• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Motobecane von meinem Vater bekommen (~1980). Modell?

mckayser

Neuer Benutzer
Registriert
13 Juni 2016
Beiträge
2
Reaktionspunkte
6
Ort
Bielefeld, OWL
Hallo zusammen!

Ich bin einer der vielen neuen User, die sich aktuell mit älteren Rennrädern beschäftigen - es scheint ja einen ziemlichen Hype zu geben. Bei mir gibt es einen konkreten Anlass, nämlich dass mir mein Vater eines seiner (sein erstes) Rennrad vor ein Paar Tagen geschenkt hat. Ich hoffe, dass sich trotz der Flut von Beiträgen der ein oder andere Kenner zu meinem Rad äußern wird.
Mein Vater hat das Rad im September 1980 (quasi zu meinem Geburtstag) von meiner Mutter geschenkt bekommen. Es hieß immer, dass es "recht teuer" gewesen sein soll, es wurde jedoch in den letzten Jahren kaum gepflegt und auch nicht mehr gefahren. Die ein oder andere Reparatur / Umgestaltung steht mir also bevor. (Auch hier bin ich für Tipps sehr dankbar, ich würde den Look möglichst originalgetreu beibehalten).
Wenn ich es richtig beurteile, sind quasi alle Teile noch Original, aber sicher nicht mehr in der Form fahrbar.

In erster Linie interessiert mich, um welches Modell es sich handelt, es müsste eigentlich aus den späten 70ern sein. Der Rahmen ist im klassischen Motobecane Gold/braun, von Columbus.

Schaltung Huret Titane, Weinmann Bremsen, viel mehr kann ich nicht erkennen. Ich glaube auch der Sattel ist noch original. Reifen sind ziemlich spröde und mit der Felge verklebt, weiß nicht ob man sowas überhaupt noch fahren sollte.

Ich habe mal einige Bilder gemacht und bitte um Eure Einschätzungen, was man damit so anfangen kann.

moto0.jpg


moto3.jpg moto4.jpg moto6.jpg moto7.jpg moto9.jpg moto11.jpg moto12.jpg

Vielen Dank im Voraus,

mckayser
 

Anzeige

Re: Motobecane von meinem Vater bekommen (~1980). Modell?
Das ist ein Motobecane C4. Ende 70er Anfang 80er. Eines ihrer besten Modelle!!
 
Ich bin kein Motobecane Kenner , aber ich glaube das ist ein Modell : C4 aus 1977 .
Nicht das absolute Spitzenmodell , sonder "nur" die Nummer zwei , aber top erhalten und so wie ich es erkenne ganz ooginool.
Ich würde das nicht "umgestalten" , sondern schön so lassen , ist wirklich selten so .
Der Rahmen ist schon bei Motobecane gefertigt worden , und zwar aus einem rohen Rahmenrohrsatz des italienische Rohrhersteller "Columbus" , daher die Aufkleber , um das zu dokumentieren .
Die Laufräder mit den geklebten Schlauchreifen sind auch heute noch sehr gebräuchlich , aber da täte ich tatsächlich neue Felgen für Drahtreifen einspeichen ( lassen ? ) , das ist für Hobbyradler wirklich einfacher bei Pannen , hinter dir fährt ja wohl selten ein
Materialwagen , oder ?
Man könnte auch einen Laufradsatz neu / gebraucht kaufen , aber das ist schon schwieriger , da da erstens ein Schraubzahnkranz ( 5 oder 6 Ritzel ) drauf ist und die Maulweite des Rahmens ( Einbaubreite des Rades ) nur 120mm oder 125mm beträgt , neu gibt es so etwas nicht mehr , gebraucht in gutem Zustand auch nicht so häufig .
Und die originalen Naben wären dann auch weg .
Das ist also ein Oldtimer , und wenn du daran modernisierst oder rumverschlechterst vernichtest du das Teil
Und was man damit macht...fahren , freuen und...gut drauf aufpassen !
 
Zuletzt bearbeitet:
Prinzipiell aber eher Anfang 80er, da die 78er Modelle noch Reynolds-Rohre hatten.
 
Ich hatte auch mal so eins, um 1980.gebaut.

Ich würde neue Züge/Hüllen und Bremsklötze montieren. Die Idee mit den Drahtreifen halte ich für sinnvoll und zwar in der Form, dass Du nach einem zweiten Laufradsatz suchst. Laufräder mit Drahtreifenfelgen sind gesuchter als die mit Schlauchreifenfelgen (die Du ja hast), daher wirst Du für Deinen LRS auch kaum etwas bekommen. Ein Umbau lohnt sich nicht, hebe das Original lieber auf und wenn Du Spaß am Rennradfahren hast, wirst Du vielleicht später mal mit Schlauchreifen fahren wollen - es lohnt sich.

Es lohnt sich auch, nach einem guten Radhändler zu suchen, der Dir nicht gleich alles mögliche an Neuteilen montieren oder gar was Neues andrehen will.
Ein Beispiel hierfür sind gerne mal alte Bremsen mit modernen Bremsschuhen - irgendwann hast Du soweit Durchblick, dass Dich der neue Kram stört, aber die schönen alten Schuhe sind entsorgt...

Und fragen, fragen, fragen:bier:
 
Wow, vielen Dank für Eure Antworten! Es sieht also nach einem C4C aus, zumindest passt das letzte Bild aus dem Katalog zu 100%. Ich habe in der Tat vor, es möglichst weitgehend so zu belassen wie es ist, bis auf die notwendigen Anpassungen im Bereich der Sicherheit, also Bremsen usw.. Und richtig, in den meisten Fällen habe ich keinen Materialwagen dabei und wäre bei einem Problem mit den Reifen irgendwo fern der Heimat ziemlich überfordert..
Denke also schon, dass ich die Laufräder einfach aus Nostalgiegründen behalten werde, aber zum eigentlichen Fahren andere benötige. Hat da jemand konkrete Tipps?

Bin es gestern abend einige Meter Probegefahren und es fühlt sich wirklich genial an, irgendwie so hart und direkt aber total wendig und stabil - keine Ahnung wie ich das beschreiben soll.. Der recht große Rahmen passt auch sehr gut, da ich ca 188cm groß bin.

Danke fürs Feedback und bin immer dankbar für weitere Infos!

Grüße, mckayser
 
Ich unterschreibe alles was bisher gesagt wurde: ein top erhaltenes Rad, das auf jeden Fall so erhalten werden solllte. Die Originalteile sind kaum abgenutzt, es kann also alles (nach etwas Überholung: Lager fetten, einstellen, Kettenlänge prüfen, ggf. ersetzen, neue Hüllen und Züge, neue Bremsklötze - die Bremsen an sich sind bei guter Einstellung gar nicht schlecht und brauchen/sollten nicht ausgetauscht werden...) gefahren werden. Für mehr Bequemlichkeit beim Reifenwechsel, wie Flat Eric sagt, mit den Original-Naben, die die richtige Einbaubreite haben, und zeitgemäßen, passenden Drahtreifenfelgen neue Laufräder einspeichen lassen.

Zur Herangehensweise: einen Radhändler wie ihn 101.20 zu haben scheint, da gibt es vielleicht einen auf 500 oder 1000, der wirklich Ahnung von den alten Sachen hat, und Lust sich damit zu beschäftigen, die meisten werden dich mit dem "alten Glump" ("gibt's keine Teile mehr dafür, alle Standards obsolet, zu schwer, Carbon, blabla etc.") zu deinem und des Rades Glück nach Hause schicken, der Rest wird es verbasteln, und es fährt danach schlechter als jetzt. Ob du diese rare Perle findest...?

Am besten ist es deshalb, du lernst selbst an deinem Rad zu arbeiten, was natürlich etwas Wissen und Können voraussetzt. Ich weiß nicht, wie dein Kenntnisstand ist, ich würde mich im Zweifelsfall erstmal einlesen, hier im Klassikerbereich, wenn du Englisch liest ist http://www.sheldonbrown.com/ eine Fundgrube für alles alte Französische. Wenn du Teile suchst (Bremsklötze...), am besten hier nachfragen.

Der einzige Bereich, wo Du beim Fahren eventuell unzufrieden sein könntest, ist die Übersetzung. Fall es bei Dir bergig ist, könnte Dir je nach Trainingsstand die sog. Heldenübersetzung, wie sie damals üblich war, wahrscheinlich 52/42 vorne und hinten vielleicht 12-22 oder so zu groß sein. D könnte man dann mit Bedacht (und in Grenzen) Anpassungen vornehmen, ein kleineres kleines Kettenblatt vorne (38 Zähne sollten noch passen, ob man allerdings noch schwarze gebohrte Teile findet? vielleicht wird man beide Kettenblätter mit zeitgemäßen silbernen ersetzen müssen), und etwas (nicht viel) größere Ritzel hinten (wollten man hinten dann noch größere Ritzel, landet man halt sehr schnell bei der Frage der Schaltwerkskapazität) .
 
@mckayser: Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen - so erhalten und Verschleißteile erneuern, aber das siehst Du ja selber ganz genauso :daumen:!

Vielleicht findet sich ja jemand im Forum in deiner Nähe der entsprechendes Werkzeug und Erfahrung hat, bei den Radhändler kann es auch ein Lottospiel sein.

Viel Spaß mit dem Renner!
 
Deine Mutter weiß, was Kerle brauchen....
Im Ernst, wer seinem Gemahl so ein Rad schenkt, ist ein ganz großer Schatz.
Wie die anderen schon geschrieben haben: Alles auseinander, saubermachen (altes Öl und Fett ist oft serh hartnäckig - am besten mit Waschbenzin putzen) und neu gefettet zusammensetzen. Wenn du verrätst, wo du wohnst, kommt bestimmt gern einer mitm Werkzeugkoffer vorbei und hilft beim Schrauben.
Die Original-Luafräder würde ich nicht auseinandernehmen, sondern so lassen und lieber einen 2. LRS für Drahtreifen besorgen zum Rumstromern. Den LRS mit Schlauchreifen würde ich mit neuen guten (!) Reifen bekleben und für die besonderen Anlässe hernehmen.
Die Brems- und Schaltzüge, sowie Bremsbeläge musst du erneuern. Die Bremszughüllen sind schon ziemlich geknickt. Neue Hüleln sind innen beschichtet und haben gewalzte Innenzüge. Die gleiten viel besser und holen einiges an Bremswirkung raus.
Bei den Pedalen solltest du aber unbedingt Haken und Riemen montieren. Gibts noch in neu, vllt. findest du aber auch noch die originalen. Zum Fahren musst du die Riemen nicht fest anknallen, dann konnst du auch schnell raus. Die Riemen haben die Profis früher auch nur zum Sprinten festgezogen.
 
Neue Hüleln sind innen beschichtet und haben gewalzte Innenzüge.
Prinzipiell eigentlich, also auch die Meterware vom Radhändler bzw. das günstige Shimano-Zug-Zeug, oder erst ab einem gewissen Preisschild?

Auch ich kann nur sagen: tolles Rad, toller Zustand. Pflegen, fahren, genießen!
 
Zur Herangehensweise: einen Radhändler wie ihn 101.20 zu haben scheint, da gibt es vielleicht einen auf 500 oder 1000, der wirklich Ahnung von den alten Sachen hat, und Lust sich damit zu beschäftigen, die meisten werden dich mit dem "alten Glump" ("gibt's keine Teile mehr dafür, alle Standards obsolet, zu schwer, Carbon, blabla etc.") zu deinem und des Rades Glück nach Hause schicken, der Rest wird es verbasteln, und es fährt danach schlechter als jetzt. Ob du diese rare Perle findest...?

Ich habe so einen nicht, ich hätte ihn gern...

Hier und da gibt's mal nen Laden, mit dem man ganz gut klar kommt. Aber auch da ist es hilfreich, ganz genau zu wissen, was man will und was geht und nicht geht.
 
Zurück