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Neue Erkenntnisse zum Thema "Dehnen"

kolze

Duracel-Biker
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Bad Sooden-Allendorf
Thema Dehnen:

Ich selber habe im April noch einen Lehrgang zum Fachsportleiter für Kondition und Fitness gemacht und habe dort gelernt, wie es allgemein auch üblich ist, das man sich nach dem Sport dehnen sollte. Somit sind die Muskeln noch warm und man verhindert Muskelkater. Der Umfang sollte ca. 1/10 von der Zeit der Belastung betragen. Soweit alles gut….und auch Jahrelang durchgeführt!
Nun aber war ich bei einen Olympiaarzt der auch selber Triathlon und Marathon läuft. Unzwar war ich da wegen ständigen Schmerzen nach den längeren Läufen in den Waden. Die Schmerzen sind dann Tage später noch spürbar und sind auch schließlich zur Schienbeininnenseite runter gezogen. Allgemein würde man jetzt auf falsche oder defekte Schuhe, Einlagen oder Überbelastung tippen. Der Arzt hat nun aber die Diagnose gestellt, das ich Muskelverkürzung im Waden, Kniekehlen und Oberschenkelbereich habe und dies von zu weniger bzw. falscher Dehnung kommt.
Nun hat er mir von einer Testreihe berichtet die in Bayreuth stattfand:
Es wurden drei Paare gebildet. Diese haben bis zum erbrechen Squash gespielt. Ein Paar hat sich gar nicht gedehnt, ein weiteres hat beide Beine gedehnt und das dritte hat nur ein Bein gedehnt. Es kam am Ende des Versuches nun heraus, das sich das Dehnen kontraproduktiv auf den Regenerierungsprozess auswirkt. Das Dehnen nach der Belastung soll nun den Muskel noch mehr reizen und somit schädigen. Nun gilt, dass man sich erst nach mindestens 2 Stunden, bzw. abends in aller Ruhe dehnen soll. Aber nicht, ohne die Muskeln wieder ein bisschen zu erwärmen. Somit haben die Muskeln mehr Zeit sich erstmal von der Belastung zu regenerieren.
Jahrelang hat man es so gemacht wie es oben als erstes geschildert ist. Was haltet ihr von der Methode des Arztes (er sollte ja eigentlich Ahnung haben)? Wie haltet ihr das mit dem Dehnen?
 
Hab mich einmal gedehnt und hatte die subjektive Meinung, dass sich meine Beine am nächsten Tag besser anfühlten. In der Regel dehne ich jedoch nicht, bin dazu viel zu faul... :rolleyes:

Die von dir aufgeführte These scheint ja zu stimmen. Hab dazu folgenden Textauszug bei freenet gefunden:

Nach dem Sport verhindert das statische Dehnen nach der Aussage des Sportmediziners zudem die Regeneration der Muskulatur. Auch kann dadurch ein Muskelkater nicht gehemmt werden. Das Gegenteil ist eher der Fall: Durch das Dehnen werden Blutgefäße in der Muskulatur komprimiert und dadurch die optimale Blutversorgung eingeschränkt. Freiwald empfiehlt daher, nach intensiven sportlichen Belastungen auf das Dehnen zu verzichten.

Außerdem denke ich, dass wir als Radfahrer schon mal gar nicht dehnen müssten. Einfach locker ausrollen damit die Muskeln nochmal ohne Anstrengung durchblutet werden...
 
Unbenannt schrieb:
...dass wir als Radfahrer schon mal gar nicht dehnen müssten. Einfach locker ausrollen damit die Muskeln nochmal ohne Anstrengung durchblutet werden...

Da bin ich aber mal anderer Meinung;), auch bei den Profis sehr "beliebt", Sinkewitz kann sogar einen Spagat.

Von den Thema stand in der ersten Ausgabe von Velomation auch mal was. Dehnen is zwar sinnvoll und wichtig, aber nicht vor und unmittelbar nach der Belastung (kann sich noch Milchsäure bilden)
 
@kolze

Und weisst Du was? In 5 Jahren erzählen sie Dir wieder was anderes. Da gibt's die nächste Studie, die wieder dies und jenes zeigt. Blablabla ...
Seit Jahrzehnten gibt es um das Dehnen der Muskeln ein ständiges Hickhack. Ich denke, Dehnen ist wichtig und jeder sollte für sich selbst herausfinden, wie er es für ihn am Besten ist. Das hängt wohl auch stark von der Art des Sports ab. Schnellkraftsportler (Hochspringer, Kampfsportler etc.) sollten angeblich anders Dehnen als z.B. Radfahrer (siehe Studie XY :D). ... Es gibt wohl nur zwei Fehler, die man tunlichst vermeiden sollte: gar nicht zu dehnen und dehnen, wenn man "kalt" ist.
 
mein fußballtrainer sagte einst, dass man auch muskeln warmdehnen kann :D einer lügt, also entweder grumbledook oder mein alter trainer!!!
 
Speed Wheels schrieb:
mein fußballtrainer sagte einst, dass man auch muskeln warmdehnen kann :D einer lügt, also entweder grumbledook oder mein alter trainer!!!

Aber vielleicht hat Dein alter Trainer inzwischen mal einen dieser Weiterbildungskurse besucht und seine Meinung geändert? :D
 
Ermüdung

Die Dehnfähigkeit steht besonders in Verbindung mit der Durchblutung des Muskels und der Empfindlichkeit der Muskelspindeln auf Dehnungsreize (aktive und passive). Diese lassen insbesondere bei Ermüdung nach, mit paralleler frühzeitiger neuronaler Dehnungshemmung, Nozizeption und reflektorischer Abwehrspannung.

Die Ermüdung kennzeichnet eine rapide Abnahme der Energiereserven, Reduzierung der Enzymaktivität durch pH-Wert-Absenkung im Blut mit Anhäufung von Stoffwechselendproduktion im Muskel und Störungen im Elektrolytstoffwechsel, wodurch Erholungs- und Erregungsvorgänge nachlassen bzw. eine Einstellung der Muskelarbeit resultiert.

In der Therapie ist daher unbedingt darauf zu achten, daß keine aktiven / passiven Dehnungen bzw. kein Beweglichkeitstraining in der Ermüdung erfolgen dürfen.

Alf Anso Brokmeier

Manuelle Therapie - Seite 249








Stretching ist sowohl unter professionellen als auch unter Freizeit-Sportlern weit verbreitet.Dr. Rob Herbert und sein Team von der University of Sydney gingen in ihrer Untersuchung der Frage nach, wie sinnvoll Dehnungsübungen nun wirklich sind. Die Wissenschafter analysierten dafür die Daten von fünf Studien, wobei sich drei Untersuchungen mit den Auswirkungen von Stretching nach dem Training, zwei mit Stretching vor dem Sport auseinander setzten.



Sportler bezeichnen Effekt als nicht nennenswert


Die australischen Experten stellten dabei fest, Stretching wirkte dem Auftreten von Schmerzen in einem so geringen Ausmaß entgegen, dass Sportler diesen Effekt als nicht nennenswert bezeichneten. Darüber hinaus beugten die Dehnungsübungen auch Verletzungen nicht signifikant vor.


Die Auswertung der Daten zweier Studien in militärischen Trainingscamps ergab, dass das Dehnen der Muskeln im Durchschnitt nur eine Verletzung in 23 Jahren verhinderte. Da die meisten Sportler im Vergleich zu den extrem verletzungsgefährdeten Soldaten ein deutlich geringeres Risiko aufweisen, fällt der Nutzen der Dehnungsübungen somit noch geringer aus.




Nur Wiederholung der Bewegung schützt vor Schmerzen


Wie Herbert gegenüber BBC News Online erklärte, setzte sich die Annahme, mit Stretching Verletzungen vermeiden zu können, in den 60er-Jahren durch. Damals wurde die Meinung vertreten, dass Muskeln, die aus der Ruheposition heraus plötzlich beansprucht werden, eher zu Krämpfen und Schmerzen neigen. Herbert: "Während diese ‚Muskel-Krampf-Theorie' verworfen wurde, blieben uns die Stretching-Übungen vor und nach dem Training erhalten."


Der australische Forscher hält es zwar für möglich, dass sich durch ein leichtes Aufwärm-Training vor dem Sport das Verletzungsrisiko senken lässt. Aber auch dies sei ungewiss, so Herbert. Was die Schmerzvorbeugung anbelangt, so sieht er keine andere Möglichkeit zum Schutz der Muskeln bei ungewohnten Bewegungen, als diese Abläufe immer wieder zu wiederholen, bis sich die Muskeln daran gewöhnt haben. Die Ergebnisse der Studie wurden im "British Medical Journal" veröffentlicht.

GS








Stretching oder Dehnen

Stretching ist der schnellste Weg Schmerzen zu produzieren. Stretching ist eine weitverbreitete, beliebte Technik, um unbewegliche “steife” Muskeln beweglicher zu machen.

Hierzu wird der Patient angewiesen möglichst locker zu lassen und sich vom Therapeuten dehnen zu lassen.
Anders ausgedrückt: Der Patient wird angewiesen, seine zu dehnende Muskulatur zu deaktivieren. Der Muskel wird über die Willkürkontrolle absichtlich ausgeschaltet, locker gemacht. Die Aktivität des Muskels wird auf ein möglichstes Minimum verringert. Der Muskel wird auf maximale Länge gebracht. Die Rückstellkraft des Muskels wird ausgeschaltet. Damit befindet sich der Muskel in seiner schwächsten Arbeitsposition.

Wenn die muskuläre Aktivität ausgeschaltet ist, dann bleibt nur noch das Bindegewebe übrig, um den Muskel zusammenzuhalten.

Stretching bedeutet also, daß nicht der aktive Muskelapparat sondern das Bindegewebe des Muskels gedehnt wird. Bindegewebe ist jedoch zum halten da. Bindegewebe ist nicht dehnbar. Bindegewebe ist kein Gummi, der länger wird, wenn man daran zieht.

Im Gegenteil: wenn Bindegewebe einem ausreichenden Dehnreiz ausgesetzt wird, dann wird entlang der Dehnlinie eine Gegenspannung installiert, um den Muskel vor dem Zerreißen zu bewahren.

Diese Gegenspannung kann bei entsprechendem Dehnreiz reflektorisch auf Dauer installiert bleiben und damit die freie Beweglichkeit des zugehörigen Muskels anschließend beeinträchtigen. Die Bewegungsgeometrie des Muskels wird gestört.

Exakt dies ist die Grundlage für die Schmerzentstehung. Durch gekonntes Stretching kann im Prinzip jeder beliebige Schmerz im Körper installiert werden. Schmerz im Zusammenhang mit Unfällen entsteht auf diese Art. Unfälle sind insofern regelmäßig relative Überdehnungen, Dehnungen, die die momentane Muskelkraft entlang der Dehnlinie übersteigen. Damit wird das entsprechende Bindegewebe aktiviert, der Muskel zwar vor dem Zerreißen bewahrt, in seiner anschließenden Beweglichkeit jedoch eingeschränkt.

Wer Schmerzen haben will, der soll sich also Dehnen lassen. Bei unserer Behandlungsweise wird niemals gedehnt.

Walter Packi
Arzt

Aug. 2000
 
Speed Wheels schrieb:
mein fußballtrainer sagte einst, dass man auch muskeln warmdehnen kann

Kriegt eigentlich inzwischen jeder einen Trainerschein?

Anyway, vor Trainingseinheiten mit einem nennenswerten Anteil von Schnellkraft, dehnen. Bei Ausdauereinheiten finde ich das recht überflüssig. Ausdehnen grundsätzlich nein, lieber ausgiebig ausfahren bzw. auslaufen.
 
salbeikräuterkobold schrieb:
Kriegt eigentlich inzwischen jeder einen Trainerschein?

Berechtigte Frage :D

salbeikräuterkobold schrieb:
Anyway, vor Trainingseinheiten mit einem nennenswerten Anteil von Schnellkraft, dehnen. Bei Ausdauereinheiten finde ich das recht überflüssig. Ausdehnen grundsätzlich nein, lieber ausgiebig ausfahren bzw. auslaufen.

Aber da vertraue ich lieber meiner eigenen Erfahrung. Wenn ich aus Faulheit nach einer langen und harten Trainingseinheit (mit anschliessendem Ausfahren!) das Dehnen unterlassen habe, sind schwere Beine am nächsten Tag garantiert. Aber auch das mag eben für jeden anders sein.
 
Es gibt so etwas wie eine Entwicklung beim Training im Allgemeinen. Weisheiten die gestern unabdingbar waren, sind heute schon "der schlimmste Fehler" den man machen kann.
Wie ich schon in einem anderen Fred geschildert habe. Gehe ich inzwischen nach meinen eigenen Regeln. Ich versuche in mich hinein zu horchen und versuche durch ständiges Probieren das zu tun, was mir gut tut.
Wobei ich niemals ausschließe, dass dabei auch Fehler passieren. Aber dann weiß ich wenigstens, dass ich sie ganz und gar selbst gemacht habe. Wenn ich auf die Weisheiten der "Gelehrten" höre, dann ärgere ich mich viel mehr wenn es schiefgeht. Wir wissen beim genauen Hinsehen in die Historie, dass die sogenannten Gelehrten Fehler reihenweise verordnet haben.
In den Siebzigern des vergangenden Jahrhunderts sind die Radsportler 100 km bei 35 Grad gefahren, ohne einen Schluck zu trinken. Das sollte hart machen. Außerdem bekam man vom Trinken beim Radtraining "dicke Beine". In unseren Verein rennen heute noch welche rum, die von diesem Blech überzeugt sind.:mad:

Ganz früher haben sie vor dem Start zu einem Rennen ein dicke Zigarre geraucht, weil das die Atemwege freimachen sollte.:confused:
Außerdem war Rotwein in den Trinkflaschen. :D

Heute essen die Profis kein Gramm Fleisch und ernähren sich auschließlich von Nudeln und Kartoffeln. Dazu gibt es vielleicht noch einen Salat.
Der eine sagt dehnen. Der andere sagt nicht dehnen. In zehn Jahren erzählen sie wahrscheinlich wieder was komplett anderes.

Ich gebe euch einen Tipp. Probiert alles aus und macht das, was euch gut tut.

L.

Ach so: Das 100 km Trockenfahren bei 35 Grad könnt ihr weglassen. Das muß man nun wirklich nicht ausprobieren!:D
 
100 km Trockenfahren bei 35° ist doch supereffektiv. Genau so wie Dehnen vor Schnellkraftübungen.;)

Beweglich ist man oder man ist es nicht. Die unbeweglichkeit vieler Radfahrer (Rennradfahrer und Radrennfahrer) wird man mit allem Dehnen dieser Welt nicht beweglicher machen, denn gegen die dicken Muskeln anzudehnen ist hoffnungslos. Gegen die muskulären Dysbalancen, die beim Radfahren entstehen, hilft kein Dehnen, sondern Ausgleichstraining. Das ist aber noch zeitaufwändiger.

Die Studien, die die Sinnlosigkeit des Dehnens direkt vor und nach dem Training beweisen, gibt es doch seit Jahren. In der Sportwissenschaft hat sich längst durchgesetzt, worüber wir hier noch diskutieren. Das Problem sind doch die Populärwissenschaftlichen Ratgeber, von Halbwissenden geschrieben, die Überholtes wiederkäuen, weil die Leser das so lesen wollen.
 
Marty McFly schrieb:
100 km Trockenfahren bei 35° ist doch supereffektiv. Genau so wie Dehnen vor Schnellkraftübungen.;)

Beweglich ist man oder man ist es nicht. Die unbeweglichkeit vieler Radfahrer (Rennradfahrer und Radrennfahrer) wird man mit allem Dehnen dieser Welt nicht beweglicher machen, denn gegen die dicken Muskeln anzudehnen ist hoffnungslos. Gegen die muskulären Dysbalancen, die beim Radfahren entstehen, hilft kein Dehnen, sondern Ausgleichstraining. Das ist aber noch zeitaufwändiger.

Die Studien, die die Sinnlosigkeit des Dehnens direkt vor und nach dem Training beweisen, gibt es doch seit Jahren. In der Sportwissenschaft hat sich längst durchgesetzt, worüber wir hier noch diskutieren. Das Problem sind doch die Populärwissenschaftlichen Ratgeber, von Halbwissenden geschrieben, die Überholtes wiederkäuen, weil die Leser das so lesen wollen.


Na ja, auch wenn ich jetzt zielführend vom Weg abkomme. Was die Verbände( Verbandstrainer) so an Menge Training verordnen ist schlichtweg falsch. Quantität statt Qualität. Wobei es massig Untersuchungen gibt, dass ein noch mehr an Training das Gegenteil von noch mehr Leistung erbringt. Nämlich weniger Leistung.

L.
 
Diagnose ischiocrurale Beinmuskulatur extrem verkürzt und jetzt?

Wie soll man denn diese Muskelgruppen wieder ausser mit Dehnung zur Länge und Schmerzfreiheit am Sitzbein wieder anregen?

Habe deswegen extra einen holländ. Physiotherapeuten eines westlichen Bundesligavereins aufgesucht, der gestern schwere Verkürzungen feststellte und sogleich begann aufzudehnen.

Mich plagen seit langer Zeit von dem rechten Sitzbeinbereich bis in die innere Kniekehle verlaufend, Beschwerden die bisher sich über alle bisherigen Behandlungssätze resistent zeigten.
Wenn ein Muskel zu kurz oder verhärtet ist, wird er meistens nach Wärmebehandlung aufgedehnt.

Welche Behandlung empfiehlt denn GELSEN PT, außer dieser beschriebenen Aufdehnungstherapie um hier wirksam zu behandeln?

Grüße

bohneberger
 
geradinger schrieb:
Von den Thema stand in der ersten Ausgabe von Velomation auch mal was. Dehnen is zwar sinnvoll und wichtig, aber nicht vor und unmittelbar nach der Belastung (kann sich noch Milchsäure bilden)
Ja, Dehnen ist ja schon sehr sinnvoll, um die Beweglichkeit zu erhalten. Nurbringt es nichts zum Aufwärmen oder zur Vorbeuge vom Muskelkater. Dazu gibt es genügend Studien.

Pressemeldungen zu einer kürzlich veröffentlichten Studie im British Medical Journal

Stretching hilft nicht gegen Muskelkater

(London) Stretchen vor oder nach dem Sport verhindert nicht den Muskelkater und ist als Prävention für Verletzungen wirkungslos, so Rob Herbert, School of Physiotherapy, Universität Sydney, Australien (BMJ 2002; 325: 468–470). Als Datengrundlage für ihre Erhebung verwendeten die Autoren fünf Studien mit insgesamt 77 Probanden. Drei Studien untersuchten den Effekt des Stretchens nach Durchführung von Übungen, zwei Studien bewerteten die Wirkung vor sportlichen Betätigungen.
Alle Studien zeigten, dass die Schmerzreduktion durch Stretchen minimal ist. Herbert et al. stellten zudem fest, dass auch das Verletzungsrisiko durch Stretchen nicht sinkt. Zwei Studien - die Probanden waren durchtrainierte Rekruten - ergaben, dass kontinuierliches Stretchen nur eine Verletzung innerhalb von 23 Jahren verhindern würde.
Da die meisten Sportler ein weit geringeres Verletzungsrisiko haben, wäre die protektive Wirkung des Stretchens für sie noch geringer, schlussfolgern die Autoren. Die Ergebnisse stehen im krassen Gegensatz zur allgemeinen Praxis und werden deshalb Anlass für Veränderungen sein, heißt es in einem begleitenden Editorial im BMJ. /et


Dehnübungen als Zeitverschwendung?
Britische Studie: Weder das Risiko von Verletzungen noch das von Muskelschmerzen werde verringert


(London) Wer vor dem Joggen die Ferse an das Gesäß zieht oder mit anderen Dehnübungen seinen Körper fit für Leibesübungen machen will, verringert einer Studie zufolge keineswegs das Verletzungsrisiko.
Das "British Medical Journal" veröffentlichte eine Untersuchung, wonach Dehnübungen vor oder nach dem Sport mit Blick auf die Gesundheit eine reine Zeitverschwendung sind. Australische Wissenschaftler seien nach der Analyse fünf bestehender Studien zu dem Schluss gekommen, dass Dehnübungen weder das Risiko von Verletzungen noch von Muskelschmerzen verringern. Der Nutzen sei so gering, dass sich die Sportler die Mühe schenken könnten, hieß es.
Dem Bericht zufolge analysierten die Wissenschaftler unter anderem den Sinn von Dehnübungen bei der Ausbildung von Armee-Rekruten, die als besondere Risikogruppe gelten würden. Dabei seien sie zu dem Schluss gekommen, dass durch das "Warmmachen" im Durchschnitt gerademal eine Verletzung in 23 Jahren vermieden werde. (Reuters)
 
ne gegen muskelkater hilft nur aufwärmen, was aber auch gegen muskelverltzungen und für beweglichkeit ist,und wer sich besser bewegen kann dessen muskeln reißen nicht so schnell :), also immer warm machen auch aufm rad ;)

oder soähnlich :D :lol:
 
salbeikräuterkobold schrieb:
Och nö...ein Sportwissenschaftler(?) mahnt hier die Halbwissenden :D

Fühlst du dich etwa angesprochen, Kräuterkobold? Bei Kobolden kann doch nichts passieren, die sind schon so kurz, dass es zu keinen weiteren Verkürzungen kommen kann. :D Hast also Glück gehabt. Edith: Hopla! Hab mir gerade Dein Profil angesehen. Du hast vielleicht mehr Ahnung als ich?
Mit den Halbwissenden habe ich eigentlich die Leute gemeint, die zB in Zeitschriften zur Bewegung der breiten Bevölkerung animieren wollen, aber irgendwie nicht so richtig auf dem Laufenden sind. Deshalb auch "halbwissend", das ist nämlich schon besser als "unwissend." ;)

bohneberger schrieb:
Diagnose ischiocrurale Beinmuskulatur extrem verkürzt und jetzt?

Wie soll man denn diese Muskelgruppen wieder ausser mit Dehnung zur Länge und Schmerzfreiheit am Sitzbein wieder anregen?

Eine langfristig sinnvolle Behandlung schließt das Training der Antagonisten, also der Muskeln, die den verkürzten gegenüber liegen, mit ein. Nur wenn die Gegenspieler annähernd gleichstark sind, kannst du langfristig Ruhe bekommen. Die passenden Übungen sollte Dir ein Physiotherapeut zeigen.
 
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