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OT : Fahrt ihr immer mit Helm ?

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 100153
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Ich hatte das ganze irgendwie als allgemeinen "Helmtragen"-Thread betrachtet. Aber ich denke, du weißt, wie es gemeint war. Die Inspiration war nicht wirklich ein "so sein wie die" - das ist für uns (größtenteils) Hobbyfahrer wohl auch eher unrealistisch. Ich meine eher, dass viele Radfahrer mit Material und Trainingsmethoden sich gerne am Profisport orientieren (ist ja auch logisch, die haben halt aus heutiger Sicht das beste Zeug), aber wenn es dann um die Frage Helm oder nicht geht, geht mancher lieber einen Weg, den es im professionellen Radsport so gar nicht mehr gibt.
Das Thema ist im Klassikerbereich schon ein anders - weil es eben auch um "Zeitreise" geht und der Helm da eigentlich nicht reinpasst. Also unvernünftige Aspekte, die der normale Rennradfahrer so nicht hat
 
Juni 2015 Maratona d'les Dolomites Abfahrt vom Passo di Sella Richtung Grödner

...nach ca. 3 km Abfahrt die anfänglichen Serpentinen gehen in lange leicht geschwungenen Teilstücke über
mittig in de Straße ist ein Riss vom Winter im Asphalt sichtbar, leider gerate ich mit beiden Rädern in diesen 3-4 cm tiefen Riss - beim Verlassen der Vertiefung bleibt das Hinterrad seitlich hängen und es zieht es mir den den Veloflex (...mein erster Veloflex - vorher immer nur Vittoria) Schlauchreifen von der Felge - als der dann am hinteren Bremskörper hängen bleibt... auf dem späteren Computerschaubild sieht man von 63 km/h auf 0 in weniger als 1 Sec

Wenn ich mich genau erinnere ist das Rad vorne hochgegangen und dann an der vordernen Wand einer bergseitigen Art Parkbucht mit dem Vorderrad eingeschlagen - ich muss dabei durch den abrupten Geschindigkeitswechsel nach vorne auf die Straße gestürzt sein - da meine Schulterblätter und der Rücken aufgeschürft waren muss ich mich wohl noch irgendwie abgerollt haben - genaueres weiss ich nicht

Als ich wieder zu mir kam lag ich auf der Straße das Rad (... wonach ich sofort schaute ob es noch in Ordnung war ) ein paar Meter hinter mir. Wie gesagt ich hatte nur Blessuren an Armen und Rücken und Beinen (...und wie sich später herausstellte noch 5 gebrochene Rippen) allerdings nachdem ich mich vergewissert hatte das das Rad noch fahrtüchtig war, ' hab ich meinen Helm abgenommen und musste erschreckt feststellen, dass dieser links und rechts an mehreren Stellen mehrer Zentimeter eingedrückt war und mir brummte nicht mal der Schädel - seither stellt sich mir die Frage mit oder ohne Helm nicht mehr

obwohl ich davor auch gerne insbesondere bei Hitze nur mit einer Mütze gegen den Schweiss unterwegs war ...

Den Helm, eines dieser Giro-Leichtgewichte haben wir übrigens nicht sofort entsorgt sondern habe ich mit zum Verein genommen wo er einige Jahre als warnendes Beispiel aufgehängt wurde um den Helmmuffel vor Augen zu führen was doch passieren könnte - man kann noch so umsichtig fahren aber über die die anderen Verkehrsteilnehmer hat man i.d.R. sowieso keine Kontrolle ...
 
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Das Thema ist im Klassikerbereich schon ein anders - weil es eben auch um "Zeitreise" geht und der Helm da eigentlich nicht reinpasst. Also unvernünftige Aspekte, die der normale Rennradfahrer so nicht hat
...hier habe ich mir lange mit einem sog. Sturzring Sicherheit vorgegaukelt, bis ich den "Legende" von Ekoi gefunden habe. Dessen Gestaltung orientiert sich an den alten Sturzringen und ist daher, für mich, auch im klassischen Outfit akzeptabel.
 
Das Thema ist im Klassikerbereich schon ein anders - weil es eben auch um "Zeitreise" geht und der Helm da eigentlich nicht reinpasst. Also unvernünftige Aspekte, die der normale Rennradfahrer so nicht hat
Ja, kann ich absolut nachvollziehen. Die ursprüngliche Aussage war auch wirklich auf den Max Musterradfahrer bezogen. Mir fehlt etwas das Gefühl für die Einschätzung, aber der Klassikerbereich ist doch etwas für Liebhaber und leidenschaftliche Zeitzeugen - oder?

Unabhängig davon bleibe ich trotzdem dabei, dass ich es nicht gut finde, wenn kein Helm getragen wird, was nicht heißen soll, dass ich eure Argumente nicht einsehen würde. Aber das ist am Ende ja eine Abwägungsfrage, die sowieso jeder für sich beurteilen muss. Ich wollte eigentlich in diesem gesamten Thread nur darauf hinweisen, dass man bei der Entscheidung auch an alle anderen Beteiligten denken sollte, da die Auswirkungen nicht nur den Radfahrer selbst betreffen.
 
Das ist die Klassiker-Ecke hier - da ist vielleicht sogar deine Einstellung die Ausnahme?!
Ich nutze meine Klassiker z. T. als MdRzA und als Sportgerät auf öffentlichen Verkehrsflächen. Also bin ich in einem anderen Risikoumfeld unterwegs als ein Radrennfahrer in den Sechzigern. Die meisten Unfälle dürfte auch damals selbstverschuldet gewesen sein. Zu schnell, verbremst, etc... Mit diesem Argument wurde den Profis damals vermutlich auch zugestanden, keinen Kopfschutz zu tragen.

Zudem gebe ich zu, ist meine Risikobereitschaft sicherlich geringer als die eines Radprofis damals. Der wurde für sein Risiko schliesslich auch bezahlt.
 
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Ich verstehe es einfach nicht...
Wir geben uns alle mehr oder weniger Mühe, den Profis ein Bisschen näher zu kommen - vor allem natürlich beim Material.
Aber wenn wir an dem Punkt sind, bei dem wir den Profis am einfachsten (und günstigsten) nahe kommen können - dem Helm - dann wollen das einige nicht.

Aber mal ehrlich: Wie viele Rennfahrer haben Aero-Trikots zuhause, die sie auch außerhalb von Rennen und TTs tragen? Was von unserer Ausrüstung benötigen wir tatsächlich und was ist einfach nur nice-to-have? Ich glaube schon, dass die meisten Leute ihr Hobby "so professionell wie möglich" mit angemessenem Aufwand (der natürlich individuell variiert) betreiben wollen - steckt ja eigentlich auch in der Natur des Sports, oder nicht?
Ja, da ist wohl die Katze über die Tastatur gelaufen, doof dass das gerade in 'nem Helmthread passiert ist. Aber gut, wenn das off topic war dann war es eben off topic.

Für mich las es sich halt definitiv nicht so, und im Zusammenhang dann eben sehr falsch, da es nunmal so gut wie gar keine Leute mehr gibt die bei allen was auch nur annähernd in Richtung “Profiausstattungswahn“ geht keinen Helm tragen. Wahrscheinlich fast so wenige wie mit feuerfestem Overall aber ohne Helm ins Auto steigen.

Wenn doch mal junge Leute Lycra ohne Styropor tragen (ich glaube ein mal habe ich das tatsächlich schon gesehen, hatte wahrscheinlich gerade der Hamster reingekackt oder so), dann fehlt mir dafür übrigens auch jedes Verständnis. Nur bei Leuten die klar alt genug sind dass sie wahrscheinlich noch selber oben ohne Rennen gefahren sind (und vielleicht sogar noch einen Ledersturzring zuhause hängen haben) überwiegt dann knapp die Sympathie für's aus der Zeit gefallene. Aber viel “verantwortungsloser sich selbst gegenüber“ als ohne Helm ins Auto zu steigen (oder in die Dusche) ist es eben trotzdem nicht. Der Vergleich zum Sicherheitsgurt im Auto ist wie der Vergleich zwischen 'nem Pedelec und 'ner Ducati: mit beiden kommt man schwitzt man bergauf vielleicht etwas weniger...
 
Ich meine eher, dass viele Radfahrer mit Material und Trainingsmethoden sich gerne am Profisport orientieren
Wenn vorher jemand gesagt hätte dass ihm die Helme einfach viel zu teuer sind dann wäre ich da sogar ganz auf deiner Seite. Hatte ich da was übersehen?
 
PS: oh sorry, hatte glatt übersehen dass wir bei den Klassikern sind (leider nicht zum ersten mal), dann ziehe ich mich zurück, sorry.

(kurioserweise hatte ich in den frühen 90ern tatsächlich mal eine Art Jugendraum “wäre es nicht total geil wenn es sowas wie die Oldtimerautoszene ganz, nur eben für Fahrräder?“, jetzt ist mir die allgegenwärtig aber irgendwie reizt es mich nicht mehr so)


Edit: PPS: ooops... am 31.12. gibt es wieder gute Vorsätze. Versprochen.
 
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Mir ist 1983 ein älterer Herr unvermittelt vors Velo gelaufen: Ich landete ungebremst auf dem Kopsteinpflaster und handelte mir eine schwere Gehirnerschütterung, einen Nasenbeinbruch und zahlreiche Plarzwunden im Gesichtsbereich ein. Mit Helm wäre das sicher glimpflicher ausgegangen...

Mit einer kleinen Portion Ironie wage ich zu sagen, dass du mit einem Helm, den du über dem Gesicht getragen hättest, den Nasenbeinbruch und und die Platzwunden wahrscheinlich nicht erleiden hättest müssen.

In Zukunft also nur noch fullface und neck bracelet? ;-O
 
Wenn vorher jemand gesagt hätte dass ihm die Helme einfach viel zu teuer sind dann wäre ich da sogar ganz auf deiner Seite. Hatte ich da was übersehen?
Nein, hat vorher keiner gesagt.
Zu der OT-Thematik: Darüber könnte man gerne diskutieren (übrigens fällt mir das mit den Formulierungen deiner letzten zwei Beiträge auch viel leichter). Ich persönlich sehe es nicht als OT, zum einen, da der Thread schon im Titel mit OT gekennzeichnet ist und ich daraus verstanden habe, dass es ein allgemeiner Thread ist, der sich nicht nur auf die Klassiker bezieht. Zum anderen begegnen mir regelmäßig "modern" ausgestattete Radfahrer ohne Helm (nicht viele, vielleicht so 1% aller) - es ist also nicht aus den Fingern gesaugt.

Du hattest in dem vorherigen Beitrag (#107) vergessen, die Beiträge zu zitieren, in denen ich genauer erläutert habe, was ich damit sagen wollte - kann mal passieren, will nur kurz darauf hinweisen, dass es die Beiträge gibt.

Ich bin auch ganz zuversichtlich, dass wir uns wohl beide einig sind, dass es (ganz unabhängig von der Schuldfrage) eigentlich für alle das beste ist, wenn für jeden Unfallbeteiligten der Schaden so gering wie möglich bleibt. Auch einig sind wir uns sicher, dass es für den geschädigten Radfahrer im Rollstuhl weitaus schlimmer ist als für den Autofahrer, der ihn dahin befördert hat. Und ebenso einig, dass man Gefahren immer weiter minimieren kann, das aber nicht immer sinnvoll ist (z.B. auf der Autobahn mit 60km/h oder mit feuerfestem Anzug im Stadtbus).
Gut, dass wir nochmal aufräumen konnten.
 
Mit einer kleinen Portion Ironie wage ich zu sagen, dass du mit einem Helm, den du über dem Gesicht getragen hättest, den Nasenbeinbruch und und die Platzwunden wahrscheinlich nicht erleiden hättest müssen.

In Zukunft also nur noch fullface und neck bracelet? ;-O
...deswegen schrieb ich ja auch "glimpflicher"! Vermutlich so deutlich glimpflicher, dass ich nicht 2 Wochen Krankenhausaufenthalt hätte ertragen müssen.
 
Die Knautschzonen bauen Energie durch plastische Verformung ab. Das ist korrekt, und das schafft kein Helm in vergleichbarer Weise.
Was der Helm kann ist:
a) Ähnlich der elastischen Stoßfänger zeitgenössischer Autos, die kleinere Rempler elastisch abfedern bzw. dämpfen. 3cm Knautschzone sind immer noch besser als nix. Auch der Gummibumper den man übers Smartphone zieht, schützt mit ca. 3mm den Bildschirm relativ wirksam vor Bruch.
b) Die spröde Schädeldecke aussen noch etwas aufzupolstern. Die Krafteinwirkung scharfer Kanten, z. B. Gehwegkante abzuschwächen, da die einwirkende Kraft über eine größere Fläche eingeleitet wird. Deshalb ist über dem Styropor noch eine dünne aber harte Schicht.

Das a) kann ich nicht nachvollziehen, denn bis die 3 cm Styropor zwischen Straße etc. und Schädel zerquetscht sind, sind so große Kräfte entstanden, dass die Folge ein massives Schädelhirntrauma sein wird.
Zu b) nein der menschliche Schädel ist nicht spröde. Bei den scharfen Kanten und der größeren Fläche zur Krafteinleitung gehe ich mit.
 
Das a) kann ich nicht nachvollziehen, denn bis die 3 cm Styropor zwischen Straße etc. und Schädel zerquetscht sind, sind so große Kräfte entstanden, dass die Folge ein massives Schädelhirntrauma sein wird.
Das meinte ich viel weiter oben mit (sinngemäß) “sind wahrscheinlich mehr zum irgendwie überleben ausgelegt als zum vermeiden von Verletzungen“. Womöglich waren die alten Sturzringe sogar deutlich besser im vermeiden von leichten oder mittleren Verletzungen, aber die schneiden halt um “Melonentest“ nicht so gut ab und alle Normen die heute erfüllt werfen müssen zielen eher auf überleben ab als auf uneingeschränkt funktionierendes Hirn, dann werden eben woanders Kompromisse zugunsten von Komfort etc gemacht. Wenn der Helm “völlig zertrümmert“ ist im Sinne von mehrfach gerissen dann hat er noch gar nicht richtig damit angefangen zu schützen! Diese Überlegungen stammen übrigens aus einem Krankenhausaufenthalt (in Frankreich, paar Tage vorher war ich am Casartelli-Stein), das gilt in Helmthreads ja anscheinend als wichtigste Qualifikation.
 
Das a) kann ich nicht nachvollziehen, denn bis die 3 cm Styropor zwischen Straße etc. und Schädel zerquetscht sind, sind so große Kräfte entstanden, dass die Folge ein massives Schädelhirntrauma sein wird.
Naja, der Begriff Schädelhirtrauma wird ja in der Medizin noch weiter differenziert. Geschlossenes SHT, davon drei Stufen Gehirnerschütterung, Gehirnprellung Gehirnquetschung und dann noch das offene SHT. Wenn der Helm die schwere der Verletzung um jeweils ein bis zwei Stufen reduziert, hat er seinen Zweck erfüllt. Mehr geht halt nicht.
 
Schon 6 Seiten Tauziehen hier seit gestern Abend erst und vom “Bombenleger“/TE ist nichts mehr zu lesen. 🤨

Ich mache heute abend mit "Was stört Euch an Campagnolo?" weiter, danach "Was mögt Ihr an Campagnolo?", gefolgt von "Was stört Euch an Shimano?", "Was stört Euch / findet Ihr an Binachi toll?" das hampel ich dann die nächsten Tage so durch. Jeden Tag ein neuer Thread, schöne, allgemeine Themen mit geringer Einstiegshürde, so daß jeder, der sich bemüßigt fühlt, einsteigen kann. Popcorn verkaufe ich auch. "Mögt Ihr lieber salziges oder süßes Popcorn oder gar Käsepopcorn?"
 
Hui, dass dich das so hart trifft, kommt unerwartet.

Du kannst deine Meinung gerne haben, deswegen muss ich sie nicht teilen. Das hat auch nichts mit Framing zu tun - wenn du das anders siehst, dann beschreib mal bitte genau, worum es dir exakt geht.

Ich sage lediglich, dass man auch dem Unfallverursacher (der offensichtlich die Verantwortung trägt) einen Schaden zufügt, wenn man einfache Sicherheitsmaßnahmen nicht ergreift und dann am Ende dadurch ein größerer Schaden entsteht. Und das ist wohl auch kaum abzustreiten.

Ich demonstriere es mal am Beispiel: Angenommen ein Auto nimmt einem anderen die Vorfahrt und im Wagen des Geschädigten stirbt daraufhin eine Person, sagen wir ein Kind, und es stellt sich heraus, dass es im Kindersitz nicht angeschnallt war. Wäre das Kind angeschnallt gewesen, wäre es ein Blechschaden, so gibt es ein tötliches Opfer. Als Unfallverursacher wirst du nicht mehr glücklich, wenn du ein Kind auf dem Gewissen hast und du bist wohl mehr oder minder gestraft fürs Leben.

Nachtrag:

Für mich fällt das in den Punkt gegenseitige Rücksichtnahme. An LKW hast du ja auch Bauteile, die z.B. ein auffahrendes Fahrzeug schützen. Also alles in allem ein sehr schwaches und strittiges Argument.

Nein, "man" fügt einem Unfallverursacher nichts zu. Und erst recht nicht das Unfallopfer.
Genau diese Täter - Opfer Verkehrung ist in meinen Augen die Perversion.
Wenn ich jemanden vom Fahrrad nagle, dann muss ich damit leben was ich angerichtet habe. Und nicht auch noch einen Schuldanteil bei meinem Opfer suchen, weil blah blah blah. Früher nannte man das Verantwortung übernehmen für das eigene Handeln.

Aber dass diese Ansicht antiquiert ist, wird mir leider immer mehr klar. Deshalb bin ich auch im Klassikbereich.
 
Wenn der Helm “völlig zertrümmert“ ist im Sinne von mehrfach gerissen dann hat er noch gar nicht richtig damit angefangen zu schützen!
Warum?
Da war doch einiges an Energie unterwegs, das nicht einfach durchgeleitet, sondern in Bruch/Deformation umgewandelt wurde?!
Falsches Verständnis bei mir?
 
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