Erfahrungswerte! Den Gestank brauchts nicht, Kats kann man auch nachrüsten.
Ist uns heute eigentlich noch bewußt, wie es zur gesetzl. Einführung von Katalysatoren beim Automobil gekommen ist?
Nicht? Gut, dann nur soviel: Nachdem die Industrie sich mit den Entwicklungskosten total verausgabt hatte und das erste Gutachten vom TÜV Süd ein katastrophales Ergebnis offenbarte, wandte man sich an die Politik, die dann, um die Wirtschaft zu unterstützen, den KAT gegen besseres Wissend und mit einem geschmierten Gutachten beim TÜV Nord durchdrückte.
Was war das im Gutachten des TÜV SÜD festgestellte Problem? Der KAT wurde nicht als betriebssicher eingestuft, da die Anlassprozedur eines Ottomotors nicht ohne ersten Gasstoß und damit einem zu fetten Gemisch beginnen kann. Das führt zu KAT-Defekten, der in der Folge den Ottomotor bis zu 30 mal mehr giftige Abgase ausstoßen läßt. als bei einem Motor ohne KAT. Das ist übrigens heute nicht anders als vor gut 25 Jahren.
Begleitend startete die Politik eine Diskussion über den angeblich hohen Durst von Altfahrzeugen. Nur blöd, daß alte Statistiken auch heute noch einsehbar sind und offenbaren, daß der Durchschnittsverbrauch aller Fahrzeuge bis 1,6 Liter Hubraum in 1970 bei 6,5 Litern lag, 1995 lag er dagegen bei 8,5 Litern.
Was war passiert? Nun, in den Siebzigern hatten die Fahrzeuge mit 1,6 Litern Hubraum ein Kampfgewicht von knapp 1100 kg und im Schnitt 65 PS, in der Mitte der Neunziger waren es imho über 100 PS und über 1400 kg.
Oder anders gesprochen: Das Auto war schon immer des Deutschen liebstes Kind und damit Statussymbol. Mit dem Nimbus wuchs die Ausstattungsflut und auch ein falsch verstandener Anspruch an Fortbewegung. Heute sind wir schon lange über den eigentlichen Fokus des Fortbewegungsmittels hinweg und brauchen die individuelle Spaßburg mit viel Spielzeug, derweil Fortbewegung eigentlich nur durch das Zurücklegen einer Wegstrecke zwischen den Punkten A und B gekennzeichnet sein sollte - vor Allem dann, wenn es im Einklang mit Resourcen, Umwelt und Gewissen funktionieren soll.
PS.:
Und das Bild auf deutschen Autobahnen zeigt zudem, daß gut 90% mit der modernen Entertainmentbude KFZ und dem hohen Verkehrsaufkommen total überfordert sind und es deutlich an der Zeit für eine etwas geänderte Verkehrserziehung ist.
Das Bild auf Autobahnen des europäischen Auslandes dagegen zeigt, daß Geschwindigkeitsbegrenzungen das Problem deutlich mindern können, wenn die typische deutsche Mentalität (ich zahle Steuer und habe mein Auto bezahlt, also gehört die linke Spur mir allein) zudem fehlt. Am besten funktioniert das übrigens in der Schweiz, weil dem Schweizer es total egal ist, wer ihn überholt.