Wertet man die verfügbaren Daten aus, ist Radfahren auch bei dem Verkehr wie er nun mal ist, eben ganz klar potenziell ungefährlich.
Das wäre Laufen ja eigentlich auch und dann haben die Leute eben doch die Hände in der Jackentasche...
 
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