Wenn ich doch nur laufen könnte...
Hallo Zusammen!
Nach einer sehr stressigen Woche will ich euch mal meine Erlebnisse schildern. Stellt euch auf einen längeren Text ein, ihr habt ja eine Woche nix von mir gelesen, das muss kompensiert werden
Am Montag hatte meine Verlobte Geburtstag, außerdem lag die hier schon mal kurz geschilderte Tempofahrt mit C-Klasse Begleitung an. Dienstag habe ich aufgrund eines midterm- exam leider das Schwimmtraining ausfallen müsen, Mittwoch war Uni und Arbeit angesagt, Donnerstag der Geburtstag meiner Mutter und das 2. Midterm. Freitag wieder Uni und Arbeit, Abends Training und noch die Feier meiner Freundin, am Samstag die Feier meiner Mutter. Ideale Vorbeireitungswoche für den Greven Triathlon am Sonntag
In Greven herrschte totales Chaos. Als noch nicht so wettkampferfahrener Triathlet hab ich mich schön an die Weisung 1,5h vor dem Start die Unterlagen am Wettkampfbüro abzuholen gehalten und wollte dann schon mal die Wechselzonen (ja, es gab 2 verschiedene...) einrichten. Allerdings war noc gar nix aufgebaut oder vorbereitet. Nach gut 1h konnte ich dann meine Laufschuhe an einer Stelle und mein Rad und sonstige Ausrüstung in Schwimmbadnähe platzieren. Am Schwimmbad selbst war die Vorbereitung eine mittlere Katastrophe. Das Bad (laut Leitung 24°, nie im Leben!) war viel zu wenig gefüllt, der Wasserpegel auf Nichtschwimmerseite (angeblich 90cm) ging mir bis zum Knie, gab sehr elegente Rollwenden!
Von Wellenkillern hat man in Greven wohl noch nix gehört, die Leinen waren altertümliche Kunststofftaue mit ein paar Plastikeiern. Eine Leine zwischen den mittleren Bahnen und an einer Außenbahn zur Abgrenzung des Sprungturmbeckenbereichs fehlte komplett. Kommentar der Organisatoren: "Mehr haben wir halt nicht".
Laut Informationen per eMail sollte eine halbe Stunde vor dem Start eine Wettkampfbesprechung durchgeführt werden. Der Start war auf 12 Uhr gesetzt, um 11:40 kam dann über einen Lautsprecher die Ansage, die Besprechung um 20 vor, also in ein paar Minuten
rolleyes
durchzuführen.
Als diese endlich stattfand gab es noch ein schönes Durcheinander bei der Bahneneinteilung. Nach Nachfrage beim Cheforganisator (oder zumindest bei demjenigen, der das Mikro bediente) wurde mir versichert, dass man auch ohne Badekappe schwimmen dürfte (Ich HASSE diese Teile, ganz besonders die ekligen billigen Einmalplastikteile, die dann schön von Startgruppe zu Startgruppe weitergereicht werden).
Als um 5 vor 12 noch immer nix von Ordnung zu erkennen war, bin ich einfach ins Wasser und hab mich eingeschwommen. Einige sind meinem Beispiel wohl gefolgt. Am Beckenrand wurde ich dann von einem Bahnzähler angepfiffen, wo denn meine Badekappe sei und nein, ich durfte nicht ohne schwimmen, weil der feine rundliche Herr das sonst "gar nicht auswerten" könne. Ich wollte mich jetzt so kurz vor dem Start nicht mehr auf dämliche Diskussionen einlassen, also nahm ich das eklige rote Teil.
Als es dann endlich losging hatte ich ein total mieses Gefühl beim Schwimmen, aber scheinbar einen ganz guten Rhytmus. Aufgrund des zu erwartenden Wellengangs bei 100 Startern in einem Becken ohne Wellenkiller und der tollen Badekappe war ich nach 100m auf einem Auge blind, Wasser in der Chlorbrille.
Die Konkurrenz in Greven schien nicht aus guten Schwimmern zu bestehen, nach 7:25 stieg ich als 2. aus dem Wasser und ab gings zur Wechselzone, wo ich so ziemlich das geilste Erlebnis meiner bisherigen Tira "Karriere" genießen durfte:
Noch in der Wechselzone eroberte ich die Spitzenposition und folgte dann dem vorher angesprochenen Motoradfahrer mit der grünen Weste (als das vor dem Start erzählt wurde, hätte ich nie gedacht das Teil überhaupt mal in der Ferne zu sehen). Ich hatte mir im Gegensatz zu Gladbeck vorgenommen, eher hohe Gänge mit relativ niedriger Frequenz zu treten, also fast durchgehend das große Blatt bei ca. 90upm. Die Taktik ging gut auf, und ich blieb über die kompletten 5 Runden Spitzenreiter.
Das war so ein geiles Gefühl, das kann man kaum beschreiben. Die Anfeuerung und die Ansagen wie "Hier kommt der Spitenteiter, Jakob aus Bottrop" an der Wendestelle (enge 180° Kehre) haben bei mir echt Gänsehaut verursacht.
Zwischendurch habe ich überlegt ob ich lieber ein paar Kräfte fürs laufen sparen sollte oder ob ich den Genuss der Führung einfach länger erleben möchte.
Ich kam dann auch als 1. zum 2. Wechsel, hab dort etwas Zeit liegen gelassen und ab gings auf die Laufstrecke. Dort wurde ich recht bald von einem Lokalmatador und Laufspezi eingeholt und nach einer unerwarteten Steigung nach einer scharfen, engen Rechtskurve an einer Hausecke vorbei bekam ich einen Krampf in der linken Wade. Bergauf humpelnd wurde ich dann auch vom späteren Sieger geschluckt. Immerhin noch als 3. nach der 1. Runde und als 4. nach der 2. kam ich zur Verpflegungsstelle. Die Sprüche der Helfer haben mich nochmel mächtig motiviert. ("Der ist so eisern der braucht nix" als ich auch in der 2. Runde keine Becher oder Schwämme nahm)
Leider bin ich ja absolut kein guter Läufer, so blieb mir am Ende nach 5 Laufrunden und einem umkämpften Finish "nur" der 11. Platz in 1:10:24.
War aber ein geiles Gefühl so ein paar Minuten Ruhm durch den "Kommentator" zu bekommen, auch auf der Laufrunde wurde ich immer als Spitzenreiter nach dem Radfahren angekündigt und bejubelt.
Als ich dann im Zielbereich die sehr gute Verpflegung genießen konnte und sowieso schon das Grinsen nicht aus dem Gesicht bekam, kam der nächste Hammer. Auf der Egebnisliste wurde ich sogar als Altersklassensieger gelistet :jumping:
Fazit: Ein echt geiler Wettkampf, trotz der teilweise katastrophalen Planung und Vorbereitung und ein insgesamt guter Gesamteindruck auch dank der Einzelleistung einiger echt sympatischer Helfer
Auch wenn die Konkurrenz wohl nicht so stark war, wie noch in Gladbeck, ich war tierisch stolz auf mein Ergebnis. Heute fühlen sich meine Oberschenkel an als seien sie aus Beton und Treppenstufen sind eine echte Qual, gut dass ich "nur" im 2. Stock wohne.
Fotos hab ich leider keine, ich schau mal nach, ob ich auf der Veranstalterseite ein paar finde (war beim Radfahren wohl des Öfteren groß auf der Videowand
)
Hallo Zusammen!
Nach einer sehr stressigen Woche will ich euch mal meine Erlebnisse schildern. Stellt euch auf einen längeren Text ein, ihr habt ja eine Woche nix von mir gelesen, das muss kompensiert werden
Am Montag hatte meine Verlobte Geburtstag, außerdem lag die hier schon mal kurz geschilderte Tempofahrt mit C-Klasse Begleitung an. Dienstag habe ich aufgrund eines midterm- exam leider das Schwimmtraining ausfallen müsen, Mittwoch war Uni und Arbeit angesagt, Donnerstag der Geburtstag meiner Mutter und das 2. Midterm. Freitag wieder Uni und Arbeit, Abends Training und noch die Feier meiner Freundin, am Samstag die Feier meiner Mutter. Ideale Vorbeireitungswoche für den Greven Triathlon am Sonntag

In Greven herrschte totales Chaos. Als noch nicht so wettkampferfahrener Triathlet hab ich mich schön an die Weisung 1,5h vor dem Start die Unterlagen am Wettkampfbüro abzuholen gehalten und wollte dann schon mal die Wechselzonen (ja, es gab 2 verschiedene...) einrichten. Allerdings war noc gar nix aufgebaut oder vorbereitet. Nach gut 1h konnte ich dann meine Laufschuhe an einer Stelle und mein Rad und sonstige Ausrüstung in Schwimmbadnähe platzieren. Am Schwimmbad selbst war die Vorbereitung eine mittlere Katastrophe. Das Bad (laut Leitung 24°, nie im Leben!) war viel zu wenig gefüllt, der Wasserpegel auf Nichtschwimmerseite (angeblich 90cm) ging mir bis zum Knie, gab sehr elegente Rollwenden!
Von Wellenkillern hat man in Greven wohl noch nix gehört, die Leinen waren altertümliche Kunststofftaue mit ein paar Plastikeiern. Eine Leine zwischen den mittleren Bahnen und an einer Außenbahn zur Abgrenzung des Sprungturmbeckenbereichs fehlte komplett. Kommentar der Organisatoren: "Mehr haben wir halt nicht".
Laut Informationen per eMail sollte eine halbe Stunde vor dem Start eine Wettkampfbesprechung durchgeführt werden. Der Start war auf 12 Uhr gesetzt, um 11:40 kam dann über einen Lautsprecher die Ansage, die Besprechung um 20 vor, also in ein paar Minuten
Als diese endlich stattfand gab es noch ein schönes Durcheinander bei der Bahneneinteilung. Nach Nachfrage beim Cheforganisator (oder zumindest bei demjenigen, der das Mikro bediente) wurde mir versichert, dass man auch ohne Badekappe schwimmen dürfte (Ich HASSE diese Teile, ganz besonders die ekligen billigen Einmalplastikteile, die dann schön von Startgruppe zu Startgruppe weitergereicht werden).
Als um 5 vor 12 noch immer nix von Ordnung zu erkennen war, bin ich einfach ins Wasser und hab mich eingeschwommen. Einige sind meinem Beispiel wohl gefolgt. Am Beckenrand wurde ich dann von einem Bahnzähler angepfiffen, wo denn meine Badekappe sei und nein, ich durfte nicht ohne schwimmen, weil der feine rundliche Herr das sonst "gar nicht auswerten" könne. Ich wollte mich jetzt so kurz vor dem Start nicht mehr auf dämliche Diskussionen einlassen, also nahm ich das eklige rote Teil.
Als es dann endlich losging hatte ich ein total mieses Gefühl beim Schwimmen, aber scheinbar einen ganz guten Rhytmus. Aufgrund des zu erwartenden Wellengangs bei 100 Startern in einem Becken ohne Wellenkiller und der tollen Badekappe war ich nach 100m auf einem Auge blind, Wasser in der Chlorbrille.
Die Konkurrenz in Greven schien nicht aus guten Schwimmern zu bestehen, nach 7:25 stieg ich als 2. aus dem Wasser und ab gings zur Wechselzone, wo ich so ziemlich das geilste Erlebnis meiner bisherigen Tira "Karriere" genießen durfte:
Noch in der Wechselzone eroberte ich die Spitzenposition und folgte dann dem vorher angesprochenen Motoradfahrer mit der grünen Weste (als das vor dem Start erzählt wurde, hätte ich nie gedacht das Teil überhaupt mal in der Ferne zu sehen). Ich hatte mir im Gegensatz zu Gladbeck vorgenommen, eher hohe Gänge mit relativ niedriger Frequenz zu treten, also fast durchgehend das große Blatt bei ca. 90upm. Die Taktik ging gut auf, und ich blieb über die kompletten 5 Runden Spitzenreiter.
Zwischendurch habe ich überlegt ob ich lieber ein paar Kräfte fürs laufen sparen sollte oder ob ich den Genuss der Führung einfach länger erleben möchte.
Ich kam dann auch als 1. zum 2. Wechsel, hab dort etwas Zeit liegen gelassen und ab gings auf die Laufstrecke. Dort wurde ich recht bald von einem Lokalmatador und Laufspezi eingeholt und nach einer unerwarteten Steigung nach einer scharfen, engen Rechtskurve an einer Hausecke vorbei bekam ich einen Krampf in der linken Wade. Bergauf humpelnd wurde ich dann auch vom späteren Sieger geschluckt. Immerhin noch als 3. nach der 1. Runde und als 4. nach der 2. kam ich zur Verpflegungsstelle. Die Sprüche der Helfer haben mich nochmel mächtig motiviert. ("Der ist so eisern der braucht nix" als ich auch in der 2. Runde keine Becher oder Schwämme nahm)
Leider bin ich ja absolut kein guter Läufer, so blieb mir am Ende nach 5 Laufrunden und einem umkämpften Finish "nur" der 11. Platz in 1:10:24.
War aber ein geiles Gefühl so ein paar Minuten Ruhm durch den "Kommentator" zu bekommen, auch auf der Laufrunde wurde ich immer als Spitzenreiter nach dem Radfahren angekündigt und bejubelt.
Als ich dann im Zielbereich die sehr gute Verpflegung genießen konnte und sowieso schon das Grinsen nicht aus dem Gesicht bekam, kam der nächste Hammer. Auf der Egebnisliste wurde ich sogar als Altersklassensieger gelistet :jumping:
Fazit: Ein echt geiler Wettkampf, trotz der teilweise katastrophalen Planung und Vorbereitung und ein insgesamt guter Gesamteindruck auch dank der Einzelleistung einiger echt sympatischer Helfer
Auch wenn die Konkurrenz wohl nicht so stark war, wie noch in Gladbeck, ich war tierisch stolz auf mein Ergebnis. Heute fühlen sich meine Oberschenkel an als seien sie aus Beton und Treppenstufen sind eine echte Qual, gut dass ich "nur" im 2. Stock wohne.
Fotos hab ich leider keine, ich schau mal nach, ob ich auf der Veranstalterseite ein paar finde (war beim Radfahren wohl des Öfteren groß auf der Videowand
)