Olle Kamellen...
Bei mir sieht eine Trainingsausfahrt so aus:
Bevor es los geht, tätschelt meine Frau nochmal liebevoll meinen Po.
Dann rolle ich aus der Ausfahrt und die blonde junge vollbusige Nachbarin gegenüber wartet schon, um mir einen Handkuss zuzuwerfen. Auf den Straßen meiner Wohnsiedlung steht überall mit Kreide mein Name geschrieben.
Einige Nachbarn, die sich gerade eben noch im Gartenpool lümmelten, springen in ihre Autos und auf ihre Motorräder, um mich zu eskortieren.
So geht es in einer kleinen Kolonne von etwa 10 - 15 Fahrzeugen weiter. Auf meiner Hausstrecke steuere ich immer als erstes das Rathaus an, um den Bürgermeister an sein Versprechen zu erinnern, einige Straßen nach mir zu benennen. Seine Sekretärin wartet bereits (sie kennt meine Trainingszeiten) auf dem Fenstersims sitzend und lässt die Beine baumeln; dabei achtet sie stets auf korrekten Sitz ihrer Strapse.
Kurz darauf kommt ein Abschnitt durch die Fußgängerzone, den ich meist etwas schneller fahre. Die netten Beamten in Grün drängen die Fußgänger zurück, um mir freie Bahn zu verschaffen. Die Einheimischen jubeln mir zu, die Hausfrauen rufen meinen Namen und Sprüche wie 'du bist mein Held' oder 'mein Mann wird nie so wie du!'. Touristen machen Fotos und riskieren schon mal den einen oder anderen Schlag mit dem Gummiknüppel, um näher an mich heran zu kommen.
Bei dieser Gelegenheit werfe ich manchmal die Bananenschalen meiner angebrochenen Verpflegung in's Volk, das sich sofort darauf stürzt.
Später auf den Landstraßen gesellen sich meinem Tross rassige Reiterinnen hinzu. Zwar schweigen sie nur, aber Ihre Blicke und die Art, wie sie sich auf den Pferden bewegen, sagt alles darüber, was sie eigentlich von mir wollen.
Nervend ist allerdings der Radsportclub aus dem Nachbardorf. Die Jungs versuchen immer wieder ein Stück mitzufahren. Dazu haben sie sich extra Fan-Trikots machen lassen und alle fahren das selbe Rad wie ich. In Wahrheit wollen sie sich nur in meinem Licht sonnen. Muss ich sagen, dass eine kleine Tempverschärfung genügt, um sie in die Realität zurück zu schicken?
Na ja - ich will Euch hier nicht mit weiteren Details langweilen, da die meisten von Euch das doch täglich ähnlich erleben.
Vielleicht noch eine Anregung: Meine Nachbarschaft hat sich angewöhnt, mich jedesmal nach meiner Trainingsrunde mit Fähnchen und Sekt zu empfangen. Vielleicht solltet Ihr das ebenfalls einführen.
P.S.: Noch immer nicht gänzlich geklärt ist die Frage, ob mich nach meiner Rückkehr zuerst die Nachbarin gegenüber, oder meine Frau verwöhnen darf.