Moin,
danke für die vielen guten Wünsche, ich bin gesund und munter
wieder zu Hause angekommen
ich habe gestern meine ersten Erfahrungen auf so einer Langstrecke gemacht
und nicht nur die "Schönen"
 
das wichtigste war mir die Nachtfahrt
Gruppenfahren kann und will ich nicht in der Nacht, ist mir zu gefährlich mit Fremden im
Pulk auf Wirtschaftwegen um die Ecken zu fahren, das bedeutet Stress, man ist dann
natürlich viel Alleine unterwegs oder man kennt Leute und fahrt zu Zweit oder Dritt.
Nachts gehört einem die Welt und dieses Gefühl macht unglaublich Spaß.
Holland bei Nacht ist da noch was besonderes, das Land ist glaube ich komplett beleuchtet und
wenn die Politie mich gestoppt hätte, wäre es ein teures Brevet geworden. Auf den Straßen ist nichts los
und ich habe keine offenen Tankstellen, Kneipen, Mcdonalds gesehen. Das bedeutete aber auch zwischen
Kilometer 60 und 260 keine Verpflegungsmöglichkeiten. Die Veranstalter sind zwar sehr sympathische Kerle
aber auch etwas verpeilt. Die angegebenen Kontrollstationen waren Tankstellen mit 24 Stunden Service.
In Holland bedeutet das "Luft, Wasser und Sprit mit gültiger EC Karte", ansonsten ist der Laden dicht. Nun fehlen
mir in meinem Buch zwei Stempel und das Wasser schmeckte auch nicht
Aber irgendwie geht es immer weiter, auch wenn man nichts kriegt, Gott sei Dank hatte ich ja meine Thermoskanne bei 

Es waren unangenehme und kalte Temperaturen in der Nacht.
ich war 160 Kilometer alleine unterwegs bis eine Fata Morgana auftauchte. Dort traf ich einen sehr
netten Kollegen
den Rest des Tages fuhr ich mit Ihm Zusammen oder Besser gesagt er nahm mich mit.

Wir hatten noch 130 Kilometer Gegenwind vor uns und es fiel mir immer schwerer.
Ein sehr langes End, kurz vor Haltern kam uns ein Radsportler vom RC Buer entgegen, er fragte ob
wir zum Brevet gehören würden, setzte sich vor uns und fuhr 10 km im Wind
 
die Temperaturen stiegen zwar aber den Wind habe ich als sehr unangenehm und kalt empfunden.
Die Kraft war weg, es war mir peinlich, aber wenn der Kollege mich nicht gezogen hätte, wäre ich zum Ende hin verhungert. Zu meiner Ehrenrettung, er war wenigstens ein Paris Brest Teilnehmer, was mir aber
auch deutlich machte in welch anderer Liga, die sich noch bewegen.

die letzten 30 Kilometer nach Hause habe ich es dann aber noch Alleine geschafft
 
es war  eine außergewöhnliche Erfahrung, im Moment weiß ich aber noch nicht,
ob ich mir das nochmal antue.