Aus technischen Gründen kann ich das Verhalten nachvollziehen, aber ich halte das für einen ziemlich groben Designfehler beim Rose Unsupported. Da fährt man dann mehrere Stunden im Dunkeln mit Licht - nur um dann am Zielplatz festzustellen, dass man seine elektronischen Geräte nicht laden kann weil der Akku leer ist. Gerade wenn ich mit Nabendynamo und Powerbank unterwegs bin, will ich doch sicherstellen, dass die Powerbank quasi immer geladen und einsatzbereit ist.
Ob ausreichendes "Überladen" eines Akkus bei gleichzeitig eingeschaltetem Licht und ggf. weiteren Verbrauchern möglich ist, hängt sehr stark von der Konfiguration ab:
Ist der Ladestromregler überhaupt darauf ausgelegt, und wie effizient ist seine Schaltung?
Welche Leistung kann der Dynamo liefern, und welche Leistung wird zeitgleich abgerufen?
Und vor allem: Wie schnell fährt man dabei?
Schwierig bzw. sinnlos finde ich Konfigurationen, die entweder das Licht leuchten lassen, oder einen Akku laden, weil dem Licht dabei nur die aktuelle Dynamoleistung zur Verfügung steht.
Wenn man sowas schon baut, dann lädt der Dynamo bitte immer nur den Akku, während alle denkbaren Verbraucher inklusive der Beleuchtung ihren Strom bitte immer nur aus diesem Akku bekommen, natürlich an verschiedenen Ausgängen, z.B. 5 V USB und 12 V Licht.
Ich staune, dass es wirklich noch Ausführungen gibt, die das getrennt umsetzen.
Wer sich ins Thema einlesen will, tut das am besten bei der Online-Zeitschrift
Fahrradzukunft in deren Artikeln
"Steckdose unterwegs".
Zu Backroad und Grizl passt am besten Folge 10, wo tatsächlich das K-Werk, die M99 und der Ladelux getestet und verglichen werden:
https://fahrradzukunft.de/40/steckdose-unterwegs-10
Aus Erfahrung mit verschiedenen Ausführungen des
"Forumsladers", der nach wie vor als eine der effizientesten Ladestromregelungen gilt bzw. getestet wurde, an verschiedenen Dynamos:
Wenn man mit ordentlicher "Schlossbeleuchtung" fährt, also deutlich über 3 W, eher 7-10 W an 12 V, schafft es kaum ein Dynamo unterhalb von 20-25 km/h, mit Überschuss den Pufferakku zu laden. Er lädt dann bestenfalls nur das nach, was die Beleuchtung aktuell verbraucht.
Typische Nabendynamos schaffen eher weniger und gerade die etablierten SON-Modelle stechen nicht gerade mit Leistung hervor, eher mit Leichtlauf und Haltbarkeit. Der hier gezeigte SON 29 kann das aber schon besser, als die 28- und Delux-Modelle.
Ähnlich sieht es aus, wenn z.B. ein Smartphone als Navigationsgerät verwendet wird und geladen werden soll; hier schafft man oft auch ohne Licht keinen nennenswerten Überschuss, wenn man nicht gerade Rennradgeschwindigkeiten fährt.
Licht
und Navi gleichzeitig können dazu führen, dass schon bei kurzen Orientierungspausen der Akku leergesaugt wird, wenn man das Licht nicht abschaltet. Aus geht es dann von selbst, aber erst beim Weiterfahren wieder an, mit der aktuell verfügbaren Leistung des Dynamos, bzw. je nach Ladestromregelung auch weniger.
Auf Reisen finde ich es ideal, tagsüber ohne Licht auf flotten Streckenabschnitten und vor allem bergab den Akku möglichst gut zu laden und nachts die Beleuchtung, falls möglich, nur dann auf volle Leistung zu schalten, wenn es wirklich absolut nötig ist. Solange man selbst noch genug sieht, reicht auch eine Beleuchtungsstufe zum Gesehenwerden.
Wer in kurzer Zeit bei hoher Geschwindigkeit möglichst viel Leistung in einen Akku pressen will, darf gern über einen dreipoligen
Velogical-Seitenläufer anstelle des Nabendynamos nachdenken, der eine darauf abgestimmte
Forumslader-Variante füttert, oder deren eigene Stromquelle.
Das ist aber eine filigrane Lösung, die sich nicht mit Matsch, Dauerregen und grobem Umgang verträgt, also eher was für schnelle Reiseräder auf der Straße.